Hallo zusammen, bin neu hier..

  • Hi, ich bin also Ghost und kämpfe seit Jahren mit mir und gegen mich. Ich bin selbst betroffen und war noch nie bei einem Entzug. Ich trinke täglich wesentlich zuviel... Seit mindestens 3 Jahren - wenn nicht länger - gab es keinen trockenen Tag. Trinken ist überhaupt die letzten etwa 31 Jahre meines Lebens ein allgegenwärtiges Thema, mal mehr, mal weniger. Zur Zeit einfach immer und immer zuviel.
    Ich arbeite von zu Hause aus. So ziemlich alles an Fachlektüre zum Thema Alkohol und einen gescheiterten Versuch mit "kontrolliertem Trinken" habe ich durch...
    Verrückt ist, dass ich nur abends trinke, nie vor 20h.
    Ich erhoffe mir ein wenig Hilfe durch den Kontakt mit anderen Menschen, die dasselbe Problem haben. - und wenn ich mal soweit bin, dann kann ich vll. auch einen Newcomer unterstützen...
    Ich glaube momentan nur nicht daran, dass ich es ohne Arzt schaffen werde, bin schon zu oft gescheitert...
    ich war beim Hausarzt und der sagte (und damals war es noch wesentlich weniger Alkohol), "da hätt ich dann aber einen ordentlichen Rausch". Bei der Psychiaterin war ich auch, sie meinte, ob ich nicht eine Therapie machen wolle.... Nun, da ich eine Borderlinestörung habe, hab ich schon einige Therapien hinter mir und bin an sich nicht so wild drauf, v. a. weg von zu Hause mach ich halt gar nicht, aber es gibt Tage, da würde ich am liebsten an einer Kliniktür kratzen. Ich weiß, dass ein kalter Entzug nicht möglich ist, ich wollte immer wieder etwas runterdosieren, doch dazu bin ich offensichtlich auch nicht fähig. Ja, nicht mehr trinken, das wäre für mich die perfekte Option! Ich habe im Juni einen Termin bei einem Arzt, der auf Alkohol spezialisiert ist, der wäre schon früher gewesen, doch sozial wie Mutti ist, hat sie auf Nachfrage den Termin einem dringenden Fall überlassen. .... ich will nur einfach nicht weg von zu Hause...
    ich möchte mich hier gerne regelmässig austauschen, bitte! Kleinreden tue ich nichts, ich stehe voll und ganz zu meinem Müll und es ist mir auch bewusst, was ich tue, nur kann ich es offensichtlich nicht lassen. Danke für den Tipp mit dem ambulanten Entzug, das werde ich bei dem Psychiater dann gleich beim ersten Gespräch thematisieren, der Gedanke gefällt mir- wenn das dann noch ohne Medis ginge... Ich muss schon eine ganze Menge davon schlucken...
    Grüßle von Ghost

  • Hallo Ghost,

    herzlich willkommen bei uns im Forum.

    Den wichtigsten Schritt hast Du schonmal getan, Du hast erkannt,
    das Du ein Alkoholproblem hast und Hilfe brauchst.

    Bestimmt findest Du hier viel Information und Unterstützung, um
    Deinen Weg endlich ohne Alkohol zu finden!

    Ich wünsche Dir viel Kraft, auch Du kannst es schaffen!

    LG Elly

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Ghost,

    willkommen im Forum!

    Ich wusste es ebenfalls sehr lange, dass ich Alkoholikerin bin, bevor ich es
    endlich (zum ersten Mal) schaffte, mich einer Ärztin und dann meinem
    Mann anzuvertrauen. Das war ein enorm wichtiger Schritt, der aber noch
    lange nicht reichte...

    Wenn du es wirklich willst, wirst du es mit Hilfe schaffen können!
    War das "großzügige" Abgeben des Termines beim Arzt ein willkommenes
    Aufschieben? Jeder vertrunkene Tag (bei dir Abend) verhindert Zufriedenheit.
    Wie geht dein Mann mit der Situation im?

    Mach dich auf den Weg - es lohnt sich :!:

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Hi, danke Dir, tja da hast Du Recht, den Termin abgeben war mal wieder mich selbst anlügen... Tja, wie geht mein Mann mit der Situation um. Erst fand er, dass ich es übertreibe und ich sei keine Alkoholikerin, doch dann hat er eingesehen, dass es ernst ist. Ja, ich denke, er geht völlig richtig damit um, er geht nämlich gar nicht darauf ein und ich denke, dass das so gut ist. Gestern habe ich in einem Beitrag gelesen, dass man sein Leben dann verändern muss. Vll. muss ich da ja gar nicht so sehr, ausser dass ich was andres trinken werde.... Ich bin ja nicht der Gesellschaftstrinker, daher gibt es für mich die gefährliche Umgebung nicht. So, jetzt habe ich Dich gleich mal ordentlich zugetextet. Danke für`s zuhören/lesen... Einen schönen Tag wünscht Dir Ghost

  • Zitat von Ghost

    Gestern habe ich in einem Beitrag gelesen, dass man sein Leben dann verändern muss. Vll. muss ich da ja gar nicht so sehr, ausser dass ich was andres trinken werde.... Ich bin ja nicht der Gesellschaftstrinker, daher gibt es für mich die gefährliche Umgebung nicht.

    Da hast du wohl irgendwas gründlich missverstanden. Die gefährliche Umgebung scheint für dich eben dort zu sein, wo du nicht in Gesellschaft bist. Dort hast du offensichtlich die passende Umgebung um zu saufen. Hier wäre Veränderung angebracht.

    Aber du musst nichts verändern oder nur so viel, dass es nicht "weh"tut oder eben nur wenig oder nichts, wie du willst.

  • Hallo Ghost,

    Zitat

    Gestern habe ich in einem Beitrag gelesen, dass man sein Leben dann verändern muss. Vll. muss ich da ja gar nicht so sehr, ausser dass ich was andres trinken werde.... Ich bin ja nicht der Gesellschaftstrinker, daher gibt es für mich die gefährliche Umgebung nicht.

    ich habe auch das Meiste alleine getrunken und trotzdem gab es Situation die ich die ersten Jahre gemieden habe.

    Es gab z.B. bestimmte Filme die ich mir nicht mehr anschaute weil ich dabei immer getrunken hatte.

    Ich gab auch ein mal die Woche meinen Lottoschein ab um anschließend in die Kneipe gegenüber zu gehen,

    seit meiner Entgiftung war ich weder in dem Lottoladen noch in der Kneipe gegenüber.

    Es sind viele Veränderungen die ich vornahm, ich habe dadurch aber nur gewonnen, nichts verloren.

    LG Martin
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  • hallo ghost,

    ähnlich wie du habe auch ich alleine probiert meinen Konsum zu drosseln oder ansatzweise zumindest mal versucht mich selbst "runter zu trinken" um das Bier quasi "auszuschleichen". dummerweise funktioniert das aber nicht wenn man alkoholkrank ist - der verstand weiß zwar wie´s funktioniert aber die sucht schlägt dir dann quer bei deinem tollen plan - und zack - wieder ein neues getränk am hals.

    auch deine Einstellung von wegen

    Zitat

    v. a. weg von zu Hause mach ich halt gar nicht, aber es gibt Tage, da würde ich am liebsten an einer Kliniktür kratzen. Ich weiß, dass ein kalter Entzug nicht möglich ist, ich wollte immer wieder etwas runterdosieren, doch dazu bin ich offensichtlich auch nicht fähig. Ja, nicht mehr trinken, das wäre für mich die perfekte Option!

    kann ich gut nachfühlen, wer will das schon?!

    rückblickend muss ich sagen, ICH hätte es ohne Aufenthalt in der Klinik aber sicherlich nicht geschafft zu entgiften! und während der 10 tage dort haben sich bei mir auch schon die ersten Veränderungen von ganz alleine eingestellt, die waren aber überhaupt nicht unangenehm oder gar beängstigend. im Gegenteil - mein stolz über meine gemachten schritte und die Tatsache endlich wieder nüchtern am leben teilnehmen zu dürfen haben mir sehr viel aufwind gegeben.
    hätte ich mich aber in dieser zeit hier in meinem gewohnten Umfeld, mit meinen eingefahrenen Verhaltensweisen und dem geliebten getränk in der nähe aufgehalten - das hätte ich nicht schaffen können, DAS war nämlich meine GEFÄHRLICHE umgebung!

    so kam ich nun entgiftet und mit viel neuem Input (u. a. hatte ich ja die letzten 14 tage KEIN 20-Uhr-Bier gesoffen sondern die zeit anders und sinnvoller verbracht) nüchtern in eine alkoholfreie Umgebung zurück und das war nicht nur körperlich sondern auch für meine Psyche als hätte jemand die Reset-Taste für mich in meinem zuhause gedrückt.

    natürlich ist jeder mensch anders und ich schreibe auch nur meine Erfahrungen, aber ich kann dir nur zuraten es zu versuchen.

    ansonsten hast du ja schon die ersten kleinen schritte von deinem neuen weg in angriff genommen und alleine das ist schon sehr viel wert.

    ich wünsche dir auf jeden fall viel erfolg

    und lg schneegans

  • Hi Rattenschwanz, wow, danke ja, Recht hast Du, genau so brauche ich das. Direkt und hart - oder auf Deine Art, halt schön sarkastisch. Danke Dir - und das meine ich ernst...

    Martin, auch Dir danke, ja, da wird wohl noch Einiges an Veränderung auf mich zu kommen, ich habe die Menschen immer mehr gemieden, das muss nun wohl anders werden...

    Liebe Schneegans, danke, dass Du mir Deine Erfahung mitgeteilt hat, mein Gott, wie oft hab ich schon an eine Klinik gedacht, aber ich will meine Klinikzeiten (nie Alkohol) gar nicht zusammenzählen, das werden ein paar Lebensjahre. Und ja, ich will jetzt nicht jammern und mich endlos auskotzen, aber so einfach ist es nicht, ja es soll ja nicht einfach sein, aber weg von zu Hause ist jetzt vollends erledigt. Meine Stiefschwiegertochter incl. 1-jährigem Kind zieht nun ein und sie beginnt dann ihre Ausbildung, tja, Oma macht das denne. Gut, ich könnte trotzdem in eine Klinik, aber da wäre noch mein Hund, der Kinder nicht ausstehen kann und von dem ich mich nicht trennen werde - und mein Mann, der mich halt auch braucht. Gut, meine Arbeit könnte ich mitnehmen per Laptop, denn ohne die geht es nicht, da ich mein Geld ganz alleine verdienen muss - und will.... Wow, genug gejammert, ich sollte wohl meinen Sven, also den Hund - und den Laptop nehmen und entgiften gehn....

  • Es muss ja auch nicht unbedingt irgendwas stationäres sein, das ist auch kein Allheilmittel. Versuchs mit was ambulantem und wenn das nichts für dich ist, dann eben was anderes. Den Ratschlag als solchen gibt es eh nicht, das muss jeder selbst herausfinden, was für ihn gut ist. Anregungen kann sich jeder holen und was draus machen auch.

  • Hallo Ghost,

    was wäre, wenn Du Dir nachher einen Oberschenkenhalsburch oder Du akuten Blinddarm bekommst zuziehst?
    Dann müßtest Du auch ins Krankenhaus.
    Und alle müßten ohne Dich ne Weile klar kommen.
    Das würden die hinbekommen, glaub mir. :wink:

    Die Alkoholkrankheit ist übrigens auch eine lebensbedrohende Krankheit!
    Dir steht ein vernüftiger, professioneller Entzug zu !
    Bitte nutze alle Hilfangebote, auch dieses !
    Ich hätte im übrigen ohne einen qualifizierten Entzug niemals trocken werden können.
    Ich hatte doch auch alles versucht... ebenso wie wohl alle anderen Menschen, die sich ein trockenes Leben wünschen.
    Man muss es sich nicht so schwer machen, es gibt sehr gute Hilfsangeboten.
    Man muss sie nur annehmen ! :wink:

    Wie es dann weiter geht, ist unterschiedlich.
    Viele machen danach eine LZT.
    Einige aber auch nicht, ich hatte beispielsweise keine und bin seit 13 Jahren trocken.
    Eine SHG halte ich auch für wichtig, wie sind ja eine.
    Intensiveren Austausch gibt es allerdings eher im Erweiterten Bereich.
    Viele sind schon mit Hilfe dieses Forums trocken geworden und geblieben, ohne LZT.
    Wollts halt nur mal erwähnt haben :wink:

    Bezüglich nötiger Veränderungen:
    Hast Du schon unsere Grundbausteine gelesen?
    Das wäre wichtig, denn da steht viel über Risikominimierung drin.
    Eines möchte ich geich mal vorab zu bedenken geben...
    Wenn man so ganz ohne große Veränderungen trocken werden und auch bleiben könnte, frage ich mich doch, warum werden dann so viele rückfällig??
    Ich denke, das hat schon viel damit zu tun, das man Veränderungen scheut und lieber alles so bleiben soll wie es ist.
    Das man keine ausreichende Risikominimierung betrieben hat.
    Das man nicht gut genug auf sich aufgepasst hat.

    In meinem Leben hat es viele Veränderungen gegeben, als ich trocken wurde.
    Beispielsweise bin ich ca. 1,5 Jahre auf keinerlei Partys oder Feiern gegangen.
    Ich habe meinen Freundeskreis ausgemistet.
    Ich habe neue Freunde gefunden, die nix mit Alk am Hut haben.
    Weil ich das so wollte.
    Ich habe alte Hobby reaktiviert.
    Und auch beziehungstechnisch hat sich einiges verändert.
    Mein Mann wollte übrigens auch lange nicht wahrhaben, das ich abhängig saufe.
    Er hat vieles auch immer wieder beschwichtigt.
    Warum?
    Weil er Angst vor Veränderungen hatte, die auch SEIN LEBEN betreffen könnten.
    Die gab es dann auch.
    Aber ich denke, es waren GUTE Veränderungen.
    Klagen habe ich jedenfalls keine gehört :lol:
    Manchmal hat man einfach Angst vor Verändereungen, vor dem Ungewissen... dabei können Veränderungen doch auch 100% positiv ausfallen.
    Ich vermisse jedenfalls nix ohne die Droge Alkohol.
    Ich habe mein Leben wieder, es ist wieder schön geworden und das habe ich mir sooo sehr gewünscht.
    Und vor allem bin ich wieder frei.
    Der Alkohol hat in meinem Leben nicht mehr das sagen.

    Was werden Deine nächsten Schritte, Ghost?
    Können wir Dir dabei irgendwie helfen?

    LG Sunshine

  • Hi, erst mal wieder danke schön für die Ratschläge, ja, ambulant, wenn das ginge, dann wäre das absolut ideal... Es ist definitiv richtig, dass die Welt nicht stehen bleiben wird, wenn ich mal ausfalle, das stimmt... und wenn ich so weiter mache wie jetzt, dann könnte der Ausfall etwas schlimmer sein... Die Bausteine im Forum, nein, die habe ich noch nicht gesehen, ich geh mal auf die Suche. Meie nächsten Schritte finden an sich erst am 18.Juni statt, da habe ich den Arzttermin, Psychiater, auf Alkohol spezialisiert, da setze ich ganz viel drauf. Nun, ansonsten schätze ich, dass der tolle Kreislauf solange wohl weiter geht, da ich mir stets aufs Neue beweise, dass ich die ganze Sache sowas von nicht mehr im Griff hab... Gruß Ghost

  • Hi, ich habe den Termin schon lange, da kriegt man so schnell keinen... ist keine faule Ausrede!!! Ist im BKH in der Suchtambulanz... aber trotzdem Danke, Recht hast Du ja... ich wollte nach dem weniger intelligenten Gerede meines Hausarztes zum Thema halt zum Fachmann...

  • Hallo Ghost,

    Zitat

    aber weg von zu Hause ist jetzt vollends erledigt. Meine Stiefschwiegertochter incl. 1-jährigem Kind zieht nun ein und sie beginnt dann ihre Ausbildung, tja, Oma macht das denne. Gut, ich könnte trotzdem in eine Klinik, aber da wäre noch mein Hund, der Kinder nicht ausstehen kann und von dem ich mich nicht trennen werde - und mein Mann, der mich halt auch braucht.

    ich bin schon so lange in unserem Forum, wenn ich 1€ für jeden Grund bekommen hätte weshalb es gerade jetzt nicht geht,

    ich könnte es mir seeeeehr gut gehen lassen :lol:

    LG Martin
    —---------
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  • Zitat von Ghost

    Hi, ich habe den Termin schon lange, da kriegt man so schnell keinen... ist keine faule Ausrede!!!

    Jetzt mal wieder ein Ratschlag von mir, ob es ein guter ist, das beurteilen hier andere, ich denke (?) aber - ja.

    Also: Mach das alles so, wie du das jetzt geplant hast, darauf hast du dich vorbereitet und damit kannst du leben.

    Lass dich nicht hetzen. Weißt du (nö,woher auch), ich hab da immer so Befürchtungen, dass dieses "treiben anderer zu irgendwas" zu blindem Aktionismus führen. Und wenn dann die von anderen vorgegebenen Ziele - auch wenns irgendwo vielleicht mal auch die eigenen waren - nicht in der von anderen vorgegebenen Zeit und Qualität erreicht werden, dann ist der Jammer groß und der Schritt zum Weitersaufen gemacht. Also nochmal: Zieh dein Ding durch. Das ist meine Meinung und nichts anderes.[/u]

  • Warum die "Eile" oder sagen wir mal "zeitnahes Handeln" ?
    Weil an jedem weiteren versoffenen Tag der Körper weiter geschädigt wird.
    Ebenso die Seele.
    Weil jeder Tag, der dem Alk geopfert wird, ein verlorener Tag ist.
    Und wir haben nun mal nicht unendlich viele...

    Hier (wie auch im CO-Bereich) ist oftmals die Rede vom "eigenen Tempo".
    Hört sich ja auch immer so toll und selbstbestimmt an.
    Ich empfinde das oftmals allerdings als "Ausrede", wieder nicht "JETZT" handeln zu müssen.
    Entscheidungen immer wieder rauszuzögern.
    Noch ne Weile weiter rumsüchteln zu wollen.
    Mir tut das jedesmal in der Seele weh, wenn ich sehe/lese, wie jemand noch weiter rumeiert und sich dabei auch weiter zerstört.
    In der Zeit hätte man schon längst entgiften und sein neues Leben beginnen können.
    Aber muss jeder selbst entscheiden.
    Wie weit man mit dem "eigenen Tempo" bisher gekommen ist, ist wohl auch egal?
    Nun ja.

    Ghost, ich habe auch eine Tochter und Enkelkinder.
    Und wie das so mit Kindern ist, fiebern die schnell mal hoch oder verletzen sich oder sonstwas und man muss mal eben schnell zum Arzt.
    Nur mal so als Beispiel.
    Wenn Dein Enkelkind bei Dir zur Betreuung ist und irgendwas passiert und Du musst irgendwo mit ihm hinfahren, wie willst Du das machen, wenn Du Alk/Restalk im Blut hast?
    Wie willst Du sowas verantworten, vor Dir selbst und vor anderen ?
    Ich finde darum Karsten Frage durchaus berechtigt!
    Kannst Du denn noch Verantwortung für Dein eigenes Leben übernehmen und zusätzlich für eine Betreuung Deines Enkelkindes?

    Klar muss am Ende jeder "sein Ding" durchziehen.
    Nur gibt es nicht unendlich viele Wege aus der Sucht.
    Später werden Wege dann wieder individueller, wenn man länger trocken ist.
    Das ist meine persönliche jahrelange Erfahrung, gewonnen zum einen in diesem Forum und zum anderen in einer realen Gruppe.

    Nur... wenn man nicht die Erfahrungen anderen annehmen will, die die Wege aus der Sucht längst kennen...
    wenn man alles nur in "seinem Tempo" machen will, (das einen ja auch zumindest in der Sauferei verharren lies),
    wenn man meint, man könne sich die Hilfeleistung noch nach eigenen Gusto aussuchen, wozu dann eine SHG?
    Wenn man doch sowieso selbst alles am besten weiß...
    Wohin es einen geführt hat... tja... :?

    Noch was persönliches:
    Für mich war (und ist es immer noch) eine große Erleichterung, in einem Notfall nicht mehr nachdenken zu müssen, darf ich noch fahren
    oder habe ich schon zu viel Alkohol im Blut?
    Und solche Fälle sind eingetreten, zum Glück nur ganz wenige Male.
    Ich konnte dann direkt helfen, brauchte nur den Autoschlüssel zu nehmen und los.
    Allein das ist mir schon unendlich viel wert.
    Auf mich kann man sich wieder verlassen, wenn irgendwas ist.
    Zu Saufzeiten war das nicht mehr möglich, in vielen Bereichen nicht mehr.
    Ich war unzuverlässig, voller Ausreden, ich log, um meine Sucht zu vertuschen und vieles mehr.
    Es ist für mich eine unendlich große Erleichterung, nichts davon mehr tun zu müssen.
    Und ich bin auch immer noch sehr dankbar dafür.

    LG Sunshine

  • Manchmal denke ich, das 95% Deiner Beiträge reine Provokationsversuche sind, Rattenschwanz.
    Zieht sich ja durch x-Threads
    Manch einer braucht eben diese Art Aufmerksamkeit.

    Die Gedanken sind frei... Deine, wie auch meine :wink:

    Mich wundert auch nicht, das sich ca. 95% aller Forenteilnehmer aus dem Erweiterten Bereich hier auch nicht mehr austauschen mögen.

    LG Sunshine

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