Let it be....II - Ferra sucht ihren Weg

  • Hallo zusammen!


    Tag 38.
    Aber in mir drin bin ich immer noch stumm.
    Ich erfreue mich an meinen Pflanzen, meinem Haustier.
    Alkohol ist zurzeit nicht in meinen Gedanken, auch abends hab ich kaum noch Suchtdruck. Er blitzt eher so auf bei: "Der Moemnt ist so schön, wie wird er noch schöner?" Ich hab ihn eben oft als Verstärker genutzt, eben auch weil meine ganze Gefühlswelt so krass ist.

    Mehr hab ich nicht zu sagen....verkrümel mich wieder.

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo Ferra,
    du klingst irgendwie traurig.
    Wie meinst du das, dass du in dir drin immernoch stumm bist?

    Liebe Grüße
    Wellensittich

  • Hallo wellensittich,

    da ich dir ja leider keine PN schreiben kann, versuche ich mich allgemein auszudrücken.

    Ich bin nicht wirklich traurig, aber hier im Austausch sehr vorsichtig geworden. Man könnte es auch "ich will andere Meinungen nicht annehmen" nennen, aber naja ich bin da etwas eigen (bzw. lass mir nichts unterstellen).

    Daher bin ich hier so ruhig geworden.

    Die komplette Abstinenz und Risikominimierung ist aber für mich oberste Maxime und mittlerweile selbstverständlich.

    Ich hab jetzt Urlaub und hab mir bald mehr Sachen vorgenommen als ich Tage Urlaub habe, also langweilig wird es mir nicht werden,

    LG Ferra

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo Karsten,

    interessante Frage.

    Bitte den Vergleich nicht komisch finden.

    Aber wenns zum Bsp. um Erfahrungen geht, wie koche ich Gericht XY, wie mache ich iwas künstlerisches, also sagen wir mal was rationales / künstlerisches, dann greife ich auf die Erfahrungen anderer gern zurück. Weil ich will dass das Ergebnis gut wird.

    Aber geht es um Erfahrungen, die man macht , isses iwi anders. Als Kind (5) wurde mir gesagt, fass nicht die Ofentür an (Kachelofen) und mein Gedanke war: Ach das wird nicht heiß sein, ICH packe das! Natürlich hatte ich ne verbrannte Hand...aber irgendwie ich hätte glaube immer wieder angefasst (hab ich nur nicht weil Gezeter der Erwachsenen). Und so ähnlich ist es auch mit anderen Sachen wie Schwarzfahren gewesen, gefährliches Verhalten im Internet, über Rot gehen. Ich habe und hatte ein relativ großes Risikoverhalten, was mich nicht immer rational auf Erfahrungen anderer zugreifen lässt kognitiv. Aber ich muss sagen dadurch das ich nun schon Therapie in ner gewissen Art hatte, mich mit Persönlichkeitsstörungen beschäftigt habe, Skills kenne und anwende und nun schon ein paar Jahre älter geworden bin, ist es bedeutend besser geworden.

    Kurz und knapp: Ich kann jetzt wesentlch besser auf Erfahrungen anderer eingehen als noch vor ein paar Jahren. Aber es fällt mir immer noch schwer. :oops:

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo,

    ein Rücfall bedeutet für mich der abslute Super Gau, quasi von 100 auf Null zurück in die Sch**ße und für mich hab ich auch verstanden, das ich dann nicht mehr soviele bis gar keine Chancen habe es nochmals zu schaffen. Wenn ich nicht zur Abstinenz zurückkehre bedeutet das Krankheit und Tod. Und ich weiß das ich mir keinen Fehltritt erlauben darf, weil ich quasi auf einem Seil tanze.... die Grundbausteine können und sind dabei ein nützliches Netz.
    Bsp. alkfreies Zuhause: Ich bin so oft in den letzten Wochen gedanklich zu meinem Schnapsschrank gegangen, aber ich weiß er ist leer! Das bedeutet Sicherheit und dämpfte auch meinen Suchtdruck.

    Das mit der Def. Rückfall, Grundbausteine, trocken bleiben etc. ist nicht der Punkt an dem ich mich "störe", sondern das ich transparent eine Situation bespreche - und mir dann Dinge unterstellt werden und ich mir quasi sagen lassen muss ich bin zu besch**ert um zu kapieren was Alkoholismus ist.
    Gut vllt hätte ich es auch auf der Sachebene hören sollen: Achtung, solche Situationen sind zu gefährlich.

    Manchmal gehts mit mir durch.

    Probleme können schwimmen...

  • Zitat von Ferra

    Das mit der Def. Rückfall, Grundbausteine, trocken bleiben etc. ist nicht der Punkt an dem ich mich "störe", sondern das ich transparent eine Situation bespreche - und mir dann Dinge unterstellt werden und ich mir quasi sagen lassen muss ich bin zu besch**ert um zu kapieren was Alkoholismus ist.
    Gut vllt hätte ich es auch auf der Sachebene hören sollen: Achtung, solche Situationen sind zu gefährlich.

    Manchmal gehts mit mir durch.

    Moin Ferra,

    es kommen hier regelmäßig viele Neue ins Offene, die ähnlich reagieren...und dann nach vier, fünf Posts wieder verschwunden sind.

    Es ist, grad am Anfang der Abstinenz, enorm wichtig, auch mal über seinen Schatten zu springen und sich Dinge anzuhören, bei denen man vorher immer weggehört hat.

    Ich kann Dir diese Zeilen ohne Vorbehalte so schreiben, weil ich am Anfang meiner Abstinenz ähnlich reagiert habe...Unverständnis, ne Portion Trotz, das Gefühl, hier nicht richtig ernst genommen zu werden.

    Das alles sind Begleiterscheinungen der Sucht, die man Stück für Stück abbauen muß, um eine echte Chance auf ein trockenes Leben zu haben.

    Und auch wenn es für Dich jetzt vielleicht nach einer Platitüde klingen mag, aber Du wirst, wenn Du ein paar Monate abstinent bist, erkennen, daß auch die etwas direkten Posts durchaus gut gemeint sind und weiterhelfen können.

    Du mußt Dir überlegen, daß man sich durch die Sucht jahrelang Muster aufgebaut hat, die es jetzt zu durchbrechen gilt. Manche Muster lassen sich relativ rasch auflösen, manche dauern Jahre, manche bleiben möglicherweise für immer Teil unserer Persönlichkeit.

    Ich kann Deine Gemütslage sehr gut nachvollziehen, denn soo lange bin ich nun auch noch nicht trocken...aber lange genug, um erkannt zu haben, daß mir direkte Ansprachen letztendlich genauso weitergeholfen haben wie aufbauende Kopfstreichelposts.

    Man muß sicher nicht jeden Rat hier 1:1 umsetzen und sich gleich zu eigen machen, aber es lohnt sich immer, über das, was andere an Erfahrung hier einbringen, nachzudenken und seine eigenen Schlüsse zu ziehen...und diese dann auch umzusetzen.

    Bleib am Ball, laß Posts ruhig auch mal ein, zwei Tage sacken, bevor Du Dich dazu äußerst, dann dann hat sich das erste Unverständnis oft schon relativiert.

    Letztendlich sind wir alle hier gelandet, weil wir es alleine nicht gepackt haben, der Sucht zu entkommen...und alle, die hier regelmäßig schreiben, haben es mithilfe dieses Forums geschafft, über Monate und Jahre trocken zu bleiben...auf teils unterschiedlichen Wegen, aber fast immer im Dialog mit dem Rest der Truppe hier.

    Man kann es drehen und wenden wie man will...diesen Pool an individuellen Erfahrungen und Erkenntnissen kann Dir kein Buch, kein Psychologe und auch kein Arzt liefern. Du mußt den Pool nur nutzen...

    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg in die Trockenheit, in der Hoffnung, daß mein Post von Dir nicht als Kritik aufgenommen wird...das ist er mitnichten...

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hallo zusammen!

    Danke Andreas für deinen ausführlichen Beitrag. Als Kritik aufgefasst - nein, weil er, wie sagt man das? Eindringlich unaufdringlich geschrieben ist :)
    Ich habe für mich begriffen, der Weg ist relativ nebensächlich, wichtiger ist das Ergebnis das ich zufrieden trocken bin / bleibe.

    Ich trage mich auch seit einigen Tagen mit dem Gedanken an eine Psychotherapie / Verhaltenstherapie, um vllt doch noch einiges aufzuarbeiten / verbessern zu können.

    An Tagen wie heute: heiß, fast nur am chillen, mal bisschen Gymnastik, Sonnenbaden zuhause - was muss da ankommen? Suchtdruck :roll: Aber ich stopfe mich mit Mineralwasser zu und lenke mich ab, schon das Schreiben hier wirft 50 kg Last ab. Gleich werde ich noch was in der Küche fabrizieren. Aber so doll wie heute war er zuletzt beim Entzug. Seltsam.
    Aber auch das schaffe ich und dann gehts wieder.
    Tag 46 übrigens (aber ich muss schon nachzählen, weil ich nicht mehr jeden Tag zähle).

    Ferra

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo Ferra,

    ich freu mich, von dir zu lesen.

    An solchen Tagen war es bei mir manchmal nur ganz normaler Durst. Das Trinken ist ja eng an alkoholische Getränke geknüpft in unseren Alkoholikerhirnen.

    Daher ist viel Wasser trinken sicher eine gute Strategie.

    Ich wünsch dir einen guten Abend.

    Thalia
    (Ich fand Psychotherapie für mich super! ;))

  • Hallo Ferra,

    ich finds auch toll, dass du schon 46 trockene Tage hast.
    Heute abend gehts mir auch nicht so gut und wenn ich dann von dir lese, weiß ich, dass ich damit nicht alleine bin. Einerseits schön für mich, aber blöd, dass andere auch Suchtdruck haben. Will ja eigentlich keiner. Ich trinke auch schon den ganzen Tag über Wasser, Wasser, Wasser...
    Gerne würde ich abends einen Kaffee trinken, aber da kann ich ja gar nicht mehr schlafen.
    Vielleicht probier ich mal entkoffeinierten?
    Kaffee soll ja keine Ersatzdroge sein, aber morgens mag ich ihn sehr. Hilft mir immer beim Aufstehen :lol:
    Nachher schaue ich fern.
    Hast du was schönes in der Küche fabriziert?

    Ich wünsche dir auch noch einen guten Abend
    Wellensittich

  • Hallo :)

    Danke euch zweien für eure Antworten.
    In der Küche fabrizierte ich einen Salat, wo etwas zu viel Zwiebel drin landete aber ansonsten war er lecker.

    Wegen Kaffee und Ersatzsucht: Ich habe das am Anfang des Entzuges und auch danach immer so gehalten: Wenn es wirklich gant krass kam, dann hab ich mir ein Eis oder ein bisschen Schokolade gegönnt oder eben ne kleine leichte Mahlzeit. Weil die Kalorien abends sind nicht so schlimm wie ein evt. Rückfall. Wobei das auch nur direkt während der Entgiftung war und kurz darauf. Also weil sonst hatte ich Angst verschiebt sich das so krass das ich dann abends immer fresse. Daher esse ich 3-4 ganz normale Mahlzeiten und gut ist.
    wellensittich ich finde die idee mit entkoffeinierten Kaffee ganz gut, oder mal Mate und schwarzen Tee probieren?!

    Thalia war deine Psychotherapie speziell auf was ausgerichtet?

    Einen schönen, trockenen Abend

    Ferra

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo Ferra,

    habe mir eben Kaffee ohne Koffein gekauft. Für heute abend. Mal schauen...
    Gerade habe ich auch was in der Küche fabriziert: Und zwar einen Nudelsalat. Habe meinen Pott Kaffee (mit Koffein) direkt neben die Schüssel gestellt und fleißig mit Gewürzen um mich geworfen :shock:
    Was ist wohl passiert? Kaffee mit Knoblauch und Pfeffer inklusive :oops:
    Er schmeckt trotzdem noch human. Was solls...

    Ich hätte mich anstatt "Wellensittich" lieber "Döspaddel" nennen sollen :lol:
    Ob ich den Namen noch ändern kann? :wink:

    Ich wünsche dir noch einen schönen, zufriedenen Tag!!!

    Liebe Grüße
    Wellensittich

  • Hallo Ferra,

    Zitat

    Thalia war deine Psychotherapie speziell auf was ausgerichtet?


    Nein, auf mich allgemein ;)

    Ernsthaft gesprochen: Ich habe eine "klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie" und eine tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie gemacht, beide aufgrund einer Depression, beide über mehrere Jahre. Bei der ersten war ich komplett trocken, bei der zweiten nur teilweise, teilweise habe ich in der Zeit heimlich getrunken.

    Ich vermute, ich werde in ein oder zwei Jahren vielleicht wieder einmal eine Psychotherapie beantragen. Es hat mir schon gut geholfen.

    Wichtig ist halt, wenn das Alkoholproblem im Vordergrund steht bzw. (noch) akut ist, auch zunächst einmal das zu "bearbeiten", vielleicht auch therapeutisch, bevor eine Therapie anderen Inhalts überhaupt sinnvoll ist.

    Viele Grüße und alles Gute dir,
    Thalia

  • @ wellensittich

    Klingt doch gut mit dem Kaffee - die Azteken tranken ihn mit Wasser und Chili - du bist also voll auf Linie, nix Döspaddel.

    @ Thalia

    Ich hatte mal eine Gruppentherapie, die auf emotioal instabile Sachen ausgerichtet war, aber die gefiel mir nicht und trinken tat ich auch....natürlich viel weniiiiger *alkironie off*.

    Ich tue mich mit Therapeuten / Psychiatern etc. etwas schwer...Stichwort Projektion etc. :roll: Aber vllt finde ich auch nochmal jmd. der mir helfen kann, am Besten jmd. den ich nicht in mein Herz lasse...klingt komisch ist aber so.

    Bei tiefenpsychologisch orientiert...graben die da in der Vergangenheit herum?

    ----------------

    Heute hab ich mich viel mit Fotografie und ausruhen beschäftigt, ich warte auf das Gewitter. Gestern war ich schwimmen - das war schön! Es erfrischte so super. Im See ist das auch noch viel toller als im Pool / Freibad.

    LG Ferra

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo Ferra,

    wie geht es dir?
    Habe schon länger nichts mehr von dir gelesen :(

    Ganz herzliche Grüße von
    Wellensittich

  • Hallo wellensittich,

    lieb das du mir schreibst.

    Morgen bin ich 2 Monate trocken. Habe heute auch ein Digestif (der mir ungefragt serviert wurde) abgelehnt und stattdessen lecker Mangosaft getrunken.

    Mein Urlaub ist jetzt zu Ende und der Suchtdruck hielt sich erstaunlicherweise in Grenzen, wenn dann war es eher so: "Man könnte wenn man wollte". Und ich hab Alk immer noch als positiven Verstärker abgespeichert (heißt es ist grad so super toll, Alk würde es ins Superlative bringen). Aber nein würde er nicht, der Rückfall wäre da und ich dem umrühmlichen Ende meiner Selbst wieder näher. Alles was ich mir erkämpft hab, alles was ich jetzt leben kann wäre kaputt und dahin. Daher lasse ich das tunlichst.

    Meine Ernährungsumstellung läuft aber mir geht das zu langsam als ungeduldige Person :wink: aber es geht stetig voran - Gewicht nach unten.

    Hoffe dir gehts gut wellensittich. :)

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo zusammen,

    ich habe meine alte längste Trockenheit um ein paar Tage überrundet mittlerweile (Tag 82 heute) und ich fühle mich gut wie nie. So gut das es mir schon wieder Angst macht.

    Ich hab 5 kg Gewicht verloren und entdecke so Seiten an mir, die lange weg oder noch gar nicht da waren. Zum Bsp. auch mal zum Wort zu stehen und nicht wie ein kleines verletztes Kind den Kopf einzuziehen.

    Es manchmal verstärken zu wollen mit Alk ist immer noch da aber schwächer. Es ist eben so ankonditioniert. Aber ich gebe dem nicht nach.
    Was war ich glücklich als Tag 78 anbrach und ich merk(t)e auch das der Weg diesmal den Entzug / Entgiftung so zu machen viel besser war, viel besser passte.

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo zusammen!

    89 Tage - bin ich heute drauf gestoßen! Die ersten 100 Tage sind fast gepackt! Das freut mich voll. Es ist die längste Abstinenz (Stand heute) in den letzten 5 Jahren.

    In letzter Zeit war es 1-2x schwer mit schon krassem Suchtdruck. Der Anlass? Die Zeit wo damals nach 78 Tagen meine Abstinenz bröckelte jährte sich zum 3ten Mal. Aber hey - heute ist Tag 89!

    Ich such mir jetzt abends immer so kleine Aufgaben (kognitiv oder was zum basteln etc.) was mich gut ablenkt und ich habe meinen Haushalt wieder entdeckt :oops: und es ist mir jetzt wieder wichtig ihn ordentlich und sauber zu haben. Ja sogar dekoriert hab ich - sonst standen die Frühlingskunstblumen das ganze Jahr bald in der Vase und auch Weihnachtskram.

    Jetzt muss ich mich nur noch aufraffen eine Therapie anzuschieben damit da noch einiges aufgearbeitet wird. Ich denk das sollte ich nicht aus den Augen verlieren, weil meine Emotionen eben doch manchmal über schießen und dann SVV sehr präsent wird. Ich mein das versaut nicht meine Leber aber es entstellt iwann vllt und naja es ist suboptimal. Bis jetzt hatte ich da noch keinen Rückfall (ja auch da nennt man das so) aber die Pulloverzeit kann dazu verleiten....

    LG Ferra

    Probleme können schwimmen...

  • Hallo zusammen,

    ich war länger nicht hier. Aber es geht mir gut. Keinen Rückfall - 135 Tage trocken - fst 5 Monate. Mein neues Leben gefällt mir weiterhin.

    Mit meiner sich raus kristallisierenden Psyche steh ich ein klein wenig auf Kriegsfuß. Ich habe soviele Stimmungen und bin manchmal so depressiv, würde am liebsten alles beenden.

    Vor einigen Tagen ist jemand aus meinem näheren Umfeld verstorben. Von heute auf morgen. Netter, lieber, freundlicher Mensch. Einfach ersatzlos weg. Diese Gefühle die da hochkamen. Dieser Druck, diese Verzweiflung. Früher habe ich alle Gefühle weggespült - ja selbst die Freude (ich selbst war der irrigen Meinung sie zu verstärken). Ich muste jedenfalls ganz schön rudern. Immer wenn sowas komm trinke ich herbsüße-saure Getränke mit viel Kohlensäure. Einfach einen starken Gegenreiz, der mich wieder zurück holt.

    Es war jedenfalls wie ein Weckruf. Ich wollte auch all die Jahre nicht sterben und hab aber fast alles dafür getan. Es kann so schnell vorbei sein. Jetzt will ich leben und möchte auch eine lebenswerte Einstellung dazu finden. Ich bin ein sehr tiefer Mensch. Letztens im Job fiel mir auf wieviel Erfahrung ich hab trotzdem ich noch nicht mal 30 bin. Da ist viel Schmerz - aber was immer mehr wird ist auch die Freude, das Positive, Gefühlstransport. Das auf sich acht geben, das bei sich bleiben.

    Was immer noch sehr fatal ist: Der Gedanke, wenn der Körper Alk registriert, diese Synapsen, die dann juhu schreien. Das tun sie bei Limo natürlich nicht. Deswegen an Tagen, wo das manchmal einfach nicht aufhören will, geh ich einfach pennen. Oder esse Schokolade - aber nicht zu viel. Immerhin hab ich schon 9 kg abgenommen und es soll ja noch ein bisschen mehr werden.

    LG Ferra

    Probleme können schwimmen...

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