Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Zitat von Carl Friedrich

    "Warum bist Du nicht früher schon diesen Weg gegangen?"


    Ja Carl Friedrich,

    diese interessante Frage habe ich mir auch schon öfters gestellt.
    Da Änderungen an der Vergangenheit jedoch äußerst schwierig sind,
    mache ich mir hierüber lieber keine zu große Sorgen.
    Am liebsten sorge ich dafür, dass es mir jetzt gut geht.
    Das gelingt nicht immer. Aber trocken sind die Chancen etwas besser.
    Gut, dass es Dir auch gut zu gehen scheint.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Carl-Friedrich,

    ein zufriedenes sommerliches Hallo zurück...

    Hans

  • Zur Zeit trage ich mich in dem Gedanken, meine R-SHG zu verlassen. Sie bringt mir nichts mehr. Ich höre mir immer wieder dieselben langweiligen Geschichten an. Man erzählt sich zumeist nur den Verlauf der letzen Woche.


    Nach einer 3/4 Stunde zieht es dann die Nikotinsüchtigen vor die Tür, um ihrer Sucht zu frönen, während der Rest auf sie warten darf. Was die Nichtraucher, die in der Minderheit sind, von dieser Nummer halten, interessiert die Qualmer überhaupt nicht. Der Leiter der SHG fragt nur schelmich: "Zigarettenpause?" Und schon stürmen sie raus.

    Das nervt mich, das einzelne es nicht mal 1 1/2 - 2 Stunden ohne Glimmstängel aushalten können, während er Rest auf sie warten darf.

    Ich fühle mich ausreichend gefestigt und als SHG reicht mir das Forum hier alle Male.

    Mal schauen, noch mal ein paar Nächte drüber schlafen, bevor ich eine endgültige Entscheidung treffe.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Moin Carl Friedrich

    In meiner R-SHG ging es ähnlich zu. Wenn es mir irgendwo nicht passt, muss ich gehen oder verändern. Die Rauchpause gibt es bei uns nicht mehr und nach einem kurzen Rundgespräch wird ein Thema diskutiert, Rückfall oder was auch immer sich gerade aus der Runde heraus ergibt.

    Ich habe mir erst lange nach dem Forum eine R-SHG gesucht, um mir einen alkoholfreien Bekanntenkreis aufzubauen.

    Schön, dass es dir gut geht.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Hallo Carl-Friedrich,
    ich kann gut Deine Gedanken nachvollziehen.
    Ich muss zugeben, mich langweilten die immer gleichen Geschichten in meiner
    realen Gruppe auch immer mehr.
    Mir war so, als hätte ich alles schon mind. tausendmal gehört und ich kanns mir auch beim ersten Mal merken.
    Ich empfand es am Ende so, das ich dort nur noch meine mir kostbare Zeit verbrenne (damals war ich auch noch in Vollzeit berufstätig),
    aber nichts mehr für mich mitnehmen kann.
    Und auf die gefühlt hundert Freitzeitangebote der Gruppe hatte ich auch keine Lust.
    Mir war das alles zu viel und ich war auch genervt von einigen Leuten, die immer nur redeten, aber nie handelten.
    Ich litt geradezu, wenn ich da wieder in der Gruppe saß und draussen schönes Wetter war und ich so gern meinen Interessen nachgegangen wäre
    anstatt mir zum x-ten Mal die immer gleichen Probleme anzuhören.
    Dann bin ich da ausgestiegen... und ich fühlte eine Riesen-Erleichterung, das ich diese Konsequenz gezogen hatte.
    Ich fühlte mich endlich wieder frei.
    Tja... so war das bei mir mit der realen Gruppe...

    Zitat

    Nach einer 3/4 Stunde zieht es dann die Nikotinsüchtigen vor die Tür, um ihrer Sucht zu frönen,
    während der Rest auf sie warten darf. Was die Nichtraucher, die in der Minderheit sind, von dieser Nummer halten, interessiert die Qualmer überhaupt nicht.
    Der Leiter der SHG fragt nur schelmich: "Zigarettenpause?" Und schon stürmen sie raus.

    Das finde ich derart paradox, das ich das wohl sehr kritisch angesprochen hätte.
    Schelmisch nach einer Zigarettenpause fragen ??? :evil:
    HALLO.... GEHTS NOCH ???
    Rauchen ist auch eine Sucht !!
    Und in einer Selbsthilfegruppe wird Rauchen eher schelmisch getrachtet?? :shock:
    Das ist doch total widersinnig... warum fragt der Gruppenleiter nicht gleich "schelmisch", ob man sich nich ne Pulle Bier aufmachen sollte??

    Also neeee.... ich kann sowas nicht nachvollziehen.
    Liegt wahrscheinlich daran, das ich nun schon lange keinerlei Drogen mehr zu mir nehme einschließlich Nikotin und Koffein.
    Ich wollte ein WIRKLICH drogenfreies Leben und nicht statt Alk nun ner anderen Droge (weiterhin) zu frönen.
    Und Nikotin und Koffein sind nun mal auch Drogen.
    Es war nicht einfach, mit dem Saufen aufzuhören und Nichtraucherin zu werden war für mich eher noch schwieriger.
    Aber wenn ich was will, dann werde ich mein Ziel erreichen, und mein Ziel war wirklich ein drogenfreies Leben.
    Und mir gehts super damit :)

    Ich würde IM LEBTACH nicht einsehen, warum ich auf Leute warten sollte, die erstmal ihrer Sucht frönen müssen, ehe sie weiterreden können.
    Soweit kommts ja grad noch ! :x
    Wenn die weitersüchteln müssen, isses ihr Problem, aber sicher nicht meins.
    Außerdem finde ich es unfair, das ein Großteil der Leute auf ein paar andere Leute warten muss, weil die rauchen müssen.
    Fehlt mir einfach heutzutage das Verständnis für.
    Selbst als ich noch rauchte, hätte ich sowas nicht gewollt und hätte es auch nicht okay gefunden.

    Ich kann also gut verstehen, das Du auf die reale Gruppe kein Bock mehr hast.
    Aber hast Du denn hier genug Austausch bezüglich Deiner Krankheit, Carl-Friedrich?
    Im Erweiterten Bereich bist Du ja nicht mehr und hier gibst Du nur ab und an eine "Erfolgsmeldung" ab.
    Wo gehst Du hin, wenn es Dir mal nicht gut geht?
    Hast Du dann Ansprechpartner, beispielsweise andere trockene Alkoholiker?
    Denn unsere Krankheit bleibt ja... wir können nicht einfach so tun, als wäre sie nicht mehr da.
    Ich habe da halt auch ein bisschen Bedenken, denn soooo lange bist Du ja nun auch noch nicht trocken.
    Ich will keinesfalls Deine bisherige Trockenheit auch nur irgendwie zeitlich abwerten !
    Aber ich sehe schon einen Unterschied, ob jemand 2 oder 3 Jahre trocken ist oder 15 Jahre und mehr.
    Hm.

    Von daher kann ich Dir keinen Rat geben... kann nur gut verstehen, das Du auf die reale Gruppe gerade kein Bock mehr hast.
    Du musst ja im Endeffekt eh selbst entscheiden, was Du machst.
    Irgendwann muss wohl jeder selbst entscheiden, ob er noch weiter zur SHG gehen will oder eher nicht.
    Ich hatte bisher auch ohne SHG nie Probleme bezüglich meiner Krankheit.
    Ich habe allerdings auch außerhalb dieses Forums noch 2-3 Ansprechpartner, die ebenfalls trockene Alkoholiker sind.
    Und ich kann mit Angehörigen und Freunden auch immer offen über alles reden. Habe mir da ein sehr stabiles Netz aufgebaut, denke ich.
    Das alles ist ja auch nicht ganz unwichtig.

    LG Sunshine

  • Hallo!

    Danke für die Antworten.

    Ansprechpartner habe ich innerhalb meiner Familie, die zum Teil im medizinischen Bereich tätig ist. Daneben noch meinen Arzt.

    Ich denke, ich gehe das Ganze jetzt mal an; wahrscheinlich nehme ich mir erst mal eine Auszeit bis zum Herbst (Ende Oktober).

    Falls ich zwischenzeitlich dennoch Bedarf verspüren sollte, intensiviere ich halt die Kontakthaltung im Forum (Interner Bereich) und/oder halte Ausschau nach einer anderen R-SHG.

    Gruß vom in der Schwüle schwitzenden
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    dann ist's vielleicht nicht die richtige SHG für dich. Du wirst jetzt ja die Erfahrung mit dir machen, wie es dir ohne so geht.

    Ich bin in meiner R-SHG jetzt seit zwei Jahren, und sie ist mir sehr wichtig. Sie hat eine Art Ankerfunktion für mich. Zum Glück kann ich bei mir in der SHG auch mitgestalten.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Zitat von Thalia1913

    dann ist's vielleicht nicht die richtige SHG für dich. Du wirst jetzt ja die Erfahrung mit dir machen, wie es dir ohne so geht.

    Hallo Thalia!

    Daran habe ich auch schon gedacht.

    Ich werde es einfach mal austesten.

    Heute hatte ich nach langer Zeit mal wieder etwas Suchtdruck.

    Was war geschehen? Gemeinsam mit meiner Frau haben ich Tapeten runtergekratzt. Nicht so ganz banale, nein mehrfach gestrichene Rauhfaser.
    Da ich ohnehin ein kein begeisterter Heimwerker bin, stellte sich am frühen Abend der Wunsch nach einem Weißbier ein.

    Bei früheren Renovierungsaktionen in meiner aktiv konsumierenden Zeit habe ich immer zwischendurch ein paar Biere gekippt. Und genau das war im Suchtgedächtnis abgespeichert: Ekelige Arbeit = regelmäßige Bierzufuhr. Daran hatte ich vorher nicht mehr gedacht.

    Der Druck war auszuhalten. Ich habe sogleich meiner Frau von meinem sonderbaren Durst erzählt und sie meinte nur: "Bloß nicht; kommt nicht in Frage." Damit war das Thema dann schon für mich durch.

    Gruß Carl Friedrich, dem alle Knochen weh tun. Morgen wird gefaulenzt.

  • Fortsetzung:
    Heute wurde weiter renoviert: Nicht mal der Hauch eines Suchtdrucks zu spüren. Bier war und ist schier endlos weit weg.

    Allerdings habe ich mich gleich heute morgen vor Arbeitsbeginn in einer Art Selbstgespräch darauf hingewiesen, dass sich evt. das Suchtgedächtnis melden kann. Dessen zweifelhafte Gesellschaft stellte sich dann aber nicht ein. Es hat ja schon letzte Woche die Lektion erteilt bekommen, dass Renovierungsarbeit nicht zu Alkohol führt.

    Wieder einmal ein Beweis -für mich- dass das Suchtgedächtnis wie eine Art Software durch ein besseres Programm überschrieben werden muss.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Sachen gibt's: Gehe ich heute vor dem Training schnell mal in den Getränkeladen, mir 'ne Pulle Wasser holen, stehe an der Kasse, suche nach der Geldbörse und stelle die Wasserflasche in ein Kartonregal, dass kurz vor der Kasse aufgebaut war. Nachdem ich das nötige Geld rausgekramt hatte und zur Flasche Wasser griff, sah ich erst, wo ich sie zwischengelagert hatte, ohne es bewusst wahrzunehmen: In einem Wodkaregal.

    Der Vorfall zeigt, wie sehr sich inzwischen mein Blickwinkel verändert hat.

    Als ich zu Beginn meiner Abstinenz in einen Getränkeladen ging, stellte sich ein beklemmendes Gefühl ein. Die Bierkisten schienen sich irgendwie auf mich zuzubewegen, mich fast zu erdrücken. Heute sind sie für mich nur noch Staffage, der ich keinerlei Bedeutung mehr zumesse.

    I.Ü habe ich meine Teilnahme an einer R-SHG beendet. Ich hatte mir bloß mal die Frage gestellt, wen ich von der Gruppe wohl anrufen würde, wenn ich ein ernstes Suchtdruckproblem hätte. Genau: Keinen.

    Ansprechpartner für einen solchen Notfall habe ich in meinem direkten persönlichen Umfeld. Dann gibt es hier im Forum den Notfallknopf. Sozusagen eine Absicherung mit doppelten Netz und Boden.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Fortsetzung:

    Da plagten mich seit vielen Monaten Beschwerden im Fußgelenk. Endlich habe ich mich mal durchgerungen zu einem fachkundigen Orthopäden zu gehen. Er spritzte mir Hyaluron ins malade Gelenk und siehe da: Keine 48 Stunden später geht's meinem Gelenk spürbar besser, so gut wie seit langem nicht mehr.

    Das Zeug ist zwar bei Arthrose umstritten und wird wohl nicht von den normalen Krankenkassen ersetzt, aber bei mir wirkt es jedenfalls spürbar.

    Von den Injektionen erhalte ich im wöchentlichen Rhythmus noch 4 Stück.

    Ich werde weiter berichten und gehe mal davon aus, dass meine private KV kein Theater bei der Erstattung macht.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    Den Beitrag, den Du bei Bretone geschrieben hast, kann ich nur zu 100% unterschreiben.
    Hätte ja auch original 1:1 von mir so stammen können :lol:

    Ich freue mich immer noch darüber, wie gut Du Deinen Weg in die Trockenheit gegangen bist.
    Mir ist klar, das Du ein höchst intelligenter Mensch bist, und trotzdem hast Du Dich nach einigen Diskussionen auf die Grundbausteine einlassen.
    Du hast einfach mal auf die Erfahrungen anderer gebaut, die schon da sind, wo Du gern hin möchtest.
    Und nun bist Du auch schon längst dort.
    Du hast ein zufriedenes, trockenes Leben, so lese ich das zumindest heraus.
    Und wenn das nix is, weiß ich auch nich...

    Ich habe ja Deinen Weg auch von Anfang mit begleitet...und das war sehr schön und eine wertvolle Erfahrung für mich.

    Da bleibt ja nur noch zu sagen: Weiter so !!

    LG Sunshine

  • Hallo!

    @sunshine: Danke. Ja mir geht es gut. Nüchtern sind vor allem die kleinen Zwischentiefs wesentlich besser zu ertragen, auch wenn ich ab und an schon mal Dampf ablassen muss. Ist halt ein Akt der seelischen Selbsthygiene. Ich kann nicht alles in mich hineinfressen. Habe keinen Bedarf an einem Magengeschwür.


    Da hörte ich heute eine Reklame eines Bierherstellers im Radio, der eine Fassbrause 0,0% anpreiste. Ich habe so ein Zeug nie gemocht. Wollte aber dennoch hier kurz darauf eingehen. Die Brühe ist auf Bierbasis hergestellt, d.h. den einzelnen Trockenen kann sie durchaus triggern, insbesondere wenn sie/er früher gerne mal Radler getrunken hat. Ich rühre so was nicht an und genau das würde ich allen anderen hier auch empfehlen. Vorsicht ist besser als Rückfall.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    Zitat

    Da hörte ich heute eine Reklame eines Bierherstellers im Radio, der eine Fassbrause 0,0% anpreiste.

    da geht es mir gut, ich überhöre solche Werbung.

    Ich habe viele Jahre im Verkauf gearbeitet, da läuft im Laden ja immer Werbung.

    Nach einer gewissen Zeit nimmst du sie nicht mehr wahr :lol:

    So geht es zumindest mir :!:

    LG Martin

  • Huhu!
    Ob jetzt 0,0 % oder nicht.....
    Viele fühlen sich doch auch allein durch die Kronkorkenflaschen getriggert...
    Und wenn ich eine Sucht damit bekämpfe, dass ich dann womöglich jeden Tag mit einer anderen Flasche dasitze und meine, ich brauche das.....
    LG - Calida

  • Fortsetzung:

    Man lernt nie aus. Heute wurde mir nach einer kleinen zahnärztlichen Behandlung am Zahnfleisch eine spezielle Mundspülung empfohlen. Und was lese ich auf dem Aufkleber der Flasche: Alkohol.

    Schnell mal gegoogelt, welche Form von Alkohol drin ist: Äthanol.

    Also rasch mal die Finger von dem Zeug gelassen.

    Mich beruhigt die Tatsache, dass diese Form der Kontrolle schon automatisch abläuft und eingeschliffen ist.

    Ansonsten geht's mir gut.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    irgendwie lauert der Alk hinter jeder Ecke.
    Ich bestellte neulich in einem Restaurant Eis mit heißen Himbeeren.
    Auf meine Frage, ob Alkohol verwendet wird, erhielt ich ein klares Nein.
    Als ich dann vorsichtig probiert habe, meinte ich, Alkohol zu schmecken.
    Meine Frau war derselben Meinung.
    Also habe ich den Nachtisch stehen gelassen.
    Nochmalige Frage beim Personal. Antwort: Nein, kein Alkohol!
    Fazit: Glaub nicht jedem!
    Glücklicherweise ist das Lokal nicht so gut, dass ich da nochmal hin möchte.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo Correns!

    Die erarbeiteten und antrainierten Automatismen greifen. So wie früher der Griff zur Flasche normal war, ist es jetzt die Vorsicht vor dem Stoff.

    Wir dürfen nur nicht leichtsinnig werden. Wir dürfen die Demut vor der Krankheit und ihren Tücken nicht verlieren.

    Gruß Carl Friedrich

  • Guter Hinweis, stelle nun fest, dass ich auch so eine Mundspülung mit Alkohol benutze, habe auch schon mal ein wenig verschluckt. :roll:

    Da man aber sowieso immer so einen trockenen Mund davon bekommt, kann ich das Produkt gerne wegwerfen und austauschen.

    Habe allerdings keine Panik davor, dadurch irgendwie meine Nüchternheit gefährdet zu haben, da es natürlich ohne Hintergedanken benutzt wurde.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!