Tag 4 nach Entscheidung

  • Hallo Sunshine, Thalia und Ghiuirgean!
    Danke für Eure Antworten. Ich habe gerade wirklich das Gefühl, von euch etwas lernen zu können. Ja, klar - Veränderung ist in unserem Fall unvermeidlich. Ich neige immer dazu, das zu vergessen und einfach irgendwie weiterzuleben.
    Ja mit "schade für die Kinder" meinte ich, dass sie sich so daran gewöhnt haben und sich immer drauf freuen, wenn wir ein Wochenende auf einem Bauernhof sind und sie die Tiere und all die anderen Kinder treffen.
    Mal sehen, evtl. kann ich es arrangieren nur mal für einen Tag hinzufahren und nicht ein ganzes Wochenende zu bleiben. Das wäre ein Kompromiss.
    Und ja, ich bräuchte mehr Egoismus, das stimmt. Ich hab meinen Job und arbeite ansonsten für die Familie. Anerkennung krieg ich höchstens mal von meinem Sohn. Von meinem Mann null. Und wenn ich das einfordere, endet das im Streit. Ich gehe einmal in der Woche abends zum Sport, ansonsten bin ich aber auch mal auf der Couch froh, häkle, lese oder schau einen Film. Vielleicht sollte ich mir noch einen zweiten aussuchen für was auch immer.
    Mal allein zu verreisen, das wäre schon schön. Aber das ist ein Punkt, da komme ich nicht weiter. Meine Kinder sind zu klein dafür. Ich arbeite 40 Stunden, bin unter der Woche nur abends zu Hause - also das würde ich im Moment noch nicht übers Herz zu bringen, ein Wochenende allein wegzufahren. Aber sie werden ja älter.....
    Also - ich wünsche Euch allen einen schönen Tag!
    Viele Grüße
    Calida

  • Zitat von Calida78

    Mal allein zu verreisen, das wäre schon schön. Aber das ist ein Punkt, da komme ich nicht weiter. Meine Kinder sind zu klein dafür. Ich arbeite 40 Stunden, bin unter der Woche nur abends zu Hause - also das würde ich im Moment noch nicht übers Herz zu bringen, ein Wochenende allein wegzufahren. Aber sie werden ja älter.....

    Hallo Calida,

    wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. :wink: Seit unsere Tochter 1 Jahr jung ist, vereise ich ab und zu am WE mit einer Freundin. Ich denke deine Kinder nimmt das weit weniger mit, als dich selber. Ich kann gut nachvollziehen, dass man nach einer langen Arbeitswoche das Wochenende mit der Familie verbringen möchte (oder man denkt, man "sollte" das Wochenende doch mit seiner Familie verbringen...). Doch da sind wir wieder beim Thema "gesunder Egoismus". Du hast mit 40Std./Woche plus Kinder plus Haushalt ja ein ordentliches Pensum, ich denke eine kleine Auszeit würde dir bestimmt sehr gut tun. Vielleicht könntest du dir ein WE freischaufeln um alleine wegzufahren und nimmst dir den Montag darauf Urlaub um den Tag dann intensiv mit deinen Kindern zu verbringen? Da muss sich dann auch kein schlechtes Gewissen melden. Hast du mit deinem Mann denn schon mal über eine solche Idee (also dass du überhaupt mal einen Tag oder ein WE für dich brauchst) gesprochen?

    LG, Ina

  • Hallo Ina,
    im Moment ist die Situation so, dass ich mir ständig Gedanken machen müsste, ob zu Hause alles läuft, dass ich gleich daheim bleiben könnte. Mein Mann hat immer wieder heftigste Rückenschmerzen - er macht nix - aber ich kann ihn schlecht zum Arzt tragen - er ist dann oft überfordert, gereizt, wird auch ungerecht gegenüber den Kindern. Er geht dann einfach in sein Zimmer, lässt die Kinder vor dem Fernseher und ich habe das Gefühl, wenn ich das nicht ausgleiche, dann geht das voll nach hinten los.
    Verwandtschaft haben wir leider auch keine in der Nähe. Davon abgesehen wären die beiden Kinder auch zuviel für Oma und Opa für ein komplettes Wochenende, weil sie auch nicht mehr so fit sind.
    Ich liebe meine Kinder, hab ein schönes Haus und einen tollen Job. Aber bei vielem hab ich irgendwie auch ins Klo gegriffen.
    Wenn ich mich so umschaue, wer bei uns im Dorf alles Unterstützung von Verwandten hat..... Die haben keinen stress, wenn die Kinder krank sind, Schulferien haben oder der Kindergarten streikt - oder wenn sie ohne Kinder wegfahren wollen. Da könnte ich echt sauer werden. Aber nützt ja nix. Ich hätte ja in meinem stinkigen Heimatkaff bleiben können, das wurde mir schon mal so gesagt.
    Ina, ich will eigentlich auch nicht rumjammern. Vieles ist sehr gut und gut, anders ist suboptimal, aber die Hauptsache ist, dass ich gut durch den Alltag komme.
    Viele Grüße
    Calida

  • Zitat

    Calida78 hat Folgendes geschrieben:

    Vielleicht sollte ich mir noch einen zweiten aussuchen für was auch immer.

    Mann?

    Ich musste auch schmunzeln, als ich das las, denn ich dachte auch erst an einen zweiten Mann.
    Ach das lass ma lieber, dann haste nur noch mehr Scherereien :lol::lol:

    Calida, ich hätte auch noch so einige Fragen an Dich, aber ich mag die gar nicht so recht stellen.
    Denn hier kann das gesamte www mitlesen, da möchte ich an dieser Stelle nochmal ausdrücklich drauf hinweisen.
    Da ist schnell was sehr persönliches geschrieben, was man später evtl. bereut.
    Und das net vergisst nix.
    Ich denke, gerade in heutigen Zeiten sollte man seine Privatsphäre so gut wie möglich schützen.

    Es gibt hier ja den Erweiterten Bereich, dort ist der Austausch außerdem sehr viel intensiver.
    Gut, es ist mit geringen Kosten verbunden, aber das darf man sich ja auch mal wert sein, denke ich.
    Aber vor allem kann dort nicht alle Welt mitlesen, was ich für wichtig halte.
    Und gerade am Anfang der Trockenheit braucht man doch viel Unterstützung und hat vielleicht auch noch private Probleme, über die man sich zusätzlich austauschen möchte.

    Es soll nur ein Hinweis sein, das es den Erweiterten Bereich gibt und er vielleicht auch für einen persönlich Sinn macht.

    LG Sunshine

  • Ich fasse das nicht als Jammern auf, wenn es mal nicht so gut läuft, muss man sich auch mal Luft machen. In meinem Thread jammere ich auch oft rum ... ;)

    Kann dich gut verstehene, ich habe auch keine große Unterstützung durch Verwandtschaft. Ohne meinen Mann wäre ich wohl erstmal aufgeschmissen. Diese Woche bin ich wieder temporär "alleinerziehend" - das sind für mich die schwierigsten Wochen, da ich mich um alles alleine kümmern muss. Durch die Schichtarbeit meines Mannes kann ich z.B. nicht regelmäßig zum Sport gehen o.Ä. - das würde ich mir wohl auch anders wünschen. So muss ich mich eben irgendwie damit arrangieren und versuchen das beste draus zu machen. Zum Glück ist unser Leben nicht statisch und irgendwo irgendwie irgendwann ändert sich ja auch immer mal wieder was zum Positiven.

    LG, Ina

  • Hallo Sunshine und Ina!
    Ich denke über den Erweiterten Bereich nach. Für mich ist der Unterschied nicht so riesig. Denn auch dort würde ich vermutlich nie so viele Detail schreiben. Denn erkennen kann man Dich immer. Wie ist Deine Erfahrung, Sunshine?
    Und ja, für mich ist es auch eine Hoffnung, dass das Leben im Fluss ist und nicht alles, was heute schwierig ist, auch morgen noch so sein muss.
    Ich hatte heute wieder Therapie - das wühlt mich den Resttag immer etwas auf. Ich weiß jetzt nochmal sicherer über mein Problem mit Nähe Bescheid. Das kommt vermutlich von einem Erlebnis, das ganz weit zurückliegt und mich geprägt hat. Ist nur immer die Frage, was man mit den Erkenntnissen macht. Sage ich mir: ich bin dann eben so und lebe eher zurückgezogen und versuche ich, mich zu ändern, weil Einsamkeit ja auch Nachteile haben kann? Das weiß ich jetzt noch nicht und werde es wohl auch morgen noch nicht wissen......
    Ina, hast Du auch wieder Therapie? Ist doch heute oder morgen oder?
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Calida,

    heute hatte ich wieder eine Sitzung, es war ziemlich ernüchternd. Ich muss meine "Suchtverlagerung" durch Zigaretten und Süßkram in den Griff bekommen, sonst komme ich aus diesem Suchtgedächtnis-Teufelskreis nicht raus und kann nicht an der Ursache arbeiten. Diese Erkenntnis muss ich jetzt erstmal sacken lassen...

    LG, Ina

  • Hallo Ina!
    Ein nachdenkliches okay....
    Da hab ich eine andere Empfehlung bekommen. Z.B. Ess ist auch Bestandteil meines Notfallkoffers. Ich habe oft auf nüchternen Magen ein Glas Wein gekippt. Und jetzt merke ich: wenn ich gegessen habe - auch mal Gummibärchen - ist das Bedürfnis nach Wein gar nicht da, weil ich mich schon gefüllt fühle.
    Naja, aber jeder ist da wohl anders veranlagt. Ich für mich hab gedacht: ich lasse erstmal eine Sucht. Ich will auch mit dem Rauchen aufhören, aber möchte mir dafür ein bisschen Zeit gönnen, weil alles gleichzeitig schon schwierig ist.
    Ich hab von Uan den Tip gekriegt, mit in 90 Minuten Nichtraucher auf you tube anzuschauen. Das mahc ich jetzt Stückchenweise. Vielleicht ist das ja auch was für Dich!
    Viele liebe Grüße
    Calida

  • Hallo Calida,

    Zitat

    Ich denke über den Erweiterten Bereich nach. Für mich ist der Unterschied nicht so riesig. Denn auch dort würde ich vermutlich nie so viele Detail schreiben. Denn erkennen kann man Dich immer.

    das ist richtig, du kannst auch im erweiterten Bereich erkannt werden.

    Aber nur von Usern die ebenfalls einen erweiterten Zugang haben.

    Im Gegensatz zum offenene Bereich findest du die Beiträge aus dem geschützten Bereich nicht in Suchmaschinen :!:

    LG Martin

  • Ich möchte mir auch nicht zu viel auf einmal zumuten, daher denke ich momentan noch nicht daran z.B. in den nächsten Wochen mit dem Rauchen aufzuhören. Ich denke mein Therapeut meinte eher das immer wiederkehrende Muster Stress-Rauchen-Stress-Süßkram-Stress-Rauchen-usw. Ich versuche problematische Situationen jetzt mit Nikotin und Schokolade zu "ertragen" (statt früher mit Alkohol), dabei sollte ich doch eher an der Wurzel des Übels arbeiten und zusehen, dass diese schwer erträglichen Situationen weniger werden oder ich lerne ohne Hilfsmittel damit umzugehen. Aber genau dafür ist ja die Therapie da ... nur leider wird man ja nach 50 Minuten vor die Tür gesetzt und muss dann erstmal alleine schauen, was man mit der Erkenntnis anstellt - das hast du ja auch schon spürbar miterlebt ...

    LG

  • Hi Ina!
    Das geht mir auch so. Je öfte ich zur Therapie komme, desto mehr denke ich, dass eine Sitzung pro Woche ganz schön wenig ist. Aber da ich nun so langsam meiner Trinkursache auf den Grund gekommen bin, habe ich angefangen, darüber zu lesen. Und jeden Tag tut sich ein bisschen was. Das finde ich auch nicht schlecht.
    LG und ein schönes Wochenende!!!!!
    Calida

  • Hallo Calida,

    länger nix von Dir gehört, hoffe es geht Dir gut !!!

    Viele Grüße

    Wenn Du die FREIHEIT liebst, kannst Du dich nicht von einer Sucht GEFANGEN nehmen lassen !

  • Hallo Uan!
    Ja, danke - alles klar soweit.
    Ich hatte letzte Woche wieder eine
    Arbeitsintensive Woche und bin nicht zum
    Schreiben gekommen.
    Jetzt hab ich endlich wieder mehr Luft.
    Hatte letzte Woche wieder Therapie und komme
    immer ein Stück weiter. Ich habe offenbar tatsächlich
    eine geteilte Persönlichkeit. Traumabedingt.
    Gesoffen habe ich also vermutlich wirklich,
    damit es besser klappt, alles zu verdrängen, was mich an
    das Trauma erinnern könnte. Und jetzt bin ich in
    so nem Schwebezustand. Ich weiß, was los ist, kann
    bestimmte Dinge aber immer noch nicht zulassen. Und die
    Tatsache, dass ich keinen Alkohol mehr zum
    Verdrängen nehme, macht es nicht gerade einfacher.
    Mir ist grad einfach ganz oft danach, mich zurückzuziehen.
    Und das tu ich auch. Bin gespannt, wie lange dieser Prozess
    noch dauert......
    Und Du?
    Ich lese mal gleich, was Du in letzter Zeit geschrieben hast.
    Viele Grüße
    Calida

  • Zitat von Calida78

    Mir ist grad einfach ganz oft danach, mich zurückzuziehen.
    Und das tu ich auch. Bin gespannt, wie lange dieser Prozess
    noch dauert......

    Hallo Calida, schön nochmal von dir zu lesen. Ich denke auch, dass es wichtig ist, sich einfach selber die Zeit zu geben, die man braucht. Ein Trauma oder auch unsere Alkoholkrankheit sind ja leider nicht so schnell auskuriert wie eine Erkältung. Wir müssen Monate oder gar Jahre auf uns achten, in uns hineinhören, an uns arbeiten um dann irgendwann wieder ein "normales" Leben führen zu können. Meine Ungeduld macht mich manchmal wahnsinnig. Diese winzig kleinen Schritte gehen mir manchmal nicht schnell genug. Aber wenn ich darüber nachdenke, wie sehr ich mich in den letzten Monaten bereits verändert habe, macht mich das stolz und lässt mich positiv nach vorne schauen.

    Wenn du dich in deiner Therapie gut aufgehoben fühlst und immer ein Stück weiter voran kommst, ist das viel wert. Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel Kraft!

    Liebe Grüße, Ina

  • Hilfe!!! Mir ist plötzlich alles egal. Ich hab heute überlegt, Wein zu kaufen. Hab ich nicht. Aber morgen ist au h noch ein Tag. Ich hab plötzlich Panik, dass ich irgendwann allein bin. Mein Mann ist viel älter und ich denke, wenn ich saufe, muss ich vielleicht nicht länger als er leben.
    Was mach ich denn jetzt? Ich hab gegessen, viel Wasser getrunken, aber ich kann verdammt mal nicht sagen, dass morgen alles gut ist.
    Vg calida

  • Hilfe!!! Mir ist plötzlich alles egal. Ich hab heute überlegt, Wein zu kaufen. Hab ich nicht. Aber morgen ist au h noch ein Tag. Ich hab plötzlich Panik, dass ich irgendwann allein bin. Mein Mann ist viel älter und ich denke, wenn ich saufe, muss ich vielleicht nicht länger als er leben.
    Was mach ich denn jetzt? Ich hab gegessen, viel Wasser getrunken, aber ich kann verdammt mal nicht sagen, dass morgen alles gut ist.
    Vg calida

  • Hallo Calida,

    vergesse mal den Gedanken mit deinem Mann.

    Was hast du denn schon unternommen, außer zu essen und zu trinken ?

    Kannst du dich irgend wie ablenken um auf andere Gedanken zu kommen ?

    Einen schönen Film schauen oder Musik hören.

    LG Martin

  • Ja, ich hab mich jetzt ins bett gelegt, weil ich Geborgenheut brauche. Jetzt ist auch erstmal alles okay. Ich hab nur Angst, was morgen ist. Meine abschrecker funktionieren nicht wie sie sollen. Normalerweise denke ich, dass ich besoffen bin und das hält mich ab. Jetzt denke ich, dass mir ein kleiner Schluck guttun würde.....

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