Tag 4 nach Entscheidung

  • Hallo Calida,

    ich freu mich über dein Lebenszeichen. :)

    Kannst du am Wochenende einen Gang (oder auch zwei) runterschalten?

    Geh gut mit dir um!

    Herzlichen Gruß und einen schönen und hoffentlich gemütlichen zweiten Advent wünsche ich dir.

    Thalia

  • Hallo Thalia!
    Du hast ja so recht! Ich müsste einen Gang runterschalten.
    Naja ich tu das, indem ich heute sage: gekocht wird erst heute Abend. Damit ich über Mittag ein bisschen Zeit für mich habe.
    Ansonsten konzentriere ich mich auf die kleinen schönen Momente: ich war so glücklich, dass sich meine Kinder gefreut haben, dass der Nikolaus da war.
    Das war wirklich schön. Und ich freue mich, dass ich in zwei Wochen Urlaub habe:-))) Und mich endlich wieder pflegen kann und Dinge machen kann, die mich zu mir selbst bringen!
    Was tust Du denn, um gut zu Dir zu sein? nd was hast Du im ersten halben Jahr gemacht, als Du so weit warst wie ich?

    Ich wünsch Dir und allen anderen Lesern einen schönen zweiten Advent!

    Calida

  • Hallo Calida,

    ich habe auch ein kleines Kind und kann gut nachvollziehen, was du über die Freude über die Kinderfreude schreibst. :)

    Ich glaube, das wichtigste, was ich geändert habe, als ich trocken wurde, war, dass ich mich ernst genommen habe. Mir war der Zusammenhang des Trinkens mit der Art, wie ich mein Leben führte, wie ich selber mit mir umging, sehr klar, und durch diese Klarheit gelang es mir glücklicherweise (und das sehe ich noch jetzt zwei Jahre später nicht als selbstverständlich an), recht radikal in meinen Entscheidungen zu werden. Das war der zweite Punkt bei mir: nach der Erkenntnis und Ehrlichkeit mir selbst gegenüber brauchte es Mut. Dinge abzulehnen, die andere von mir erwarteten, die ich teilweise auch selbst bisher von mir erwartet hatte. Aktiv Auszeiten schaffen. Auch in Kauf nehmen, dass ich auf Unverständnis stoße. Und ganz viel Offenheit. Fassaden abbauen. Das alleine nahm schon so viel Druck von mir. Zu Freunden, aber auch Bekannten oder sogar Kollegen sagen: Ich kann jetzt nicht. Ich will heute nicht. Kannst du mir an der Stelle helfen. Ich brauche dies oder das jetzt.

    Ohne jetzt zu sehr in meine biografischen Details gehen zu wollen (ich bin ja nicht umsonst im erweiteren Forumsbereich angemeldet ;-)) kann ich dir sagen, dass das Nicht-mehr-trinken nicht die einzige umwälzende Änderung in meinem Leben war.

    Entdecke, was genau dir Druck macht, und gestatte dir mehr Freiheit, Dinge zu ändern, statt dich selbst so zu ändern oder anzupassen, dass du in den Gegebenheiten funktionierst, - aber zu welchem Preis?

    Ja, und dann habe ich mich viel mit Achtsamkeit und Meditation beschäftigt.

    Ich wünsch dir heute einen fröhlichen, entspannten Nikolaustag und 2. Advent!

    Herzlichen Gruß,
    Thalia

  • Hallo Thalia,
    ja - ich kann vieles von Dir lernen. Also im Grunde hab ich vieles ja auch schon selbst bemerkt: dass es wichtig ist auf meine Bedürfnisse zu hören, wichtiger als das zu tun, was andere erwarten. Ein sTück weit tu ich das. Aber ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich doch allen Ansprüchen gerecht werden will. Und das wird mir schnell zu viel. Okay, ich trinke jetzt nicht mehr. Aber es macht mich unzufrieden. V.a. jetzt diese Adventswochen. Jeder denkt, e sgibt nur seine Idee. Der Kindergarten will selbstgebackene Plätzchen und Eltern sollen basteln, Die Schule will, dass Eltern beim Bazar verkaufen. In der Woche drauf braucht das Kind ein Wichtelgeschenk und dann soll man noch bei der Flüchtlingssammelaktion mitmachen...... Und das machen immer die Mütter. Es mag Ausnahmen geben, aber ich hab keinen Vater am Bazarstand gehsehen und keinen, der im Kindergarte bastelt.....
    Und diese Summe an Dingen, die macht mich echt fertig. Ich muss das ja alles zwischen 17 und 21 Uhr erledigen - aber da auch noch meinen Kindern vorlesen, Schularbeiten kontrollieren,.....
    Und gerade diesen Forderungen den Rücken zu kehren, fällt mir schwer. Bastel ich nicht mit, ist das doof für meine Kinder. also irgendwie fühle ich mich da schon emotional erpresst. Naja. Für Flüchtlinge habe ich schon gespendet und Kleider abgegeben - deshalb hab ich mich jetzt dafür entschieden: Das mach ich jetzt nicht mehr vor Weihnachten - ist mir zu viel.
    Also - ich wünsche Dir eine schöne Woche!
    Mach's ganz gut - und bis bald.....

  • Hallo Forum!
    Ich stehe im Moment morgens immer ganz guter Dinge auf, komme auch ganz gut durch den Tag. Allerdings ich kämpfe nach Feierabend im Moment sehr. Die Abende bis die Kinder im Bett sind sind gerade überaus stressig, mein Nervenkostüm ist ohnehin angegriffen. Ich muss ehrlich zugeben: ich habe mehrfach darüber nachgedacht, mir einen Piccolo zu kaufen. "Einen nur" sagte die fiese Stimme. Ich farge mich, wann das wieder aufhört. Heute plane ich, meinen Mann einkaufen zu schicken und slebst nur zum Bäcker zu gehen, um mir was ganz Leckeres zu essen zu kaufen, essen hat ja immer ganz gut geholfen. Aber ich habe Angst! Dass ich irgendwann nicht wiederstehen kann. Shit! Was macht man denn da? Soll ich mir gegeb die allgemeine Hibbelichkeit was verschreiben lassen? Dass das Bedürfnis verschwindet, micht ruhig zu stellen?
    V.a. wundert mich, dass ich ein paar Monate echt stabil war, alles ganz easy - und jetzt werde ich vom Teufel besessen..... Das ist ja wie ein Schub, wenn man MS hat oder sowas. So komme ich mir grade vor!
    Drückt mir die Daumen, dass das aufhört und dass ich stark bleibe!
    DANKE und viele Grüße
    Calida

  • Hi Calida,
    diese Schübe sind fies, gehen aber vorbei.

    Ganz akut habe ich mir in solchen Situationen mit einem großen Glas Wasser beholfen. Hört sich vielleich lapidar an, mir hat es geholfen.
    Mein Einflüsterer ist zwar gerade realtiv ruhig, doch wenn er sich unerwartet rührt, hilft mir aktuell auch ein ganz heißes Getränk.

    Ich finde es gut, dass Du ganz offen mit dem Druck umgehst und Dich sofort hier gemeldet hast.
    Den Mann einkaufen schicken ist eine gute Entscheidung zur Risikominimierung.

    Was die Medikamente angeht kann ich nichts raten, ich persönlich stehe nicht auf Psychopharmaka, habe sie aber auch noch nie benötigt. Ich bilde mir ein, dass ich dann wieder nicht Herr meiner Sinne/Gefühle bin, wo ich doch am liebsten unabhängig bin. Die Mittel haben ihre Berechtigung und die will ich ihnen auch nicht absprechen, ich möchte sie aber nicht nehmen.


    Calida, Dein Weg hat gerade ein holpriges Teilstück, du machst das toll und gehst vorsichtig weiter. Du willst Dich doch jetzt nicht in den Abgrund stürzen?!

    Ich schaue heute Abend nochmal rein, muss jetzt ins Büro, melde Dich wenn es arg wird. Dann plaudern wir etwas, Themen gibts vor Weihnachten doch immer. ;)
    LG
    step

  • Liebe Calida,

    Du schreibst:

    Zitat

    Okay, ich trinke jetzt nicht mehr. Aber es macht mich unzufrieden. V.a. jetzt diese Adventswochen. Jeder denkt, e sgibt nur seine Idee. Der Kindergarten will selbstgebackene Plätzchen und Eltern sollen basteln, Die Schule will, dass Eltern beim Bazar verkaufen. In der Woche drauf braucht das Kind ein Wichtelgeschenk und dann soll man noch bei der Flüchtlingssammelaktion mitmachen...... Und das machen immer die Mütter. Es mag Ausnahmen geben, aber ich hab keinen Vater am Bazarstand gehsehen und keinen, der im Kindergarte bastelt.....
    Und diese Summe an Dingen, die macht mich echt fertig. Ich muss das ja alles zwischen 17 und 21 Uhr erledigen - aber da auch noch meinen Kindern vorlesen, Schularbeiten kontrollieren.....

    Calida, trocken werden ist kein Spaziergang !
    Das geht nicht einfach "so nebenbei".
    Wenn ich die ganzen Aktivitäten im zitierten lese, wird mir selbst ganz schwindelig...
    Schau mal, ob Du da irgendwo aussteigen kannst.
    Denn es ist WICHTIG, das Du gut auf DICH achtest, im Endeffekt hängt Dein Leben davon ab !
    Alkoholiker, die ihre Sucht nicht stoppen können, werden sich über kurz oder lang totsaufen.
    So siehts doch leider mal aus.
    Und die ganze Familie leidet dann auch darunter.
    Sieh es mal so, wenn Du gut für Dich sorgst, dann ist das im Endeffekt auch gut für Deine Familie.

    Also, wenn die selbstgebackene Kekse wollen, sollen das die Mütter machen, die nicht berufstätig sind.
    Oder die Kindergärtnerinnen sollen selbst welche backen, fertich :P
    Können sie nicht, weil sie ja berufstätig sind?
    Aha... dann kannst Du das aber auch nicht. Punkt.
    Außerdem kann man auch leckere Kekse beim Bäcker kaufen oder auch im Bioladen, die sind genau so gut.
    Zum Basteln hast Du auch keine Zeit, was soll das?
    Man lebt auch ohne selbstgebasteltes weiter :P
    Eltern sollen auf dem Bazar verkaufen?
    Können sie ja gerne... aber DU hast nun mal KEINE ZEIT dazu, weil Du genug anderweitiges um die Ohren hast.

    Calida, lerne bitte, Grenzen zu setzen. Anders geht es nicht, ansonsten wirst Du immer wieder zu allem pipapo herangezogen.
    Lerne bitte, Nein zu sagen.
    Denn wie viele Frauen hat es denn schon in den Suff getrieben, weil sie diesen ganzen (teilweise sogar unsinnigen) Anforderungen einfach nicht mehr stand hielten??
    (Mich übrigens eingeschlossen).
    Allen alles recht machen zu wollen... das taugt nix.
    Und es ist vor allem überhaupt nicht möglich !
    Du wirst es NIE jedem recht machen können und das musst Du auch überhaupt nicht.

    Kannst Du Dir noch irgendwo Hilfe organisieren ?
    Kann Dir jemand mal für ein paar Stunden die Kinder abnehmen?
    Gibt es Freundinnen, wo Du sie mal für ein paar Stunden mit giutem Gewissen lassen kannst?
    Kann Dich Dein Mann stärker unterstützen?

    Mache ihm bitte auch nochmal ganz klar, das Du überfordert bist.
    Und das die Trockenheitsarbeit einfach auch ihre Zeit braucht.
    Das bedeutet auch, das Du mehr Zeit und Ruhe für Dich brauchst!
    Und das ist völlig normal, liebe Calida!
    Wir haben eine unheilbare Krankheit, und keinen vorübergehenden Schnupfen.
    Du wirst Dich jetzt einfach mal an die erste Stelle setzen müssen und dafür müssen dann andere auch mal Verständnis haben.
    Je öfter man das übt, desto einfacher wird es.

    Es wird nicht ohne Veränderungen abgehen, liebe Calida.
    Und zu diesen Veränderungen gehört eben auch, das Du gut auf Dich aufpassen musst.
    Darauf haben andere Rücksicht zu nehmen. Sie müssen das nur erstmal auch kapieren. Und da hilft halt nur, miteinander reden und auch erklären.

    Kannst Du mit Deinem Mann offen über alles sprechen?
    Inwieweit unterstützt er Dich?
    Ist ihm klar, das trocken werden nicht einfach ist, besonders am Anfang?

    Ansonsten möchte ich mich noch dem anschließen, was step-by-step Dir schrieb.
    Ein großes Glas Wasser hat bei mir auch immer Wunder gewirkt.
    Am Anfang meiner Trockenheit hatte ich sogar immer ne Flasche Wasser dabei.

    Zu Psychopharmaka kann ich auch nix sagen, auch da geht es mir wie step-by-step.
    Ich bin nicht trocken geworden, um nun von was anderem abhängig zu sein. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, ich brauchte bisher auch keine Medikamente.
    Wenn sich aber Deine Befindlichkeit nicht bessert, würde ich trotzdem zu einem Arztbesuch raten.
    Es gibt ja auch naturheilkundliche Sachen, die evtl. schon ausreichen?
    Ich persönlich würde eher in diese Richtung schauen.
    Aber wie auch immer, alles ist besser als wieder saufen, das ist so meine Einstellung.

    LG Sunshine

  • Hallo Calida,

    (leider) kann ich dich im Moment sehr gut verstehen, diese Vorweihnachtszeit ist auch irgendwie eine einzige Anhäufung von Stressoren - jeder will was von einem, Essen und Geschenke und und und müssen geplant werden, diverse Verastaltungen ... also "besinnlich" finde ich diese Zeit gerade gar nicht ... Im Gegenteil - ich freue mich auf den 1. Januar, wenn alles rum ist und bei mir wieder der Alltag einkehrt.

    Ganz am Anfang meiner Trockenheit habe ich abends öfter mal einen Beruhigungstee getrunken oder Baldrian-Tropfen genommen, ich finde das hat ganz gut geholfen. Auch nehme ich jetzt abends öfter mal ein Lavendelbad zum Runterkommen - in den letzten Tagen eigentlich täglich. ;)

    Ich habe mich in den letzten Wochen auch aus vielen Verpflichtungen im Kindergarten rausgehalten, mögen die anderen Mütter denken was sie wollen, ich KANN einfach nicht jedes mal nen Kuchen backen oder am Verkaufsstand stehen oder irgendwelche Dinge vorbereiten. Natürlich hat die Medaille immer zwei Seiten - unsere Tochter ist noch nicht lange im Kindergarten und diese Veranstaltungen wären schön um evtl. ein paar Kontakte zu anderen Familien zu knüpfen, aber das habe ich jetzt einfach mal elegant aufs nächste Jahr verschoben. Macht mich sonst alles noch verrückt hier ...

    Ich wünsche dir viel Kraft für die Feiertage und lass dir heute abend doch einfach mal ein entspannendes Bad ein, verschiebe deine To Do-Liste auf morgen / nächste Woche / nächstes Jahr, macht dir nen heißen Kakao und setzt dich mit deinen Kindern auf die Couch. :))

    LG und fühl dich gedrückt, Ina

  • Danke Step, Sunshine und Ina!
    Danke, dass Ihr da seid und mir geschrieben habt.
    Ja, ich muss Grenzen setzen - das stimmt, mir fällt das immer schwer.
    Kinder absetzen ist schwer, wir haben keine Verwandtschaft hier. Mein Mann hilft mir, wir bringen die Kinder jetzt immer gemeinsam ins Bett. Noch vor kurzem war das unter der Woche mein Job. Und ja: Ich kann mit ihm offen sprechen und bin froh darüber! Allerdings sieht er das Problem immer noch nicht so schlimm an wie es ist. Er kann sich irgendwie nicht vorstellen, dass ich richtig krank bin, dass es für mich nicht geeht: ein Glas ab und zu trinken und gut ist es. Sobald etwas Muße zu Hause ist, will ich ihm ein Buch üner unsere Krankheit geben. Ich glaube nicht, dass er das ansichtlich nicht Ernst nimmt, sondern dass er da etwas naiv ist.
    Ich lese mir eure Nachrichten später in Ruhe nochmal durch und überlege, was ich jetzt - v.a. bis Weihnachten - alles nicht machen werde.
    Ich melde mich später nochmal, sofern das kindertechnisch möglich ist. Mein Sohn liest gerne schon mal mit;-)
    Viele Grüße an Euch alle!
    Und ja: ich trinke gleich schon mal ein Wasser.

  • Hallo!
    Ich konnte mich gestern nicht mehr melden. DAfür hatte ich ein wirklich gutes und langes Gespräch mit meinem Mann. Und ich konnte das erste Mal seit Jahren meine Gefühle rauslassen, habe so viel geweint, dass ich mich jetzt noch leicht aufgelöst fühle. Aber es fühlt sich so an, dass mir ein schwerer Stein vom Herzen gefallen ist. Ich sehe einen kleinen Hoffnungsschimmer. Ich denke schon, dass das die Früchte meine rTherapie sind. Und das ist mir ein ganz wichtiges Ziel: mit meinen Gefühlen umgehen zu können, sie nicht zu verdrängen. Denn dann, glaube ich, wird Alkohol für mich untinteressanter werden. Und schon jetzt fühle ich, wie der Druck deutlich nachlässt:-) Ich bin also wieder ein bisschen frohen Mutes.
    Viele Grüße
    Calida

  • Freut mich wirklich, das jetzt hier so zu lesen, liebe Calida :):)
    Und ich finde es auch toll, das Dein Mann Dich unterstützt.
    Das ist doch auch ne große Hilfe.

    Zitat

    Allerdings sieht er das Problem immer noch nicht so schlimm an wie es ist.
    Er kann sich irgendwie nicht vorstellen, dass ich richtig krank bin, dass es für mich nicht geeht: ein Glas ab und zu trinken und gut ist es.
    Sobald etwas Muße zu Hause ist, will ich ihm ein Buch üner unsere Krankheit geben. Ich glaube nicht,
    dass er das ansichtlich nicht Ernst nimmt, sondern dass er da etwas naiv ist.

    Ich denke, das geht einigen Angehörigen so.
    Bei meinem Mann war es auch so ähnlich.
    Er konnte sich einfach nicht vorstellen, das ich abhängig geworden bin.
    Und ich denke, er wollte da auch einiges nicht sehen/nicht wahrhaben.
    Denn ihm war auch klar, das es Veränderungen geben würde, wenn ich aufhören würde zu saufen.
    Ich denke, da waren auch Ängste vor dem Ungewissen/Ungewohnten, was dann kommen könnte.
    Das ist aber kein Vorwurf, sondern nur meine Erklärung für sein Verhalten.
    Das änderte sich aber schlagartig, als ich dann im KH landete.
    Er sah ja dann sehr eindringlich, was WIRKLICH los war.
    Außerdem sprachen die Ärzte auch mit ihm.
    Ab da war ihm dann wirklich klar, das ich alkoholkrank geworden bin.

    Auch später mußte ich ihm einiges öfters erklären über unsere Krankheit.
    Er konnte auch nicht verstehen, das ich mit anderen darüber spreche, also mit meiner Krankheit offen umgehe.
    Mittlerweile hat er aber so einiges begriffen. Völlig nachempfinden können wird er es aber nie, denke ich.
    Aber das muss ja auch gar nicht sein.
    Es ist auch so gut.

    Gib Deinem Mann bitte auch die Zeit, die er braucht.
    Ansonsten kann ich nur zum miteinander reden raten. Daraus ergibt sich dann auch vieles von selbst. :wink:

    LG Sunshine

  • Hallo!
    Gefühle pur - das trifft es, was ich grade erlebe.
    Es sind ein paar heftige Dinge in meinem Leben passiert, die mir gefühlstechnisch sehr nah gehen. Und das muss man erstmal aushalten. Jahrelang hab ich sie mit Alk verdrängt, auch danach konnte ich sie noch gut umterm Tisch halten und steuern. Jetzt ist es so, als hätte ich nix mehr unter Kontrolle, plötzlich bricht es aus mir raus. Das ist nicht so einfach, aber ich muss zugeben: interessant zu beobachten. Schwierig ist für mich, das zuzulassen als Teil von meinem Selbst, weil ich mich selbst eben immer noch nicht mag. Ich bin gespannt, wie das weitergeht.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Calida,

    ich hatte gerade heute Ausschau gehalten, ob du mal wieder geschrieben hast.

    Gefühle überhaupt erst einmal wahrzunehmen ist so etwas lebendiges, was aber nicht heißt, dass es leicht ist...

    Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dich für den geschlossenen Bereich anzumelden, um vielleicht etwas eingehender schriftlich zu sortieren und dich mit dir auseinanderzusetzen?

    Herzlichen Gruß und einen schönen Abend!
    Thalia

  • Hallo Thalia,
    ja - habe ich. Das sehe ich aber nicht für mich. Ich weiß, nicht JEDER kann dann meine Beiträge mitlesen. Trotzdem wäre ich ungern zu offen, denn vielleicht ist mein Nachbar oder sonst wer auch im geschlossenen Bereich. Ich habe endlich ab Samstag Urlaub und habe mir fest vorgenommen, mich für mich zu sortieren, in dem ich schreibe. Ich glaube ich kann nur auf die Zeit setzen. Im Moment fühle ich mich wie ein Kind in der Trotzphase, das manchmal blöde Dinge tut, wie das Essen verweigern, obwohl es Hunger hat. Und ich setze daraif, dass ich ab dem Wochenende endlich auch wieder Zeit habe, bei Euch allen zu lesen, wie es Euch in den verschiedenen Phasen ging.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Calida,

    ich habe Verständnis dass niemand sich ein Schild mit "Alkoholiker" um den Hals hängt.

    Zitat

    Trotzdem wäre ich ungern zu offen, denn vielleicht ist mein Nachbar oder sonst wer auch im geschlossenen Bereich.

    Das kann ich aber nicht verstehen, weshalb gibt denn jemand Geld

    für den geschlossenen Bereich aus wenn er/sie nicht selbst ein Problem hat :?:

    Und wenn dein Nachbar oder so dich hier erkennen sollte müsste er doch ruhig sein

    oder zugeben selbst ein Problem zu haben .

    LG Martin

  • Hallo Martin,
    ich stehe in der Öffentlichkeit und deshalb bin ich da eben besonders auf der Hut. Das Interesse über mich zu tratschen, wäre für Herrn Müller größer als das meine, über ihn zu reden. Ich hätte einfach Bauchschmerzen damit. Und mein Bauch war bisher ein guter Ratgeber.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Calida,

    Zitat

    Ich glaube ich kann nur auf die Zeit setzen


    Das kannst du tatsächlich! :)

    Ich weiß noch ziemlich gut, wie es mir ging vor zwei Jahren, als ich erst kurz trocken war, und ich bin immer wieder erstaunt, wie viel sich in mir seither verändert hat. Obwohl ich schon damals dachte, ich "wüsste" theoretisch Bescheid und es würde nur am Handeln fehlen.

    Die Zeit, die trocken vergeht, und die Beschäftigung mit mir selbst durch schreiben und lesen und reden und erleben, das lässt mich inzwischen ahnen, wieviel mehr Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz möglich ist. Und ich fühle mich wohl damit, dass ich mich weiter mir annähern darf und kann.

    Ich wünsch dir ein schönes Wochenende und einen schönen vierten Advent.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo!
    Ich lag drei Tage mit Fieber im Bett. Jetzt geht's endlich wieder. Gestern hab ich die Geschenke für die Kinder verpackt. Und es war toll, dass ich nüchtern war! Ich glaube, in den letzten Jahren hab ich um diese Zeit besonders viel getrunken. Dieses Jahr war ich nur einmal auf dem Weihnachtsmarkt und da hab ich mich einfach nur aufs Essen gefreut. Auch anders als sonst, aber gut! Ich werde ruhige Weihnachten haben, und hab mir vorgenommen, viel im Forum zu sein. Auch weil ich mich der an Weihnachten trinkenden Gesellschaft entziehen möchte und mich mit Euch daran erinnern möchte, dass das der einzige Weg ist. Ich hoffe wir lesen uns!
    Viele Grüße Calida

  • Hallo Calida,

    ich wünsche dir auch gute Besserung.

    Diese Situation von Trinken beim Geschenke einpacken gab es bei mir auch früher - dieses Jahr habe ich dabei schon überhaupt nicht mehr daran gedacht ... Es bewegt sich immer weiter.

    Ich werde über die Weihnachtstage auch öfter hier vorbeischauen. :) Und wir haben ja auch unseren Chat.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Guten Morgen, ich wünsche Euch allen frohe
    Weihnachten!
    Ich müsste mich gestern gar nicht so früh zurückziehen wie ich dachte. Kein Mensch hat zum Essen Alkohol getrunken. Nicht wie früher schon um 18 Uhr Wein, nur weil Weihnachten ist. Das fand ich sehr angenehm von der Atmosphäre.
    Heute bin ich mit Kochen dran. Wildgulasch ohne Rotwein in der Soße.
    Viele Grüße......
    Calida

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