Gutenabend, ich bin der Neue....

hallo hesse

kann ich verstehen, nur schonend habe ich es keinem erzählt, sondern direkt gerade aus so wie es ist.
vielleicht kannst du deinem vater ja ganz ruhig unter vier augen erzählen das du in letzter zeit viel alkohol getrunken hast und du dir hilfe geholt hast um wieder damit aufzuhören und das er sich keine sorgen machen muss.

übrigens, ich bin auch herzkrank durch meine jahrelange sauferei aber es ist nicht so das ich mit samthandschuhen angefasst werden muss. herzkranke personen können mehr ab als du denkst.
grüße
NNGNeo

Hallo Hesse,

war bei mir ähnlich, wie bei Neo. Habe es meinen KollegInnen, meinem Arzt, meinen FreundInnen, meinem Fanclub, meiner Familie usw, - jeweils immer dann, wenn sich die Gelegenheit ergab - erzählt, daß ich Alkoholiker bin und meist dies anhand meines Kontrollverlust-Erlebnisses am Vorabend des 14. August 14 (seitdem nüchtern) erklärt. Bei meiner Mutter hat es allerdings auch länger gedauert, bis ich das so in der nüchternen Klarheit erzählen konnte. Ich glaube, so ganz 100%ig hat sie es bis heut nicht begriffen. Aber sie bestärkt mich immer mal wieder in meinem Weg und findet es toll, daß ich nüchtern bin. Wenn ich sie besuche, ist der Alkohol weg aus der Wohnung und getrunken wird er erst recht nicht. So fühle ich mich genauso wohl und sicher, wie in meiner eigenen Wohnung. Finde ich wichtig.

Viele Grüße Leo

Hallo Hesse,

alles Gute heute für deinen Arztbesuch.
Bei mir war nach meinem Gespräch mit der Hausärztin eine große Erleichterung da, die sich bis heute fortsetzt.

Mir hat geholfen, daran zu denken, dass ich das für mich mache, um mir Hilfe zu holen, nicht, weil ich irgendwem Rechenschaft ablegen müsste.

Einen guten Tag wünsche ich dir.
Thalia

glück auf hesse

Zitat von Hesse79

ders eben noch nicht weiß..

ich hab gemerkt, dass viel mehr leute wussten, das ich alkoholiker bin, als ich jeh vermutet hätte.

schöne zeit


matthias

Hallo Hesse,

hatte selber keinen Rückfall (bisher), aber ich kann mir vorstellen, daß Du Dich momentan deswegen schämst. Aber Du bist nicht schwach! Und es ist auch eigentlich kein Grund da, sich dafür zu schämen. Es zeigt Dir vielmehr, wie Sucht funktioniert. Oder kann es zeigen, wenn Du jetzt nicht in eine Art Panik verfällst, so im Sinne von "jetzt ist eh alles egal" oder "bin zu schwach" oder so ähnlich.
Analysiere die Situation, die diesem Kioskbesuch vorausging. War es ein Kiosk, wo Du sonst immer Deine Biere gekauft hast? Kamen Erinnerungen hoch? Löste das Verlangen, Begehren im Kopf aus? Oder auch körperliche Reaktionen (Bauchgefühl)?
Ich wünsche Dir sehr, daß Du jetzt ruhig bleibst und nicht in eine Abwärtsspirale/Kopfkino kommst, sondern Deinen Rückfall als Chance begreifst, daraus zu lernen. Stichwort Risikominimierung. Diesen bestimmten Kiosk vermeiden. Oder alle Kioske meiden. Schauen, daß man immer seine Gummibärchen und den Tabak woanders herbekommt.
Wenn Verlangen/Begehren hochkommt, immer den Notfallkoffer dabeihaben. Die Klassiker sind für mich z.B. viel Wasser auf einmal trinken. Zweimal habe ich auch auf getrocknete Chilischoten zurückgegriffen. Superscharf, ätzen fast die Geschmacksnerven weg, aber man hat erst einmal damit genug zu tun, alle Sinne - da geht das Verlangen auch weg von. Eine Liste mit Telephonnummern von guten FreundInnen oder der Leute Deiner live-SHG. Sofort anrufen, eineR wird schon rangehen. Darüber reden. Du konzentrierst Dich auf etwas anderes, Du lenkst Dich ab. Diese drei praktischen, materiellen Dinge habe ich immer bei mir, sie haben mir in 5 oder 6 Situationen gut geholfen.
Kopf oben behalten und die Ohren steif!

Viele Grüße Leo

hallo hesse

ich habe ganz am anfang immer die läden oder auch einen bestimmten kiosk gemieden wo ich immer mein bier geholt habe. in meinem kopf hat es sich so verfestigt, dieser laden/kiosk = bier. das kann einen unter umständen auch triggern, also saufdruck auslösen.
das du einen rückfall hattest ist natürlich nicht schön, aber wenigstens bist du so ehrlich und schreibst es hier auch. für mich ist ehrlichkeit einer der grundvorraussetzungen um trocken zu bleiben. es gibt da einen spruch, hinfallen kann jeder mal aber dann muss man auch wieder aufstehen und weitermachen.

wie geht es denn jetzt bei dir weiter? hast du kontakt zu suchtberatunsstellen oder eine reale selbsthilfegruppe?
kennst du schon einen notfallkoffer? das ist eigentlich nichts weiter als einen imaginärer koffer den du immer bei dir trägst. darin kannst du alles hineinpacken was dich an dazu bewegt hat trocken zu werden. das können viele beispiele sein wie schlimmer erinnerungen an das trinken, die gesundheit oder fotos und telefonnummern von familie und guten freunden die du im notfall anrufen kannst.

schämen musst du dich übrigens nicht, denn du hast nun mal eine unheilbare krankheit in der rückfälle leider oftmals dazugehören. das heißt jetzt nicht das du ständig rückfälle hast oder das jeder alkoholiker einen rückfall erleidet, aber die hohe zahl an rückfällen spricht leider für sich.
viele von uns hatten mehrere rückfälle bevor sie endlich trocken geworden und vor allem geblieben sind.

unser admin karsten sagt immer das es jeder schaffen kann, auch du und das glaube ich karsten vollkommen denn es ist wirklich so. ich hätte auch nie gedacht das ich es schaffen kann, mit der hilfe hier im forum habe ich es aber geschafft wie viele andere hier auch. du bist also nicht zu schwach dafür.
grüße
NNGNeo

hallo hesse

find ich schon mal gut das du einen termin bei der suchtberatung hast.
das thema shg kann ich nur sagen, klar du bist im moment der neue und kennst dort niemanden. das alter spielt meiner meinung nach keine rolle. wir haben ja alle die selbe krankheit, so habt ihr doch alle schon mal was gemeinsam.
aber es stimmt auch das man sich in die gruppe in der man geht auch wohlfühlen sollte. du solltest schon gerne in eine gruppe gehen, wenn es zwansmäßig ist kannst du es auch gleich sein lassen. aber viele haben sich mehrere gruppen angeschaut bevor sie sich endgültig für eine entschieden haben, kannst du das nicht auch?
wir sind hier auch eine shg, nur das sie eben nicht real ist. ich habe z.b nur diese gruppe hier, dies reicht mir aus und ich bin damit vollkommen zufrieden. aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.

zu den häuslichen problemen kann ich nichts sagen, die kenne ich nicht. aber gibt es denn nicht irgendwas wie du sie lösen kannst?
ich hatte am anfang auch immer starken suchtdruck, mir hat es immer geholfen mit jemanden zu reden oder hier zu schreiben. auch viel trinken, natürlich keinen alkohol, hilft den suchtdruck zu senken oder was essen.
du kannst auch wenn es ganz schlimm ist eine runde um den block gehen. dabei würde ich geld und kontokarte bewusst zu hause lassen damit du dir unterwegs nichts kaufen kannst. eigentlich ist es egal was du machst, hauptsache es hilft.
grüße
NNGNeo

Hallo Hesse,

sorry ich hätte erst hier lesen sollen bevor ich Dir in Deinem anderen Thread geschrieben habe.

Aber auch hier gilt, ein Rückfall oder die Aufgabe der Abstinenz passiert einige Zeit vorher im Kopf.

Solange Du noch Gedanken mit Dir herumschleppst wie, darf ich tatsächlich nie wieder etwas trinken, war mein Entschluss trocken zu werden überhaupt notwendig, kann ich nicht wenigstens ab und zu mal etwas triken, oder ich schaffe das sowieso nicht, solange bleibt das Hintertürchen offen. Und wenn sich diese Gedanken wiederholen dann steht 14 Tage später das Bier auf dem Tisch.

Nur wenn Du mit Dir klar hast, ich werde nie wieder trinken und ich werde es schaffen damit zufrieden und glücklich zu leben, dann hast Du eine Chance.

Ich kann Deine privaten Probleme nicht beurteilen, aber Du schreibst von eventueller Co-Abhängigkeit. Anscheinend fühlst Du Dich für jemanden Verantwortlich der ebenfalls trinkt.

Hier wirst Du klare Grenzen ziehen müssen. Solange Du Dich mit Leuten umgibst die dauerhaft trinken, wirst Du Dich nicht auf Deine Abstinenz konzentrieren können.

Hier geht es um Deine Gesundheit und Du kannst nicht für Andere die Verantwortung dafür übernehmen das die trinken.

Das hat mit Achtsamkeit zu tun, nur so kannst Du Deine Gedanken und Taten in den Griff kriegen.

Also bleib stark

LG

Zitat von NNGNeo

schämen musst du dich übrigens nicht, denn du hast nun mal eine unheilbare krankheit in der rückfälle leider oftmals dazugehören.

Rückfälle gehören dazu. Eine schöne Ausrede- finde ich.

Ich hab schon mehrmals was zu Rückfällen geschrieben. Für mich gehören sie nicht dazu und sie waren für mich jedes mal eine persönliche Katastrophe.

Aber das Leben geht - wenn du Glück hast - auch danach weiter. Kopf hoch und auf ein Neues.