Wer bin ich . . . (ergänzt aus dem Vorstellungsbereich)

  • . . .auf diese simple Frage habe ich keine Antwort, außer den Namen Wolfgang.
    Kurz umrissen, warum ich hier schreibe.
    Den ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich mit 7 Jahren, eher mehr als Neugier denn sonst was. War eine lupenreine Alkoholvergiftung. Totaler Filmriss, wachte nächsten Morgen auf, und hatte null Ahnung was passiert ist.
    Die eigentliche Saufkarriere im neg. Sinn startete ich mit 15. Mit diesem alter durfte man damals das erste mal ausgehen. Natürlich wollte ich erwachsen wirken, und bestelllte mir gleich eine Martini in der Disco.
    Das erwachsen wirken ging weiter, und aus dem Martini wurde dann auf Bier umgeschwenkt, denn davon kann man ja nicht Alkoholiker werden. Mit dieser Auffasung verbrachte ich dann die weiteren 28 Jahre. Einmal mehr und weniger, je nach Gemütslage.
    Den richtigen Knaller machte es dann Anfang 2014, als mir die Frau das Ende der Ehe kundtat. Da steiegerte es so richtig auf 8 Bier und 1,5 Liter Wein, und das fast täglich. Das da was nicht stimmte auf die Idee kam ich nicht. So musste es kommen, dass mir im Februar 2015 der Schein mit 2,32 Promille abgenommen wurde. Das Umfeld hat mir bis zur Scheinabnahme auch nichts vorgeworfen, erst dann machten sich die ersten Stimmen laut. Die Einsicht, dass ich Alkoholkrank bin kam erst mit einem Gespräch meiner Schwester, die meinte ich sollte mich auf Erholung begeben. Worauf ich sagte, wieso Kur mir fehlt doch die Krankheit - Doch eine Nacht drauf, sah ich ein, welche Krankheit ich habe. Ich bin Alkohol krank.
    Seit dem 17. September 2015 trinke ich keinen Alkohol mehr. Ich wusste auch nicht, dass das gefährlich sein kann, hat mir der Psychiater, bei welchem ich wegen dem Führerscheinverfahren bin n i c h t gesagt, sondern habe es erst im Nachhinein auf dieser Webseite erfahren. Im moment habe ich keine körperlichen Beschwerden, eher geistig seelische.

    Lg,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    auch wenn du momentan keine Beschwerden hast rate ich dir so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen.

    Sollte es doch zu Komplikationen kommen kann es schon zu spät sein um zum Arzt zu gehen :!:

    LG Martin

  • Hallo Wolfgang,

    herzlich willkommen hier. Ich beglückwünsche dich zu deiner Erkenntnis, dass du alkoholkrank bist. Ich halte das für den Schlüssel zu einem zufriedenen alkoholfreien Leben.

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch. Und schließe mich hinsichtlich Arztbesuch Martin an.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Martin,

    mein Hausarzt hat kommenden Donnerstag, 24.9.2015, Ordination, wo ich Ihn einweihen kann, wobei er es wahrscheinlich schon weiss, er macht mir auch die Blutwerte, und da musste ich dazusagen, dass ich es wegen dem Schein brauche, sonst gibts keinen CTD-Wert. Ich werd Ihm auch sagen, dass es gefährlich ist. Glaub bei uns wird das auf die leichte Schulter genommen. Wohn auf dem Land, und öffentlich ist es sehr mager, und ohne Schein sitze ich momentan fest.

    Lg,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!

    Klar musst Du Dein Problem von Dir aus offen ansprechen, manchmal drucksen die Docs gerne herum, um einem nicht zu sehr auf die Füße zu treten. Das Gespräch hat dann gleich eine andere Arbeitsgrundlage. Und genieren brauchst Du dich nicht. Die Docs kennen ihre "Pappenheimer".

    Dann steht unbedingt noch der Gang zur Suchthilfeberatung an, um zu checken, ob und ggf. welche weitere Behandlung erforderlich ist. Denn bloßes "Trockenschleudern" allein löst Dein Problem nicht. Und Du hast eins. Wer mit mehr als 2,3 Promille noch ein Fahrzeug steuert, wenn auch nicht unbedingt beanstandungsfrei, gilt gemeinhin und zu Recht als Alkoholiker.

    Da Du auf dem Land wohnst und der Nahverkehr mau ist, komm ja nicht auf die Idee, ohne "Lappen" zu fahren und auf das scheinbare Glück zu setzen, ein zweites Mal nicht kontrolliert zu werden. Das macht keinen guten Eindruck auf den Psychiater, der davon garantiert Wind bekäme. Da hätte sich der Führerschein erst mal für eine sehr lange Zeit erledigt. Da musst Du jetzt so durch und Du musst improvisieren.

    Also geh Deine Probleme zeitnah und konsequent an, andere Möglichkeiten hast Du nicht, außer weiter zu saufen, um ganz in den Abgrund zu sinken.

    Auf Deinem Weg wünsche ich Dir viel Glück und Erfolg.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Wolfgang!

    Kleine Ergänzung: Der Hinweis auf den Nahverkehr und einer möglichen Umgehung ist nicht anmaßend oder böse gemeint. Also bitte nicht falsch verstehen. Ich habe es nur erwähnt, weil es jemandem, den ich kenne, genau so passiert ist. Schlecht angebunden und dann doch gefahren und welch Zufall, bei der Rückkehr in seiner Einfahrt stand dann eine Streife. Wo kam die her? Da hatte jemand nachgeholfen. Denn so ein Führerscheinverlust, den bekommen mehr Leute mit, als einem lieb ist. Da lässt sich nie der Deckel drauf halten.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    ich bin Dir nicht böse. Bin auch seitdem nicht gefahren. Das mit der Suchthilfe hat auch meine Schwester zu mir gesagt.
    Eigentlich war es mir egal, dass mir der Schein abgenommen wurde. Das einzig störende ist, ich bin zeitlich nicht mehr so flexibel.
    Am Donnerstag bekomm ich das psychiatrische Gutachten. In Österreich ist es nicht annähernd so streng wie bei Euch.

    Lg Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    ich wünsche für Dich, daß Du bereit bist, die Hilfe anzunehmen. Man darf hier keine externen links setzen, aber ich hoffe daß es erlaubt ist, Dir über eine website zu erzählen. Ich lese regelmäßig die Artikel von alk-info (Domain .com). Das ist ein österreichisches Portal, wo Du z.B. unter der Rubrik "Anlaufstellen" eine kleine Sammlung zu den Möglichkeiten, die es in Österreich gibt, befindet. Oder Du fragst direkt Deinen Arzt nach Suchtberatungen/-hilfen in Deiner Nähe.
    Mache Deinen Weg!

    Viele Grüße Leo

  • Guten Morgen Leo Lux,

    Danke, für die Information. Hab am Donnerstag einen Urlaubstag, an dem ich die ganzen Arzt und Amtswege erledige (Psychiater, Amtsarzt und Hausarzt).
    Jetzt habe ich sechs Tage hinter mir. Hatte dies vorher auch schon mal gemacht, wegen den 1. Blutwerten, die eigentlich damals im August in Ordnung waren (CTD: 1,25), nur mit dem Unterschied, dass ich nicht abstinenz bleiben wollte. Kurz nach den Erebniss der Blutwerte hatte ich wieder die alten Trinkgewohnheiten. Erst seit 17.9 begriff ich, dass es nur abstinent bei mir geht, und ich es für mich tun muss. Sehr geholfen bei dieser Entscheidung hat mir dieses Forum, wo ich die Erfahrungsberichte gelesen habe. Das hat mich so derart überzeugt, dass ich jetzt hier registriert bin.

    Schönen Tag,
    Wolfgang

  • Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum, Wolfgang!

    Ich bin auch noch nicht allzu lang hier im Forum und im Gegensatz zu Dir auch noch nicht trocken. Das nehme ich, unter ärztlicher Kontrolle, nächste Woche in Angriff.

    Deinen Thread-Titel finde ich sehr interessant und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es leichter ist nüchtern herauszufinde wer man ist.
    Ich für meinen Teil, gehe zumindest davon aus und möchte es für mich langsam aber sicher ab nächste Woche herausfinden. Es wird denke ich, kein leichter Weg werden, aber einer der sich lohnt. Und ich werde wohl auch nicht von heute auf morgen erfahren, wer ich bin, aber mit jedem trockenen Tag ein wenig mehr.

    Das wünsche ich Dir auch und dass Du hier einen regen und hilfreichen Austausch hast.

    LG
    Frei

  • Hallo Wolfgang,

    Herzlich willkommen hier im Forum.
    Ich wünsche dir Kraft und frische Energie für deinen Weg.

    Die Erkenntnis, dass es mit Alk für dich nicht geht, ist ein Meilenstein.
    Darauf kannst du aufbauen und dir ein wirklich freies neues Leben aufbauen.

    Ich habe hier im Forum viele Menschen kennenlernen dürfen, deren Geschichten und Schicksale mich bewegen und mir Mut machen.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Frei, Hans,

    Danke für Eure Wünsche.
    Persönlich bin ich ja froh mich endlich mit wem austauschen zu können. War nicht immer so.

    Heute hab ich ja mal den ersten Teil der Arztbesuche hinter mir. Da ging es hauptsächlich um den Führerschein. Nun, ich darf nun nach 7 Monaten wieder fahren, mit einer Bewährung von einem Jahr.
    Am Abend gehts zu Hausarzt wg. Suchthilfe/therapie.

    Ich wünsch Euch gutes Gelingen und Erfolg bei Euren Vorhaben.

    Lg,
    Wolfgang

  • Soda, habe nun alle geplanten Arztermine hinter mir :)
    Die Hausärztin schickt mich auf ein spezialsiertes Institut zur Beguchtachtung.

    Ansonsten wars für mich Heute ein super Tag, 1 Woche trocken, alle Arztermine ohne nenneswerte Wartezeiten, und mobil bin ich auch wieder.
    Jetzt kann ich einmal eine reale Gruppe in meiner Gegend auch besuchen.

    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    ich wollte hier auch mal einen Gruß dalassen. Schön das Du weiterhin auf den Alkohol verzichtest.

    Ist der Begutachtungstermin schon konkret und hast Du auch schon mit der SHG gesprochen?

    Es ist immer gefährlich wenn die erste Euphorie auftaucht und dann keine Ansprechpartner da sind. Also bitte die Pause bis zu den Terminen nicht zu groß werden lassen und regelmäßig hier melden.

    Ich habe auch noch nicht erkennen können ob Du Dir bereits ein alkoholfreies Umfeld schaffen konntest und Orte meidest die Dich in Versuchung führen könnten.

    Ich hab ja auch das Problem mit dem Alleinesein, birgt eben auch Gefahren.

    Wär schön wenn Du dazu mal was schreibst.

    LG nach Austria

  • Hallo Wolfgang,

    ich glaube am Anfang der Abstinenz ist es ganz wichtig stur und pedantisch einige Grundregeln zu befolgen, z.B. die Grundbausteine des Forums.

    In weiterer Zukunft werden sich einige Situationen für dich ganz anders (entspannter) darstellen.

    Mir es es zum Beispiel beim Einkaufen so gegangen.
    Heute sehe ich die Alkoholika in den Regalen gar nicht mehr.

    Die Umstellung auf ein alkoholfreies Leben ist eine umfassende Änderung in deinem Leben.
    Das erfordert Zeit und Umsicht.

    Immer wieder nachdenken über alte Gewohnheiten und mögliche Gefährdungen.
    Weiterhin alles Gute

    Hans

  • Hallo cherokee und Hans im Glück,

    habe ein alkoholfreies Haus. Das mit dem Umfeld war leicht. Gehe ja nicht mehr in Kneipen, die ich früher immer ansteuerte. So richtige Freunde hatte ich auch keine, von daher war es leicht, mich von meinen Saufkumpanen zu trennen.
    Ich find die Metapher mit den Grundbausteinen gut. Ein trockenes Haus ist gleich viel angenehmer als ein nasses.
    Stimmt momentan bin ich sehr euphorisch, nur weiss ich auch, das auch andere Tage kommen werden.

    Bringe mein Auto morgen zum Pickerl (bei Euch glaube ich ist das der TÜV). Damit kann ich endlich Termine am Abend annehmen kann, also reale SHG (ist 10 km von mir entfernt) und das Institut ist in Wien (ca.40 km).

    Im Supermarkt schau ich immer, dass ich so schnell wie möglich durchkomme.

    Wünsch Euch noch alles Gute.

    Wolfgang

  • Ok, mein Auto ist ein fahrendes Ersatzteillager, sprich kanns nur mehr verkaufen.

    Tut schon gut wieder fahren zu dürfen, hab mir allerdings das Einkaufswagerl, mit dem ich die 4 km zum Nahversorger gegangen bin, aufgehoben als Erinnerung. Den Fahrstil dürfte ich auch geändert haben, da wirken wohl die Nachschulungen. Als Schlüsselanhänger habe ich das Mundstück mit dem ich in den Alkomaten blasen musste.

    Den Besuch des Instituts, kann ich früher realisieren, im Oktober.
    Sonst gehts mir eigentlich ganz gut, die Euphorie hat sich auch gelegt, bis auf das Dauerthema (anderer Thread).

    Kennengelernt habe ich, über eine Vermittlungsagentur, auch eine. Bin dort schon fast ein Jahr angemeldet, und nun ja, bisher flau. Seit kurzem, also seit dem Eingeständnis meiner Alkoholkrankheit, beichte ich das immer, vor dem ersten treffen, und sie will mich trotzdem in Natura sehen.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

  • Hallo cherokee,

    Damenbesuch, ja, hatte ich kurz, bin ja bei einer Patnervermittlung. Ansonsten 20 Tage keinen Alkohol, und auch keine Entzugserscheinungen.
    Die Einsamkeit quält mich halt zur Zeit und braucht viel Energie. Ich kanns halt nicht verstehen, wie manche als Single glücklich sein können.
    War auch einer der Gründe, warum ich dann übermässig trank, um dieses Gefühl zu betäuben, und den nächsten Tag zu schaffen.

    lg,
    Wolfgang

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