meine Vorstellung . . . . . . .

  • geht in die Richtung, dass ich auch ohne Alkohol gut leben kann.

    . . . . .Halt :shock: irgendwie hab ich mir die Vorstellung doch anders vorgestellt.

    Jetzt nochmal:

    Ich bin männlich knapp über 50 und habe einen Kontrollverlust, was den Alkohol anbelangt.

    Hat sich wie bei so vielen seit der Pubertät so langsam hoch geschraubt.
    zum Schluss habe ich jeden Abend 3 Flaschen 0,5 l Bier und so 6 Schnäpse getrunken.
    Ich würde sagen, dass es bei mir in die Richtung Feierabend-Spiegeltrinker geht.

    Auf jeden Fall will ich jetzt erst mal nix trinken. Ich bin seit 4 Wochen ohne Alkohol trinken ausgekommen (nicht mal alkoholfreies Bier), wobei es doch immer wieder den Gedanken nach eins zwei oder drei Bier gibt. Auch lese ich seit den letzen 4 wochen schon hier mit.

    Ich habe mich angemeldet, weil ich einen Austausch mit Leuten gut finde, die das gleiche Problem wie ich haben.

    Ich war nicht weg zur entgiftung, ich habe das für mich zu Hause gestartet.

    In ne SHG gehe ich bis jetzt noch net, bin aber am überlegen, ob ich mir das mal angucken soll. Adressen habe ich, da gibt es einige in meiner direkten Nähe.

    Mit dem Alkohol hatte ich keine schlimmen Ausfälle oder sonst Situationen, die für mich oder mein Umfeld schlimm gewesen wären. So gesehen fehlt vielleicht auch ein Stück Motivation jetzt nichts mehr zu trinken, da es ja bisher keine richtig unangenehmen Auswirkungen meines Alkoholmissbrauches gab.

    so, das wars erst mal.

  • Hallo kleiner_Schelm,

    Zitat

    Mit dem Alkohol hatte ich keine schlimmen Ausfälle oder sonst Situationen, die für mich oder mein Umfeld schlimm gewesen wären. So gesehen fehlt vielleicht auch ein Stück Motivation jetzt nichts mehr zu trinken, da es ja bisher keine richtig unangenehmen Auswirkungen meines Alkoholmissbrauches gab.

    Zitat

    Ich bin männlich knapp über 50 und habe einen Kontrollverlust, was den Alkohol anbelangt.

    dieser Kontrollverlust kann auch schlimm sein und Motivation sein aufzuhören.

    Es muss nicht immer der Job oder Führerscheinverlust sein :!:

    LGF Martin

  • Hallo und willkommen hier du kleiner Schelm :D Danke für deinen Post in meinem Thread ich werd da auch antworten. Wünsche dir eine gute Zeit und weiter viel Erfolg.

  • Hallo kleiner Schelm,

    Herzlich willkommen hier.
    Ich wünsche dir einen guten Austausch hier im Forum.

    Würdest du dich als alkoholkrank bezeichnen?

    Ich z.B. Kann nicht 'auch ohne Alkohol leben'.

    Ich kann nur ohne Alkohol leben, weil ich gelernt habe,
    dass mich das Zeug in meiner Persönlichkeit verändert.
    Und letzten Endes umbringen wird.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo kleiner Schelm,

    herzlich willkommen im Forum. Da bist du ja wie ich auch noch in den ersten "kritischen" Wochen der Abstinenz.

    Zitat von kleiner_Schelm

    Auf jeden Fall will ich jetzt erst mal nix trinken.

    Hast du denn vor ein dauerhaft abstinentes Leben zu führen? Das hört sich ja eher so an, als ob du "jetzt erst mal ein paar Wochen nix trinkst und dann mal schauen ..." Auch ich dachte Anfang des Jahres nach 3 Monaten Abstinenz, dass ich wieder etwas trinken könnte - das war natürlich ein großer Irrtum ... Bist du dir deiner Krankheit und deren Verlauf bewusst?

    Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Austausch und viel Erfolg!

    LG, Ina

  • Zitat

    Würdest du dich als alkoholkrank bezeichnen?

    Es gibt ja viele Definitionen was das betrifft. Richtig krank (im Sinn von: ich habe andauernde Beschwerden, ich bin nicht so fit wie andere Menschen) fühle ich mich nicht. Das alles hat für mich viel mit eigener Verantwortung zu tun. Rattenschwanz denkt, glaube ich, auch in diese Richtuing. Dass ich richtig Alkoholabhänig bin, das habe ich meiner Meinung nach noch nicht erreicht. Ob diese psychische Abhänigkeit (keine körperliche) eine Krankheit ist ? Immerhin kann ich ja auch nein sagen. Entzugserscheinungen hatte ich auch nicht. Das war bei Nikotin damals anders.

    Ich selber spreche bei mir von Alkoholmissbrauch und dass ich einen Kontrollverlust habe. Das muss ich in den Griff bekommen. Wenn das am Ende bedeutet, dass ich nie mehr Alkohol konsumieren kann, weil ich dann wieder rückfällig werde, dann ist das so. Dann werde ich auch abstinent den Rest meines Lebens sein. Alkoholkrank, Alkoholmissbrauch, Kontrollverlust, wo ganu sind denn da die Unterschiede ? Oder habe ich nur einen schwachen Willen ? Wer will das genau beurteilen können ? Und wo würde man da Grenzen ziehen können ?

    Zitat

    Auch ich dachte Anfang des Jahres nach 3 Monaten Abstinenz, dass ich wieder etwas trinken könnte - das war natürlich ein großer Irrtum ... Bist du dir deiner Krankheit und deren Verlauf bewusst?

    Das alles ist neu für mich und ich bin gerade dabei, mir ein Bild zu machen, was mit mir los ist bzw. wo ich eingeordnet werden kann. Freilich ist es das beste und konsequenteste, wenn ich mich sofort als Alkoholkrank sehe und nie mehr Alkohol konsumiere.

    Hier wird ja viel geschrieben, dass es den meisten so wie mir geht. Man denkt am Anfang, man ist was besonderes, man hätte das im Griff. Richtig anhängig sind ja nur die anderen. Ich werde jetzt nix mehr trinken und abwarten was passiert. Ich nehme mir gedanklich nicht vor, dass ich nach einem Zeitpunkt x wieder was trinke. warum auch. Wenn ich das schaffe, nichts mehr zu trinken, dann habe ich irgendwann auch kein Verlangen mehr bzw. Ich brauche es dann auch rein geistig nicht mehr. Sagt jedenfalls Mr. Spock.
    Natürlich wird man in Versuchung geführt. Irgendwann fällt man um und der Rückfall ist da. Dann muss ich so schnell wie möglich (auch mit hilfe z.B. meiner Frau) wieder auf Spur.
    Ich habe früher so 1,5 bis 2 Schachtel Zigaretten geraucht, ich war schon mal in einer Sucht gefangen. Nikotin und Alkohol lässt sich ja nicht direkt vergleichen, aber ich kenne schon so Sucht Algorythmen. Ich rauche jetzt seit vielen Jahren schon nicht mehr. Auch hier gab es damals einige Rückfälle, ich habe teilweise Monate wieder geraucht. Jetzt habe ich allerdings seit Jahren keine Zigarette mehr angefasst und ich werde auch nicht rückfällig, wenn ich in einer Raucherecke stehe und voll gequalmt werde. Kann man nicht vergleichen, ich weis. . . . .
    Bei uns Alkoholikern gibt es aber auch eine grosse Bandbreite von Abhänigkeit würde ich sagen. Deshalb ist es auch schwer, für alle die gleiche Strategie zu empfehlen.
    Wenn ich irgendwann einen Rückfall bekomme, was sicherlich der Fall sein wird (ich bin ja nicht Supermann), dann muss ich schnell wieder wieder auf Abstinenz, bevor ich ganz auf 0 zurück falle. So der Plan. Bei einem Rückfall kommt es bei mir ja nicht zum totalen Absturz, da ich ja selbst bei meinem persönlichen Höchstkonsum noch normal bin und der Alkohol meine Persönlichkeit und Denkvermögen nicht wesentlich beeinträchtigt.

    Ich stimme dem meisten zu, was hier im Forum geschrieben wird. Also wie man mit dieser Krankheit umgehen muss, damit man die besten Chancen hat, trocken zu bleiben. Meine Gedanken sind die eines Newbies, dem das zur Zeit so im Kopf rum schwirrt. Mit der Zeit werde ich wahrscheinlich zu der hier allgemeinen Meinung kommen, da ich durch Rückfälle überzeugt werde. Was soll ich noch sagen, ich versuche trotzdem keine Rückfälle zu haben und meine Meinung beizubehalten.

    Vielen Dank für den Austausch mit euch. Ihr wisst selbst, dass man schlecht mit nicht betroffenen über sowas reden kann.

  • Hallo kleiner Schelm,

    Du kannst nur für dich die Grenzen ziehen.
    Du kannst nur für dich die Entscheidung fällen, was du bist und was du tust.

    Aber so wie du schreibst, lässt du dir jetzt schon alle Hintertüren sperrangelweit offen: weil der Rückfall sowieso kommt, weil du nicht Superman bist.

    Problem ist nur, solange du aktiv trinkst, denkst du anders.
    Der Alkohol hat eine große Macht über deine Gedanken und dein handeln.
    Auch wenn du es vielleicht nicht so siehst.

    Somit beinhaltet jeder Rückfall die große Gefahr, nicht mehr, nie mehr, auf die abstinente Schiene zurück zu kommen.
    Und die Spirale der sucht ist stets und ständig abwärts gerichtet.

    Menschen, die normal mit Alkohol umgehen können, haben keinen Kontrollverlust beim Trinken.
    Dies trifft auf uns, wenn ich mal dich einbeziehen darf, nicht zu.
    Wir können nicht aufhören, wenn wir angefangen haben.

    Auch wenn zwischen den Trinkphasen Wochen ohne Alkohol Konsum liegen.
    Auch wenn wir nicht völlig entgleisen, wenn wir trinken.
    Auch wenn wir (noch) nicht auf der Parkbank übernachten.
    Auch wenn bei uns eigentlich fast alles in Ordnung ist.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo kleiner schelm,

    schön das du hergefunden hast. Du machst dir also schon mal Gedanken zu deinem Alkoholkonsum.
    Es ist auch ok das du noch unsicher bist.

    Aber ich schließe mich Hans an wenn ich sage Du läßt dir jede Menge Hintertürchen öffen.

    Entweder du hast einen (oder regelmäßig) Kontrollverlust und gestehst dir damit ein das du mit Alkohol nicht umgehen kannst, oder du sagst ich bin doch anders als die ganzen "echten" Alkoholiker und trinkst weiter.

    Diese Entscheidung kannst nur Du alleine treffen. Und dann gibt es auch keine Rückfälle, die ja deiner Ansicht nach sein müssen, um dich endgültig zu überzeugen. Dann braucht dich auch keiner (auch deine Frau nicht) zurück in die Spur bringen.

    Dann übernimmst du für dich die Verantwortung

    Ich finde es übrigens unfair und für mich absolut unverständlich das du deiner Frau eine Mitverantwortung dazu überträgst. Auch in dem anderen Thread schreibst Du, dass deine Frau dir ans Schienenbein treten soll wenn du beim Pizzaessen doch an Alkohol denkst.

    Das ist und bleibt komplett in deiner Verantwortung und schon die Bitte an deine Frau auf Dich aufzupassen ist in meinen Augen unverantwortlich.

    Aber letztendlich hast du dich ja hier angemeldet um genau über diese Dinge und deine Unsicherheit zu diskutieren. Dazu wünsche ich Dir einen anregenden und hilfreichen Gedankenaustausch und hoffe für dich das du dir dadurch schnell klar wirst was du wirklich für dich erreichen willst.

    Zum Abschluß noch eine Bitte, solange du dir noch unsicher über deinen eigenen Weg bist solltest du vielleicht in anderen Threads noch keine Ratschläge geben. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung, mach damit was du für richtig hältst.

    LG, bleib stark und nehme jede Hilfe an die du kriegen kannst.

  • Hallo,

    erst mal danke für eure Posts.

    Das mit dem Hintertürchen sehe ich nicht so. Hab ja geschrieben, dass ich trocken bleiben will.
    Das habe ich gerade bei tokkenpresse in einem Artikel über eine ambulante Theapieeinrichtung gelesen:

    Zitat

    Wichtig für die Patienten ist vor allem auch das Rückfallpräventionstraining. „Wie kann ich einen Rückfall vermeiden? Wie gehe ich mit einem Rückfall um, wenn es dazu kommt? Kann ich meine Krankheit akzeptieren und anerkennen, dass es zu einem Rückfalle kommen kann?“

    Wenn ich anerkenne, dass es zu Rückfällen kommt und mich deshalb darauf vorbereite, ist das für mich kein Hintertürchen. Sehe ich wohl nicht alleine so, denn ich habe diesen Artikel bzw. das Konzept dieser Therapieeinrichtung nicht geschrieben. Gut, meine Sätze sind nicht so gesetzestextmäßig ausformuliert. Da läßt sich doch einiges rein interpretieren.

    Code
    Ich finde es übrigens unfair und für mich absolut unverständlich das du deiner Frau eine Mitverantwortung dazu überträgst.

    Hmm, ?? sowas wie Verantwortung übertragen liegt mir wirklich fern. Hier wird auch von anderen geschrieben, dass die Partner hinter ihnen stehen und helfen. Dann ist das bei denen auch so, dass sie einen Teil verantwortung übertragen. Ihr zerlegt jeden Satz ganz genau. Ist das sinnvoll ? Natürlich bin ich in erster Linie selbst dafür verantwortlich keinen Alkohol mehr zu trinken. Manche haben auch so Notfall Telefonnummern. Wenn man Saufdruck hat, dann jemanden anruft, und man trinkt dann doch was, ist der angerufene schuld, war ja seine Verantwortung, einem vom trinken abzuhalten. Könnte man dann auch so argumentieren.

  • Zitat

    Zum Abschluß noch eine Bitte, solange du dir noch unsicher über deinen eigenen Weg bist solltest du vielleicht in anderen Threads noch keine Ratschläge geben. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung, mach damit was du für richtig hältst.

    Das ist sicher richtig. Ich werde mich dies bezüglich zurück halten.

  • Hallo kleiner Schelm!

    Deine bisherigen Ausführungen deuten darauf hin, dass Dir die nötige Krankheitseinsicht fehlt, sofern Du denn wirklich alkoholkrank bist, worauf einiges spricht. Erst wenn man bedingungslos zu ihr-der Krankheit- steht und sie akzeptiert, kann der lange Weg in eine stabile und dauerhafte Abstinenz von Erfolg gekrönt sein.


    Ich gebe Dir einen dringenden Rat zur Abklärung deines tatsächlichen Zustandes: Such bitte kurzfristig eine professionelle Suchtberatung auf. Die sind auch für Grenzfälle da und klären mit Dir ab, ob Du wirklich entsprechende Hilfe in Form von Therapien -ambulant oder stationär- benötigst.


    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Schelm,

    es liegt mir fern dich in irgendeiner Form zu verunsichern oder deinen Elan zu bremsen. Es ist sicher gut für dich sich mit dem Thema zu beschäftigen und das machst du ja auch schon ganz richtig.

    Aber es gehört eben am Anfang die klare Entscheidung dazu nie mehr Alkohol zu trinken. Und dabei reicht es eben auf Dauer nicht aus "nur nicht mehr zu trinken". Und die Einstellung das ein Rückfall sowieso kommen wird ist eben ein Denken, das dir das Hintertürchen offen lässt, später zu sagen: ich habs ja gewusst, es musste ja so kommen.

    Nein, die Einstellung mit aller Kraft dafür zu sorgen das es eben nicht zu einem Rückfall kommt, da ich ja nie wieder trinken werde, das ist die richtige.

    In dem Artikel, so wie ich den verstehe, wird klar und deutlich darüber geschrieben, das, wenn trotz richtiger Einstellung und mit allen notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ein Rückfall passiert und dann, das ist der Punkt, die Selbstzweifel, die eigene Schuldzuweisung nicht dazu führt das man sich selbst aufgibt. Dann gehört dazu dies auch so anzunehmen, genauso wie die Erkenntnis das ich gegen den Alkohol nicht gewinnen werde und deshalb den Kampf aufgebe.

    Was halt bei Dir auffällt (und das war am Anfang bei uns fast allen so und ist nicht böse gemeint) ist der Glaube das Du stärker als der Alkohol bist, das du in der Pizzeria mit alten, trinkenden Freunden sitzen kannst und dir das ja nichts ausmacht. Auch die Aussage "ich werde mal ne Zeitlang nichts trinken" läßt dir das Türchen offen später wieder zu trinken. Dein Kopf wird dir sagen , ich habs ja ein paarmal geschafft, also kann ich jederzeit wieder aufhören.

    Und das sind genau die Dinge die diejenigen nicht hören wollen die sich gerade ein alkoholfreies Umfeld geschaffen haben. Keine trinkenden Freunde, kein Essen beim Griechen, Italiener, oder wo auch immer früher der Alkohol mit dazugehört hat.

    Hier kommt eigentlich immer der Hinweis auf die Grundbausteine. Falls du es noch nicht getan hast, dann bitte lesen.

    Und solange du dich darauf verlassen möchtest das dir jemand gegen das Schienenbein tritt, dann hast Du die Verantwortung für dich noch nicht übernommen. Sicher ist es schön wenn da noch jemand ist der einen auf seinem Weg begleitet, Enem Kraft und Vertrauen schenkt, aber sobald ich erwarte das dieser Jemand auf mich aufpasst ist die Verantwortung nicht mehr bei mir.

    Also, bitte nicht falsch verstehen, aber bei unserer Krankheit hilft drumrumreden nicht wirklich weiter und ich denke ehrlich gemeinte Ratschläge und Infos sind halt nicht immer bequem.

    Bleib stark, mach weiter und melde dich regelmäßig

    LG

  • Zitat von kleiner_Schelm

    Bei uns Alkoholikern gibt es aber auch eine grosse Bandbreite von Abhänigkeit würde ich sagen. Deshalb ist es auch schwer, für alle die gleiche Strategie zu empfehlen.

    Ich würde es nicht "Bandbreite" nennen, sondern Krankheitsverlauf ... Und du bist vielleicht noch am Anfang der Krankheit, genau wie ich. Ich habe auch nicht regelmäßig getrunken, brauchte keinen Spiegel, war selten richtig besoffen und keiner aus meinem Umfeld hat mir etwas angemerkt. Trotzdem bin ich eindeutig krank, da ich nicht wie ein gesunder nicht-alkoholkranker Mensch trinken kann. Und in diesem Krankheitsverlauf gibt es nur eine Richtung und die geht nach unten - bei dem einen früher, bei dem anderen später.

    Vielleicht mag es auch wirklich riskante Trinker geben, die niemals ganz abrutschen, sondern sich ihr Leben lang zwischen Missbrauch und Abhängigkeit bewegen, aber ganz ehrlich - was ist das denn für ein Leben? Wenn man sich ständig zwingen muss zwischendurch mal eine Alkoholpause einzulegen, um nicht abzurutschen ... Das ist für mich kein lebenswertes Leben, wenn der Gedanke an Alkohol immer so präsent ist und mein Leben bestimmt. Da verzichte ich lieber ganz darauf und genieße mein selbstbestimmtes Leben wieder.

    LG und viel Erfolg! Ina

  • Zitat von kleiner_Schelm

    Es gibt ja viele Definitionen was das betrifft.

    Gibt es nicht, krank ist krank und nicht ein bisschen schwanger.

    Zitat von kleiner_Schelm

    Das alles hat für mich viel mit eigener Verantwortung zu tun. Rattenschwanz denkt, glaube ich, auch in diese Richtuing.

    Nein, denkt er nicht. Im Suff kannste überhaupt keine Verantwortung für irgendwas übernehmen - meine Meinung. Selbst der Gang zur Entgiftung ist mehr Selbsterhaltungstrieb als alles andere. Und auch dein Nachdenken darüber, dass du zu viel säufst rührt von deinem Instinkt dafür her, dass irgendwas nicht und stimmt und somit für dich und deine Gesundheit/Leben nicht gut sein kann und nicht von irgendeiner Verantwortung (Das ist wie kot.zen. Willst du nicht, machst du aber weil es dir danach besser geht.). Das mit der Verantwortung geht dann los, wenn du nüchtern in der Entgiftung liegst. Ab dann kannste nämlich wieder klar denken - meistens jedenfalls.

  • Ich denke schon, dass ich ein Problem mit Alkohol habe, sonst wäre ich ja auch nicht hier und versuche, dem entgegen zu steuern.
    Es gibt einen Kontrollverlust, weil ich jeden Tag Alkohol getrunken habe und das mit steigendem Konsum.

    Zitat

    Und auch dein Nachdenken darüber, dass du zu viel säufst rührt von deinem Instinkt dafür her, dass irgendwas nicht und stimmt und somit für dich und deine Gesundheit/Leben nicht gut sein kann und nicht von irgendeiner Verantwortung (Das ist wie kot.zen. Willst du nicht, machst du aber weil es dir danach besser geht.). Das mit der Verantwortung geht dann los, wenn du nüchtern in der Entgiftung liegst. Ab dann kannste nämlich wieder klar denken - meistens jedenfalls.


    Ich habe seit 4 Wochen nichts mehr getrunken, bin also nüchtern und müsste klar denken können. Auch als ich noch getrunken habe, war ich den Tag über "nüchtern". Ich muss jeden Tag Auto fahren und da darf kein Restalkohol sein. So gesehen konnte ich immer "klar" denken. Meine "Verantwortung" ging los als ich noch getrunken habe und deshalb habe ich ja aufgehört.
    Ich gebe euch recht, die Erkenntniss, dass ich ein gestandener Alkoholiker bin hat sich noch nicht total im Gehirn fest gesetzt. Es ist schwer für mich, das zu akzeptieren, besonders wenn man die üblichen Konsequenzen (des trocken werdens/bleiben) sieht, die auch hier im Forum von jedem mantraartig runter gebetet werden. Das soll jetzt keine Kritik sein, ich weis, dass dies der Königsweg ist, der am meisten Erfolg verspricht.
    Das muss auch so hier rüber gebracht werden, damit neue wie ich die schnellste und beste Untersützung bekommen. Deshalb bin ich mir unsicher, ob ich meine Gedanken hier überhaupt mitteilen sollte. Wenn das andere neue lesen, arbeitet das ja im Grunde gegen die Hilfe, die hier gegeben wird. Das will ich nicht, könnt ihr mir glauben. Ich bin ja selbst auf der Suche nach Hilfe. Vielleicht könnte man ja in einem geschützten Bereich eine Abteilung dafür machen, so dass neue das nicht lesen können.
    Ich stehe am Anfang dieses Weges und wie viele muss ich das erst mal akzeptieren.
    Nochmal was zu Verantwortung. Wie viele meiner Zunft will ich nicht mehr trinken, weil ich das meiner Familie einfach nicht antun will. Dass ich selbst gesünder und länger lebe, spielt dabei keine Rolle. Eher die Tatsache, dass ich mein Leben selbst gestalten will und das nicht durch irgend eine Sucht bestimmt wird. Kenne ich ja schon vom Nikotin. Mit gesünder und länger leben hat das aber nichts zu tun, das spielt keine Rolle zur Zeit für mich. Vielleicht auch deshalb, weil ich schon über 50 bin und sich erster Verschleiss einschleicht (nicht durch Alkohol bedingt, normaler Verschleiss, Bandscheibe, Alterskurzsichtigkeit etc). Und wenn man "alte" Leute mit den vielen Gebrechen sieht, na ja. Irgendwas hat/bekommt fast jeder. Die wenigsten sterben, ohne dass sie vorher massive Einschränkungen gehabt haben. Ich bin deshalb auch schon ein paar Jahre leicht deppressiv, das habe ich auch oft mit Alkohol kompensiert.

    Nun ja, ich werde das so weiter machen und gucken, wo die Reise hin geht. Mir fehlt wirklich noch die Einsicht, alle Grundbausteine konsequent umzusetzen. Heute sollten die bestellten Bücher eintreffen. Dann werde ich die durchlesen und hoffe, dass ich dadruch weiter gefestigt und bestärkt werde, zukünftig keinen Alkohol mehr zu trinken.

    Ach so, in der Suchtberatung war ich vor 4 Wochen auch. War auch in Ordnung. Ich habe Adressen von SHG in der Nähe, bin bis jetzt aber noch nicht hin gegangen. Ich sollte das machen, da muss ich den inneren Schweinehund noch überwinden.

  • Zitat

    Gibt es nicht, krank ist krank und nicht ein bisschen schwanger.

    Das habe ich im Internet gefunden:

    edit : bitte keine Texte von anderen Internetseiten kopieren- edit

    Ist es zu spät für mich ? Bin ich in der Sucht schon gefangen? Die Zukunft wird das zeigen.

  • guten Morgen Rattenschwanz,

    die Grauzone ist für mich die, wo eine Person erkennt, dass sie gefährdet ist. Wenn man weiter diese Mengen und regelmäßig Alkohol trinkt, dass man dann in eine Sucht abgleitet. In dieser Phase ist man halb krank.
    ok, du sagst dann, in der Phase ist der noch nicht krank, also kern gesund.
    Dann hast du recht, wenn man es so sieht, gibt es nur krank. und krank ist krank. Für mich gibt es aber diese Grauzone, in der man erkennt, dass was nicht stimmt. Und in dieser Phase kann man das Ruder noch herum reissen.

    Wie gesagt, ich will das so sehen und hoffe, dass es für mich noch reicht. wo genau fängt Kontrollverlust an ? Was sind Trinkmuster ? Das ist ja auch wenn ein "normaler" immer wenn er essen geht ein Bier zum Essen trinkt. Sag denen mal, die sollen das ein Jahr lang total unterlassen, nicht mal alkoholfreies Bier trinken. Und dann sagst du zu denen, du bist Alkoholiker, weil die dich entgeistert angucken und sagen, dass du spinnst.

    übrigens, so geht das weiter:
    edit : bitte keine Texte von anderen Internetseiten kopieren. - edit

    Da bin ich jedenfalls noch nicht. Ist das jetzt Glück oder muss ich erst da hin, weil ich sonst nicht raus komme ?

  • Hallo Schelm,

    zunächst möchte ich dir nochmal sagen dass ich es sehr gut finde das du dich überhaupt mit dem Thema auseinandersetzt und auch das du hiergeblieben bist und dich der Diskussion stellst. Das hab ich damals nicht geschafft und sage heute: genau das war mein Fehler und darum bin ich nicht dauerhaft abstinent geblieben. Du hast damit also schon mal einen wichtigen Schritt gemacht. Und die Zweifel sind normal. Ich schreib dir mal ein wenig über meine Geschichte und meine Zweifel von damals.

    Beruflich war ich die letzten 27 Jahre im Vertriebsaußendienst für Automatisierungstechnik und Industrieelektronik unterwegs.
    Davon 12 Jahre selbstständig.

    Also Anzug, Krawatte, dicken Firmenwagen, großes Bewirtungsbudget.
    Jedes Jahr ca. 70.000 km auf der Autobahn.

    Vorträge halten, Produkte vorführen, Messedienst und ganz ganz viele gemeinsame Abendtermine mit Kunden, jedes Jahr bis zu 20 Gäste auf dem Oktoberfest betreut u.s.w.

    Zusammengefasst: beruflich Alkohol getrunken, alles immer und von jedem akzeptiert. Ich habe damals vermeintlich immer alles unter Kontrolle gehabt. Oft musste ich noch fahren und hatte Kunden im Auto, oder musste schon wieder etwas für den nächsten Tag vorbereiten. Also Alkohol ja, aber in Maßen.

    Alkohol ist ja gesellschaftlich akzeptiert. Also machte ich mir keine Gedanken.

    2008 kam der Börsencrash, ich bekam finanzielle Probleme. Was macht man im Vertrieb? Noch mehr Termine noch mehr Autobahn, noch mehr Hotel. 125.000 km in 12 Monaten.

    Ich merkte das ich nun oft abends im Hotel nach den zwei,drei, vier Bier an der Bar noch so zwei drei Absacker trank. Ich war, wie du, auch tagsüber "nüchtern". Im Job hochaktiv, familiär kaum Probleme. Nur der Druck beruflich erfolgreich zu sein wurde immer stärker.

    Kurzum, ich fing an meinen Alkoholkonsum zu hinterfragen, war unsicher ob das noch "normaler" Konsum oder schon Missbrauch oder Abhängigkeit war. Ich war damals so von 2008 bis Anfang 2011 mit genau den gleichen Fragen beschäftigt wie du gerade. Ich legte Trinkpausen ein und sagte mir, aha, du kannst das doch kontrollieren. Also keine Gefahr. Nach einer solchen Pause wurde es aber, langsam steigend, immer mehr. Ich begann nun auch zuhause zu trinken. Nach außen ist das niemandem aufgefallen. Ich war immer noch gedanklich mit den Zweifeln beschäftigt.

    Heute weiß ich, diese Zweifel und der Versuch sich selber alles Gut zu reden, der Glaube es gibt verschiedene Arten von Alkoholikern, die Aufteilung in Missbrauch und Abhängigkeit, die Angst die aufkommt wenn ich daran dachte vielleicht nie mehr Alkohol trinken zu können, das alles gehört bereits zum "nassen denken". Und solange das da ist, hat der Alkohol dich im Griff. Er bestimmt bereits das dir die Gedanken " alles nicht so schlimm, ich schau mal wie sich das entwickelt, ich hab das noch im Griff...u.s.w." besser gefallen als die Gedanken ans aufhören, an die Grundbausteine und an eine Therapie. Und dieses Denken braucht auch die vielen Hintertürchen, nur dann fühlt es sich gut an.

    Du schreibst das du keine körperlichen Entzugserscheinungen hattest, hatte ich damals auch nicht. Du schreibst das du bereits mehrere Wochen nicht getrunken hast. Hab ich auch immer gemacht, Trinkpausen eben. Aber körperlich entgiftet, heisst noch lange nicht das dein Kopf das auch ist. Das was du gerade durchmachst ist eben nasses denken. Und erst wenn du das hinter dir gelassen hast kannst du davon sprechen wieder "klar" zu denken. Das funktioniert eben nicht nach 4,6,8, Wochen. Dazu benötigte ich auch Hilfe, ohne Suchtberatung und Langzeittherapie habe ich diese Einsicht nicht hinbekommen.

    Übrigens, als ich Anfang 2011 meinem Umfeld mitgeteilt habe das ich einen Antrag auf Therapie gestellt habe und bereits die Zusage dazu vorliegt, sind die aus allen Wolken gefallen. Auch meine Frau und die Kinder. Was? Du und Alkoholprobleme, Blödsinn, du trinkst doch gar nicht soviel, bist immer zur Arbeit, hattest nie Probleme mit dem Führerschein, dieser und jener trinkt doch viel häufiger und auch viel mehr. Nee, jetzt übertreibst du aber...... Ich war dann erst mal 18 Monate abstinent.
    Ich habe dann, nach der Therapie den Fehler gemacht, mich keiner SHG anzuschließen. Nicht virtuell und nicht real. Ich war so stark das ich glaubte ich könne nun "kontrolliert" trinken. Rückfall, Absturz, mehr Alkohol als jemals zuvor..... Aber das ist eine andere Geschichte die ich gerade aufarbeite ...

    Du schreibst auch von Depressionen, dagegen werde ich mittlerweile auch behandelt, war ein identischer Lernprozess dies als "echte" Krankheit anzuerkennen. Wenn ich das richtig verstanden habe gehst du zu einer Therapeutin. Es ist anfänglich recht schwer auseinanderzuhalten ob du trinkst weil du psychische Probleme hast, oder ob deine psychischen Probleme vom trinken kommen. Aber oft gehört das irgendwie zusammen und sollte deshalb sauber abgeklärt werden.
    Schon ein Glas Bier, getrunken um sich besser zu fühlen, um den Leidensdruck den die Depression ausmacht zu senken, schon dieses Glas Bier ist psychische Abhängigkei. Schon dabei macht dir dein Gehirn etwas vor.

    Ist nun doch ein langer Post geworden.

    Aber ich hoffe du siehst ein, das nicht immer ein totaler Absturz vorhanden sein muss um zu erkennen das man Hilfe benötigt. Für den einen bedeutet Absturz das "dauerhafte schlafen auf der Parkbank" für den anderen reicht die Erkenntnis das die Spirale bereits eingesetzt hat und ein selbstkontrolliertes Leben, gedanklich, schon nicht mehr gegeben ist.

    Auf jeden Fall gibt es eine Phase in der der Alkohol dir die Gedanken bereits vorschreibt und dafür sorgt, dass alles nicht so schlimm ist und du bestimmt nicht so abhängig bist wie andere.

    LG

  • Allo kleiner_Schelm

    Finde ich ja nicht soo geschickt den Benutzernamen...

    Zitat von kleiner_Schelm

    die Grauzone ist für mich die, wo eine Person erkennt, dass sie gefährdet ist. [...]
    [...]Und in dieser Phase kann man das Ruder noch herum reissen.


    Wenn Du Dich tatsächlich da befinden solltest, ist es ungleich schwieriger,
    so etwas wie ein abstinentes Leben anzustreben. Es ist schon für die, die
    sich für Alkoholiker halten oft genug schwierig, nach einer gewissen Zeit
    der Abstinenz, sich weiter für solche zu halten und nicht zu denken, dass
    möglicherweise alles nur ein böser Traum war und sie dann, nach langer
    (oder auch nicht ganz so langer) Zeit, wieder ausprobieren, ob sie evtl.
    doch gefahrlos trinken können.

    Zitat von kleiner_Schelm

    Wie gesagt, ich will das so sehen und hoffe, dass es für mich noch reicht. wo genau fängt Kontrollverlust an ? Was sind Trinkmuster ?


    Interessanterweise scheinst Du tatsächlich zu wissen, was Kontrollverlust
    ist und dass es sich nicht um etwas handelt, das sich wieder einrenkt.
    Leider weiß man erst hinterher, ob man die Schwelle zum Kontrollverlust
    überschritten hat. Wie Du selbst schreibst, ist das eine Grauzone (mit der
    Betonung auf zone). Kannst Du eigentlich einschätzen, wie weit Du da
    (schon oder erst) drin bist? Und was könnte Dich in dieser Zone abstinent
    halten?

    Zitat von kleiner_Schelm

    Das ist ja auch wenn ein "normaler" immer wenn er essen geht ein Bier zum Essen trinkt. Sag denen mal, die sollen das ein Jahr lang total unterlassen, nicht mal alkoholfreies Bier trinken. Und dann sagst du zu denen, du bist Alkoholiker, weil die dich entgeistert angucken und sagen, dass du spinnst.


    Das tun (zunächst) häufig auch die, auf die es zutrifft. Das beweist leider
    nichts.

    Zitat von kleiner_Schelm

    Da bin ich jedenfalls noch nicht. Ist das jetzt Glück oder muss ich erst da hin, weil ich sonst nicht raus komme ?


    Ja (man kann offenbar die meisten "oder"-Fragen mit "ja" beantworten :)).
    Ich weiß gar nicht, ob es ohne Abstinenz möglich ist, in dieser Grauzone
    zu bleiben oder gar wieder (zum Nicht-Alkoholiker-Ende) rauszukommen.
    Ich weiß aber, dass Du, solange Du Dich nicht für einen Alkoholkier hältst,
    von mir aus auch: noch kein Alkoholiker bist, von uns keine echte™ Hilfe
    bekommen kannst, da wir am anderen Ende der Grauzone angekommen
    sind. Es kann also sein, dass Du das Gefühl bekommst, dass hier ein Weg
    für die, die schon Alkoholiker sind,

    Zitat von kleiner_Schelm

    [...]mantraartig runter gebetet[...]

    wird.

    Lieben Gruß
    Ghiuirgean
    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<

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