• Nun ja, um Alkohol sogut wie komplett zu umgehen müsste ich mich quasi zuhause einschließen.
    Ich versuche es eher so wie Karsten es geschrieben hat: "Sauftouren" lasse ich weg, ich bin nicht mehr der letzte, der nach Hause geht sondern gehe, wenn zuviel Alkohol "in der Luft liegt".
    Richtige "Saufkumpane" hatte ich sowieso nicht. Ich war eher der der unauffällig/heimlich ein Glas mehr getrunken hat.

  • Hm, das wäre schon krass. Vielleicht ist es auch falsch rüber gekommen: Die "Veranstaltungen" bei denen ich Alkohol treffe sind keine Besäufnisse. Es sind meistens Bekannte, Freunde oder Familie die ich gemeinsam mit meiner Frau (trinkt fast keinen Alk) und oft auch mit unseren Kindern treffe. Es geht selten über einen Sekt zum Anstoßen auf etwas oder Wein/Bier zum Essen raus.
    Wie geschrieben, wenn doch mal etwas mehr Alkohol ins Spiel kommt (z.B. betriebliche Feiern), dann verdrücke ich mich.
    Wenn ich das weglassen sollte, müsste ich meine Familie alleine wegschicken, was schon dem sprichwörtlichen "zuhause einschließen" gleich käme.

  • Hallo Tiuri,

    ich schau mal aus der "Geschlossenen" bei Dir vorbei :wink:

    Vielleicht gibt es die Möglichkeit, bei dem nächsten Treffen mit Deinen Bekannten/Freunden/Familie vorher einfach zu fragen, ob die anderen nicht auf diesen "Begrüßungs-Sekt" oder das Glas Wein zum Essen verzichten können? Dir zuliebe?

    Ich habe bei mir gerade in der Anfangszeit (ich bin jetzt 3 1/2 Jahre trocken) gemerkt, dass diese Situationen für mich die "gefährlichen" waren. Denn - wie Seidenraupe schon geschrieben hat - da wird einem ja von anderen gezeigt, wie "normaler" Alkoholkonsum anscheinend problemlos funktioniert.
    Tut es aber bei MIR nicht!! Einfach, weil ich alkoholkrank bin!
    Mir hat es sehr geholfen, solche Situationen vor allem in der Anfangszeit konsequent zu meiden.
    Es mag Dir am Anfang wie ein "Verzicht" vorkommen - aber Du wirst bald merken, dass es eine wirkliche Befreiung für Dich sein wird (zumindest war es so bei mir und darüber bin ich unglaublich froh!).

    Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute - und bleibe am Ball!!

    lg Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Hallo Turi,

    Zitat

    Nun ja, um Alkohol sogut wie komplett zu umgehen müsste ich mich quasi zuhause einschließen.

    wenn es dir hilft trocken zu werden/bleiben, warum nicht :?:

    Alkohol ist nun mal in unserer Gesellschaft sehr verbreitet/akzeptiert, du kannst ihm nicht 100% aus dem Weg gehen.

    Auf der anderen Seite musst du ihm aber auch nicht hinterherlaufen :!:

    Lass dir doch erst mal Zeit dich zu stabilisieren, mir hat es auch nicht geschadet.

    LG Martin

  • Zitat

    Alkohol ist nun mal in unserer Gesellschaft sehr verbreitet/akzeptiert, du kannst ihm nicht 100% aus dem Weg gehen.

    Genau das ist der Punkt. Es gibt quasi überall Alkohol. Zum meinem Glück ist mein direktes Umfeld da relativ zurückhaltend.
    Ich würde unterscheiden:
    Veranstaltungen, die wegen des Alk-Trinkes stattfinden (verdeckt oder offen)
    und
    Veranstaltungen bei denen Alkohol nur eine kleine Nebenrolle spielt.

    Nummer 1 werde ich meiden, Nummer 2 werde ich mich stellen und hellwach sein. Der Vorteil von Nr. 2 ist, dass es leicht akzeptiert wird, wenn nix getrunken wird. Da kommen keine dummen Sprüche, es gibt keine Überredungsversuche zum Trinken.

  • Hallo Tiuri,

    ich habe noch nie Sprüche (auf mich gemünzt) gehört, und es hat mich auch noch nie
    jemand versucht zu überreden. Aber mein Suchtgedächtnis schläft nicht und kann ganz
    schön aktiv und hartnäckig sein...
    Ich fühle mich auf jeden Fall in alkoholfreier Umgebung sehr viel wohler und sicherer.
    Eingeschlossen habe ich mich allerdings auch nicht. Jeder muss für sich entscheiden,
    welche Situationen gefährlich sind. Ist manchmal nicht leicht.

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Natürlich wäre es einfacher so.

    Ihr ratet mir also meine Frau und Kinder alleine zu gemeinsamen Familienfesten oder Bekannten zu schicken? Ich kann nicht von 20 Leuten erwarten, dass sie wegen mir auf Sekt/Wein verzichten. Auch bei gemeinsamen Bekannten im kleinen Kreis würde ich kein Verständnis erwarten. Ich hätte es selbst nicht für mich wenn ich an ihrer Stelle wäre. Ich will/kann auch nicht auf Dauer von geschäftlichen Terminen wegbleiben. Niemand denkt von mir, dass ich Probleme mit Alkohol habe. Niemand hätte deshalb Verständnis. Die Alternative wäre nur alleine zuhause zu bleiben. Und das finde ich übers Ziel hinausgeschossen.

    Es ist gut, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen mitteilt. Es kommt mir allerdings vor, als wären sie treffender für jemanden stark abhängigen. Womit wir wieder bei der anfänglichen Frage befinden: Gibt es nur abhängig oder nicht abhängig, ohne Abstufungen?

  • Hallo Tiuri,
    Ich zitiere dich mal:
    Denn Anzeichen habe ich schon an mir entdeckt. Hier eine kleine Auswahl:
    - Extra um kurz vor 22 Uhr noch einkaufen gefahren, um Wein zu kaufen und direkt zu trinken
    - Mit Geschäftspartnern zum Essen verabredet. Eigentlich ist kaum noch Zeit vorher, aber ich beeile mich um 5min früher da zu sein und an der Bar noch ein Bier zu trinken.
    - Im Betrieb gibt es oft zu Geburtstagsfeiern morgens eine kleinen Imbiss. Die meisten trinken 1/2 oder 1 Glas Sekt, ich meistens 2.
    - Auf Feiern/Geschäftsreisen/Hilfe beim Umzug von Freunden etc. freue ich mich v.a. wegen der Möglichkeit Alkohol zu trinken.
    - Oft koche ich Essen das zu Wein passt, nicht umgekehrt.
    ...[/quote]


    Als ich dies bei dir las, musste ich schmunzeln, erkannte ich doch alles wieder. Ich dachte:
    "Und da überlegt er noch, ob sein Trinkverhalten normal ist...!"
    Mein nicht abhängiger Mann würde niemals diese Verhaltensweisen an den Tag legen.
    Auch ich glaube, dass man entweder abhängig oder nicht abhängig ist. Allerdings sind die "Karieren"
    unterschiedlich, was die Länge der Abhängigkeit und die Trinkmenge betrifft. Manche trinken alleine,
    andere in Geselligkeit; manche trinken offen, andere heimlich; manche trinken "nur" Bier, andere Schnaps;
    manche trinken bis zum Umfallen, andere sind Spiegeltrinker...
    Aber alle haben etwas gemeinsam: Sie können nicht kontrolliert trinken (auf Dauer!).
    Dem einen fällt es leicht, nicht mehr zu trinken und er/sie verspürt keinerlei Verlangen, andere - und zu denen
    gehöre ich leider - werden immer wieder auf die Probe gestellt. Ich bin oft genug dem Suchtgedächtnis
    erlegen und habe dadurch meine vielen, vielen Anläufe gebraucht.

    Ich kann mich nicht der alkoholisierten Gesellschaft ganz entziehen. Aber ich kann entscheiden, auf was ich
    mich einlasse. Auch wenn ich denke, dass es mir nichts ausmacht, an alkoholgeschwängerten Feierlichkeiten
    teilzunehmen, so kann ich mir nicht sicher sein, ob das in der Situation dann auch noch so ist. Es ist wichtig,
    jederzeit früher gehen zu können. Und Nachwehen können leider auch unvorhergesehen auftreten.

    Im Übrigen sehe ich es heute ganz anders als noch zu meinen Anfangszeiten, ob andere mir
    zu liebe keinen Alkohol trinken sollten. Echte (nicht abhängige) Freunde trinken nur selten in meiner Gegenwart Alkohol... :D
    Mir wichtige Menschen wissen allerdings auch um meine Krankheit!

    Puh, für mich ist das hier ein ellenlanger Text geworden.

    Gute Nacht
    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Hallo Seidenraupe,
    danke für deinen "ellenlangen Text". Es war interessant, vor allem das hier:

    Zitat

    ...Als ich dies bei dir las, musste ich schmunzeln, erkannte ich doch alles wieder. Ich dachte:
    "Und da überlegt er noch, ob sein Trinkverhalten normal ist...!"

    Mir raucht ein wenig der Kopf...

  • Hallo Tiuri,

    rauchender Kopf ist gut. Ich hoffe, du kommst weiter mit dem Nachdenken über dich.

    Hier noch ein paar Gedanken von mir, kannst ja mal drüber sinnieren:

    Zitat

    Niemand denkt von mir, dass ich Probleme mit Alkohol habe. Niemand hätte deshalb Verständnis.


    Das nimmst du an. Aber du weißt es nicht.
    Stell dir vor, du sitzt abends bei einem Geschäftsessen und schiebst direkt das noch leere Rotweinglas weg mit der Bemerkung in die Runde "früher habe ich mit euch angestoßen, ab jetzt aber nicht mehr, denn ich bin Alkoholiker und werde trocken leben".

    Zu krass?

    Geht ja auch anders. Du sagst einfach "nein, danke", wenn der Kellner dir eingießen will. Dann wartest du ab, ob jemand eine Bemerkung dazu macht oder eine Frage an dich stellt. Welche, das kannst du ja bereits vorher antizipieren und auch deine potentielle Antwort darauf. Dann bist du gut gerüstet.

    Die meisten Menschen interessieren sich am meisten für sich selber und nur wenig für den Nebenmann, der auf einmal keinen Alkohol mehr trinkt.
    Wenn sie da genau hinsehen würden, dann wäre das eventuell auch eine Wahrheit über sich selbst, die viele trinkende Menschen ja lieber vermeiden wollen.

    Vielleicht denken ja auch Menschen von dir, dass du eine Alkoholproblem hast, von denen du das gar nicht vermuten würdest. Vielleich klopfen sie dir auf die Schulter, wenn sich dich mit einem Glas Wasser sehen.

    Nach wie vor kann ich dir empfehlen, dich von Veranstaltungen fern zu halten, auf denen getrunken wird und auf denen du früher mitgetrunken hast. Egal in welchen Mengen.


    Zitat

    Die Alternative wäre nur alleine zuhause zu bleiben. Und das finde ich übers Ziel hinausgeschossen.


    Wieso denn?
    Was hat denn gerade für dich Priorität? das gesellschaftliche und soziale Leben, oder die eigene Trockenheit?
    Wer ist eigentlich bisher eingeweiht? Also wer weiß davon, dass du Alkoholiker bist und nichts mehr trinkst?
    Diejenigen Personen werden ja Verständnis für dich haben. Deine Familie doch mit Sicherheit.

    Es ist alles eine Frage der inneren Einstellung.
    Wenn du die Absage von Veranstaltungen, Familienfeiern usw. als Verlust siehst, als Verzicht, dann hast du natürlich einen inneren Widerstand dagegen und siehst das als übertrieben an.
    Wenn du aber die Abstinenz ernst nimmst und dir zuliebe diese Distanz zum Alkohol (egal in welcher Form, egal in welchen Mengen) einhältst, dann ist das eine Investition in deine Zukunft und ins Leben insgesamt und sollte dir alles andere als schwer fallen.

    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Ihr stellt aber gute Fragen!

    Zitat

    Was hat denn gerade für dich Priorität? das gesellschaftliche und soziale Leben, oder die eigene Trockenheit?

    Geht denn nicht beides? Ist es Übermut wenn ich es mir zutraue?
    Die ersten Wochen waren gefährlich, aber die letzten waren - sagen wir "kontrollierter". Ich habe das Gefühl, dass ich es eher abschätzen und mit der Gefahr umgehen kann, als zu Beginn.

    Jetzt steht mein Gefühl und meine Einschätzung entgegen zu Euren Erfahrungen.

    ...es raucht also immer noch...

  • Hallo Turi,

    ein gesellschaftliches Leben und die eigene Trockenheit ist durchaus möglich,

    es ist nur die Frage was ich darunter verstehe :!:

    Wenn ich früher die Gesellschaft bei trinkenden Menschen suchte um selbst trinken zu können

    suche ich jetzt die Gesellschaft von nicht trinkenden Menschen um trocken zu werden/bleiben.

    Zitat

    Jetzt steht mein Gefühl und meine Einschätzung entgegen zu Euren Erfahrungen.

    Ich bin jetzt 8 Jahre hier im Forum, was meinst du wie viele schon glaubten es einschätzen zu können

    wie sie trocken werden/bleiben könnten und prompt einen Rückfall hatten :?:

    Damit will ich dir jetzt keinen Rückfall vorhersagen, du gehst aber ein höheres Risiko ein.

    LG Martin

  • Hallo Tiuri!

    Welche konkreten Maßnahmen außer diesem Forum hier, hast Du getroffen, um Deine momentane Abstinenz abzusichern? Therapie? Weitere SHG? Fachbücher?

    Im Übrigen hängt Deine Frage nach dem gesellschaftlichen Leben davon ab, ob es eine trinkende Gesellschaft ist, in der Du verkehren willst. Alte Saufkumpane sind m.E. strikt zu meiden, es sei denn sie wollen auch trocken werden. Gesellschaften und Feiern, auf denen kräftig gebechert wird, sind m.E. für einen ungefestigten Anfänger wie Dir, der absolut falsche Ort.

    Und die Ratschläge von erfahrenen Usern hier können so verkehrt nicht sein, denn sonst wären sie nicht so lange trocken. Gottlob erhielt ich bislang auch einige und habe sie größtenteils befolgt.

    Je länger ich jetzt abstinent lebe, umso mehr muss ich feststellen, dass die besagten Ratschläge ihre absolute Berechtigung haben.

    Gruß Carl Friedrich

  • Zitat

    Alte Saufkumpane sind m.E. strikt zu meiden, es sei denn sie wollen auch trocken werden. Gesellschaften und Feiern, auf denen kräftig gebechert wird, sind m.E. für einen ungefestigten Anfänger wie Dir, der absolut falsche Ort.

    Genau das ist es was ich versuche zu erklären. Es gibt keine Saufkumpane. Ich habe eher alleine getrunken oder heimlich ein Glas mehr, da meine Umgebung zwar Alkohol trinkt, aber eher wenig. Und wie geschrieben meide ich Veranstaltungen mit viel Alkohol. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, gehe ich rechtzeitig. Und das ist es was ich meine, was ich besser einschätzen kann.

  • Also ich habe immer wieder Kontakt mit Alkohol, aber es ist nicht so, dass ich nach 5 Runden Alkohol mit dem 5. Glas Wasser da sitze.

    Martin, richtig, das Risiko ist dadurch höher, aber auf der anderen Seite ist es auch einfacher für mich, meine Trockenheit zu akzeptieren, da ich mein Leben nicht komplett ändern muss. - Bitte zweimal lesen, ich weiß nicht, ob ich es gut erklärt habe.

  • Hallo Tiuri!

    Du solltest nicht Deine Trockenheit akzeptieren, sondern Deine Krankheit.

    Solange Du nicht bedingungslos bereit bist, Deiner Trockenheit absolute Priorität im Leben einzuräumen, wird das wahrscheinlich nichts.

    Frage von mir oben: Wie hast Du Dich sonst abgesichert?

    Gruß Carl Friedrich

  • Ich habe in den letzten Monaten mir 4 Bücher ("nüchtern", "Alk", "Ratgeber Alkoholabhängigkeit", "Jetzt ist es genug") reingezogen, um rauszufinden inwieweit ich Alkoholiker bin und es nochmal mit der Trockenheit versuchen soll. Dazu habe ich immer wieder hier im Forum gelesen und nach Leuten mit ähnlicher Geschichte gesucht.

    Ergebnis: mehr oder weniger habe ich ein Alkoholproblem. Das war mir zu vage. Es deckte sich mit der Analyse meines Termins aus 2013 bei der Suchtberatung "nicht süchtig - aber gefährdet".

    Nach langem Hin- und Her habe ich mich aufgrund meiner einzelnen kritischen Erlebnisse (s.o.) habe ich mich durchgerungen (s. Threadtitel) die Trockenheit nochmal anzugehen.

    Bis jetzt sind es 47 Tage.

  • Hallo Tiuri,

    bei mir war es ähnlich wie bei dir.

    Mir sagte eine Therapeutin, dass die Ursache meiner Probleme vom Alkohol ausgeht und nicht andersherum.

    Ihre Aussage konnte ich zu dem damaligen Zeitpunkt nicht nehmen. Sie hatte schon irgendwie recht... aber irgendwie auch nicht. Hallo und wie konnte sie das überhaupt so sagen, wo ich doch das eigentlich Opfer war... ich trank doch schließlich nur, weil es keinen anderen Ausweg für mich gab.

    So wie du schreibst:

    Zitat

    mehr oder weniger habe ich ein Alkoholproblem.

    Um es abzukürzen: Ich brauchte demnach noch ein paar Runden. Es ist damals einfach nicht angekommen bei mir. Ja - gefährdet schon, ich soff ja auch, also das war offensichtlich, aber abhängig? Das ging aber einen Schritt zu weit - also niemals.

    Ich las mich durch die gleichen Bücher ("Lieber schlau als blau" gehörte noch dazu) und erhoffte mir darauf die Antwort. Irgendwann ging mir dann glücklicherweise auf, dass die Antwort darauf nur ich selbst wissen konnte und wenn ich ganz ehrlich wäre, sie eh schon längst wusste. Ich brauchte gar nicht weiter zu suchen und vor allem nicht weiter zu trinken, um die Antwort dadurch zu bekommen. Alkohol hatte mich fest im Griff - ob die Bezeichnung dafür jetzt war, Problemtrinkerin oder gefährdete Trinkerin oder Alkoholikerin. Das Ergebnis war ja das gleiche - ich hatte einen Cut zu machen, wenn ich so nicht weiterleben und weiter in dem Strudel sein wollte.

    Ich fand es sehr erleichternd für mich, als ich es für mich einstehen konnte. Es tat mir nicht weh, im Gegenteil - es eröffnete mir genau den Handlungsspielraum, nach dem ich wohl eigentlich auf der Suche war.

    Zitat

    Nach langem Hin- und Her habe ich mich aufgrund meiner einzelnen kritischen Erlebnisse (s.o.) habe ich mich durchgerungen (s. Threadtitel) die Trockenheit nochmal anzugehen.

    Das finde ich gut. Und 47 Tage mit trockenem Kopf gibt die Möglichkeit, Dinge ohne Vernebelung an sich heranzulassen und "echt" zu überdenken. Wo du drauf achten solltest (so war es zumindest bei mir), dass du die Dinge schon in einen Bezug zu dir setzt. Solltest du stetig denken, dieses und jenes betrifft mich nicht, weil ich ja nicht "richtig" süchtig bin, gibst du den Dingen nicht die Chance, was bei dir zu verändern. Aber nur über Veränderung geht es. Das ist zumindest meine Erfahrung.

    Viele Grüße
    Maria

  • Ja, Maria, da gibt es viele Parallelen. Was Du beschreibst, Bücher lesen, um abzuschätzen wo man steht war bei mir auch so. Also nicht nur das Lesen ansich, sondern auch Warum oder die Folgen davon.

    Es fällt mich dennoch schwer einige der sicher gut gemeinten Ratschläge zu akzeptieren. Ich meide Veranstaltungen, wenn es zu alkoholisch wird. Aber ich gehe dennoch zu Festen, Feiern oder mit Freunden in ein Restaurant. Andere trinken Sekt, Bier, Wein, ich trinke Wasser, Säfte, Kaffee. Ich tue das, wenn es dort nicht um das Alkohol trinken geht, sondern es nur eine Begleiterscheinung ist. Inzwischen habe ich festgestellt, dass viele der Leute dort keinen Alkohol trinken. Das vereinfacht es. Mittlerweile bin ich der Ansicht, dass ich das leicht erhöhte Risiko eingehen möchte.

    Genau so wie ich festgestellt habe, dass oft weniger meiner Bekannten/Verwandten Alkohol trinken, fällt aber auf an wie vielen Stellen des öffentlichen Lebens Alkohol angeboten wird. Das springt mir förmlich ins Gesicht. Vor ein paar Wochen musste ich innerlich mit mir kämpfen, um "nein" zu sagen. Die letzten Wochen ging es einfach. Deshalb bin ich auch der Überzeugung, dass kontrolliertes Trinken bei mir eher ein ständiges Hin- und Hergerissen sein, sich Zusammenreißen-Müssen wäre. In Abstinenz dagegen stellt sich die Frage gar nicht.[/quote]

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