• Hallo Tautropfen,

    schön, dass du hierher gefunden hast.

    Deine Worte klingen mir sehr vertraut und wenn es im Inneren erst einmal Klick gemacht hat und man spürt, dass dieses Kümmern und in Gedanken beim Anderen sein nur ablenkt davon, von dem was man alles für sich selbst tun kann und ja....irgenwie auch soll.....dann ist es bestimmt einfacher diese gedankliche Schlussfolgerung auch mit in die Gefühlswelt zu nehmen.

    Ich freue mich auf einen Austausch mit dir, denn ich bin gerade eben auch quasi wieder frisch am trocken werden.

    Leider habe ich aus einer lange vergangenen co-abhängigen Beziehung die Erfahrung gemacht, dass alles Bemühen keinen wirklichen Erfolg hat, solange noch weiterhin Kontakt besteht.

    Das ist so, als ob ich, trockene Alkoholikerin, täglich am Likörchen nippe und somit auch jeden Tag daran denke, dass ich ja wieder daran nippen kann.

    Wirklicher Entzug und Trockensein findet meiner Meinung nach nur mit totalem Trockenlegen ( null Kontakt ) statt.

    Alles andere ist ein Schönreden und sich selbst etwas vormachen.

    Slowly ( trockene Alkoholikern, bei der Co-Abhängigkeit übe ich noch. )

  • Hallo Slowly,

    Danke für deinen Beitrag bei mir.Ich hoffe auf guten Austausch ,um mich weiter zu entwickeln.
    Du magst Recht haben, vielleicht geht es nur mit totalem Kontaktabbruch.
    Nur habe ich keine enge Beziehung mehr zu ihm,ich habe zu verschiedensten Menschen Kontakt,einige trinken gar keinen Alkohol,andere normal und recht viele trinken sehr viel .Das alles liegt nicht in meinem Einfluss und solange ich nicht glaube in das Leben anderer eingreifen zu müssen,bin ich doch auf einen guten Weg.
    Bei Ex ist es genauso, es ist wie es ist, er trinkt und bekommt seinen Alltag schlecht geregelt. Nur mich betrifft das nicht mehr, ich kann ihm gegenübertreten ohne Anfälle von "jetzt muss ich ihm helfen, der arme schafft es nicht, ich kann ihn doch nicht auflaufen lassen"Von dieser Handlungs und Denkweise bin ich weg. Klar muss ich aufpassen,die Gedanken"da muss ich helfen"kommen mir bei verschieden Situationen und Menschen immer wieder. Zum Glück auch das "STOP",halt, es ist nicht deine Aufgabe,die Person schafft das schon alleine.Ich tue jetzt viel für mich,um mich weiter zu entwickeln.Bin Neugierig viel Dinge zu lernen und auszuprobieren wo immer die Zeit fehlte.
    Helfen möchte ich trotzdem,im gesunden Maß.Alten Menschen in Wohnheimen vorlesen,mit Kindern Sport machen.Ich habe selber so viel nachzuholen,lesen,radeln,neue Rezepte ausprobieren,Freunde treffen,eine neue Sprache lernen.Meine Zeit kann ich jetzt für viele Dinge nutzen.Was war vorher?Gedankenkreisen,mein Leben total auf xy zu konzentrieren,sein Leben zu regeln und dummerweise zu glauben,das ich ein gutes Leben haben werde, wenn es mir gelingt das Leben von xy zu regeln.So nach dem Motto"sein Leben läuft und meines dann auch"Angelernt in der Kindheit und ein halbes Leben so gelebt.Viele schmerzhafte Erfahrungen weiter auf dem Weg zu einem gesunden Leben.

    LG Tautropfen

  • hallo Tautropfen,

    du schreibst, dass sehr viele aus deinem Umfeld sehr viel trinken.
    Da lohnt es sich bei dir genauer hinzusehen, denn das ist ein Muster bei uns CO's das wir immer wieder an "hilfsbedürftige" geraten..
    Natürlich möchte ich auch helfen, bin sogar in einem helfenden Beruf, aber ich neige immer noch dazu, es manchmal auch zu übertreiben.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,

    Danke für deineAntwort.
    Du hast Recht,ich muss aufpassen,komme immer wieder in die Situation helfen zu wollen.Also kein normales helfen,sondern auch dann wenn es nicht nötig ist,oder wenn es sich meinem Einfluss entzieht.
    Ein Beispiel:auf dem Wochenmarkt gehe ich immer zu einem Stand ,wo ich sehe das dort wenig gekauft wird, dort kaufe ich oft ein,obwohl ich es gar nicht benötige.Es tut mir im Herzen weh, wenn ich diesen Menschen da so wartend stehen sehe.Ich könnte mit Beispielen fortfahren.Zum Glück erkenne ich diese Situationen jetzt. Trotzdem komme ich immer wieder in solche Situationen.Muss höllisch aufpassen mich selbst nicht zu ruinieren.Doch da ich weiss, wie es sich anfühlt hilflos dazustehen,möchte ich nicht das andere auch diese schmerzlichen Gefühle erleben. Das ist nicht gesund, ich weiß es und ich bin wirklich ein gutes Stück vorangekommen, es zu vermeiden.ich fühle regelrecht einen inneren Schmerz wenn ich Menschen sehe, "wo ich glaube"-es muß gar nicht so sein-,das sie Hilfe benötigen.Ich konnte mich selber jahrelang nicht richtig fühlen, nur über Schmerzen der mir irgendwann mein Körper bereitete. Jetzt geht es wieder, Schritt für Schritt.
    Das in meinem Umfeld viele trinkende Menschen sind stimmt, es sind Nachbarn, Verwandte, Bekannte...Da habe ich keinen Einfluss drauf. Vielleicht kann ich es jetzt besser wahrnehmen, da ich an meiner eigenen Heilung arbeite.
    Gibt es für die Coabhängigkeit proffesionelle Hilfe, wie für Alkoholiker?

    LG Tautropfen

  • Hallo Tautropfen,

    ich kann mich in vielem wiederfinden, was du beschreibst.

    Zitat

    Gibt es für die Coabhängigkeit proffesionelle Hilfe, wie für Alkoholiker?


    In einer Selbsthilfegruppe befindest du dich ja schon, und
    natürlich kannst du eine Therapie machen. Das mache ich auch. Wir haben sehr viel über die CO - Abhängigkeit gesprochen.
    Das sind Muster, die sich "eingebrannt" haben, wobei da viele aus der Kindheit stammen.
    In meiner Kindheit wurde noch sehr viel Wert auf Wohlverhalten gelegt, das war ein sehr guter Nährboden.
    Dieses "Wohlverhalten" mußte ich bei dem Alkoholiker ja nur noch perfektionieren und wenn ich es nicht konnte, mußte er weiter trinken. So hat er mir das jahrelang vermittelt.
    Ich wußte auch nicht mehr was ich wollte, wer ich bin.
    Jetzt bin ich auf einem anderen Weg, quasi auf dem Weg zu mir, und natürlich kommen "Rückfälle" in die alten Muster. Das ist ja das, was ich beherrsche, was ich kenne.
    Der Weg ist nicht schmerzfrei und so manche Erkenntnis tut sehr weh, aber ich werde ihn weitergehen.
    Wir hatten hier mal ein Thema, habe dir mal den Link rausgesucht, vielleicht kannst du dir da auch etwas mitnehmen.
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic30773.html


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,

    liebe Morgenrot,Danke für deinen Link.Ach ja,da finde ich mich wieder.So sind meine Gedanken auch gewesen und zum Teil noch.Ich tappe regelmässig in die Helferrolle.Zum Glück bemerke ich schön häufig wenn ich wieder losrenne, um andere Probleme zu lösen und stoppe mich.Ich fühle mich gut dabei "STOP"gesagt zu haben.Dann merke ich oftmals, wie ich wieder voll in der Helferrolle bin und es zu spät merke.da habe ich schon wieder überlegt:"was fehlt dem jenigen,wie kann ich helfen das sein Mangel beseitigt wird.Dann könnte ich laut schreien"es soll aufhören..."Nichts gegen helfen,normal Unterstüzung geben, das ist ok. Bei mir ist das aber so,ich renne los , setze alle Hebel in Bewegung, damit die andere Person das bekommt,was sie angedeutet hat zu wollen.
    Selber fällt es mir schwer um Hilfe zu bitten.
    Stecke in dieser Sache noch in der Kindheit, helfen, helfen, helfen,die andere Person schafft das nicht und dann geht wieder alles drunter und drüber.Ich,wo bleibe ich? Mich gab es nicht, hatte keine Zeit für mich, meine Bedürfnisse. Meine Bedürfnisse wurden auch nicht bemerkt,es gab genug Probleme innerhalb der Familie,die mussten,gedeckelt ,verschwiegen werden.Oder lauthals beklagt,nur geändert wurde nichts.
    Ich, wer war ich, wer bin ich! Es hiess doch, die Anderen sind fleissiger, die schaffen das und du?Was du wirst aufmüpfig, lasse mal Papa nach Hause kommen,dann setzt es was.Ich wurde zum inneren Rebell, aussen wurde ich immer angepasster. Still, ängstlich, bloss alle zufrieden stellen. Dann habe ich vielleicht meine Ruhe. Meine Interessen,meine Träume,meine Begabungen. Ach was willst du denn, andere sind besser, passe mal auf wo dein Papa hingeht, gehe ihm nach.Also deine Cousine ist viel cleverer wie du....Sei nicht so frech....
    Endresultat:gut,ich bin zu frech,zu ungeschickt,nichts Wert,darum sind meine Bedürfnisse nicht wichtig .Dann nehme ich die Bedürfnisse anderer wichtig,die kann ich erfüllen, die sollen nicht so traurig sein.
    Tatsächlich kam nach vielen Jahren"och was tust du denn hier?Jetzt wieder der trinkende Mann dem du alles erfüllst,den du in allem unterstützt.
    War da nicht noch jemand? Klar ich,tatsächlich mich gibt es noch.Und ja,ich habe eine gute Ausbildung, Interessen ,Hobbys.Um diese Person werde ich mich endlich kümmern.Und es klappt,mir geht es gut damit.
    So richtig gut passe ich noch nicht auf mich auf. Schwupps geht es wieder los mich zu sehr um das Wohl anderer zu kümmern.Die Trennung vom alkoholkranken Mann war ein wichtiger Schritt, Wohnung für mich ,sehr wichtig,durch Hobbys und Interessen wieder Kontakt zu Menschen zu bekommen,sehr wichtig.Achtsam sein,auf mich selber aufpassen,nicht so sehr auf andere,sehr,sehr wichtig.
    Heute bin ich den ganzen Tag wichtig ,........

    liebe Grüsse Tautropfen

  • Guten Morgen,

    schöne Pfingsten allen.Es ist Fahrradwetter,kühl doch kein Regen.Auto nehmen ist auch nicht schlecht,vielleicht kommt der Regen ja noch.Und im Auto könnte ich Bekannte mitnehmen,wo ich denke "ohne mich kommen die gar nicht raus"
    Jetzt muß ich wirklich schmunzeln.Über meine kranke Denkweise.Also doch Fahrrad,alleine los und mal schauen wer oder was einem so begegnet.Neues erleben.
    War doch früher so,Mama die Arme,brauchte mich um Vater zu kontrollieren,Vater brauchte mich um seine Wut los zu werden,ich wurde gebraucht,zum kontrollieren,Wut abzufangen,Schuld zu bekommen,um gesagt zu bekommen das doch die Anderen viel gehorsamer sind,besser sind,mehr helfen......
    Und somit kümmerte ich mich um alle,leider nie um mich selber.Habe schon überlegt,wäre ich nicht zum Kümmerer geworden,hätte ich dann auch gesoffen?
    Es ist eine Illusion das wir glauben andere kontrollieren zu können,das ich alles kontrollieren kann, wenn ich nur die richtigen Knöpfe finde,das ich die Probleme anderer lösen kann.Ich bin nicht für die Gefühle anderer zuständig.
    Ja,es hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen, diese Erkenntniss, das Leben lässt sich nicht kontrollieren.
    Als Kind glaubte ich das ,wurde mir auch ständig eingebleut und im erwachsen Leben führte ich das so weiter.Dann hat mir das Leben, oder das Unterbewusstsein einen Alkoholiker an die Seite gestellt um zu lernen "ich kann nichts kontrollieren, ich bin nicht für die Gefühle erwachsener Menschen zuständig.
    Das ist auch so eine Sache an der ich arbeiten muss, immer wieder frage ich mich, oh ,der andere reagiert ja so merkwürdig, "habe ich etwas falsches gesagt"mache mir Gedanken darüber. Quatsch,ich kann nichts für die Be und Empfindlichkeiten Anderer.
    Ist doch schlimm:als Kind bekam ich Anerkennung wenn ich tat was die Eltern wollten.Später bekam ich Gleichgültigkeit, oder Verachtung wenn ich tat was andere Verlangten.Das allerschlimmste war die Beziehung zum Alkoholiker,wo ich, wie in der Kindheit ,nur Anerkennung bekam wenn ich gehorsam war, wenn ich mich nicht auflehnte ,gegen die Sauferei,alles erledigte,brav war.
    Ich weiss das ich mir selber Anerkennung geben darf und später auch Anerkennung von Menschen annehmen kann, ohne vorher eine Leistung erbracht zu haben.Wieder so eine Erkenntnis,Geschenke,Zuwendung anzunehmen ohne vorher dafür etwas getan zu haben ,fällt mir schwer.

    Aber nun genug,allen einen wunderbaren achtsamen Tag, rauf auf das Radel,

    Gruss Tautopfen

  • Hallo Tautropfen,

    Wieder finde ich so einiges von mir in deinem letzten Beitrag.

    Zitat

    Also doch Fahrrad,alleine los und mal schauen wer oder was einem so begegnet.Neues erleben.


    weißt du, was mein erstes "allein Erlebnis" war, welches ich mir gegönnt habe?
    Ich hatte mir vorgenommen 1/2 Stunde in einem Cafè zu sitzen und einen Cappu zu trinken. Es war genau getimt, denn viel später konnte ich ja nicht nach Hauses kommen. Ich mußte ja da sein, dachte ich, nur so kann ich etwas kontrollieren.
    Es gibt einen Spruch, der geht sinngemäß so: "Alles was du kontrollieren willst, wird dich früher früher oder später kontrollieren.
    Zuerst konnte ich damit nichts anfangen, aber dann alos ich es kapiert hatte.
    Kontrolle hatte mein Leben eng gemacht. Es verlief in Bahnen die waren so eng, das ich kaum mehr Luft für mich bekam.
    Zwischen Arbeit, den Kindern und der "Sorge" um XY lief es dahin.
    Lebenswert waren da nur noch die Erlebnisse mit meinen Kindern, die ich über alles liebe.
    Meine erste größere "Allein Unternehmung" war damals, auch an Pfingsten
    eine Fahrt zu den Brüder Grimm Märchentagen nach Hanau zu König Drosselbart.
    Ich fühlte mich richtig klasse, dass ich es geschafft hatte.

    Zitat

    .Ich tappe regelmässig in die Helferrolle.


    Es geht nicht alles von jetzt auf gleich, es ist wichtig dein Tempo zu finden, und dich dabei nicht unter Druck zu setzen.

    Zitat

    Selber fällt es mir schwer um Hilfe zu bitten.


    Das fällt mir auch immer noch schwer, und vieles was du von deiner Kindheit schreibst, kenne ich genauso.
    Beklagen gabs nicht, nur immer besser werden oder sein.
    Ich hatte mal in einer Mathearbeit eine 2, was eine absolute Sensation war, hatte mit einem Lob meiner Mutter gerechnet, welches nicht kam. Statt dessen bekam ich zu hören, dass es auch noch besser ginge.
    Das prägt natürlich einen Menschen, und durch die vielfältige Hilfe, die auch ich angeboten habe, wollte ich mir etwas "verdienen", die Anerkennung.
    Die kam aber nicht, und es hat mich auch niemand gefragt, wie es mir geht, mit XY.
    Das kam erst da, als ich nicht mehr vertuscht habe und begann, etwas für mich zu tun.

    Zitat

    Heute bin ich den ganzen Tag wichtig ,...


    genau, und ich wünsche dir schöne Pfingsten, bei mir ist kein draußen Wetter, aber ich habe auch Dienst, da ist es nicht so tragisch.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,

    es ist schön mein Leben und ich bin jeden Tag dankbar dafür. Bin in meiner kleinen Wohnung, gewöhne mich daran mit mir gut auszukommen.Mein Leben verläuft normal, so wie ich es mir immer gewünscht habe. In die Cofalle tappe ich immer noch regelmässig. Nicht beim Alkoholiker, auch nicht mehr so oft bei Anderen. Ich möchte noch immer gerne das es allen Menschen, Tieren und Pflanzen gut geht. Ich bemerke aber das ich nicht die Welt retten muss. Damit niemand erfahren muss ,wie es sich anfühlt ,als Kind immer alleine gelassen zu werden. Immer zog ich Menschen an, wo ich glaubte sie retten zu müssen.
    Es ist nicht zu ändern diese Vergangenheit, die Zukunft schon. Ich kann gut alleine sein, bin es von Kindheit an gewohnt. Doch nicht nur, treffe mich ab und an mit Freunden, belege Kurse, gehe raus, habe einen alten Schulkameraden wieder getroffen.....Ein normales Leben ,schön.
    Zum Glück bemerke ich rechtzeitig die Gefahr ,wieder zu glauben die Erwartungen von anderen erfüllen zu müssen. Es fällt mir noch oft schwer meine Bedürfnisse einzufordern, bei anderen und bei mir selber. Vielleicht sollte ich nicht zu streng mit mir sein.
    Ich habe soviel verändert, das ich mich nicht unter Druck setzen sollte.
    Dann werde ich bald wieder berichten.
    Wie geht es euch andern Co´s ? Würde mich freuen hier weiter von euren Wegen und Gedanken zu lesen.

    Bis bald,Tautropfen

  • Liebe Tautropfen,

    ich freu mich von dir zu lesen.
    Und noch besser ist ja, dass es dir gut geht! In so Co-Fallen zu tapsen ist immer mal wieder leider so. Geht mir selbst nach so vielen Jahren noch manchmal so.

    Aber gut ist doch, dass du da auf dich aufpasst.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo all ihr Mitstreiter, ich möchte mich für alle Beiträge bedanken.
    Jede Antwort von euch, bringt mich nach einiger Zeit der Verarbeitung ,weiter.Ich habe mir ein gutes Leben mit Freunden,Bekannten,Kleine Hobbies und auch mal auf kleine Veranstaltungen zu gehen aufgebaut.Klar kommt zwischendurch immer mal eine kleine Trauerphase, wo ich denke warum klappte es nicht. Warum konnte es nicht ein normales, respektvolles Leben sein, mit ihm zusammen.Jetzt ist mir klar,es wäre nie gegangen,zu spät habe ich mich getrennt. Ich weiß , nach vorne schauen, das tue ich ja. Und es ging mir gut. XY trinkt noch, ich musste mit ihm persönlich eine wichtige Angelegenheit klären, ging nur persönlich. Und jetzt merke ich das er mir dabei hinterhältig die Beine weggehauen hat. Warum, ich weiß es nicht, aus Wut das ich gegangen bin ?Aus Wut auf sich selber, da er nicht auf die Beine kommt. Alles was er konnte verwendet er gegen mich, ganz hinterhältig und böse. So habe ich das nie erwartet und geglaubt. Ist das der Alkohol, ist es seine Wut, lag das so schon immer in ihm, oder möchte er mich am Boden sehen, jetzt wo ich mich aufgerichtet habe. Er hat mich noch einmal richtig gepackt ,das ich total geschafft und verzeifet bin. Ich glaubte die ganze Zeit, er ist nicht mehr in der Lage sein Leben zu regeln. Doch als er eine Möglichkeit sah mich auf den Boden zu zwingen, entwickelte er Energie, war gerissen und hinterhältig,eiskalt. Unvorstellbar,unbegreiflich.traurige Grüsse Tautropfen

  • Liebe Tautropfen,

    das tut mir so leid, das zu lesen.
    Ich hoffe, heute geht es dir schon etwas besser.

    Du hast ja nun in deinem neuen Leben schon so viele gute Erfahrungen gemacht. Und du hast gefühlt, wie gut es ist, du spürst deine Kraft und Energie. Du hast Freunde und Hobbies. Darauf kannst du blicken und dich besinnen, wenn der erste Schock über das Verhalten deines Ex abgeflaut ist.

    Na klar ist da zuerst mal das Baffsein. Oh je, das kenne ich auch. Dir reißt es den Boden weg. Du fällst auf die Nase... aber du kannst wieder aufstehen, den Staub abklopfen und dir sagen, ok, war jetzt bescheuert, aber ich schaffe das ja. Das habe ich schon oft bewiesen, dass ich das kann!

    Besinne dich auf dich und deine Lebensfreude. Das wird dir helfen.

    Diese Weisheiten hab ich mir übrigens nicht ausgedacht sondern in meiner Therapie erworben. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es wirkt...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Tautropfen,

    Alkohol verändert das Wesen, das ist unbestritten.
    Aber... er verändert nicht völlig einen Menschen. So viel Macht hat nicht mal der Alkohol.
    Ich würde eher sagen, er lässt alle negativen Seiten eines Menschen zum Vorschein kommen, aber die müssen schon irgendwie da sein.
    Und negative Seiten haben alle Menschen, wo Licht ist, ist auch immer Schatten.

    Oder ich sag es mal noch viel krasser, stammt aber nicht von mir, sondern von einem anderen trockenen Alkoholiker :wink: :
    Wer nass n A...loch war, bleibt auch trocken ein A...loch.
    So könnte man es wohl auch sagen :wink:

    Von daher... sei mal lieber froh, das es offiziell zu Ende ist.

    Zitat

    Ich glaubte die ganze Zeit, er ist nicht mehr in der Lage sein Leben zu regeln.
    Doch als er eine Möglichkeit sah mich auf den Boden zu zwingen, entwickelte er Energie, war gerissen und hinterhältig,eiskalt. Unvorstellbar,unbegreiflich

    Hm, ist schon so, irgendwie kann man sich noch recht lange auf welche Art auch immer durchschlagen. Gern auch mit Hilfe eines neuen CO.
    Auch da wird man relativ rasch fündig, denke ich mal.

    Hast Du denn "Deinen XY" überhaupt jemals richtig gekannt?
    Oder nur nass ?
    Manchmal täuscht man sich auch in Menschen, manchmal auch, weil man sich auch täuschen lassen WOLLTE.
    Weil man einen bestimmten Traum leben wollte, seine Ziele nicht aufgeben wollte etc.
    Man will dann im anderen etwas sehen, was er gar nicht ist, nie war und auch nie sein wird.
    Ist mir auch schon so passiert.

    Lenke bitte Deine Konzentration am besten wieder so gut wie möglich auf Dich selbst.
    Und geh seinen Gehässigkeiten aus dem Weg. Alles andere ist verbrannte Energie, die Dir niemand zurück gibt.
    Ein völliges Kontaktverbot hat schon seinen Sinn :wink:
    Auch, um nachtragenen Bosheiten aus dem Weg zu gehen.
    Denn im Grunde ist es egal, ob er nett zu Dir ist oder bösartig.
    Das Ergebnis ist das gleiche, Du bist in Gedanken wieder bei ihm und nicht bei Dir selbst.

    LG Sunshine

  • Liebe Aurora, liebe Sunshine 33,
    Danke für eure unterstützenden Worte.
    Ja, da ist nicht nur der Alkohol dahinter,da muss noch mehr sein.Dieser Hass,ich habe mir ein Leben aufgebaut ,wo ich mich gut gefühlt habe. Mir ging es richtig gut. Er ist keinen Schritt vorwärts gegangen.Doch nun zu erfahren das er mich am Boden sehen will,alles herausholt was ich ihm früher mal anvertraut habe ,es ist erschreckend. Die Kinder mit einbezieht ,seine Opferrolle, seine Spielchen, die mir trotz Trennung schaden sollen.
    Es hat mich bis auf meinen Grund geworfen. Ich kann nur sagen ,aus heutiger Sicht, Abstand halten,kein Mitleid entwickeln, es hilft weder dem einen noch dem Anderen. Nichts glauben ,was ein durch die Sucht angegriffener Mensch einem erzählt,nicht vertrauen.Sicher habe ich ihm in meinem Frust Worte gesagt, die ich heute nicht mehr sagen würde.Sicher habe ich gemerkt das nichts durchdringt und trotzdem gehofft.Ich wusste es nicht besser, oder wollte die katastrophale Entwicklung nicht sehen.Das nun aber nach der Trennung, so ein hinterhältiger Angriff kommt,er sich jedes meiner Worte abgespeichert hat,alles was ich ihm erzählte,wo ich vertraute.Jetzt wo ich zufrieden lebe ,alles zu zerstören versucht. Da muss vor dem Alkohol schon was festgesessen haben. Noch dazu so hinterhältig.Im betrunkenen Zustand konnte er sich an nichts erinnern,keine Verpflichtungen,keine Absprachen,nun erinnert er sich an Dinge die ich schon vergessen hatte.
    Ich kann nur jedem raten,geht so schnell wie möglich,rettet euch selbst,sucht euch für euch Hilfe,nicht für den Partner,schaut bei euch wo die Ursachen des immer helfen wollen liegen.Baut euch ein Leben auf.Es wird nichts besser, in den meisten Fällen nicht.Es wird schlimmer, bis zur Eskalation, eure Energie nutzt für das eigene Leben. Abstand halten, Abstand halten, Abstand halten. Keine Diskussionen, keine Erklärungen, es ist nutzlos.Immer noch tief erschüttert,
    Gruss Tautropfen

  • Hallo,
    ich möchte ein paar Zeilen schreiben.
    Mir geht es nicht gut, ich habe viel gelesen,
    viel nachgedacht. Ich kann meine Anteile besser sehen. immer helfen müssen, schon in der Ursprungfamilie angelegt.Sicher auch das Bedürfniss der Kontrolle und mangelndes Selbstbewusstsein. Das brauchte nicht sein, da ich vieles erreicht habe. Es liegt tiefer, an Vorkommnissen der Kindheit.
    Wahrscheinlich habe ich mir deshalb einen Mann mit Suchtproblemen gesucht. Eigentlich ist ein Alkoholiker nicht zu kontrollieren und irgendwie doch.
    Ich lebe alleine, es geht mir gut,normal. Mein EX hat aus gekränkter Eitelkeit Einfluss über die Kinder genommen und mich wieder mit rein gezogen. Ich musste mich wehren .Es ist mir klar,Sucht ist eine Familienkranheit. Irgendwie habe ich das Gefühl aus dem Gewirr nie rauszukommen. Er kennt meine Schwachstellen,die Kinder,sie sind erwachsen und der Enkel.Ich liebe sie.Sie lieben ihren Vater,ihren Opa, er tut ihnen leid.Ich bin die Böse,da gegangen.
    Und vieles Andere hängt noch daran.Darum kann ich nur jedem raten rechtzeitig zu gehen,sich zumindest eine eigene Wohnung zu suchen und Abstand zu halten. Mein Ex hat schon getrunken als ch ihn kennenlernte,was wusste ich damals über die Folgen einer Alkoholabhängigkeit ?Nichts...später gab es viel Arbeit,Studium....Es stimmte vieles nicht. Doch bei den Anderen Familien ist es doch auch nicht anders,oder? Doch, bei vielen Paaren ist es anders,das konnte oder wollte ich nicht sehen. Nun gibt es so viel aufzudröseln,zu entwirren das ich denke ,es wird nie ein freies Leben geben. Es wird immer Schlimmer .Er trinkt mehr,bekommt alles Mitgefühl und ich verliere dabei noch Kinder und Enkelkind.Ich fühle mich nicht alleine,habe gute Freunde und Bekannte,Hobbys die mich interessieren.Aber meine Liebe das kleine Enkel nicht mehr zu sehen,weil ich den Opa verlassen habe ?Ich bin traurig.Es wird wohl so sein,ich habe das kranke Famliengerüst zu lange zusammen gehalten.Nun fällt es auseinander und ich verliere alles.Wäre dankbar um einige Augen öffnende Worte,LG Tautropfen

  • Hallo Tautropfen,

    ich weiß nicht, ob ich dir die Augen öffnen kann, aber ich möchte dir gerne Mut machen.
    Ich kann deine Angst verstehen, wenn ich meine Enkel nicht mehr würde, ich darf gar nicht daran denken.

    Ja du hast das Familiengefüge zusammen gehalten, oder zumindest versucht.
    Das kenne ich auch von mir.
    Dabei ist aber von mir auch vieles unter den berühmten Teppich gekehrt worden, weil ich eben die "heile Welt", die es ja schon lange nicht mehr gab verteidigt hasbe.
    Dadurch habe ich in gewisser weise auch meinen Kindern etwas vorgespielt, natürlich immer alles zu ihrem besten. Sie sollten von allem nichts mitbekommen.
    Haben sie natürlich doch, nur sie konnten es nicht richtig zuordnen, weil ich ihren Wahrnehmungen im Bezug auf den Vater immer widersprochen habe.
    Das ist etwas, was ich nie tun wollte, weil ich selbst darunter gelitten habe.
    Ich hatte mit meinen Kindern dann später, als ich anfing die Sauferei meines xy nicht mehr zu leugnen und ehrlich darüber zu reden, so etliche Gespräche mit den Kindern. ich glaube, sie haben verstanden in welcher Lage ich mich befand.
    Das hat uns allen sehr gut getan.

    Was ist mit deinen Kindern, glauben sie, ihrem Vater helfen zu können, oder spielen sie das trinken herunter?
    In beiden Fällen wären sie auch in der COabhängigkeit drin, und könnten etwas dagegen tun.

    Ich wünsche dir, das du dein Enkelkind bald wieder sehen kannst.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Morgenrot,
    Danke für deine Worte !
    Die Kinder finden es wohl nicht so schlimm,schliesslich hat alles immer irgendwie funktioniert. Und ja, ich sehe beiden Kindern Coabängigkeiten in ihrem Leben. Sie führen ihre Beziehungen ähnlich.Ein Kind opfert sich total auf und das Andere lässt sich beschimpfen, ausnutzen, wegschubsen und zurück holen....
    Und da sie ihren Vater lieben und so viele Jahre alles so war wie es war,warum sollte es nun anders sein. Es wird Druck ausgeübt um mich an die alte Stelle zu setzen. Was nicht funktionieren wird.
    Jedem sollte klar sein das sich durch Sucht und Coabhängigkeit eine Familienkrankheit entwickelt ,sollte zu lange alles gedeckelt werden. Oft zieht sich dieses Verhalten über Generationen durch.ES muss nicht sein das selber getrunken wird,bei mir war das ich die heile Familie wollte, die es nie gab und auch im erwachsenem Leben darum kämpfte. Mir aber unbewusst einen Partner suchte der süchtig war und ist, um mich daran zu beweisen. Mit dem Endresultat das alles zerplittert.LG Tautropfen

  • Liebe Tautropfen,

    wie ist es dir inzwischen ergangen?

    Familienkrankheit Alkoholismus, das ist immer wieder schlimm. Oft wird der Suchtmittelabhängige in Schutz genommen, ich habe das auch in meinem privaten Bereich bei jemandem so erlebt.

    Die Böse war die Frau, die ihre Verzweiflung oft raus schrie. Das arme Opfer war der Mann, der so hilflos war in seiner Trunkenheit. Er wurde bedauert, denn "bei der Frau muss man ja...saufen". Echt krass.

    Genau diese Hilflosigkeit ist eines der Hauptdinge, die uns Cos immer wieder fesselt. Und die Augen verschließen lässt. Du bist aus diesem System ausgebrochen, das ganze System ist damit in ein Ungleichgewicht geraten und alle , die noch daran hängen, schwanken nun und suchen ihren Fixpunkt. Zersplittert ist da nichts, da hängen noch immer die Fäden aneinander.

    Natürlich bist du da die Böse, du hast ja diese Unruhe rein gebracht. Kannst du denn mit deinen Kindern darüber reden? Ich meine, sie haben ja auch deine Seite mitbekommen. Es ist sehr schwer, das auszuhalten. Du scheinst das Opfer aller Situationen zu sein.

    Das bist du aber nicht, du bist die Gewinnerin. Auch wenn erst mal so viel für dich dabei kaputt zu sein scheint. Dass du deinen Enkel nicht sehen kannst ist schlimm. Würdest du aber immer noch im System mit drinnen hängen, könntest du das auch nicht so wirklich genießen, Oma zu sein. Es ist echt teuflisch...

    Ich drück dir ganz dolle die Daumen, dass da was positiv für dich passiert.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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