Rückfall plus Neujahrsstart

  • Jetzt geb ich einfach mal meinen Senf dazu:

    Du scheinst mental noch nicht so weit sein und brauchst noch Zeit. Aber Du spürst, das was mit Dir nicht stimmt.

    Fragen?

    Wieviel trinkst Du in der Woche? Bist Du in der Lage mit 2,5 l Bier bei 2 alkoholfreien Tagen pro Woche auszukommen?

    Kannst Du nach einer Flasche 0,5 l völlig problemlos aufhören? Oder ist da der Schmacht auf die nächste Pulle, gegen den Du förmlich ankämpfen musst?

    Falls Du meinst, Du wärst kein Alkoholiker: Führe doch mal ein Trinktagebuch, in dem Du alles notierst, was Du so reinkippst, einschließlich den Einheiten in der Kneipe. Denn bist Du kein Alkoholiker, kannst Du kontrolliert trinken, s.o. die medizinisch unbedenklichen Mengen.

    Mach das mal 2 Monate und zähl dann zusammen. Und sei ehrlich zu Dir.

    Falls Du aber Alkoholiker bist, schaffst Du den Ausstieg nur, wenn Du bereit bist, Dein Leben gründlich umzukrempeln. Weiter so wie bisher, nur ohne Alkohol, das wird auch Dir nicht gelingen. Nach ein paar Wochen Karenz bist Du wieder voll mit dabei, sicherlich ganz zur Freude Deiner Kumpels.

    Gruß Carl Friedrich

  • Lieber Carl Friedrich,

    danke für deinen Senf...;-)

    Ich trinke dzt. nicht, somit kann ich die Tests nicht durchführen.
    Ich hätte aber auf jeden Fall Schwierigkeiten.

    LG, dry

  • Hallo dry,

    mein Beitrag gestern war sicher etwas hart.
    Sieh mir das bitte nach, es ist nicht böse gemeint.
    Ich weiß nun mal leider, was unsere Krankheit anrichten kann, wenn man sie nicht stoppen kann.
    Und ich wünsche jedem, das er aussteigen kann, wenn noch nicht zu viel kaputt ist.
    Ich meine hier Körper und Seele und auch äußere Umstände, wie Familie, Partner, Job usw.

    Du bist hier hergekommen, weil Du selbst schon das Gefühl hast, das was mit Deinem Alkoholkonsum nicht stimmt, oder?
    Das ist doch schon was !
    Du wirst Dich im Endeffekt entscheiden müssen, was für ein Leben Du möchtest, wenn Du wirklich Alkoholiker bist.
    Eines mit Alkohol, wo Du Dich am Ende irgendwann einfach tot säufst (auch wenn Du Dir das jetzt noch nicht vorstellen kannst, das es so hart kommen kann)
    oder
    Ein Leben ohne Alkohol.
    Da wirst Du dann aber sehr wahrscheinlich einiges in Deinem Leben ändern müssen, um zufrieden trocken leben zu können.
    Denn die ZUFRIEDENHEIT ist in meinen Augen besonders wichtig.
    Wer hat schon Bock, mit der Faust in der Tasche trocken zu leben...obwohl er im Grunde viel lieber wieder saufen möchte?
    Das is ja auch nix.

    Ich kann Dir eins sagen, dry:
    Ein trockenes Leben ist einfach klasse.
    Meines ist wieder bunt und schön geworden, ich habe wieder ein lebenswertes Leben, in dem ich zufrieden und oft auch glücklich bin.
    Wenn Du denkst, ein Leben ohne Alkohol wäre langweilig und öde, irrst Du Dich ganz gewaltig.
    Aber in der nassen Birne denkt man sowas oft, mir ging das nicht anders.
    Ich habe in meinem trockenen Leben außerdem viele neue Freunde gefunden.
    Weil ich beispielsweise auch wieder mein Hobby intensiv ausleben konnte oder auch anderweitig neue Menschen kennenlernen konnte.
    Dabei lege ich allerdings Wert darauf, das es Menschen sind, die nicht saufen und auch keinen Alk in meiner Gegenwart konsumieren (müssen).

    Ich erinnere heute nur noch mit Grausen die nasse Zeit.
    Ich hatte mich ziemlich runter gesoffen, körperlich und auch psychisch.
    Es war irgendwie nur noch ein Dahinvegetieren im Suff an den Wochenenden oder ich war ein Häufchen Elend, was mal wieder versuchte, ohne Alk auszukommen.
    Dabei hatte ich noch alles, Familie, Partner, Job, Auto, Haus mit Garten... das mag sich mit dem "dahinvegetieren" widersprechen, aber es war so.
    Ich war innerlich am Ende, auch wenn äußerlich für einige noch alles in Ordnung schien.

    Ob ich heute Lokale besuche?
    Nein, falls damit Kneipen gemeint sind.
    Aber Restaurants schon, wenn wir mal Essen gehen.
    Aber ich denke, bei Frauen ist das vielleicht noch ein bisschen anders?
    Ich denke, Frauen gehen vielleicht nicht so oft in die Kneipe zum Saufen, sondern trinken eher im stillen Kämmerlein?
    Bei mir war es zumindest so.
    Von daher war es kein Verzicht, nicht mehr in Kneipen zu gehen, weil ich das nass auch kaum tat.

    Aber ich meide auch heute noch Saufveranstaltungen, wie Schützenfeste, Karneval oder Saufpartys.
    Es ist nicht nur so, das ich das wegen der Risikominimierung vermeide.
    Ich mag es auch nicht mehr, es bringt mir nix mehr.
    Ich langweile mich auf solchen Partys etc. und mich langweilen ebenso angesoffene Leute, die mir zum x-ten Mal das gleiche halb angesoffen ins Ohr labern.
    Ich mache in dieser Zeit einfach Dinge, die ich wirklich tun will.
    Mit Leuten, die nicht saufen müssen, um gut drauf zu sein.
    Und die gibt es !! :D
    Man muss nur mal ein bisschen schauen, dann findet man sie auch.
    Es ist nicht so selten, das Menschen keinen Alk trinken.
    Nur sieht man das als nasser Alkie gar nicht mehr, weil man es auch nicht sehen will :wink:

    Entschuldige bitte nochmal meine gestern etwas harsche Art.
    Und bleib mal ein bisschen hier... lese und schreibe... und vielleicht kannst Du Dir noch mehr mitnehmen für Dich und Dein weiteres (evtl. abstinentes?) Leben.
    Du wirst damit mehr gewinnen als verlieren, das kann Dir Dir zumindest versprechen.
    Auch in einem Leben ohne Alk wird es Probleme und Schwierigkeiten geben, aber man kann sie nüchtern sehr viel besser angehen.
    Und einige ergeben sich nüchtern auch erst gar nicht :wink:

    LG Sunshine

  • Liebe Sunshine,

    Du darfst mir glauben,...du rennst bei mir offene Türen ein.
    Danke auch für deine ausführlichen Erfahrungsberichte.
    Ich hatte die acht Jahre trocken auch eine gute Zeit.
    Bin auf Alkohol nicht angewiesen.
    Das weiß ich genau!
    Mit Alk gewinnt man gar nichts!
    Man kann nur verlieren.

    Ich nehme oft Kinder als Beispiel.
    Kein Kind ist unglücklich weil es keinen Alk trinkt.
    In Jugendjahren bildet man sich dann ein, dass zum Erwachsen sein auch Alk gehört.
    Ist eigentlich gleich doof wie sich Heroin zu spritzen.

    Der Aufenthalt hier bringt mich weiter.
    Ich habe nichts gegen harte Worte.
    Ganz im Gegenteil!

    Das nächste was ich vermutlich angehe, ist das Alkfreibier!
    Sind auch unnötige Kalorien!

    LG, dry

  • Hallo dry123,

    mir geht es ähnlich wie dir. Ich meine damit, wie du über das/unser Alkoholproblem denkst. Wenn du lange Jahre trocken warst und jetzt schnell wieder die Notbremse hast ziehen können, dann hört sich das für mich sehr gut an. Zumal du wohl in der Zeit vielen Versuchungen widerstanden hast. Das ist doch ne Leistung, davor habe ich Respekt.
    Ich selber trinke seit September keinen Alkohol mehr. Bolognesesoße mit einem Schuss Rotwein oder Essig im Salat ist für mich in Ordnung. Das bedeutet für mich Lebensqualität. Auch gehe ich weiter mit Freunden Pizza Essen und so. Dabei trinken die Freunde Alkohol und es gibt kein Tablet, das die Kellner ohne Alkohol drauf, an unserem Tisch vorbei tragen. Als (pseudo-Trockener) Alkoholiker achtet man wohl auf so was. Auch war ich schon mit Familie 2x beim Griechen essen, den Ouzo habe ich natürlich nicht getrunken.

    Die Frage an dich, ob du dich als Alkoholiker siehst, wurde mir auch schon gestellt. Nun, wie du selbst weist, ist dies schwierig für mich zu beantworten. Ja, ich bin sicher, dass ich ein Alkoholproblem habe und ich bin seit September dabei, dieses Problem zu lösen. Ich schrieb hier mal, dass mir dieser totale Absturz und die damt sehr negativen Auswirkungen dieser Krankheit fehlen, um die Grundbausteine komplett umzusetzen (Stichwort: Motivation). Was mache ich nun ? Ich versuche so lange wie möglich ohne Alkohol zu trinken zu leben. Klappt bis jetzt auch gut, habe an Sylvester auch nix getrunken. Ich sehe aber einen kleinen Rückfall bei mir net als das Problem, so lange ich sehr schnell wieder die Notbremse ziehe, und wieder in ein trockenes Leben gehe.
    Mit alkoholfreiem Bier sollte man mit bedacht umgehen. Mal 2 Flaschen zu trinken, macht die Suppe net dick. Ist aber schon so, dass damit die Rückfallwahrscheinlichkeit imens steigt, denn das ist ja Bier und damit kommt das Verlangen bestimmt schnell wieder. Ich würde das auf jeden Fall net regelmässig trinken. Als was besonderes ok, aber wirklich in grossen Abständen und dann aber auch net mehr als 2 Flaschen auf einmal.

    Ich wünsche Dir, dass du wieder so lange durch hältst, wie beim letzten Mal. Auf ein schönes neues 2016.

    Dieser Post spiegelt meine persönlichen Gedanken. Mir ist klar, dass die hier vertretenen Meinung über die Grundbausteine der Königsweg sind und am sichersten zum Erfolg führen. Mein Post ist kein Tipp, trocken zu werden oder zu bleiben.

  • Hallo Karsten,

    ich würde mir gern Tipps holen, wenn ich trocken werden will, auch wenn ich vielleicht nicht die/alle Kriterien eines Alkoholikers erfülle.
    Kann man das denn selbst beurteilen?
    Ich weiß, es gibt Selbsttests, aber wirklich eine Diagnose kann nur ein Profi erstellen.

    LG, dry

  • Hallo dry,

    die Frage, ob Du Alkoholiker bist, kannst nur Du selbst Dir beantworten!!

    Ein Arzt kann vielleicht etwas über Dein Trinkverhalten sagen bzw. dieses nach seiner Meinung beurteilen. Oder er kann eine Fettleber feststellen (falls diese vorliegt, was im Gegenzug nicht heißt, Alkoholiker ist man erst dann, wenn die Leberwerte bestimmte "Normwerte" erreichen!).

    Aber nur Du selbst weißt, ob Du Alkoholiker bist. Solange Du auf eine Aussage von außerhalb wartest oder aus irgendwelchen Tests ein Ergebnis brauchst... eierst Du weiter rum...

    lg Sue

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Ach ja:
    Dein Satz "Wenn ich trocken werden will.." sagt es eigentlich schon: Du musst offensichtlich erst noch ein paar Runden drehen!

    You will bloom if you take the time to water yourself 🌷

  • Hallo Karsten,

    mir geht es sicher nicht um zustimmende Beiträge.
    Ich möchte dazulernen.
    Schließlich bin ich gescheitert nach einer langen Zeit der Abstinenz.
    Aber vielleicht sind bei mir die Konsequenzen wirklich nicht so schlimm.
    Trotzdem ist es für mich eine sehr ernste Angelegenheit.

    Meint ihr mit Runden drehen weitere Rückfälle?

    LG, dry

  • Hallo dry,

    Zitat

    Meint ihr mit Runden drehen weitere Rückfälle?

    ja, das ist damit gemeint.

    Als ich damals trocken wurde habe ich nach den Grundbausteinen gelebt obwohl ich sie noch nicht kannte.

    Ich hatte eine sehr schwere Entgiftung und habe es gerade mal überlebt.

    Aus diesem Grund bin ich kein Risiko mehr eingegangen, einige Jahre später fand ich unser Forum.

    Seit 2003 bin ich trocken und gehe immer noch nicht in Kneipen wo gesoffen wird.

    Wenn ich mal an Geburtstagen zum Essen in einem Lokal eingeladen bin wird dort am Tisch auch nicht gesoffen.

    Meine Freunde und Familie weiss dass ich Alkoholiker bin und immer bleiben werde, auch wenn ich trocken bin :!:

    LG Martin

  • Hallo dry,

    was hast du denn jetzt genau vor, willst du mit möglichst wenig Veränderung weitermachen

    oder dein Leben ändern indem du an länger trocke Alkoholiker orientierst :?:

    Du hast schon viele Tipps bekommen von Usern, aber irgend wie scheinst du es besser wissen zu wollen.

    Wenn es dir noch so gut geht dass du nix ändern willst, dann sauf doch wieder, das ist doch viel einfacher.

    LG Martin

  • Hallo dry,

    ist deine Partnerin Alkoholikerin, wenn nicht kannn sie doch ohne Probleme für dich das trinken lassen.

    Es kommt auf das Umfeld an, wenn dort nur gesoffen wird würde ich mir ein anderes suchen.

    LG Martin

  • Hallo dry,

    du alleine wirst merken, was du verändern musst,
    aber wenn nicht einmal beim Essen darüber nachgedacht wird,
    wie sollen dann größere Veränderungen stattfinden?
    Es ist übrigens erwiesen, dass immer ein Rest an Alkohol
    nicht verkocht...
    Ich habe nicht mein ganzes Leben verändert. Die größte
    Veränderung hat bei mir im Kopf stattgefunden.

    Wahrscheinlich würde Abstinenz deiner Partnerin auch gut tun, darum
    geht es hier allerdings nicht.

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Hallo Martin,

    wenn du so fragst, ist sie vermutlich Alkoholikerin.
    Sie wird für mich nicht das trinken lassen.
    Besonders, weil ich ja neben ihr eine Zeit lang trocken leben konnte.
    Sie raucht auch wie eine richtige Süchtlerin!

    LG, dry

  • Hallo dry,

    Leider habe ich noch keine Antwort gelesen von meiner letzten Post . Siehst du dich denn nun als Alkoholiker ? Da gibt es kein bisschen oder irgendwelche Kriterien die dich als Halb Alkoholiker abstempeln. Solltest du keiner sein dann warst du auch nie trocken , denn dazu ist Alkoholiker die Vorraussetzung.

    Wenn du einer bist, warst auch nie trocken, da Alkolfreies Bier Alkohol enthält.

    Entscheide dich oder erkenne es mal was du bist . Dann kannst du hier einen Autsasuch finden der dir hilft. Ansonsten ist das alles Mumpitz und Stammtisch Geschwätz.

    Sollte ich etwas überlesen haben , dann entschuldige meine Post.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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