Hilfe ich habe Angst

  • Ich bin seit 10 Dezember krank geschrieben am 16. Hatte ich mich dann zur Entgiftung eingewiesen. Am 28 wurde ich dann entlassen und seitdem bin ich noch krankgeschrieben. Ich dachte das ich möglichst schnell zur Langzeit Therapie komme weil ich das unbedingt will,aber das zieht sich alles hin.erst ist die Suchtberaterin krank noch mal eine Woche länger warten bis zum ersten gespräch,dann erster Termin letzte Woche, und jetzt hab ich die Antrags unterlagen mit nach Hause geschickt bekommen,und jetzt noch mal warten bis 5.Februar zum nächsten Termin. Dann erst werden die unterlagen zur Renten Versicherung geschickt. Dann dauert es ja noch einige Wochen... Jetzt hab ich gedacht das ich doch am8. Februar wieder arbeiten gehe. Aber ich habe Angst davor da ich momentan kein Selbstbewusstsein hab und ängstlich und leicht depressiv bin. Und Angst wie meine Kollegen zu mir sind. Kann mir da jemand Tipps geben?

  • hallo doktore

    erstmal freut es mich das du noch trocken bist.
    du hast ja bereits einiges unternommen, das es dir jetzt zu lange dauert kann ich nachvollziehen. es ist leider wirklich so das eine lzt einige wochen dauert bis alles durch ist und man sie antreten kann.

    Zitat von Doktore

    Jetzt hab ich gedacht das ich doch am8. Februar wieder arbeiten gehe. Aber ich habe Angst davor da ich momentan kein Selbstbewusstsein hab und ängstlich und leicht depressiv bin. Und Angst wie meine Kollegen zu mir sind. Kann mir da jemand Tipps geben?

    also ich kann da nur von mir sprechen, meine kollegen haben alle super reagiert und mich dabei unterstützt. aber das sollte eigentlich erst mal deine geringste sorge sein denn jetzt geht es erst mal nur um dich.
    wenn du auch nur den geringsten zweifel hast ob du wieder arbeiten gehen sollst dann lass es erst mal lieber. es bringt dir ja nichts wenn dir hinterher alles zuviel ist und du am ende wieder an der flasche hängst.
    ich bin auch viel zu früh wieder arbeiten gegangen weil ich es unbedingt wollte. das würde ich heute nicht mehr tun, es hat mir alles andere als gut getan.

    also mein tipp ist kümmere dich erst mal nur um dich, der rest kann warten.
    grüße
    NNGNeo

  • Hallo Doktore,

    Ja, wenn es Dir psychisch so schlecht geht, dann gehe doch bitte zu Deinem "Kollegen" :wink: Hausarzt und schildere ihm die Situation genau so, wie sie ist.
    Mir ging es mal ähnlich, es ging mir psychisch sehr schlecht, ich war von allem überfordert.
    Ich bin dann zu meiner Hausärztin gegangen, habe ihr alles gesagt, was passiert ist und sie hat mich sofort für 14 Tage aus dem Verkehr gezogen.
    Und meinte, jetzt ist mal Ruhe im Karton ! Und danach sehen wir weiter...
    Die Zeit reichte mir aber schon, um mich wieder zu sammeln.

    Ich war übrigens inkl. meiner Entgiftung über 4 Monate krank geschrieben aufgrund meines körperlich desolaten Zustandes.
    Wollte dann aber unbedingt wieder arbeiten, obwohl meine Ärztin mich lieber noch ein paar Wochen daheim gesehen hätte.
    Aber ich überredete sie :lol:
    Habe dann eine Wiedereingliederung gemacht, wo ich erstmal 4 Stunden arbeitete, dann 6 Stunden und dann wieder Vollzeit.
    Das war auch ganz gut.

    Ich hatte natürlich auch etwas Angst, wie meine Kollegen reagieren. Denn 2 Lieblings-Kollegen und 2 Chefs wußten, warum ich solange weg war.
    Ich bin davon ausgegangen, das es längst rum ist.
    War es aber nicht, nicht alle Kollegen sind klatschsüchtig :wink:
    So konnte ich es nach und nach selbst erzählen.
    Es hat für mich keine Nachteile gehabt in meinem Berufsleben, trockene Alkoholikerin zu sein.
    Im Gegenteil.
    Ich war nun wieder eine zuverlässige Mitarbeiterin und nach einer Weile bekam ich ein eigenes Sachgebiet, hatte ich vorher nicht.
    Und danach durfte ich sogar Projekte leiten.
    Ich war halt wieder voll einsatzbereit und konnte meinen Job nüchtern sehr gut machen.
    Meine Kollegen waren einfach nur froh, das ich nicht mehr trinken muss und wieder da bin, und zwar nüchtern.
    Sie haben mich immer unterstützt.
    Was sie hinter meinem Rücken redeten, weiß ich natürlich nicht. War aber auch uninteressant für mich.
    Viel wichtiger für mich war, das ich diese Todeshölle Alkohol überlebt habe.
    Alles andere ist dagegen doch Peanuts.
    Ich habe das überlebt und konnte wieder frph und glücklich werden.
    DAS ist doch die Hauptsache.

    Darf ich fragen, was Du Dir von dieser Langzeittheraopie erhoffst, Doktore?
    Denn einen neuen Menschen können die ja auch nicht aus Dir machen... Das sollte Dir klar sein.

    Und kannst Du nicht zur Überbrückung bis zur LZT eine SHG besuchen?
    Ich würde jedenfalls dringend zum regelmäßigen Besuch einer SHG raten, besonders so als "Frischling".
    Was spricht dagegen, sich schon jetzt eine zu suchen?
    Wir hier sind ja auch eine, nur eben online.
    So hast Du im Grunde schon eine gefunden, und Du könntest Dich hier regelmäßig austauschen.
    Gerade so frisch abstinent Lebenden möchte ich allerdings den "Erweiterten Bereich" nahe legen.
    Da ist der Austausch sehr viel intensiver als im offenen Bereich und ich denke, darauf sind auch gerade so frisch Abstinente geradezu angewiesen.

    LG Sunshine

  • Danke für deine ausführliche Antwort sunshine. Ja ich möchte unbedingt zur Langzeit Therapie da ich viel aufarbeiten muss. Ich hab über 20 Jahre getrunken und 2007 hat ich burn out und nen Suizid versuch. Jetzt muss ich es schaffen sonst ist alles kaputt. Organe und Partnerschaft. Meine Freundin möchte auch das ich die LZT mache. Das mit den neuen Menschen kann schon stimmen hab ich schon gehört dass viele ganz anders aus der LZT heim kommen. Warum hast du keine gemacht?

  • Ich habe keine LZT gemacht, weil ich sie unnötig für mich fand.
    Ich hatte mich beinahe tot gesoffen und wollte nie wieder trinken.
    Das war mir absolut klar und ich bin auch gleich den trockenen Weg ohne weitere Hintertürchen gegangen.
    Offentheit mit meiner Krankheit gehörte dabei auch von Anfang an bei mir dazu.
    Aufzuarbeiten hatte ich jetzt auch nicht sooo viel.
    Ich hatte weder eine schwere Kindheit noch lieblose Eltern.
    Und den Rest, der weniger gut lief, konnte ich eigentlich bisher ganz gut allein oder in Gesprächen mit meinem Mann oder Freunden aufarbeiten.
    Darüber schreibe ich aber nicht hier im offenen Bereich, wo das gesamte www mitlesen kann.
    Bisher bin ich auch ohne LZT gut gefahren, bin seit knapp 15 Jahren trocken.

    LG Sunshine

  • hallo doktore

    Zitat von Doktore


    Danke NNGNeo wie lange warst du krank geschrieben? Und wie lange hast Du auf deine LZT gewartet?

    ich habe keine lzt gemacht, ich habe sie zwar beantragt und bin auch hingefahren aber ich habe sie aus persönlichen gründen nach wenigen tagen abgebrochen. bis die lzt genehmigt war hat es bei mir so ca. 7 - 8 wochen gedauert.
    krank war ich knapp 4 monate, schon bevor ich in die entgiftung gegangen bin. als ich nach ein paar tagen meine lzt abgebrochen habe bin ich schon bald wieder arbeiten gegangen. heute weiß ich das es für mich als damaliger frischling viel zu früh gewesen ist. ich war noch lange nicht gefestigt und habe mich sofort wieder dem ganzen stress und ohne wiedereingliederung allem ausgesetzt was ich die ganzen jahre nur mit alkohol durchgestanden habe, nur eben jetzt alles ohne alkohol.
    das wurde mir sogar beinahe zum verhängnis, aber mit hilfe dieses forums konnte ich trocken werden und bis heute bleiben.

    ich bin dann auch ziemlich schnell in den geschützten bereich gegangen, dort ist der austausch viel intensiver und es kann nicht das ganze www mitlesen.

    ich finde es gut das du die lzt von dir aus machen willst, ich denke das es für dich bestimmt genau das richtige ist um deine vergangenheit aufzuarbeiten. du bist dort unter gleichgesinnten und jeder kennt dein problem. außerdem bist du erst mal aus deiner gewohnten umgebung und dem alltagstrott raus und du kannst dich erst mal nur auf eine person konzentrieren, nämlich dich selbst.
    grüße
    NNGNeo

  • Heute bin ich Fussball schauen gegangen bei saufkumpels wo ich vor meiner Entgiftung immer war. Ich war stark und hatte keinen saufdruck aber irgendwie gibt mir das nichts mehr weil es da im Endeffekt nur ums bier drinken geht. Ich glaube das werde ich in Zukunft nicht mehr so oft machen weil es sind oder waren ja nur saufkumpels die das gar nicht richtig verstehen das ich nichts mehr drinke

  • Hallo Doktore,

    ich frage mich warum du da hin bist, kennst du nicht die Grundbausteine :?:

    Zitat

    Ich glaube das werde ich in Zukunft nicht mehr so oft machen

    Ich würde da überhaupt nicht mehr hingehen, das wäre mir zu gefährlich.

    LG Martin

  • Hallo Doktore!

    Das war eine ganz riskante Nummer. Meine ehemalige Fußballkneipe sieht mich nicht wieder. Das ist sozusagen Feindesland. Warum? Der Ort und das Drumherum triggern ohne Ende. Die alten Schluckspechte um Dich herum und ruck zuck hast Du ein Glas in der Hand. Zum Mund ist es dann nicht mehr so weit. Dann womöglich noch ein Spiel "Deines" Teams, mit einem spannenden Spielverlauf und einem glücklichen Ende für Deine Truppe und schon widmet man sich dem Siegesbier und Siegesschnaps. Da fängt Dein tadellos funktionierendes Suchtgedächtnis vor Freude an Samba zu tanzen.

    Schau bitte unbedingt noch mal in die Grundbausteine, so wie es hier schon angemahnt wurde.

    Gruß Carl Friedrich

  • Mir gehts heute irgendwie besonders schlecht, ständig muss ich an nächste Woche denken,weil ich da wieder arbeiten gehe nach7 Wochen. Ich habe Angst davor auch wie meine Kollegen so damit umgehen und wie sie zu mir sind. Ich weiß auch nicht was ich genau sagen soll wenn mich jemand fragt der es noch nicht weiß. Ich habe auch die ganze Nacht nicht geschlafen deswegen.

  • Hallo Doktore,

    wissen den einige deiner Kollegen von unserer Krankheit und Andere nicht ?

    Ich würde allen das Gleiche sagen, sonst weisst du bald nicht mehr wem du was gesagt hast.

    Glauben die denn du hättest 7 Wochen Urlaub gemacht :lol:

    Mach dich jetzt nicht verrückt, du wirst es schon überleben.

    LG Martin

  • Naja ich bin seit 28. Dezember aus der Entgiftung und war seitdem noch nicht arbeiten einige wissen es schon über whats App. Keine Ahnung wie sehr sich das rum gesprochen hat. Naja hast ja recht die guten Kollegen können damit umgehen und der Rest kann mir auch egal sein.😊

  • Hallo Doktore,
    aus meiner Erfahrung kann ich Dir schreiben,daß es bei den Meisten eher positiv aufgenommen wird oder nicht so schlimm wie vorher erwartet.
    Auch sind ja Viele eher mit sich selbst beschäftigt heutzutage,mach Dir mal keinen Kopp deswegen.
    Wichtig ist,daß Du dazu stehst,nicht mehr trinken zu wollen und nicht einreden lässt,daß es gar nicht so schlimm war.
    Bleib Dir selber treu dabei.
    LG Schatzmeister und Alle Daumen gedrückt für Morgen

    Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.


    (Stefan Zweig)

  • Hallo Doktore!

    Das Thema ist eh schon rum. Die allermeisten werden es schon wissen. So eine Neuigkeit lässt sich nie geheim halten. Das wird dann gerne unter dem Siegel der Verschwiegenheit durchgesteckt. Daher kannst Du unbesorgt wieder anfangen.

    Du solltest nur auf dem Schirm haben, dass evt. jemand nach einem Fehler -jeder Mensch macht welche- mit dämlichen Bemerkungen kommt: "Na hast Du wieder getrunken?" Da hilft es, sich eine schlagfertige Antwort zurecht zu legen, um dem verbalen Angreifer von Anfang an, Grenzen aufzuzeigen, damit der dämliche Spruch nicht zur Gewohnheit wird. Wehret den Anfängen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Danke euch erstmal für die aufbauenden antworten
    Ich hoffe ich komm dann bald zur lzt. Weiß jemand wie lange das dauert? Der Antrag ist abgeschickt zur Rentenversicherung.

  • Guten Morgen Karsten naja amgst hab ich eigentlich keine es ist die Einsamkeit da ich ja nur saufkumpels hatte und die seit meiner Trockenheit meide. Von denen meldet sich auch keiner,ich sag nur wahre Freunde waren das eh nicht. Aber ich will unter Leuten und meine Freundin soll deswegen auch nicht vereinsamen. Naja es sind dann ja meistens Kaffees oder essens- Restaurants. Aber ich möchte auch mal tanzen gehen mit meiner Freundin. Solang ich kein saufdruck hab ist das doch okay oder? Zumal wenn ich was trinken würde wäre meine Freundin weg, bei Rückfall ist sie weg da sie in einer alk Familie groß geworden ist versteh ich das.

  • Wahrscheinlich hast du recht naja ich geh demnächst in die lzt und da ergibt sich das mit dem leben neu ordnen und so. Ich hoffe im März bin ich weg. Ich hab viel aufzuarbeiten. Lieben Gruß doktore

  • Hallo Doktore, Du schriebst bei Carl und ich habe dort auch schon geschrieben, vielleicht liest Du das auch, denn es war auch an Dich gerichtet.
    Um aber Carl`s Thread nicht weiter zu "missbrauchen", komme ich nun zu Dir.

    Du schriebst gerade bei Carl:

    Zitat

    Naja mag sein aber ich möchte mit meiner Freundin essen gehen und Kaffee trinken gehen oder auch mal tanzen. Ich möchte nicht Vereinsamen und meine Freundin soll schon erst gar nicht darunter leiden,schließlich bin ich schuld daran und nicht sie. Ich habe da keinen saufdruck da ich Nichts trinken darf aus gesundheitlichen Gründen und meine Freundin wäre auch weg. Das ist glaub ich genug Motivation.

    Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich sehe an dem Geschriebenen, das Du noch nicht viel über unsere Krankheit und ein trockenes Leben begriffen hast.
    Das ist KEIN Vorwurf, sieh es bitte nicht so.
    Du stehst noch ganz am Anfang und ich lese auch heraus, das Du Dich noch nicht viel mit der ganzen Materie befasst hast.
    Das solltest Du aber dringend tun, sonst hast Du schnell wieder die Pulle am Hals !
    Beschäftigen mit der Materie durch lesen hier im Forum und regelmäßigem Schreiben, meine ich.
    Das hier ist nicht irgendein Larifari-Forum, wo man mal ab und zu was absetzen sollte oder Fragen zu Therapien stellt, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden.
    Nein, das hier ist als vollwertige SHG zu sehen.
    Und ich kann Dir nur raten, sie auch als solche zu nutzen.

    Zum oben zitierten eine ganz klare Antwort von mir:
    NEIN, das ist NICHT genug MOTIVATION !
    Wenn es so wäre, würden nämlich noch sehr viele Beziehungen bestehen.
    Tun sie aber nicht !
    Weil der Partner immer wieder rückfällig wurde, und das teilweise, weil er sich in bestimmte Gefahrensituationen begab, die er nicht einschätzen konnte.
    Auch mit diesen merkwürdigen Gedanken, ich kann doch meiner Frau/Freundin nicht das Leben madig machen, nur weil ich n Alkoholproblem habe.
    Die Schuldfrage lasse ich hierbei mal ganz außer Acht...
    Mit diesen Gedankengängen sehe ich wenig bis Null Chancen auf eine stabile Trockenheit. Sorry, aber ist einfach so.

    Und ich weiß auch, das Du erstmal diese Schiene fahren willst, aus Angst vor nötigen Veränderungen.
    Von daher ziehe ich mich auch hiermit wieder zurück, das ist nicht böse gemeint, aber ich weiß einfach aus Erfahrung,
    das in dieser Situation noch keine Ratschläge ankommen können.
    Weil der andere erstmal noch sein Ding durchziehen muss und dann hilft selbst der lieb gemeinteste Ratschlag nix.
    Meine Zeit ist einfach auch begrenzt und ich widme sie lieber denen, die schon etwas mehr begriffen haben :wink:
    Das ist NICHTS persönliches.

    LG Sunshine

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