• Hallo ihr Lieben!
    Muss mich grad ausheulen. Ich weiß, selber schuld, wenn man es nicht schafft, an seiner Lage etwas zu ändern.
    Vielleicht schaffe ich es irgendwann, wenn ich für mich selbst entscheiden kann und ich nicht das Gefühl habe, die Verantwortung für die Kinder erdrückt mich.
    Wir hatten so eine schöne Zeit, haben unsere Liebe wiedergefunden. Leider, ohne diese scheiß Gefühle wäre es nicht so verdammt schwer.
    Ich hab mir einfach nur eine normale Familie gewünscht. Gewünscht, als Paar ganz normal zusammen zu sein, einen schönen Abend zu verbringen.
    Statt dessen kann ich mich nicht mal in meinem eigenen Garten wohl fühlen, weil ich dabei nur ihm bei seiner Trinkerei zusehen muss. Scheinbar vergessen die Gefühle für mich und sowieso kein Verständnis dafür, was diese Trinkerei für mich bedeutet.
    Warten auf das Wochenende, an dem er dann mir zuliebe (!) auf das scheiß Bier verzichtet und hoffen, dass man sich von seinen negativen Gefühlen irgendwie erholt. Ich habs so satt, dass mein Befinden von ihm abhängig ist!
    Aber ich schaffs sowieso nicht wegen dieser scheiß Liebe.
    Manchmal stell ichs mir vor, ihn zu verlassen, einfach von einem Tag auf den anderen, stell mir diesen Triumph vor, und dass ers doch dann endlich kapieren muss. Aber gar nix würde er kapieren.
    Danke fürs Zuhören!

  • Hallo Elisa-Chrisy,
    mir geht es momentan ähnlich. Ich hoffe immer, dass er endlich zur Einsicht kommt. Ich habe ihm schon sehr oft klar und deutlich gesagt, dass ich nicht so weiter leben möchte, er soll sich zwischen Familie und Alkohol entscheiden. Er nimmt mich aber nicht ernst und denkt dass es immer so weiter geht. Er lügt sich selbst an, wenn ich abends schon sehe wenn er nach Hause kommt, da reicht schon ein Blick und ich weiß dass er getrunken hat, dann will er mir einreden, dass ich schon anfange zu spinnen und mir das einrede, er hätte nichts getrunken, was nicht stimmen kann. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er überhaupt nicht mehr wahr nimmt wenn er trinkt. Ich denke mir manchmal, es wäre besser wenn ich ihn überhaupt nicht mehr sehen müsste, dann ging es mir auf jeden Fall besser und ich käme zur Ruhe. Das ständige auf und ab zwischen Hoffnung und Enttäuschung macht mich kaputt. Ständig behauptet er, dass er mit den Nerven am Ende ist und Urlaub benötigt. Das mit den Nerven kommt aber nur vom Alkohol, er will einfach nicht wahr haben, dass er suchtkrank ist. Ich weiß nicht wie lange ich das noch nervlich durchstehe. Hinzu kommt, dass er selbstständig ist und ich sehe wie er das alles durch die Trinkerei zerstört. Wie lange machst du das schon mit? Es ist einfach schlimm wenn man mit ansehen muss, wie sich sein Verhalten mit Alkohol verändert, man könnte meinen, dass sind zwei verschiedene Menschen.
    LG

  • Hallo ihr zwei,

    die Hoffnung, dass sich mein Leben zum Besseren wendet, wenn er nicht mehr trinkt, hatte ich auch. Dann zog ich aus, weil ich dachte dann hört er auf und macht eine Therapie. Dann war's soweit, er machte keine Therapie, aber er trank nicht mehr und mein Leben wurde nicht wirklich besser :shock: . Es lag an mir, ich machte meine Gefühlslage von seiner abhängig, wollte ihn immer aufmuntern, denn ich brauchte ja Harmonie um mich herum. Bis zu dem Tag, als in meinem Gefühl ankam, dass es egal ist, wie ich drauf bin, was ich tue, ich bin nicht für sein Leben, seine Stimmungen verantwortlich. Ich bin für mich verantwortlich und muss Entscheidungen treffen, die sich für mich als gut und richtig anfühlen. Ich muss dafür sorgen, dass es mir und meinem Kind gut geht. Er ist erwachsen und muss für sich sorgen. Diese Veränderung muss wohl für ihn auch spürbar gewesen sein. Unsere Beziehung hat sich zum Positiven entwickelt, was hier aber wohl eher die Ausnahme ist.

    Ich möchte euch Mut machen, zu schauen, was euch gut tut und auch danach zu handeln. Auch ich habe lange versucht, ihn zu verstehen, zu entschuldigen .... - meine Gedanken kreisten ständig um ihn. Bis ich mich daraus befreien konnte und den Fokus auf mich richtete. Das ist alles ein langer und tränenreicher Prozess gewesen, der sich aber gelohnt hat. Wenn ich heute merke, dass ich eine Gedankenspirale rutsche, aus der ich nicht rauskomme, fang ich an zu singen, dann kann ich nicht weiter nachdenken :wink: .

    Lasst sie reden, schaut euch ihre Taten an. Wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. Hat sich bei mir immer wieder bestätigt. Wir sind keine "eiskalten Monster" (O-Ton eines nassen Alkis) wenn wir uns um uns kümmern.

    Viel Kraft und Geduld für euren Weg.

    Sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo!
    Sandra, du sprichst mir aus der Seele. Das Problem ist, dass mein Mann nicht so ein Alki ist, wie man sich ihn vorstellt. Er trinkt ja nur Bier und kann sehr wohl auch ohne auskommen, was auch null Problem ist. Aber es schmeckt ihm halt (seine Sichtweise) und das ist ja nicht weiter schlimm, er ist ja nicht sturzbetrunken. (Seine Sichtweise). Das mit dem Konsum hat sich halt so langsam gesteigert, ich denke, das geht jetzt so 10 Jahre. Ich glaube auch, er wird nie der richtige Alki, der ganz unten ankommt. Und das ist es, dass er auch wieder ohne ist und es dann einfach so "normal" schön wäre. Aber klar ist es nicht normal. Ich werde immer wieder runtergezogen. Ich lass mir mein Leben kaputt machen.
    Und auch für die Kinder ist es wohl schlimmer, zwar einen Vater zu haben, aber einen, der ganz oft eigentlich nur desinteressiert ist.
    Ja, Desinteresse, das ist ein guter Ausdruck.
    Wünsche dir gute Gedanken.

  • Liebe Sandra,
    hab grad deinen Thread gelesen. Bei dir scheint es extremer zu sein. Vielleicht schaffst du es deshalb doch eher, deine Situation zu ändern?
    Wir müssten bei einer Trennung das Haus verkaufen, die Kinder würden ihre Heimat verlieren....
    Liebe Grüße!

  • Hallo ich bin neu hier und auch in einer depri phase.
    habe seit 11 jahren mit einem Alkoholiker zusammen gelebt.
    Mit allen auf und ab. Mit demütigungen , mit beleidigungen mit drohungen.
    Im März kam es zum großen Knall. Er hat mir wieder gedroht worauf ich inn rausgeworfen habe. Er ist dann ins Auto gestiegen , hat seinen Führerschein verloren und hat dann mit Selbstmord gedroht. Darauf hin wurde er in die Klinik gebracht hat eine Entgiftung gemacht und eine Therapie beantragt. Habe ihn dann auch wiedrr aufgenommen da ich Hoffnung hatte. All die demütigungen und andere Frauen waren vergessen.
    letzte woch hat die therapie begonnen. Habe ihn allerdings 3 tage bevor er ging er brauche nicht wieder zu kommen, da er per whatapp ein 14 jähriges Mädchen angemacht hat (wohl im suff)
    Das die Polizei vor der Tür stand. Er hat das ganze dann verharmlost...wäre falsch verstanden worden.
    Jetzt plagt mich ein svhreckliches schlechtes gewissen und Schuldgegühle ihn im stich gelassen zu haben.
    Er hat sich bis jetzt auch noch nicht gemeldet. Das alles zermürbt mich. Ich kann meine Gedanken kaum sortieren. Ob ich einen Fehler gemacht habe und ihn in der bekämpfung seiner Krankheit alleine gelassen habe?.
    danke das ich es mir hier von der Seele schreiben kann.

    Auch aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden.....könnte man etwas schönes bauen....

  • Hallo ich bin neu hier und auch in einer depri phase.
    habe seit 11 jahren mit einem Alkoholiker zusammen gelebt.
    Mit allen auf und ab. Mit demütigungen , mit beleidigungen mit drohungen.
    Im März kam es zum großen Knall. Er hat mir wieder gedroht worauf ich inn rausgeworfen habe. Er ist dann ins Auto gestiegen , hat seinen Führerschein verloren und hat dann mit Selbstmord gedroht. Darauf hin wurde er in die Klinik gebracht hat eine Entgiftung gemacht und eine Therapie beantragt. Habe ihn dann auch wiedrr aufgenommen da ich Hoffnung hatte. All die demütigungen und andere Frauen waren vergessen.
    letzte woch hat die therapie begonnen. Habe ihn allerdings 3 tage bevor er ging er brauche nicht wieder zu kommen, da er per whatapp ein 14 jähriges Mädchen angemacht hat (wohl im suff)
    Das die Polizei vor der Tür stand. Er hat das ganze dann verharmlost...wäre falsch verstanden worden.
    Jetzt plagt mich ein svhreckliches schlechtes gewissen und Schuldgegühle ihn im stich gelassen zu haben.
    Er hat sich bis jetzt auch noch nicht gemeldet. Das alles zermürbt mich. Ich kann meine Gedanken kaum sortieren. Ob ich einen Fehler gemacht habe und ihn in der bekämpfung seiner Krankheit alleine gelassen habe?.
    danke das ich es mir hier von der Seele schreiben kann.

    Auch aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden.....könnte man etwas schönes bauen....

  • Hallo ich bin neu hier und auch in einer depri phase.
    habe seit 11 jahren mit einem Alkoholiker zusammen gelebt.
    Mit allen auf und ab. Mit demütigungen , mit beleidigungen mit drohungen.
    Im März kam es zum großen Knall. Er hat mir wieder gedroht worauf ich inn rausgeworfen habe. Er ist dann ins Auto gestiegen , hat seinen Führerschein verloren und hat dann mit Selbstmord gedroht. Darauf hin wurde er in die Klinik gebracht hat eine Entgiftung gemacht und eine Therapie beantragt. Habe ihn dann auch wiedrr aufgenommen da ich Hoffnung hatte. All die demütigungen und andere Frauen waren vergessen.
    letzte woch hat die therapie begonnen. Habe ihn allerdings 3 tage bevor er ging er brauche nicht wieder zu kommen, da er per whatapp ein 14 jähriges Mädchen angemacht hat (wohl im suff)
    Das die Polizei vor der Tür stand. Er hat das ganze dann verharmlost...wäre falsch verstanden worden.
    Jetzt plagt mich ein svhreckliches schlechtes gewissen und Schuldgegühle ihn im stich gelassen zu haben.
    Er hat sich bis jetzt auch noch nicht gemeldet. Das alles zermürbt mich. Ich kann meine Gedanken kaum sortieren. Ob ich einen Fehler gemacht habe und ihn in der bekämpfung seiner Krankheit alleine gelassen habe?.
    danke das ich es mir hier von der Seele schreiben kann.

    Auch aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden.....könnte man etwas schönes bauen....

  • hallo Elisa,

    ich frage mich, ob du dir nicht etwas vormachst, und etwas schön redest.
    Ähnliche Gedankengänge kannte ich nämlich auch.

    Zitat

    Das Problem ist, dass mein Mann nicht so ein Alki ist, wie man sich ihn vorstellt. Er trinkt ja nur Bier und kann sehr wohl auch ohne auskommen, was auch null Problem ist.


    ist das deine Meinung, oder die deines Mannes?
    Alki ist Alki, und auch mit Bier erreicht er seinen Level. Wer sagt dir, dass er ohne auskommt. Kontrollierst du das, oder verläßt du dich auf sein Wort.
    Egal wie, beides bringt dich nicht weiter. Dem Wort eines Alkoholikers über seine Trinkmenge kannst du nicht vertrauen, und durch Kontrolle würdest du dich noch abhängiger machen.
    Ich habe auch immer gedacht bei uns ist alles anders.
    Du leidest doch unter der Situation, jedenfalls schließe ich das aus deinen Worten.

    Zitat

    Statt dessen kann ich mich nicht mal in meinem eigenen Garten wohl fühlen, weil ich dabei nur ihm bei seiner Trinkerei zusehen muss. Scheinbar vergessen die Gefühle für mich und sowieso kein Verständnis dafür, was diese Trinkerei für mich bedeutet.


    einen nassen Alkoholiker interessieren die Gefühle seines Partners nicht, er versucht ihn ruhigzustellen um dann in Ruhe weitersaufen zu können.

    Zitat

    Ich habs so satt, dass mein Befinden von ihm abhängig ist!
    Aber ich schaffs sowieso nicht wegen dieser scheiß Liebe.


    Ich habe auch immer gedacht, ich würde ihn noch lieben. Dieses an seinen Bedürnissen vorbei leben ist keine Liebe. Es ist der Versuch den eigenen Wert zu steigern, weil ich für mich selbst keinen Wert hatte.
    Fang an, und tue etwas für dich.
    Du mußt nicht mit ihm im Garten sitzen, und ihm beim saufen zusehen.
    Nimm deine Kinder und gehe mit ihnen z. Bsp. ins Schwimmbad, oder mach etwas, was dir Spaß macht.
    Hier geht es um deine Lebensfreude.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Morgenrot,
    ich weiß schon, was du sagen willst. Mein Mann hat letztes Jahr im August 4 Wochen lang nichts getrunken. Am Wochenende trinkt er auch nichts, mir zuliebe. Das weiß ich sicher. Er trinkt bisher auch nicht auf Arbeit. Ich weiß, dass er Suchtverhalten hat, aber er ist halt kein typischer Alki. Klar würde er einer werden, wenn ich mich trennen würde. Aber deswegen bleibe ich nicht bei ihm (im Moment). Dass er seine Gesundheit kaputt macht, auch mit der Räucherei, ist mir schon lange ziemlich egal.
    Aber die Gefühle sind einfach trotzdem da. Und das ist kein Verantwortungsgefühl oder so was. Ich kann es schwer beschreiben.
    Es macht mir einfach so viel aus, für mich ist es zu viel.
    Ich hatte eine Nachbarin, leider verstorben, deren Mann trank auch. Aber ihr hat es einfach nichts ausgemacht, wieso nur? Das weiß ich, weil wir darüber gesprochen haben. Sie empfand die Trinkerei auch nicht als zu schlimm. Komisch.

  • Liebe Klampsi
    du hast ihn nicht im Stich gelassen, du bist NICHT für ihn verantwortlich!!!! Er ist erwachsen! Man ist für seine Kinder verantwortlich, aber nicht für seinen Partner! Und auch wenn ich keine Erfahrung darin habe, glaube ich, dass er eher wieder zusammenknickt, wenn du zu ihm zurückkommst!

  • Liebe Elisa,

    was ist denn "der typische Alki"? Wie sieht der deiner Meinung nach aus?
    Und warum meinst du er würde einer werden, wenn du dich trennst?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora,
    für mich ist ein typischer Alkoholiker, der täglich trinkt, und auch täglich betrunken ist, der vormittags schon anfängt, der während der Arbeit trinkt, wenn er denn arbeitet, der unruhig wird, wenn er seinen Pegel nicht hat. ich weiß, das ist ein bißchen ein Klischee. Mein Mann trinkt vielleicht 4-5 Bier pro Tag, am WE nicht, hin und wieder ist es auch mal mehr.
    LG

  • Liebe Aurora,
    ach so, ich denke, er würde dann ein Alki werden bei einer Trennung, weil er ja nur wegen mir seinen Konsum "einigermaßen niedrig" hält, er würde also ohne mich schon mehr trinken und auch täglich. Aber ich fühle mich deswegen nicht verantwortlich....
    LG

  • hallo Elisa,

    ich fürchte da wirst du deine Vorstellungen nochmal überdenken müssen.
    Das sind die landläufigen Vorstellungen von Alkoholikern.

    Zitat

    er würde dann ein Alki werden bei einer Trennung, weil er ja nur wegen mir seinen Konsum "einigermaßen niedrig" hält,


    diesen Satz habe ich so ähnlich einer Suchtberaterin gesagt, weißt du was die zu mir gesagt hat?
    "Diese Vorstellung ist der Größenwahn der CO`s. Damals war ich unwahrscheinlich wütend auf diese Frau.
    Ich war alles, aber nie im Leben größenwahnsinnig. Heute weiß ich, dass diese Frau recht hatte.
    Du änderst nichts, aber auch gar nichts an seiner Trinkerei, und wie gesagt, die Mengen die ein nasser Alkoholiker angibt stimmen zumeist nicht.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Elissa-Crissy
    Danke für deine lieben Worte.
    ich kann dich gut verstehen das es dich verrückt macht zu zu sehen wie sich ein geliebter Mensch zu grunde richtet. Und man selber machtlos zu schauen muss. Und dieses Gefühl das der Verstand eigentlich weiß was zu tun ist .... aber das Herz schreit dagegen kenne ich zu gut. Ich hasse mich selbst dafür ....so schwach zu sein. Beschimpfe mich innerlich als dumm. Denn jeden anderen in der Situation würde man zur komplette Trennung raten. Aber es tut haltsoverdammt weh.
    ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg.

    Auch aus Steinen die einen in den Weg gelegt werden.....könnte man etwas schönes bauen....

  • Liebe Elisa,

    wie du einen typischen Alkoholiker siehst, dass ist nicht nur ein bisschen Klischee, es ist das Bild, was leider sehr viele Menschen haben. Weil in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig darüber geredet wird.

    Wie viel dein Mann wirklich trinkt, weißt du nicht. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit trinkt er heimlich... Das ist meine Erfahrung. Alkoholiker haben da unglaubliche Tricks auf Lager, ihren Konsum zu vertuschen. Und mein Exmann der hatte immer nur 2 bis 3 Bier getrunken (das schwor er). Ich habe mal in meiner ehemaligen realen Gruppe gehört wie ein Mann, der selbst sehr häufig Gespräche mit Neuen gemacht hat, erzählt hat, dass diese auch immer nur "2 bis 3" Biere getrunken hätten...

    Bier ist auch Alkohol! Genau so wie Schnaps oder Sekt oder Wein! Es geht um den reinen Alkohol. Und 0,5 l Bier hat ca. 20 g reinen Alkohol. Ein Schnaps 2 cl mit 35Vol% hat ca. 5,5 g reinen Alkohol. Soviel mal dazu: er trinkt ja "nur" Bier...

    Wieso denkst du, er würde ohne dich mehr trinken? Das ist ja das, was Cos so im allgemeinen denken. Ich hab auch so gedacht und es auch von meinem Umfeld so gesagt bekommen. "Wenn du gehst, stürzt er ganz ab!" Das hat mich regelrecht an ihn gefesselt. :( . Denn diese Schuld war unerträglich für mich, daran schuld zu sein, dass er dann sich tot säuft...

    Ich habe gelernt, dass ich nichts, aber auch gar nicht beeinflussen kann. Seine Sauferei wurde auch immer mehr, obwohl ich da war :shock: . Denn das ist Sucht. Die Sucht fordert immer mehr, damit der Abhängige sich wohl fühlen kann. Irgendwann kippt das Ganze dann und der Abhängige ist der Sklave seiner Sucht und es geht ihm dreckig damit. Und doch fordert die Sucht immer mehr und mehr an Alkohol. Das kann niemand beeinflussen außer der Süchtige selbst. Indem er den festen Wunsch hat, aufzuhören. Und sich in eine qualifizierte Entgiftung begibt.

    Das mit dem Größenwahn der Cos wovon Morgenrot schreibt, dem kann ich nur beipflichten. Es hört sich gemein an, aber es ist so. Der Co denkt, alles liegt in seiner Hand und vor allem "bei uns ist es anders".

    Ich schreib das alles nicht um dich zu ärgern! Ich schreibe das, weil ich lange genau so dachte wie du. Ich habe eigene Erfahrungen damit gemacht. Ich bin fast zugrunde daran gegangen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Elisa,

    es ist völlig egal, wieviel er trinkt und ob er sich als Alkoholiker bezeichnet oder nicht. Du fühlst Dich in dieser Situation und an seiner Seite nicht mehr wohl und das sollte Dir zu denken geben. Mein Mann hat damals auch "nur" zu Hause getrunken. Wir hatten / haben Haus und Hof und jeder einen Job. Nach außen hin alles "normal". Aber hinter den Kulissen war ich unglücklich. Ich hab ja Jahre lang nicht gewusst, warum ich nicht glücklich war. Alles hatte sich schleichend entwickelt und war normal für mich. Als mir durch ein Gespräch klar wurde, dass Alkohol in meinem Leben eine große Rolle spielt, hab ich erst mal tagelang recherchiert und mir wurde bewusst, dass ich auch echte Co-Strukturen habe. Ich hatte die Wahl zwischen unglücklich bleiben oder einen neuen Weg zu gehen. Wichtig war erst mal wieder zu lernen, mir und meinen Wahrnehmungen zu vertrauen, mich ernst zu nehmen und raus zu finden, wie ich leben möchte. Dann kam der schwere Schritt, konsequent sein und Theorien in die Tat umsetzen. Nachdem ich ins Handeln kam und konsequent war, bewegte sich auch meine Mann. Nicht in der Art und Weise, wie ich es erhofft hatte, aber er trinkt seit 4 Jahren nicht mehr und wir sind wieder zusammen (hatten gerade Silberhochzeit). Wir haben uns beide verändert und wir wollten beide zusammen bleiben. Wir leben glücklich und zufrieden zusammen. Wir können wieder miteinander reden und lachen. Ich weiß, dass diese Entwicklung nicht so oft vorkommt und bin sehr dankbar dafür.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Liebe Lütte,
    danke für deinen Beitrag. Ja, da hast du recht, es geht ja vor allem darum, wie es m i r damit geht. Und natürlich, ob es Auswirkungen hat für die Kinder. Und es stimmt, ich kann schon viele Jahre nicht mehr sagen, dass ich (grundsätzlich) glücklich bin. Außer letzten Sommer, als er nach einem Eklat 4 Wochen nichts getrunken hat. Da hatten wir eine wunderschöne Zeit. Nun ist es halt fast wieder so wie vorher.
    Ich hoffe, ich bin irgendwann so weit, mein Leben zu ändern.
    Ich fürchte nur, mein Mann wird sich nicht ändern, so wie deiner.
    LG

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