Am Anfang eines langen Weges

  • Guten Abend zusammen,

    vielen Dank für Eure Beiträge.

    "die Einschätzung von Linde teile ich nicht.
    Dein Threadtitel ist schlicht und ergreifend eine Kopie des meinigen [...]."

    Entschuldige bitte Correns, mir war nicht bewusst, dass Du Dich dadurch gestört fühlst.
    Deinen Titel habe ich unwissentlich "kopiert", bevor ich richtig in das Forum schaute. Ich denke, viele haben unsere tausend Versuche ebenfalls hinter sich ;), daher ist der Titel den Alkohol betreffend naheliegend.

    Ich bitte die Moderation, den Titel zu ändern.


    Salut Linde,

    danke für Deine Worte!

    Keine Sorge, den Titel hat Correns gewählt und ich verstehe, wenn er das als "seinen" Forentitel betrachtet; mir würde es vllt. auch so gehen.

    Könnt Ihr den Titel bitte in "Am Anfang eines langen Weges" ändern?

    "garcia (Frank)" hat mir "seinen" Forentitel angeboten, was ich sehr lieb finde und so fühlt sich niemand gekränkt.


    Danke, lb. Frank!

    Für Deine Worte und "Deinen" Titel, den ich sehr gerne übernehme! (Irgendwie ist ja jeder Epigone ;))

    Am Anfang, das stehe ich wohl wirklich und ein langer Weg wird es auch. Ich glaube, ein anstrengender und auch schöner Weg. Am 3.1. bin ich wieder bei meiner "realen" SHG und freu mich. Irgendwie brauche ich das jetzt auch wieder.

    Super, dass Du es schon länger geschafft hast, Du bist ja schon etliches weiter, auf diesem Weg und die positiven Seiten überwiegen ausschließlich..

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und nochmal danke für Deinen Titel :)


    liebe Grüße
    Eure Marie

  • Nun fühl ich mich aber sehr geehrt :)

    ich werde dich sehr gern auf deinem ganz persönlichen langen Weg begleiten so gut ich das kann, liebe Marie.

    Aber erstmal wünsche ich dir einen schönen Überfang in das kommende Jahr und alles Gute --- wir lesen uns dann bestimmt häufig :)

    LG Frank

  • Liebe Marie,

    ich lese auch weiterhin bei dir mit und möchte dir einen richtig guten, trockenen, fröhlichen und zuversichtlichen Rutsch ins neue Jahr wünschen.

    Mir hat mal ein Suchtherapeut gesagt: fragen Sie sich nicht, warum, sondern wozu Sie getrunken haben. Das fand ich ganz gut, um mich ein bisschen besser kennenzulernen inklusive der Bedürfnisse, die ich meinte, mit Alkohol erfüllen zu können (mal abgesehen davon, dass sich das Trinkbedürfnis in der Suchtphase dann natürlich verselbständigt hatte).

    Nochmal: Dir alles Gute auf deinem langen, spannenden Weg!

    Thalia

  • Hallo Marie,

    ich wünsche Dir einen richtig langen Weg.
    Denn: Je länger der Weg, desto länger die Trockenheit.
    Am Anfang (vor knapp sieben Jahren) habe ich mich ähnlich wie Du
    von Tag zu Tag vorwärts bewegt und dabei die Tage gezählt.
    Dann zählte ich plötzlich nicht mehr die Tage sondern die Wochen.
    Und heute weiß ich eben "nur" noch, wann ich angefangen habe.
    Bei mir ist es recht leicht nachzurechnen.
    Mein erster Tag im Forum = der erste Tag meiner Trockenheit.

    Ich hoffe sehr, Dich hier sehr lange beobachten und lesen zu können.
    Es ist durchaus nicht der Normalfall, dass die neuen Leute dran bleiben.
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg beim Dranbleiben.
    Die Hauptrolle dabei spielst DU!

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo, Ihr Lieben alle :)

    Danke für Eure Beiträge, über die ich mich sehr freue!

    Merci Frank, ich fühle mich ebenso geehrt, dass ich Deine Überschrift nehmen darf! Es ist ein schöner Titel, der sehr passend ist.

    Es ist mein festes Vorhaben, im Forum zu sein und zu bleiben, und ich freue mich, über einen gemeinsamen Austausch :)

    Auch Dir wünsche ich einen angenehmen Übergang in das neue Jahr 2017, der so wird, wie Du es Dir wünschst!


    Deine guten Wünsche, lb. Thalia, kann ich nur zurückgeben :) Auch Dir wünsche ich einen glücklichen Jahreswechesel, viel Kraft und Muße, auch im neuen Jahr!

    "Mir hat mal ein Suchtherapeut gesagt: fragen Sie sich nicht, warum, sondern wozu Sie getrunken haben."
    Darf ich fragen, was Du ihm geantwortet hast?

    War das "wozu" auf den "Anlass" speziell bezogen? Zum Essen, beim Geburtstag, o.ä.? Wenn ich an meine schrecklichen Absturzzeiten denke, hätte ich mit "immer" geantwortet...aber wahrscheinlich war ich auch schon ganz schön auf dem Weg der Abwärtsspirale..


    Auch Dir einen guten Jahreswechsel, lb. Correns!

    Die Vorstellung, eines langen Weges mutet auf den ersten Augenblick (für mich) so negativ an, in dem Zusammenhang, wie Du ihn schilderst wünsche ich mir, dass er so lange wie nur möglich wird :)

    "Es ist durchaus nicht der Normalfall, dass die neuen Leute dran bleiben.
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg beim Dranbleiben.
    Die Hauptrolle dabei spielst DU!"

    Oh je, ich wäre auch eine prototypische Abbrecherin gewesen, hätte ich vorher Kontakt zu diesem Onlineforum gehabt.
    Ich hatte schon nach dem ersten Psychiatrie-Aufenthalt 2012 vor, nicht mehr zu trinken, drei Selbstmordversuche und unzählige Abstürze später, bin ich doch etwas weiter. Für jeweilige 24h.

    Es ist kein Wunder, dass mir keine (Sucht-)therapie bisher was gebracht hat, weil ich mir dachte "gut, solang hältste durch, danach trinkste eh wieder..".
    Die "Betreuung" war auch nicht wirklich vorhanden, was mich dazu gebracht hat, in der Geschlossenen zu kiffen, ich wollte gar nicht dort hin und war trotzig.

    Jetzt bilde ich mir ein, dass es mit meiner Abstinenz anders ist, weil ICH es will. Die SHG, hier und in "real", habe ich mir selbst gesucht, wie ich zuvor den Kontakt zu meiner Therapeutin herstellte.

    Ich würde mich noch lange nicht als "safe" betrachten, eher wie ein Schiffchen im Meer.., allerdings mit dem Bonus, dass ich die Segel stellen kann, wie ich will.

    Hab einen schönen Tag und gute 24 h (auch wenn Du gar nicht mehr daran denkst ;))


    Allen einen glücklichen Jahreswechsel!!

    Liebe Grüße
    Marie

  • Liebe Marie,

    nur kurz, da keine Zeit:

    "wozu" im Sinne von "zu welchem Zweck" und nicht "zu welcher Mahlzeit" ;) :lol:

    Die Antwort gebe ich mir manchmal noch heute. Ist eine lange Antwort, passend zu einem langen, (hellen) Weg.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Ein gutes neues Jahr, liebe Thalia und liebes Forum!

    Hihi, ja das hätte ich mir denken können, dass der Therapeut den "Zweck" meinte...im Herzen bin ich blond :)

    Silvester war richtig schön, ich hoffe, bei Dir/Euch ebenfalls!

    Am Silvesterabend war ich im Theater und im Anschluss bei Tee und Kerzenlicht daheim, herrlich.
    Auch das Weihnachten 2016 ist so angenehm gewesen. Wahnsinn, dass ich seit ca. 15 Jahren das erste Mal Weihnachten und Silvester nüchtern verbracht habe. Und es war wunderbar :)

    Ich glaube, meine Familie bemerkt auch, dass ich nicht mehr trinke. Zwar ist es noch nicht lange, aber ich freue mich noch viele weitere 27 Tage dranzuhängen und bin stolz auf die kleine Strecke, die hinter mir liegt.

    Wahrscheinlich merkt das (nähere) Umfeld genauso gut, dass jemand nicht trinkt, wie es umgekehrt der Fall ist..

    Komischerweise überfällt mich eine gewisse Form der Senitmentalität oder Melancholie, gepaart mit einer Portion Selbstvorwürfe, oder des Bedauerns, die Vergangenheit betreffend
    (wieso, weshalb, warum habe ich nicht...)

    Vielleicht habe ich bisher nicht gelernt, die Gefühle "nüchtern" so zu ertragen, wie sie sind. Ich trauere Vielem in meinem Leben hinterher und habe unwiderrufbare Fehler gemacht.

    Es fällt mir manchmal schwer, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Die "radikale Akzeptanz" von Gegebenheiten, die mir nicht gefallen, gelingt mir theoretisch, aber nicht subjektiv.
    (Ich spreche hier nicht von meiner Alkoholsucht.)

    Hoffentlich drücke ich mich nicht zu kompliziert aus.

    Heute Morgen war ich bei der Blutabnahme, mal sehen, was meine Werte so machen. In den ersten Tagen meiner Abstinenz hab ich den Blutabnahme-Termin als "Anhaltspunkt" gesehen, so á la "danach kann ich mir ja nochmal die Kante geben", heute denke ich mir, dass ich meine Abstinenztage nicht opfern möchte. Ohnehin, weil ich nicht gut drauf bin und die ersten vier Tage nicht nochmal überstehen will..

    Ich hoffe sehr, dass es Dir gut geht, lb. Thalia und freue mich darauf, wenn ich mal so weit bin, wie Du und die anderen Foris, die schon lange trocken sind!

    Alles Gute und auf die nächsten 24h!

    Viele Grüße
    Marie

  • Zitat von Marie86

    Komischerweise überfällt mich eine gewisse Form der Senitmentalität oder Melancholie, gepaart mit einer Portion Selbstvorwürfe, oder des Bedauerns, die Vergangenheit betreffend
    (wieso, weshalb, warum habe ich nicht...)

    Vielleicht habe ich bisher nicht gelernt, die Gefühle "nüchtern" so zu ertragen, wie sie sind. Ich trauere Vielem in meinem Leben hinterher und habe unwiderrufbare Fehler gemacht.

    Es fällt mir manchmal schwer, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Die "radikale Akzeptanz" von Gegebenheiten, die mir nicht gefallen, gelingt mir theoretisch, aber nicht subjektiv.
    (Ich spreche hier nicht von meiner Alkoholsucht.)

    Hoffentlich drücke ich mich nicht zu kompliziert aus.

    Hallo Marie,

    wenn ich es richtig interpretiere, drückst Du Dich nicht zu kompliziert aus.

    Der Alkohol hatte ja eine bestimmte Wirkung, die wir auch durchaus haben wollten...eine davon war die, Probleme oder Tatsachen auszublenden, die uns nicht gefallen.

    Jetzt, wo der Alkohol weg ist, erscheinen Konturen klarer, wir nehmen wieder Dinge wahr, die wir nass gar nicht mehr erkannt haben - blöderweise bzw. glücklicherweise trifft das auch auf negative Sachen und Probleme zu.

    Blöderweise, weil wir ja manches eben nicht mehr sehen wollten - glücklicherweise, weil wir nur das "beackern" können, was wir sehen.

    Probleme, die wir weggesoffen haben, können nun angepackt werden. Ein klarer Blick kann am Anfang schon auch schockieren, weil sich da oft ne Menge Zeugs angehäuft hat. Aber das relativiert sich, wie vieles, mit zunehmender Trockenheit.

    Diese Selbstvorwürfe, gepaart mit nem Hauch Selbstmitleid, warum man nicht früher reagiert hat, dürfte fast jeder Abstinente hier kennen. Sie bringen aber nix. Im Gegenteil - umso eher Du den Spieß rumdrehst und Dich drüber freust, daß Du jetzt schon reagiert hast und nicht erst in ein paar Monaten, Jahren, umso besser.

    Man kann die Vergangenheit nunmal nicht ändern. Schließ das nasse Buch ab und schlag einfach ein neues, unbeschriebenes Buch auf. Die ersten Seiten haste ja schon beschrieben.

    Ansonsten kann ich Dir nur sagen, daß sich mit ner Portion Geduld unheimlich viel von selbst erledigt, was man jetzt noch als relevant betrachtet. Der Blick zurück gehört definitiv dazu...

    Schönen Gruß und schöne Zeit Dir

    Andreas

  • Vielen Dank für Deine Nachricht, Andreas :)

    Dass Konturen klarer erscheinen und ich Dinge bewusst reflektiere, gelang mir in meiner nassen Zeit tatsächlich nicht.

    Gestern war ich sehr enttäuscht.

    Mein Freund weiß von meinem Alkoholproblem, er ist selbst als Co-Abhängiger großgeworden (Mutter ist Alki und streitet es bis heute ab).
    Da ich, wenn ich Suchtdruck habe, relativ gestresst bin (was aber weniger wird), sagte er allen ernstes, ich soll doch mal ein Glas Wein zur Entspannung trinken.

    Ich war platt und wusste nicht was ich sagen soll. Das geht so weit, dass ich meine ganze Beziehung hinterfrage. Er ist diese Woche nicht hier und das ist gut so. Eigentlich freue ich mich nicht auf ihn.

    Es nervt mich so sehr, mit meinem Alkoholismus von ihm nicht ernst genommen zu werden.

    Durch die Abstinenz bekomme ich ein besseres Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, was ihm vielleicht nicht passt.

    Ja die Vergangenheit kann man nicht ändern, das stimmt wohl. Dennoch befasse ich mich öfter damit, als ich sollte.

    Geduld wünsche ich mir auch ;) damit bin ich leider nicht gesegnet.

    Gestern war ich in der SHG und es war wiedermal richtig klasse! Ohne meine Gruppe würde ich es nicht so gut schaffen.

    Hoffe, Du bist wohlauf und wünsche Euch allen gute 24 h!

    Liebe Grüße
    Marie

  • Liebe Marie,

    Zitat

    Da ich, wenn ich Suchtdruck habe, relativ gestresst bin (was aber weniger wird), sagte er allen ernstes, ich soll doch mal ein Glas Wein zur Entspannung trinken.


    Hast Du ihm darauf gesagt, was Du fühlst oder ihn gefragt, warum er so etwas sagt? Ich finde es wichtig, da in Kontakt zu bleiben und Menschen Rückmeldungen zu geben.
    Womöglich fühlt er sich hilflos, hat vielleicht wirklich Probleme mit Deinem neuen Selbstbewusstsein. Kannst Du ihn das fragen?
    Warum kannst Du nur wissen, wenn Du fragst. Vielleicht löst sich das ganz einfach.
    Reden war und ist in meiner Trockenarbeit ganz wichtig. Ich habe vorher selten nachgefragt, sondern unterstellt und spekuliert, wenn mein Mann was gesagt oder getan hat. Und von der Krankheit hab ich ihm ganz viel erzählt, auch Ungefragt. Er war dafür dankbar, weil er vieles nicht wusste und hier und da auch nicht dachte, dass irgendwas ein Problem sein könnte.
    Ich wünsch Dir, dass Du mit Deinem Freund reden und ihm sagen kannst, was Du Dir wünschst.
    Liebe Grüße
    Calida

  • Vielen Dank für Deine Zeilen, lb. Calida!

    Über Alkoholismus weiß er sehr gut bescheid, da er durch seine Mutter bereits als kleines Kind involviert war und allgemein viel mitbekommen hat.

    Danke für Deine Wünsche, wenn er zurückkommt, werde ich in Ruhe mit ihm sprechen.
    Reden ist auch für mich ganz wichtig. Ich glaube, für ihn war es einfacher, als ich noch getrunken habe. Dann konnte er stundenlang zocken und ich hab nichts gesagt (schlechtes Gewissen wg. des Trinkens meinerseits).

    Aber Du hast vollkommen recht, Spekulieren und Mutmaßen hilft nicht wirklich weiter.

    Das Gespräch findet ja demnächst statt und ich werde mich gut darauf vorbereiten.
    Meine Ziele formuliere ich auch ganz klar, damit er sie kennt. Ich wünsche mir von ihm, dass er anerkennt, dass ich Alkoholiker bin und dementsprechend handelt.

    Einen schönen Abend wünsche ich!

    Liebe Grüße
    Marie

  • Liebe Marie,
    Du hast ja auch geschrieben, dass er Co ist.
    Vielleicht ist es deshalb besonders schwer für ihn. Ich kann das nicht beurteilen. Wie gehts einem Co, wenn der Partner aufhört zu trinken? Fühlt er sich nicht mehr gebraucht?
    Vielleicht fragst Du mal im Cobereich, falls das wichtig für Dich ist.
    Letztendlich gehts aber um Deine Trockenheit. Ich finds gut, Wünsche zu formulieren. Aber ich würde mich nicht davon abhängig machen, ob sie erfüllt werden.
    Liebe Grüße
    Calida

  • Liebe marie,

    Wenn ein Partner trocken wird, ändert sich das ganze Beziehungsgefüge.
    Und oft merkt man, das es nicht mehr passt mit dem Partner.
    Viele Beziehungen gehen zu Ende, wenn einer trocken wird, und der andere CO bleibt.

    Desweiteren gibt es CO`s, die einen auch in einen Rückfall treiben können.
    Um das alte Beziehungsgefüge wieder herzustellen.
    Das kennt man und das ist von daher relativ berechenbar.
    Und Ja, vielleicht fühlt sich der CO nicht mehr so gebraucht, wie Calida schon schrieb.
    Denn ein trocken werdender Alkie nimmt normalerweise immer mehr wieder sein eigenes Leben in die Hand.
    Das könnte auf den CO durchaus bedrohlich wirken. Und er wird evtl. dagegen arbeiten.
    Muss ja nicht unbedingt bewußt geschehen.

    Ich würde da zeitnah mit Deinem Freund drüber sprechen.
    Denn es gibt auch andererseits viele Paare, wo beide bereit sich, sich zu ändern und an sich zu arbeiten und auch an der Beziehung.
    Dann stehen die Chancen natürlich sehr viel besser, das die Beziehung doch hält.
    Ich wünsche Dir von Herzen letzteres.

    LG Sunshine

  • Vielen Dank für Eure Nachrichten, lb. Calida und lb. Sunshine!

    "Wie gehts einem Co, wenn der Partner aufhört zu trinken? Fühlt er sich nicht mehr gebraucht?" (Calida)

    Keine Ahnung, weil ich was Co-Abhängigkeit betrifft nicht sonderlich informiert bin. Er kennt es eben schon sehr lange, dass Frauen in seinem Umfeld (zu) viel Alkohol trinken, daher habe ich mich auch schon gefragt, ob er sich vllt. deshalb in mich verliebt hat, weil seine Mutter auch so ne olle Saufnase ist...
    es ist lächerlich und es macht mich wütend, wenn sie jedem mit ihrer Weinflasche in der Hand angetrunken erklärt, dass SIE auf keinen Fall ein Alkoholproblem hat. Aber das ist eine andere Geschichte.

    Mein Freund merkt, dass ich eigenständiger werde, mein Auftreten ein anderes wird/ist, ich fühle mich von Tag zu Tag besser und dachte eigentlich, dass er sich für mich freut.

    "Desweiteren gibt es CO`s, die einen auch in einen Rückfall treiben können.
    Um das alte Beziehungsgefüge wieder herzustellen." (Sunshine)

    Das Gefühl habe ich auch, dass er es gerne hätte, wenn ich wieder trinke. Wenigstens ab und zu mal besoffen bin. Ich habe keine Ahnung, warum sich das jemand wünscht.
    Fakt ist, dass ich zeitnah mit ihm spreche, wenn er wieder hier ist (er ist diese Woche nicht da).

    Mir gefallen auch einige andere Dinge nicht (auch schon in meiner nassen Zeit) und es ist denke ich wirklich an der Zeit, dass wir unsere Beziehung neu definieren.

    Ich danke Euch sehr für Eure Zeilen und wünsche allen gute 24 h :)
    Liebe Grüße
    Marie

  • Hallo Marie,

    Du stellst Dir ziemlich viele gute Fragen, wie ich finde. Daß die z.T. unbequem sind, ist nicht zu vermeiden.

    Du mußt Deinem Freund auf der einen Seite klarmachen, daß er Dich bei Deiner Abstinenz unterstützen muß und Deine Abstinenz nicht noch torpedieren sollte...

    Gleichzeitig mußt Du ihm irgendwo auch zugestehen, daß er sich an eine abstinente Marie erstmal gewöhnen muß - zumal wenn die, wie Du selbst schreibst, inzwischen immer selbstbewußter und auch kritischer wird. Er kennt ja bisher nur die bequeme, nasse Marie.

    Beziehung neu definieren...ja, das wird nötig sein. Das ist oft so, wenn einer der Partner aus der Sucht ausbricht und sich in eine andere, bessere Richtung entwickelt. Wenn einer weiterläuft und einer stehenbleibt, ist man eben nicht mehr auf gleicher Höhe...

    Veränderung ist für die meisten Menschen erstmal unbequem und negativ. Aber abstinent werden bedeutet nunmal zwangsläufig, sich zu verändern. Das muß auch Dein Freund akzeptieren.

    Gleichzeitig solltest Du ihm ne faire Chance lassen, zu Dir aufzuschließen...wegtechnisch, meine ich. Wenn er allerdings lieber stehenbleiben will, dann lauf auch nicht zurück...

    Ich finde, Du machst das sehr gut bisher...Daumen hoch :)

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hallo Marie,

    ich kurz nochmal:

    Streich die ganzen "mußt" in meinem Text. Du mußt erstmal gar nix...ersetze "mußt" durch "könntest" und dann passt das.

    Schönen Gruß und schöne Zeit Dir

    Andreas

  • Danke lb. Calida und Carpenter :)

    Ich habe Euch und das Forum natürlich nicht vergessen.

    Entschuldigt bitte, dass ich mich länger nicht gemeldet habe. Ich bin gerade etwas im Zeitdruck und emotional ging es mir auch schon besser. Ihr wisst ja selbst, wie gefährlich das ist.

    Nacher gehe ich wieder arbeiten und bin froh drum, das lenkt ab ;) ich melde mich schnellstmöglich ausführlich.

    Herzliche Grüße und gute 24 h
    Marie

  • Liebe Marie,
    vielleicht ist es gerade dann, wenn es Dir nicht so gut geht, gut, Dich um Dich zu kümmern in dem Sinne, dass Du Dir ein bisschen Zeit freischaufelst und hier schreibst.
    Alkoholismus ist eine Krankheit, die mit Isolation zu tun hat. Wenn mir plötzlich danach ist, mich zurückzuziehen oder ich für ne Weile abtauche, dann ist das für mich ein Alarmsignal. Wenn ich nichts tue, könnte das zu einem Rückfall führen.
    Viele Grüße
    Calida

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