Hallo ich wollte mich mal vorstellen!

  • Hallo Sophie,
    Willkommen im Forum. Ja, es sollte um dich gehen, aber ich verstehe das du dir erst einmal alles von der Seele schreiben möchtest was dich so bewegt.
    Es ist in Ordnung, schreibe, schreibe, schreibe.
    Und nein, es ist nicht in Ordnung das er weiterhin Bier trinkt. Doch er ist erwachsen und entscheidet selbst. Was willst du dagegen tun? Er war in Therapie und ihm sollte klar sein worum es geht.
    Ich wünsche dir ein gutes ankommen hier.
    Gruss Tautropfen

  • Hallo Sophie,

    erst mal herzlich willkommen hier.

    Zitat

    Ich habe ihn damals mit dem Verdacht auf ein Alkoholproblem kennen gelernt, da habe ich noch gedacht ich bin sooo toll und wegen mir bekommt er es in den Griff, lächerlich nicht wahr?

    Nein, das ist nicht lächerlich! Ich hab es damals genau so gedacht. Das ist eben das, was viele Coabhängige ausmacht, dieses Gefühl, helfen zu können, mit Liebe heilen zu können.

    Natürlich dreht sich noch alles um ihn, das ist erst mal so. Er ist in deinen Gedanken, in deinen Handlungen, überall. Zu erkennen, dass die Träume und Vorstellungen von dieser Partnerschaft zerplatzen ist ja auch nicht gerade leicht...

    Da versuchst du, redest Dinge schön, überlegst dir Hilfestellungen und ob du was falsch gemacht hast, falsch bist. Da ist auch immer noch viel Gefühl für ihn. Gutes Gefühl, Liebe. Und dann eben auch die Angst, dass alles den Bach runter gehen könnte.

    Komm mal in Ruhe hier an und schreib dir alles von der Seele.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Sophie,

    ja, ich kann dich wirklich absolut gut verstehen. Denn ich stand mal ganz genau so da wie du jetzt!

    Mein Weg ist weiter gegangen all die Jahre, auf meine Art. Wie es bei dir weitergehen kann, weiß ich nicht. Du selbst bist ja auch noch völlig unsicher. Und auch das kann ich gut verstehen. Diese Unsicherheit. Ich habe mich damals so entschieden, wie ich das für richtig und gut hielt, ich habe mich so entschieden, wie ich das zu diesem Zeitpunkt konnte.

    Heute weiß ich, dass dieser Entschluss nicht so wirklich gut war :( , ich trage noch heute teilweise die Konsequenzen dafür. Aber gut, das ist einfach so. Ich habe so gehandelt damals, wie ich das für gut und richtig dachte, wie ich das auch aus meiner Persönlichkeit heraus konnte.

    Ob dein Mann nun kontrolliert trinken kann oder nicht kann niemand wissen. Nur er selbst. Es ist nur so, wenn er tatsächlich alkoholabhängig ist (was ich hier nicht beurteilen kann), wird er es nicht können! Das geht einfach nicht bei dieser Krankheit. Es ist ein Teil der Krankheit Alkoholismus, Sucht, dass es eben nicht kontrolliert geht.

    Zitat

    Wie lange dauert es bis man eine Entscheidung für sich trifft?

    Das hängt von jedem selbst ab. Bei mir hat es ca. 20 Jahre gedauert...
    Ich hatte aber auch niemanden, mit dem ich ernsthaft über alles hätte reden können. Du hast zumindest schon hier unsere SHG! Erfahrungen von Menschen, die den Weg schon gegangen sind sind unbezahlbar!

    Inzwischen ist das Thema "Alkoholismus, Sucht" doch schon nicht mehr ganz so tabu wie es mal war. Wie es bei mir damals war. Da gab es so viele Alkoholiker in meiner Familie und auch in der Familie meines Exmannes, aber das wurde nicht gesehen und konnte nicht gesehen werden. Zum Glück wird die Gesellschaft da schon etwas offener. Hab ich so das Gefühl. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich dafür offener bin.

    Denn hätte mir damals einer gesagt, dein Mann ist Alkoholiker, dann hätte ich schon auch so :shock: geguckt und das vehement bestritten. Denn ich wollte es ja selbst nicht glauben. Ich wollte meinen Traum von heiler Welt weiter leben... und ja, er hatte ja auch seine guten Seiten...

    Sortier mal für dich in Ruhe weiter. Das ist schon mal eine gute Sache! Und dann vertraue einfach mal auch deinen Gefühlen, auch den schlechten. Du wärst nicht hier, wenn du nicht massiv ein Problem hättest, oder?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Sophie,

    Willkommen bei uns. :)

    Mir ist der Satz bei dir aufgefallen:

    Zitat

    Genau in meiner Weiterbildungzeit, in meiner Prüfungszeit hat es mein Freund so richtig krachen lassen...
    Das hat sehr weh getarn, da ich nicht wusste wo mir mein Kopf steht!


    Genau dann, als du ihn brauchtest, war er nicht für dich da. Jetzt stell dir das ganze mal mit Kind vor.... :shock: Da würde auch wieder alles an dir alleine hängen bleiben oder das schreiende Kind wird als Vorwand genommen, daß er trinken muß, damit es ihm besser geht.... alles schonmal dagewesen.

    Überleg dir gut, ob die Beziehung so belastbar ist, daß man zusammen ein Kind großziehen kann.

    Hey, es gibt so viele liebe Männer, die arbeiten gehen, sich beim Haushalt engagieren und bei den Kindern auch und die vor allem nix mit Alkohol zu tun haben.

    Mal ein Beispiel. Mich hat mal einer umschwärmt, der mich sogar heiraten wollte. :shock: Einmal war er live dabei, als ich mir einen Finger gebrochen habe. Und was hat der gute Mann gemacht? Nix. Er hat mich weder ins Krankenhaus gefahren noch mir sonst irgendwie geholfen. Er kann keine Erste Hilfe und ich solle einfach zum Hausarzt fahren... (jou, und wie bitte schön????

    Naja, jedenfalls ist mir glasklar geworden, daß das kein Mann für mich ist. Denn was ist, wenn ich mal Brustkrebs kriege oder sonstwas Schlimmes? dann läßt er mich auch im Regen stehen.... wenn er schon mit einem gebrochenen Finger überfordert ist. Nee, da kann er Kohle haben und was weiß ich für gute Eigenschaften. Ich brauche jemanden, der mit beiden Beinen fest im Alltag steht und hinpacken kann, wenns drauf ankommt.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Sophie13


    Auf deine Fragen ist ja schon eingegangen worden.
    Wenn er Alkoholiker ist und trotzdem "ab und zu" was trinkt wurde mich das misstrauisch machen.
    Ein Merkmal der Suchtkrankheit ist nunmal Kontrollverlust.


    Dass er sich "für dich" in den Griff bekommen will klingt erstmal gut, leider kann es nur dann von Dauer sein wenn er es für sich tut.

    Er hat viel dafür getan das Vertrauen zu beschädigen, da ist es nur normal, dass du dich fragst wann es wieder da ist. Das kann Monate oder 20 Jahre sein.

    Der Rat dich um dich zu kümmern ist genau das was ich auch sinnvoll finde.

    Wenn er such für sich in den Griff bekommt, dann spielt Zeit keine Rolle. Falls nicht musst du für dich entscheiden wann es Dir zu viel ist und deine Register ziehen. Es ist vorrangig mal DEIN Leben!

    Train to survive

    survive to train

  • Hallöchen,
    und schön, dass du hier bist!

    Vollkommen überwunden hat man ein Alkoholproblem nie!

    Man muss jeden Tag aufs Neue für seine "Trockenheit" etwas tun.

    Überwunden haben wir Alkoholiker alle, auch ich, die Krankheit erst,
    wenn der Sargdeckel sich über uns schließt.

    Die Alkoholkrankheit, die Sucht haben wir ein Leben lang.
    D.h. wenn wir Trocken werden und sein wollen, müssen wir uns jeden Tag
    aufs Neue bemühen, nichts zu trinken.

    Darum heißt es ja auch "trockene Alkoholiker".
    Wir sind Alkoholiker, darüber müssen wir uns bewusst sein!
    Aber die meisten sind zum Glück "trocken", sie trinken inzwischen nichts mehr.
    Und wie lange wir das schaffen und durchhalten liegt einzig und allein an uns selbst.

    Jeder einzelne Tag zählt!

    L.G. Peerless

    Liebe zuerst immer dich selbst - dann tun es auch die anderen! :)

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!