mal ein paar kurze Fragen...

  • also ich bin ja schon einen kleinen Schritt weiter jetzt, aber so ein paar Fragen beschäftigen mich jetzt, bzw mich interessieren eure Erfahrungen bzw wie ihr damit umgegangen seid.

    1. Wie kann es überhaupt eine Co-Abhängigkeit über social-media geben?
    (wir haben seltens telefoniert, und uns ebenso selten gesehn...aber täglich geschrieben, dennoch fühlte ich mich genauso abhängig wie ne Ehefrau)

    2. wie krass sollte die "Trennung" sein?
    reicht es ihm nicht mehr zu Schreiben bzw seine Beiträge zu liken oder zu Kommentieren, oder sollte ich ihn gar blocken bei den sozialen Medien (hab ich bisher nicht, weil kam mir irgendwie wie Kindergarten vor)

    3. ich hatte bisher immer einen sehr guten Draht zu seiner Mutter, und unser gegenseitiger Austauscht tat uns beiden immer gut, waren wir doch "leidensgenossen", auch wenn ich mich jetzt so nicht mehr betrachte oder fühle dank euch! Breche ich diesen Kontakt besser auch ab?

    4. wie verhalte ich mich, wenn er sich wirklich in Therapie begeben sollte, was ich nicht glaube, aber was wenn doch?
    :shock:

    da kommen sicherlich noch ein paar fragen dazu, aber das beschäftigte mich gerade akut.

    Freue mich auf eure antworten :)

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Hallo Katrienchen,

    ich bin nach 20 Jahren Ehe von heute auf morgen ausgezogen und hatte echt damit zu tun ihm klar zu machen, dass ich absolut keinen Kontakt erst mal möchte. Meine Gedanken kreisten eh schon ausschließlich um ihn und was er sagte und tat und jeder neue Kontakt hat das befeuert. So konnte ich nicht zur Ruhe kommen. Dann hat er eine 4wöchige Kontaktsperre akzeptiert und ich konnte mich langsam runterfahren und gedanklich von ihm weg kommen. Für mich war 0-Kontakt das Richtige.

    Was verbindet Dich denn außer "ihm" noch mit seiner Mutter? Hilft es Dir mit seiner Mutter ständig um das gleiche Thema zu kreisen oder könnt ihr euch gemeinsam von ihm ablenken? Vielleicht hilft dir diese Frage bei einer Entscheidung.

    zu 3. Was ich auch während meiner Trennung gelernt habe ist, dass es mühselig ist, sich über ungelegte Eier den Kopf zu zerbrechen. 1. kommt es anders und 2. als man denkt :wink: . Lass die Zeit arbeiten und schau, wie du dann zu dem Thema stehst.

    Ich weiß, dass sich das alles leicht anhört und so schwer umzusetzen ist. Ich hab auch stundenlang mutterseelenallein auf dem Bett gesessen und geheult, gezweifelt und geschimpft, aber es war unsere Chance und wir haben sie genutzt. Wir sind beide wieder gemeinsam glücklich.

    Ich kann Dir nur immer wieder raten, zu dir, deinen Bedürfnissen und Wünschen zurück zu finden. Dafür kannst du was tun.

    Viel Kraft und Geduld
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • mich quält grad eine Frage, mit der ich schon wach geworden bin:

    Wie im himmels willen seid ihr das Gefühl losgeworden, dass ihr nur "benutzt" wurdet, und jetzt einfach durch die nächste "Co" ausgetauscht werdet?
    Habt ihr euch nicht auch gefragt, ob ihr die letzten Jahre nicht lieber anders verbracht hättet?
    ich hab grade das Gefühl es war alles Vergebens, und dass alles was mir erzählt wurde, war nicht mehr als ne dicke fette Lüge! :evil:

    Ja ich weiß, es ist ne Krankheit, aber ich komme mir so verarscht vor grade.
    Mit jedem Tag, wo die Liebe auf meiner Seite weniger wird, und das Denken in meinen Kopf zurückkehrt, werde ich "krawalliger" auf ihn, weil ich feststelle, dass alles nur Geschwätz war. Er liebt niemanden, nicht einmal sich selbst, sonst täte er sich das ja nicht an.

    wird sich dieses Gefühls-chaos zwischen Liebe und Hass irgendwann auch mal wieder normalisieren?
    Momentan wünschte ich mir, wir wären uns nie begegnet :(

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Hallo Katrienchen,

    Zitat

    Momentan wünschte ich mir, wir wären uns nie begegnet

    Zitat

    aber ich komme mir so verarscht vor grade.


    das sind alles Gedanken, die du haben darfst, die ich auch sehr gut kenne.
    In manchen Phasen bringt dich das Wissen um die Krankheit Alkoholismus nicht weiter.
    Da müssen eben erst einmal diese Gefühle raus, das ist vollkommen in Ordnung.
    Es ist aber wichtig, nicht in dieser "krawalligen" Phase zu verharren, denn sie bringt dich keinen Schritt weiter.
    Es ist eine Phase die ins Selbstmitleid führt, und dich in der Opferrolle hält.
    Ich habe fast die gleichen Gedanken gehabt, natürlich sind wir verarscht worden, das können nasse Alkoholiker sehr gut.
    Es kommt aber nicht von ungefähr, das du und ich an solche Männer gerieten, und wenn wir nicht an uns arbeiten hat vielleicht der nächste eine andere "Macke".
    Verstehst du, was ich meine ?
    Wir sind Kümmerer und ich glaube manchmal es steht mir auf der Stirn geschrieben: "Ihr könnt zu mir kommen ".
    Ich habe eine Frage an dich:
    Mußtest du etwas tun, damit dich deine Familie anerkennt, oder warst du so gut, wie du warst?
    Ich mußte immer erst Leistung bringen, um mal ein Zipfelchen Anerkennung zu bekommen.
    Das setzt sich dann oft fort, und ich habe gedacht, ich bin noch nicht gut genug um dem nassen Alkoholiker zu helfen.
    Ich kann ihm aber nicht helfen, sondern nur mir.
    Das einzusehen, war ein langer und auch schmerzhafter Weg.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • ja ich bin auch son Kümmerer, und ja, auch musste immer durch irgendwas positiv auffallen zu Hause, um wargenommen zu werden.

    Das Problem war auch, dass mir von meinem Vater (der trank übrigens auch) ständig gesagt wurde, wie ich mich zu verhalten hatte. Egal ob Ausbildung, Freunde usw...es wurde alles vorgegeben.
    Ich erinnere mich noch lebhaft, wie ich mir mal die Haare rot gefärbt habe, ich dachte er meuchelt mich *grins* passte halt nicht zu seinem konservativen Schema.
    Mein Ehemann war dann im Prinzip dasselbe. Er sagte, ich machte!
    Hat auch viele Jahre erfolgreich funktioniert, bis ich nicht mehr wollte, weil ich wach wurde.
    Nächster Lebensgefährte, selbes Problem nur dieses mal mit Alkohol...die Trennung hat mich fast umgebracht damals wegen nder Rahmenbedingungen.

    dann einen wunderbaren verständnisvollen und intelligenten Mann kennen und lieben gelernt. Bedziehung war nicht, war mir aber auch egal. als freund war er mir 1000 mal wichtiger. Der trinkt aber hardcore, und wegen dem bin ich hier.

    Selbstverständlich liegt es an mir, ich habs vermutlich auch auf der Stirn stehen, aber ich arbeite daran.
    Wir haben jetzt nach meiner letzten Ansprache keinen Kontakt mehr seit dem 12. also seit 9 Tagen.
    Er vermutet sicher dass ich wieder angekrochen komme, aber das werde ich nicht. ich habe ihm gesagt ich ziehe mich zurück, bis er sich eingesteht, dass er Hilfe braucht.
    Sollte er sich nie melden, werde ich ihn wohl nicht wieder sehn...

    klingt sehr entgültig, aber ich habe hauptsächlich durchs Forum hier verstanden, dass es wohl nicht anders geht :/

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • hab grad wieder nen innerlichen Tobsuchtsanfall...äusserlich bin ich ganz ruhig...heule eher.

    wann hört endlich diese Stinkwut auf?
    ich bin sauer auf ihn, weil er mich so lange belogen hat, und natürlich weil er sich selbst belügt.

    Und was noch viel schlimmer ist: ich bin sauer auf mich selbst, weil ich es so lange nicht sehen wollte, und mit mir hab machen lassen :/

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Hallo Katrienchen,

    dann lass mal Deine Gefühle ordentlich raus, damit Platz für Neues ist. Ich bin echt durch den Wald gelaufen und hab die Bäume angeschrien. Wir hatten doch unsere Gründe so oder so zu handeln und in dem Moment fühlte sich das für uns richtig an. Im Nachhinein stellt sich das nun als falsch raus. Ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern. Du hast doch jetzt die Möglichkeit die Dinge anders zu gestalten. Es ist doch gut, dass Dir das jetzt bewusst geworden ist und Du nicht noch länger in diesen System verharrst. Nutze den Schwung, den Du hast für Veränderungen.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Liebe Katrienchen,

    diese Wut ist echt klasse und kann der Motor für Veränderungen sein! Wut ist ein starkes Gefühl, gut, dass du das fühlen kannst. In meinem damaligen Leben gab es Zeiten, da hatte ich kein Gefühl mehr... da war ich nur noch fertig.

    Aber diese Wut kenne ich dann auch. Das war heftig.

    Ja, raus damit! Und Platz für Neues schaffen. Das ich echt eine gute Idee!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Danke euch :)

    gestern abend wars dann ganz schlimm. hätte ich ihn vor mir gehabt, ich hätte mich echt vergessen, und ihn vermöbelt, sorry. in meinem gesamten Leben war ich noch nicht so sauer.
    Danach hab ich mich versucht mit guter Musik abzulenken bzw zu beruhigen, und es schlug ins gegenteil um :shock:
    ich hatte nen heulkrampf wie n kleines kind!

    Dann kam das Gewitter (also draussen jetzt *grins*) und ich war wieder normal. Das war wohl ne Entladung innen wie aussen.
    Heute bin ich echt happy, und geniesse die kühle Luft.

    Aber Bäume anschreien wäre auch ne option gewesen *lach*

    Ach euer support tut so gut, Danke :)

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Hallo Katrienchen,

    dann haben die Tränen ja vielleicht was weggespült und Platz gemacht. Gut so.

    Genieß den Tag und sammle Kraft.

    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • es flammte heute morgen nochmal kurz auf, weil er meine fb-beiträge kommentiert hatte, und promt noch unsere lieder postete, aber es ging gsd schnell vorbei. hatte ihm ne lange nachricht geschrieben, aber gsd nicht abgeschickt ;)

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Hallo Kathrinchen,

    Zitat


    es flammte heute morgen nochmal kurz auf, weil er meine fb-beiträge kommentiert hatte,
    und promt noch unsere lieder postete, aber es ging gsd schnell vorbei.
    hatte ihm ne lange nachricht geschrieben, aber gsd nicht abgeschickt

    Wenn Du es ernst mit der Trennung meinst und das nicht nur eine gezielte Manipualtion / Erziehungsmaßname in Richtung XY werden soll,
    dann kann ich Dir nur dringend folgende Tipps geben:
    Lasse keinerlei Kontakt mehr zu, wenn Du nicht immer weiter leiden willst oder wütend werden willst.
    Damit meine ich auch, Dich von fb fernzuhalten oder sperre ihn dort so, das keinerlei Kontakt (von beiden Seiten aus) mehr möglich ist, falls das geht.
    Ich kenne mich mit fb glücklicherweise nicht aus.
    Das gleiche gilt für WhatsApp und andere Messenger.
    Anzuraten wäre auch, sich eine neue Tel-Nummer zuzulegen, ansonsten kann er Dich immer noch per sms kontaktieren.

    Solange Dich noch die Neugier plagt (und Du ihr auch nachgehst), was er tut und macht, solange wirst Du weiter leiden, das kann ich Dir schon mal versprechen.
    Solange Du nicht loslassen kannst/willst, solange wirst Du weiterhin wütend sein und auch seelische Schmerzen erleiden müssen.
    Also frage Dich, ob es ein Ende mit Schrecken sein soll oder ein Schrecken ohne Ende.
    Ich rate zu ersterem. Denn letzteres macht Dich im Endeffekt auch mit krank.

    Ich glaube, die Wut, die Verärgerung und all das ist normal.
    Mir ist es auch schon mal passiert, das ich emotional wie auch finanziell
    von einem Mann ausgenutzt wurde, auch wenn ich keine CO bin.
    Ich war naiv, leichtgläubig und fühlte mich innerlich einsam. Und so fiel ich darauf rein.
    Als es dann vorbei war, war ich ebenso sauer und enttäuscht, und auch verletzt und traurig und auch ziemlich am Boden zerstört.
    Und solange ich noch Kontakt zuließ, litt ich innerlich weiter. Denn er suchte immer wieder welchen.
    Und ich ließ ihn leider viel zu lange weiterhin zu.
    Ich konnte erst alles wirklich loslassen, nachdem ich keinerlei Kontakt mehr zuließ.
    Ab dann ging es aber recht schnell.
    Es dauerte nicht mal ein paar Wochen, bis ich eine Riesen-Erleichterung verspürte, ihn endlich los zu sein.
    Denn es war mir alles nur noch zur Belastung geworden.
    Das merkte ich aber erst, als ich ihn komplett losgelassen hatte und es mir wirklich egal war, was er weiterhin tat.
    Ich habe nie wieder was von ihm gehört... und das ist auch gut so.

    Heute empfinde ich diesbezüglich übrigens gar nicht mehr.
    Ich lebe in einer glücklichen Beziehung mit meinem Mann und wenn ich mal so zurück denke, kommt es mir nur noch wie ein schrecklicher Alptraum vor.
    Gut, das es für immer vorbei ist.

    LG Sunshine

  • ja ich gebe dir recht, natürlich wäre es besser, alles abzublocken, und ihm gar nicht mehr die möglichkeit des kontaktes zu geben.
    Nur im Grunde meide ich ja den Kontakt, in der Hoffnung dass er merkt, dass es ihm doch wichtig ist.
    Ich hab ihm gesagt ich bin jederzeit für ihn da, sobald er sich selbst eingesteht, dass er ein problem hat.
    es gibt da so ein paar rahmenbedingungen weshalb er mich dann braucht wenn er in therapie geht, möchte ich aber nicht öffentlich schreiben, weil wäre dann sehr einfach parallelen zum reallife zu ziehen.
    daher ist fb und whatsapp blocken dann wohl eher kontraproduktiv.
    und neue handynummer geht aus beruflichen gründen auch schlecht.

    es gibt doch so "erfolgsstories" wo das Verlassen dazu geführt hat, dass der trinkende partner danach aufgehört hat, und sie sind heute wieder glücklich miteinander.

    gut wir sind jetzt nur beste freunde und seelenverwandte, aber ich würde mir auch von herzen wünschen dass er aufhört, und wir danach wieder normalen kontakt haben können.

    wenn ich den kontakt jetzt zu 100% abbreche, kann er aufgrund der rahmenbedingungen schon fast keine therapie anfangen.

    oder hab ich jetzt nen denkfehler drin?
    Ich wünschte ich könnte das im privaten bereich jetzt genauer erklären, aber für den restmonat sind noch genau 22 euro übrig :/

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • nachtrag: das liest sich jetzt so, als käme ich direkt wieder angekrochen bei ihm und würde alles wieder mitmachen dann usw.

    dem ist aber nicht so. ich würde mich nur bereit erklären ihm im rahmen meiner möglichkeiten zu helfen, sein umfeld dann zu regeln, während er in therapie geht.

    selbstredend habe ich begriffen, dass ich selbst abhängig bin bzw war (weil nach gestrigem tief gehts mir heute echt saugut muss ich zugeben...ich hoffe das bleibt so)

    nach erfolgreicher terapie wäre ich natürlich schon an einer weiteren freundschaft interessiert (alles andere wäre gelogen) aber dann nur auf augenhöhe und ganz sicher nicht als "Kümmerer" oä.

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Okay, also dient Dein momentanes Verhalten nur der Manipulation des Alkoholikers.
    Nämlich, das er tut was DU willst.
    So lese ich das jedenfalls heraus.
    Alles andere ist larifari....sorry.

    Das sind die typischen Allmachtsfantasien des aktiven CO.
    Aber mir solls egal sein. Ist Dein Leben und Deine Zeit, die Du schrottest.
    Also weitermachen, weiter hoffen und weiter leiden.
    Und wie das Karnickel auf die Schlange starren.
    Dann wünsche ich noch gutes Weiter-Manipulieren.

    Die Alternative wäre, mal das Leben in die eigenen Hände zu nehmen und das schönste für einen selbst daraus machen.
    Aber Du möchtest ja erstmal noch so weitermachen.
    Dann aber bitte auch nicht rumjammern über den bösen bösen Alkie.
    Jammern ist zwar grundsätzlich auch okay...aber dann sollten auch mal Taten folgen...
    Dazu bist Du aber (noch) nicht bereit.
    Da kann man dann auch nicht helfen als Aussenstehender.
    Dann bleibt es beim Ausheulen hier...und ansonsten alles beim Alten.
    Deine Entscheidung.
    Akzeptiere ich auch so.
    Ziehe mich dann aber auch hiermit wieder zurück.

    Alles Gute, Sunshine

  • wenn du das so siehst, wirds so sein :(

    mit macht hat das nichts zu tun, maximal mit verantwortung denen gegenüber die nichts dafür können, und die darunter leiden werden.

    aber vielleicht hast du ja recht, ich gehe mal ans "blocken" jetzt :(

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

  • Hallo Kathrienchen,

    Ich KANN es nicht anders sehen, tut mir leid. :cry:
    Ich habe selbst über 15 Jahre abhängig gesoffen. Und ich hätte Dir ALLES erzählt, was Du hören willst.
    Auch, das ich ein Alkoholproblem habe und was dagegen tun würde, wenn mir das auch nur irgendwie weiter geholfen hätte, bzw. ich dann meine Ruhe gehabt hätte.
    Ich hätte Dir das Blaue vom Himmel runter gelogen und Du hättest es mir auch geglaubt, verlass Dich drauf.

    Nur eines hätte ich nicht getan, nämlich mit den Saufen aufzuhören. Erst wollte ich nicht. Dann konnte ich es nicht mehr.
    Es war doch auch erst noch lustig.
    Und ich hatte doch noch alles, eine liebe Tochter, einen Mann, Beruf, Haus mit Garten und alles was ich mir wünschte.
    Außerdem soffen doch andere noch viel mehr... auch eine sehr beliebte Aussage von nassen Alkoholikern.
    Dann war nichts mehr lustig, als ich tief in der Abhängigkeit steckte. Es war nur noch es vegetieren, kein richtiges Leben mehr.
    Kurzum, ich kenne diese Krankheit in fast allen Facetten, weil ich sie am eigenen Leib erfahren habe.

    Wie könnte ich Dir da Mut machen, das es noch Hoffnung gibt?
    Hoffnung gäbe es nur, wenn Dein XY sich freiwillig, ohne Druck von außen und von sich selbst aus in eine Eingiftung begäbe und weitere Schritte einleiten würde.
    Und nicht nur irgenwas daherquasseln würde, was Du gern hören möchtest.
    Hier helfen keine Worte mehr, sondern nur Taten.
    Ich hatte übrigens zu Saufzeiten mein Alkoholproblem auch zugegeben, mehrmals sogar.
    Aber das brachte mich trotzdem immer noch nicht dazu, auch zu handeln.
    Ich habe erst noch jahrelang weiter gesoffen.
    Also so ein Eingeständnis ist auch nichts wert, wenn darauf keine konkreten Taten folgen. Das nur mal so zur Info.

    Ich kann hier nur aus meinen eigenen Erfahrungen schreiben und so unterschiedlich sind wir Alkoholiker im nassen Zustand nicht.
    Und ich habe hier wirklich im Laufe der Jahre wohl auch einige hundert Geschichten von CO-Abhängigen mitgelesen und auch mitunter dazu geschrieben.
    Es gab leider nur wenige Fälle, wo es zu einem guten Ende kam.
    Möchtest Du auf diesen verschwindend kleinen Prozentsatz setzen? Da is ja Lotto spielen noch erfolgversprechender.
    Und auch wenn ein nasser Alkoholiker trocken wird, sind damit noch längst nicht alle Probleme gelöst.
    Im Gegenteil, dann beginnen sie oftmals erst richtig.
    Denn ein trockener Alkoholiker wird kaum einen aktiven CO mehr an seiner Seite haben wollen.
    Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel.

    Ich denke übrigens, das es keinen großen Unterschied macht, ob man seine CO-Abhängigkeit im Real-Live auslebt
    oder im internet oder via whatsapp oder was auch immer.
    Das ist wohl eher egal, denn die CO-Abhängigkeit ist ja in einem drin und ist von diesen "äußeren" Dingen unabhängig.

    Zitat


    mit macht hat das nichts zu tun, maximal mit verantwortung denen gegenüber die nichts dafür können, und die darunter leiden werden.

    Doch, das Ganze hat ausschließlich mit DIR zu tun.
    Andere sind für sich selbst verantwortlich. Auch für ihr eigenes Leid, wenn sie es zulassen und sich nicht dagegen schützen.
    Damit hast Du nix zu schaffen, da liegt absolut NICHTS in Deiner Verantwortung.
    Nur Dein eigenes Leben !

    Wenn Du so ein guter "Kümmerer" bist, wie Du schreibst, dann beginne bitte endlich, Dich um Dich selbst zu kümmern !!
    Damit es DIR gut gehen kann.
    Damit DU ein unabhängiges Leben führen kannst. Und so auch die CO-Abhängigkeit stoppen kannst.
    Es geht hier AUSSCHLIESSLICH um Dich. Was der XY macht, ist für uns hier im Grunde völlig latte.

    DU bist hier her gekommen, um für Dich Klarheit und wohl auch Hilfe zu suchen, oder?
    Nicht Dein XY.
    Dann fange bitte damit an, Dir auch helfen zu lassen.
    Was mit dem XY wird, was er macht und tut, darauf hast Du keinen Einfluss. Wir auch nicht.
    Es gibt auch kein Geheimrezept, jemanden trocken zu legen. Sowas funzt niemals.
    Du kannst nur an Dir selbst arbeiten, und da hast Du ja wohl ausreichend eigene Baustellen, oder?
    Und ziehe bitte auch mal in Betracht, das Du selbst evtl. AUCH therapeutische Hilfe brauchst.
    Bei alledem kannst Du hier Unterstützung und auch viel Verständnis finden.
    Nur, TU WAS.
    Mache so bitte nicht weiter, denn so gehst Du mind. seelisch mit vor die Hunde.
    Und das alles hat irgendwann auch physische Auswirkungen...

    LG Sunshine

  • Zitat

    mit macht hat das nichts zu tun


    Sorry, das hatte ich falsch gelesen.
    Ich hatte gelesen, das es mit Dir nichts zu tun hat.
    Du schriebst aber, es hat mit Macht nichts zu tun. Das kam also bei mir falsch an.

    Aber auch hierzu bin ich nicht Deiner Meinung. Das Ausleben von CO-Abhängigkeit hat sehr wohl was mit Macht zu tun.
    Man versucht mit gezielten Manipulationen einen anderen Menschen zu einem gewissen Verhalten zu zwingen.
    Also wenn das keine Art von Machtausübung ist, dann weiß ich auch nicht.
    Ich halte das sogar für eine der verwerfendsten Arten von Machtausübung.
    Weil sie heimtückisch ist und der andere die Manipulationen oftmals nicht gleich durchschaut und so auf eine Art gesteuert werden kann.
    Also für mich ist das absolut nicht okay, so mit einem Menschen umzugehen, dem man angeblich gern hat oder gar liebt.
    Es geht hier nur darum, den anderen dazu zu bekommen, sich so zu verhalten, damit man seinen EIGENEN TRAUM nicht zerplatzen lassen muss.
    Der andere soll tun und machen, und man selbst möchte in seiner rosa Wolke bleiben.
    Das ist für mich außerdem auch eine recht krasse Form von Egoismus.

    LG Sunshine

  • Danke für deine ehrlichen worte,
    Und nein, ich will nicht auf diesen geringen prozentsatz hoffen bzw setzen.
    Ich brauchs nur manchmal mit der brechstange, leider :(
    Du bist jetzt die zweite die es so krass formuliert, aber es fruchtet.

    Und die körperlichen folgen hab ich schon lange, sonst ginge das vermutlich noch viel länger...aber ich bin am limit, sonst wäre ich nicht hier.

    Es ist nicht wichtig, wie schön die Worte klingen, sondern wie ehrllich sie sind...

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!