• Hallo Vio,

    herzlich willkommen hier im Forum. Sich hier mit anderen Abhängigen und co-Abhängigen auszutauschen ist ein guter Weg, die eigene Trockenheit zu stabilisieren. Und sich auch nicht so alleine zu fühlen, denn das sind wir nicht. Hier findest du - wenn auch virtuell - viele andere, die auch ihre Alkoholsucht erkannt haben und trocken leben wollen.

    Hast du dich hier schon mal ein bisschen umgeguckt? Hier gibt's viel zu lesen. Ich bin jetzt dreieinhalb Jahre hier und finde immer noch Neues.

    Gerade auch zur Adventszeit gibt es gute Tipps, um das Rückfallrisiko zu reduzieren.

    Du schreibst, du kämpfst hart, um trocken zu bleiben. Was meinst du damit genau? Wenn du magst, schreib doch noch ein wenig mehr von dir und wie du dein trockenes Leben (im Gegensatz zu deiner nassen Zeit) gestaltest.

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Vio,

    herzlich Willkommen hier.

    Du machst ja schon sehr viel um deine Trockenheit aufrecht zu erhalten, echt klasse :) .

    Ich könnte mir vorstellen, dass es dir helfen könnte dich zu öffnen, also selbst auch einmal einen Redebeitrag beizusteuern in der Gruppe.

    Es muss ja nicht viel sein, vielleicht kannst du ihn dir zuvor schon zurechtlegen.

    Ich denke das sich selbst Öffnen in der Gesellschaft ist ein Meilenstein innerhalb unserer Genesung, es schafft Nähe zu den Anderen und du fühlst dich vielleicht weniger alleine.

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo Vio,

    bitte sei nicht ungeduldig, wir sind hier ein Forum und kein Chat :wink:

    Es kann also auch mal etwas dauern bis eine Antwort, ein Beitrag kommt.

    LG Martin

  • Hallo Vio,

    herzlich willkommen :D !

    Ja, manchmal dauert es etwas, bis ein Beitrag kommt und manchmal geht es ganz schnell. Du hast nichts falsch gemacht.

    Ich bin keine Alkoholikerin sondern eine Coabhängige, also Angehörige.

    Aber das mit dem Öffnen kenne ich auch. Ich habe mich früher nicht getraut in Gruppen oder so meinen Mund auf zu machen. Ich dachte dass es eh niemanden interessiert, was ich zu sagen habe. Ich hatte Angst ausgelacht zu werden, nicht ernst genommen zu werden und all sowas...

    Ich konnte mir dann aus solchen Gruppen schon auch was heraus nehmen aber viel mehr wurde das so, als ich selbst auch langsam damit anfangen konnte, mich zu öffnen. Das war für mich, dass ich mich getraut habe mal bei anderen was zu sagen. Und das fand hier im Forum statt. Die Anonymität hat mir erst mal sehr viel geholfen, meine Ängste zu überwinden.

    Dadurch, dass mich ja keiner richtig in echt kannte und ich auch niemanden war es mir eher egal, was die Menschen hier über mich und meine Beiträge wohl denken könnten. Doch ich habe gemerkt, dass ich durchaus ernst genommen wurde und meine Beiträge für andere auch wichtig sein konnten. Das hat mir immer mehr Selbstvertrauen gegeben. Inzwischen kann ich mich auch in realen Zusammenkünften gut einbringen. Es gibt zwar Menschen, die sofort und immer was zu sagen haben und gleich überall integriert sind. Das bin ich so nicht. Aber in meinem Rahmen komme ich jetzt ganz gut zurecht und es gibt mir sehr viel! Ich habe dadurch sehr viele gute Begegnungen!

    Ich glaube, du könntest eine Menge sagen...


    Zitat

    Die Beste Zeit ist seit dem Tag als ich aufgehört habe zu trinken.

    Ok der Entzug war nicht schön.
    Und ich hab schon oft schlimme Tage, aber trocken und nur das zählt für mich.

    Ich will was vom Leben haben. Denke ein drittel davon ist aufgebraucht und ich hab dem Körper viel zugemutet.
    Kaum Essen, viel Alkohol und so gut wie nur daheim außer um sich Nachschub zu holen.

    Zum Beispiel indem du darüber mehr erzählst! Viele Menschen die hier ankommen oder auch erst mal nur lesen können aus deinem Weg mit Sicherheit eine Menge lernen und erkennen. Es kann ihnen Mut machen, es auch zu versuchen...

    Glückwunsch zu 8 Monaten Freiheit.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Vio,

    die erste Überwindung einen Gesprächsbeitrag auch im realen Leben einzubringen ist sicherlich sehr schwer für einen eher stillen, zurückhaltenden Menschen aber gerade in Selbsthilfegruppen sind doch meist Leute, die selbst sehr viel hinter sich haben und wohlwollend mit anderen umgehen.

    Schlussendlich ist es ja auch nur zweitrangig was die anderen davon halten, wichtig ist doch, dass du dir etwas von der Seele reden kannst.

    Außerdem bin ich mir sicher, dass du viel mitzugeben hast/hättest, wenn du dich denn irgendwann trauen solltest. ;)

    Ich war/bin in 12 -Schritte Gruppen und da wird zum Beispiel nichts kommentiert, sondern jeder der etwas sagen will macht das, er wird nicht unterbrochen und redet bis er fertig ist, somit besteht kein Risiko, dass man mit einer unangenehmen Erwiderung leben muss.

    Mir sind auch schon zweimal Betten zusammen gebrochen, einmal im Hotelzimmer und einmal im B&B, das eine mussten wir dann mit Büchern von unten abstützen, damit wir überhaupt noch schlafen konnten.

    Das war ein Schreck, ich kann dich gut verstehen. :)

    LG Slowly

  • Hallo Vio,

    Zitat

    Ich bin mir noch nicht sicher ob es wichtig ist für meine Abstinenz, in den ersten 20 Jahren herum zu stochern.

    ich habe damals nichts in dieser Richtung unternommen und ich bin nüchtern geblieben.

    Wie ich heute entscheiden würde weiss ich nicht, vor 14 Jahren war das noch anders :)

    LG Martin

  • Liebe Vio,

    ich möchte Dir mal ein großes Lob aussprechen. Ich finde es ganz toll, wie Du diesen Weg bisher gegangen bist und das, obwohl Du schreibst, dass Du überwiegend für Dich allein bist. Allein die Entscheidung, die Du nach der Entgiftung für Dich getroffen hast, dass Du etwas tun musst, damit Dir zu Hause nicht die Decke auf den Kopf fällt, finde ich wirklich beeindruckend. Dass Du von Dir aus in dieser Werkstatt gelandet bist, um Dir etwas Gutes zu tun. Echt, Hut ab!

    Dass Du still bist, auch in der Gruppe, ist natürlich eine Charaktereigenschaft. Man ist, wie man ist. Aber ich finde es ehrlich gesagt sehr schade. Deine Geschichte finde ich sehr interessant. Gerade WEIL Du so still bist und auch zu dem Arzt damals nichts gesagt hast und TROTZDEM Deinen Weg gegangen bist. Das ist schon irgendwie ungewöhnlich und stark.

    Vielleicht ist es ja der erste Schritt, etwas offener zu werden, dass Du Dich hier nun angemeldet hat. Wieder etwas, was Du für DICH entschieden und getan hast. Es kann doch sein, dass Du durch das Schreiben irgendwie alles noch klarer siehst und es Dir dadurch besser gelingt, auch mal etwas in der Gruppe zu erzählen. Ich denke, das würde Dir sicherlich helfen. Aber überstürze nichts, Du wirst schon merken, wenn die Zeit dafür da ist und es Dir gut tut.

    Jedenfalls finde ich es toll, dass Du hier gelandet bist und dass Du hier Deine Geschichte schreibst. Ich kann noch viel von Dir lernen, denn Du bist schon viel länger trocken als ich. Du kannst stolz auf Dich sein, wie Du Deinen Weg allein bis hier hin so gegangen bist!

  • Hallo Vio,

    ich hoffe du hast dich von mir nicht unter Druck gesetzt gefühlt bzgl. "etwas sagen sollen" in deiner Gruppe.

    Ich habe nur an mir selbst manchmal schon die Erfahrung gemacht, dass etwas Selbstüberwindung bzgl. eigener Hemmungen einen Stein in´s Rollen bringen kann.

    Also quasi Komfortzone verlassen und einmal über den eigenen Schatten springen, das setzt bei mir meist positive Veränderungen in Gang.

    Es gibt aber auch bei mir Dinge, die schaffe ich einfach nicht, obwohl ich es so gerne würde.

    Zum Beispiel bin ich wirklich nicht prüde aber Aufgrund eines verschrobenen Körperbildes ( erlernt in der Kindheit) kann ich zum Beispiel kaum nackt durch die Sauna gehen oder gar in das Wasserbecken.

    Wenn ich es dann doch einmal schaffe, dann meist nur mit großer Mühe und einem Bademantel, der quasi immer an mir klebt, außer es geht gar nicht mehr anders.

    Am liebsten würde ich ihn auch noch in der 100 Grad Sauna tragen :lol: .

    Und da hilft kein noch so gutes Zureden, dass ich doch gut aussehe und und und.

    Es ist einfach mit total viel Streß verbunden, darum lasse ich es meistens, obwohl ich es so gerne täte. :(

    Das was du mit den Medikamenten schreibst kann ich unterschreiben.

    Ein Freund von mir war eine Zeit lang in der Psychiatrie, auch kurz in der Geschlossenen.

    Wirklich harte Medikamente wurden dort selbstverständlich, ohne genauere Diagnose, zum Nutellabrötchen am Morgen gereicht.

    Meine Einwände wurden mit einer Standardaussage weggelächelt.

    Der Freund machte es dann wie Jack Nicholson in "Einer flog über das Kuckucksnest".

    Freundlich lächeln und wenn die Türe zu war ........ausspucken.

    Es gab jedoch durchaus Tage, da brauchte er sie und dann waren sie auch sehr hilfreich.

    Mach´weiter so, ich empfinde Menschen ( mich inklusive ) auch oft als ziemlich anstrengend und.... etwas bis viel.... Distanz kann da durchaus sehr hilfreich sein. :)

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Hallo Vio,

    wie geht es Dir denn so? Hat sich die Situation mit der anderen Klientin entspannt? Du hattest Dich ja zurück gezogen in dem Moment. Wie ist es denn jetzt? Konntet ihr das aus der Welt schaffen ?

  • Es ist gut, dass Du antwortest und dass Du ehrlich sagst, was los war. Bleib trotzdem am Ball.

    Wenn Du schon vorher weißt, was solche Tage -oder speziell dieser Tag- in Dir auslöst, solltest Du vielleicht auch vorher schon darüber reden mit Deinen Ansprechpartnern in der Werkstatt, dem Arzt oder auch vielleicht sogar hier. Das lässt sich bestimmt dann besser gegenansteuern, als wenn Du versuchst, das mit Dir selbst auszumachen.

  • Wie ging oder geht es jetzt weiter? Du schreibst, Du bist wieder am Anfang. Sieh es bitte nicht zu negativ. Du hast die Erfahrungen der letzten Wochen. Die kann Dir keiner nehmen. Du schaffst das!

  • Hallo Vio!
    Herzlich Willkommen hier im Forum.
    Ich fühle mit Dir. Es hat mich sehr angesprochen, was Du geschrieben hast. Bei mir wars auch so, dass ich zu trinken anfing, weil ich nicht fühlen wollte. Ich hab mich abgelehnt gefühlt und war voller Selbsthass. Mir haben eine Therapie und die spirituelle Welt geholfen zu erkennen, dass das nicht mein Ich ist, dass ich mich nicht mit diesen Gefühlen identifizieren muss und dass da auch liebenswertes in mir ist.
    Ich weiß gerade nicht, machst Du eine Therapie?
    Ich denke, dass wir Trinker, wenn wir nass sind, etwas Gutes suchen. Wir suchen etwas, von dem wir glauben, dass es nicht vorhanden ist. Bei mir wars so. Das ist auch gut, etwas zu suchen. Aber der Weg ist der falsche. Über Alkohol sind wir vernebelt und erschweren uns den Weg zur Erfüllung noch viel mehr.
    Ich hatte zwei Rückfälle. Ich hab mich hier auch gestellt. Es war wichtig, nicht allein zu bleiben. Das hat mir dann auch Mut gemacht, weiterzumachen.
    Alles Liebe für Dich!
    Und wenn Du Fragen hast stell sie. Du hast dieses Forum gefunden, das kann eine echte Chance sein.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Vio,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Im Laufe der letzten trockenen Jahre habe ich viel lernen dürfen über mich.
    Das war nicht immer einfach.
    Vieles davon hat mir Angst gemacht, weil es so neu und ungewohnt war.
    Als ob ich in den nassen Jahren in einer ganz anderen Welt gelebt hätte.
    Was ja auch so ist.

    Wichtige Erkenntnisse aus der vergangenen Zeit sind:

    Geduld mit sich selbst haben.
    Sich selbst annehmen und wertschätzen können.
    Sich nicht alleine fühlen müssen.

    Immer wieder darf ich das wiederholen, immer wieder kommt die Traurigkeit, immer wieder stehe ich gefühlt am Anfang.
    Aber dem ist nicht so: es geht voran.
    In kleinen Schritten.
    Das ist nicht umsonst. Daran darf ich arbeiten.
    Weil: Es geht ja um mich.

    also:

    Es geht um dich!
    Betrachte dich mit Sorgfalt und Verständnis.
    Weil du es wert bist.
    Und weil der Alkohol nur eine Flucht ist, keine Lösung.
    Es ist auch keine Willensschwäche, Alkoholiker zu sein. Es ist eine Krankheit.
    Die kann behandelt werden.
    Dazu gibt es Hilfe.
    Such dir jede Hilfe, die du finden kannst.
    Und bleib am Ball.
    Lass dir vom Alkohol nicht einreden, du seist es nicht wert.

    Liebe Grüße
    Hans

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