Neu hier...

  • Hallo KarinHe,

    ich wünsche dir einen guten Austausch hier und bin ganz sicher, du kannst viel mitnehmen, als auch mit deiner Geschichte anderen Teilnehmer/innen helfen.

    Ich bin trockener Alkoholiker.
    Ich war auch gereizt, wenn ich betrunken war, vorallem, wenn meine Frau mir dann Vorhaltungen machte.

    Es ist, wie es ist: Ohne eine Selbsteinsicht deines Mannes wird die Krankeit, und die Alkoholkrankheit ist eine chronisch verlaufende, zum Tode führende Krankheit, nicht beendet werden können.

    Das ist und bleibt einzig und allein die Sache deines Mannes.

    Du für dich kannst entscheiden, wie du dein Leben gestalten willst.
    Helfen kannst du nur insofern, in dem du klar und offen zum Ausdruck bringst: es geht so nicht weiter.


    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Karin,

    herzlich willkommen :D !

    Du schreibst

    Zitat

    So ging die Zeit dahin und der Frust wurde immer größer.

    Kannst du beschreiben, was dich frustriert? Was es genau ist, was dich stört?

    Hier kannst du bei den trockenen bzw. trocken werdenden Alkoholikern viel lernen. Aber genau so viel kannst du über Coabhängigkeit hier lernen. Über das, was das Leben mit einem nassen Alkoholiker ausmacht.

    Zitat

    Ich bin mir nicht sicher was ich tun soll. Es geht mir eigentlich soweit gut.

    Diese Unsicherheit kenne ich auch von mir damals...
    Du schreibst nun, dass es dir eigentlich soweit gut ginge. Und wie ist es uneigentlich...? Du wärst ja nicht hier, wenn für dich die Welt in Ordnung wäre.

    Ich freue mich auf einen Austausch mit dir.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Karin!
    Herzlich Willkommen hier im Forum!
    Hier bist du richtig und wirst verstanden!
    Nachdem ich sehr viele lange Jahre herumgeeiert habe ( ich finde mich natürlich in deiner Geschichte wieder ), musste ich feststellen, dass ich erst ganz unglücklich und richtig krank werden musste, um einzusehen, dass ICH MEIN LEBEN in die Hand nehmen musste, d.h. GEHEN MUSSTE.
    Jahrelang habe ich mir eingeredet, dass es mir ja "eigentlich gut ging", dass ich meinen Kindern die Familie nicht kaputtmachen konnte, meinen Eltern nicht ihr selbsterbautes Haus nehmen konnte, ....
    Tausend Gründe habe ich gefunden, mich an ihnen festgehalten, an dem kaputten, krankmachenden Leben festgehalten.
    Als ich hier ankam, ( "Ganz am Anfang und doch mittendrin" ) war ich wohl an der Stelle, an der du jetzt stehst. Auch mein Mann hatte Trinkpausen, die wunderschön waren. Eine Zeit, in der ich immer wieder Hoffnung schöpfte, dachte, es wird jetzt ENDLICH gut....mich selbst belog, alle anderen belog....
    Ja, es hat viele Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass ER sich nicht ändern wird - für nichts und niemand.
    Auch in der Zeit des Auszuges ( ich musste wieder etliche Monate aushalten - keine Wohnung gefunden ), hat er sich nicht bemüht, mich zu halten, Liebe zu zeigen, geschweige denn Reue....
    Der Alkohol macht alles kaputt. Jedes Gefühl stirbt.
    Allerdings auch bei mir. Als ich las, dass dich der "Geruch" abschreckt, hat es mich gleich geschüttelt. Darüber kann ich mich immer noch sehr ekeln.
    Meine beiden Kinder sind auch erwachsen, und durch meine Tochter erfahre ich immer wieder neue Kraft und neuen Mut, mein neues Leben noch besser in den Griff zu bekommen. Sie gibt mir immer wieder das Gefühl, dass ich es richtig gemacht habe, dass sie deshalb stolz auf mich ist.
    Finanzielle Abhängigkeit - GsD hatte ich schon immer mein eigenes Konto, und arbeite schon über 35 Jahre - hatte ich trotzdem auch als GRUND für ein Nichtgehenkönnen. Aber glaube mir, dein Mann muss dir genug zahlen, dass du nicht verhungern wirst.
    Hast du einen Hausarzt/ in mit der du schon mal über deine Probleme geredet hast? Such dir unbedingt HIlfe vor Ort, vielleicht eine SHG, eine Kur - Ich habe alles gebraucht, um soweit zu kommen, wie ich jetzt bin.
    Die letzte Reha hat es dann gebracht, mir alle GRÜNDE abzuarbeiten, die mich von der Trennung abhalten wollten.
    Ohweia, jetzt habe ich dich aber ganz schön zugetextet.

    :oops:
    Wünsche dir einen guten Tag heute, und noch viele andere Posts!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Ja Karin, die kleine Hoffnung gibt es - immer und immer wieder! "Hangeln" wir uns doch immer wieder weiter an den guten Tagen fest!
    Und das zieht sich dann ewig hin. Du bleibst in deiner Co - abhängigkeit, baust sie immer weiter aus, belügst dich und die anderen immer mehr, immer öfter, denn "es ist ja nicht so schlimm, weil..." - weil du ja wieder ein, zwei Tage Hoffnung schöpfen konntest ... Die Spirale kann dann solange weiterdrehen wie bei mir! Mehr als 30 Jahre lang.
    Vielleicht sollte es so sein. Vielleicht sollte ich so lange aushalten. Vielleicht brauchte ich einfach ( brauche oft mal länger ) länger, um aufzuwachen, all meinen Mut zusammen zu raufen...
    Aber im Nachhinein denke ich nur : WAS WAR ICH DUMM!!!! Hättest es schon längst so schön ruhig haben können!
    Naja, es braucht eben jeder SEINE Zeit.
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Karin,

    ich bin damals gegangen, weil ich das Gefühl hatte, dass ich immer mehr verschwinde. Ich war unglücklich, gab ihm die Schuld und wusste nicht was ich tun sollte, damit er nicht mehr trinkt und unser Leben wieder schön wird. Dann kam ich hier her in einer ähnlichen Situation wie Du. Von den Usern hier der unfassbare Vorschlag der Trennung. Er trank doch, er sollte machen und mein Leben sollte sich ändern - so meine Einstellung. Ich habe sehr viel gelernt - über mich und über die Alkoholsucht. Und dann bin ich gegangen, als ich merkte, dass alles andere besser sein musste, als weiter in der Situation zu verharren. An seiner Seite hätte ich es nicht geschafft, mein Leben zu ändern. Dafür brauchte ich erst mal Zeit und Raum für mich und er hatte Zeit und Raum für sich. Bei uns geschah das kleine Wunder, dass ich ihm wichtiger war als der Alk und dass wir wieder zueinander gefunden haben, aber das brauchte ca. 2 Jahre und war ein anstrengender Weg. Aber ich habe gelernt, dass sich in meinem Leben nur was ändert, wenn ich aktiv daran arbeite.

    Zitat

    Ich bin mir fast sicher, dass ein Verlassen sein Ende bedeuten würde. Er würde sich dann komplett gehen lassen fürchte ich (vielleicht täusche ich mich auch). Wahrscheinlich sagen das alle Frauen von Alkoholikern.

    Könnte dein Bleiben nicht aber auch Dein Ende bedeuten? Ende meine ich so wie ich es oben beschrieb, dass mein ICH, meine Wünsche und Bedürfnisse immer mehr verschwanden.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld für Dich
    sonnige Grüße
    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Colanta & Willkommen im Forum! :D

    Deine Geschichte ist ein Bilderbuchklassiker. Da werden dir so einige was zu schreiben können, aber mach doch bitte einen eigenen Thread für dich auf.
    Das macht sich besser, als wenn sich die Geschichten von zwei Teilnehmern in einem Thread überschneiden. ;)

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo zusammen,
    Ich habe in letzterZeit hier auch wieder einige Beiträge gelesen und finde mich in vielen Situationen wieder. Es dreht sich alles nur um den Betroffenen, ich selber habe ständig diese Magenschmerzen und fühle mich nicht gut, wie wenn ein innerliches Feuer in mir aufsteigt und ein ständiges komisches Gefühl im Magen. Die ständige Angst in welchem Zustand kommt er heute nach Hause. Ich habe keine Lebensfreude mehr, alles ist abhängig von seinem Zustand. Bei mir ist das Schamgefühl sehr stark. Ich weiß, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, aber man ist ja verheiratet. Ständig habe ich das Gefühl, dass andere darüber reden und fühle mich schlecht. Dazu kommt noch, dass er selbstständig ist und das Trinkverhalten dann wieder zu finanziellen Schwierigkeiten führt. Gerade hatten wir die schwierige Situation aus 2016 wieder gerade gebogen und ich befürchte, dass der Rückfall wieder zu einer Katastrophe führt. Da nach 39 Jahren Ehe auch so viel finanzielles anhängt scheue ich den letzten Schritt zu machen, aber so weiterleben möchte ich auch nicht.. Die Firma läuft allerdings nur auf seinen Namen, aber wenn alles den Bach runter geht, dann werden sicher die Lebensversicherungen die als seine Altersversorgung gedacht waren drauf gehen. Es ist ein ständiges auf und ab der Gefühle. Immer wieder denke ich, wenn der Alkohol nicht wäre könnten wir das schönste Leben haben. Ich weiß nicht wie lange ich das nervlich noch aushalte.

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