Wer ist bislang ohne Rückfall?

  • Warum fühlst Dich Dich denn noch nicht trocken? Weil Du Alkoholgedanken manchmal hast, z.B.?
    Hat man das nicht sein Leben lang immer mal? Oder siehst Du Dich als gefährdet an? Also ich frage mich, warum Du Dich nicht als trocken bezeichnen würdest.

    Also, ich verstehe schon. Entweder man fühlt das so oder eben nicht. Aber welches Gefühl sagt einem „so, nun bin ich trocken?“

    Das, was Du beschrieben hast: Stabilität, zu Hause ankommen... dadurch fühlt man sich wohler. Fühlt man sich dadurch eher trocken? Weil man dadurch auch weniger rückfallgefährdet ist, wenn man zufrieden ist?

    Ist es das, was Du meinst? Ich frage, weil ich gerade echt überlege, ab welchem Zeitpunkt ich das Gefühl hatte, dass ich trocken bin/denke.

  • Ich weiss nicht ich denke das ist unterschiedlich, wo wie ich mich nicht "trocken" fühle so wenig fühle ich mich "zuhause"


    Unterm Strich denke ich nur ein wording so wenig wie mein Therapeuth nicht wusste ob ich Süchtig oder Missbraucher (und der hat ab 1 7 alles konsumiert was nur geht bin ... so wenig sehe ich mich als Trocken...

    ist ne Kopfsache .... frage mich in 3-4 Jahren nochmal :)

    Train to survive

    survive to train

  • Ich bin seit 41 Wochen (10.8.18) ohne Rückfall und fühle mich trocken seit ein paar Monate, so nach Neujahr. Ich denke nicht mehr ans trinken in Situationen in denen ich früher zu 100 % getrunken hätte. Doch, einmal hatte ich dieses Gefühl im April und habe dann den Ort verlassen, weil es mir zu unsicher war und Alkohol rumstand in einem fremden Wohnung. Ich finde ich habe sehr trocken reagiert, obwohl ich anfangs das Gefühl hatte fortzurennen.... zu meiner Sicherheit.

  • Habt ihr Angst vor einem Rückfall?
    Viele besuchen eine SHG u.a. weil gesagt wird das schützt gegen das grosse Vergessen ? Ist das wie ein Placebo Effekt, was meint ihr ?
    Ich hadere noch mit mir, ob ich eine reale SHG brauche. Ich fühle mich sicher, bin sehr überzeugt nie wieder zu trinken, vermisse den Alkohol gar nicht. Mir gehts sehr gut ohne...
    sind gerade meine Gedanken .. war es das, oder wie geht es weiter...
    schönen Tag wünsche ich

  • Hallo
    habe mir mal paar Gedanken gemacht da ich ja schon über 12 Jahre trocken bin. Das Auseinandersetzen mit der Krankheit endet erst mit dem Tod.
    Keine reale oder online SHG, kein Therapeut oder Arzt sichert mich vor einen Rückfall ab.

    Der Austausch, egal mit wem, gibt mir das Werkzeug oder Rüstzeug dazu. Nutzt nur nichts, wenn ich es nicht benutzen kann, will oder noch nicht soweit bin, es für mich anzuwenden.

    Die Grundvoraussetzung um trocken zu werden und vor allem zu bleiben ist erstmal die Erkenntnis Alkoholiker zu sein. Bestehen da schon mal Zweifel, sieht es schlecht aus. Zu dieser Erkenntnis gehören dann Verhaltensänderungen genauso dazu, wie sich auf das Leben eines Suchtkranken einzustellen.
    Wenn ich bereit bin alles für mich zu tun und es schaffe Erwartungen anderer nicht zu Meinen zu machen, dann bin ich auf dem richtigen Weg.
    Angst vor einem Rückfall habe ich nicht. Respekt vor der Krankheit jedoch schon.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Danke Hartmut !
    Habe mir auch noch Gedanken gemacht...
    die Angst ist da, wenn ich mich nicht gefestigt fühle in meiner Abstinenz, wenn ich denn Alkohol vermisse, wenn meine Nüchternheit mir wie ein Schwert vorkommt, wenn ich noch nass denke ... ?

    Ich bleibe achtsam, habe auch Respekt vor dem "Rückfall" weiss, dass er jedem und jederzeit möglich ist, aber solange mir keiner Alkohol einflösst mit Gewalt und ich nicht trinken will, fühle ich mich sicher..
    Wenn ich nicht mehr achtsam bin, wenn ich "vergesse" was passiert beim trinken mit mir ... vergesse, dass Alkohol nichts schöner oder leichter macht, sondern ganz schlimm ... kurz gesagt wenn ich vergesse, dass ich alkoholkrank bin

  • Hallo Dhyana,

    ich habe Teilweise meine Krankheit als "Brücke" gesehen, so eine alte, verfallene bei der teilweise Bohlen lose sind, das Geländer ab und zu fehlt.
    Mal schmäler, mal breiter, aber immer unter den Füßen, solange man weiss, dass man auf der Brücke ist kann man entsprechend vorsichtig sein.
    Aber es kann eben auch passieren, dass man einen Stein "übersieht" der unterm Fuß wegbricht.

    Aber das schöne ist, man muss nicht allein auf der Brücke sein, andere Menschen können die Augen mit offenhalten, aber wohin du deinen Fuß setzt ist immer noch DEINE Entscheidung und Verantwortung.

    Bei mir und auch aus den Schilderungen in der Gruppe erkenne ich, dass ein Rückfall vielleicht plötzlich erscheint, aber die Weichen und Gedanken Vorher ... vielleicht sehr viel Vorher gestellt wurden...

    Angst vor einem Rückfall? Ich würde es nicht Angst nennen, vielleicht auch weil ich allgemein ein recht Risikofreudiger Mensch bin aber es gibt eben Risiken die will ich nicht eingehen, weniger aus Angst sondern eher weil die Folgen verdammt unbequem und evtl. Irreversibel sind...

    Grüße

    Barthell

    Train to survive

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  • Danke Barthell
    Schöner Gedanke mit der Brücke ... und man ist nicht nur nicht alleine, sondern ich kann die Brücke immer mehr flicken und instand setzen, die "Arbeit" an mir sozusagen, damit die Brücke nicht weiter zerfällt.
    Angst ist vielleicht das falsche Wort, das ich benutzt habe. Ich beschäftige mich nur gerade mit der Rückfallvermeidung, merke aber das es keinen Sinn macht zu verstehen, warum manche rückfällig werden. So wie mich auch kein Besuch einer Gruppe von einem Rückfall schützen kann. Ich dachte ich kann daraus lernen, selbst nicht die gleichen Fehler zu machen. Sinnvoll finde ich, mich jeden Tag von neuem an die Grundbausteine zu halten, achtsam zu bleiben und nicht leichtsinnig zu werden. Ob ich in einer realen Gruppe gehe oder mich schriftlich mitteile, ich bleibe am Ball.
    Gute Zeit dir !


  • Ob ich in einer realen Gruppe gehe oder mich schriftlich mitteile, ich bleibe am Ball.

    Hallo!

    Mir wurde nach meiner ambulanten Therapie geraten, mich regelmäßig mit meiner Krankheit auseinanderzusetzen. Auf welchem Weg, ist m.E. jedem selbst überlassen.

    Manche schätzen es halt, im direkten und unmittelbaren persönlichen Kontakt zu anderen zu stehen, die einen mitnehmen und mit denen ein Teil der Freizeit verbracht werden kann.

    Für mich war diese Vereinnahmung nichts. Mir reicht der Austausch per www. Das hat mich mehr als 4 Jahre clean abstinent gehalten.

    Gruß
    Carl Friedrich

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