Vorgeschobene Argumente

  • Hallo zusammen,

    nun lese ich ja hin und wieder gerade bei anfänglich trocken werdende Alkoholiker des Öfteren die verschiedensten (vorgeschobene) Argumente.

    Zitat

    „ich kann doch nicht den anderen verbieten das Andere in meinem Beisein Trinken“
    „ich kenne trockene Alkoholiker, die auch an alkoholisierten Festen teilnehmen“
    „wenn an Silvester um Mitternacht mit Sekt angestoßen wird halte ich mich fern“


    1.Für mich sind das irgendwie Rechtfertigungen für andere.
    2.Man stellt sich selbst ein Freifahrtschein aus, immer Herr der Lage über seine gestoppte Sucht zu sein.

    Wie seht Ihr das?
    Gruß Hartmut

    ps. Da ich mich im Moment im Krankenstand befinde kann es etwas dauern bis ich antworte.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut!

    Erst mal gute Erholung.

    Ja, das sind typische Anfängerfehler, die gerne und schnell in einem Rückfall enden.

    Es werden die beiden wesentlichen Grundsätze der Abstinenz und somit des eigenen Überlebens in Frage gestellt:

    1. Die eigene Abstinenz hat absolute Priorität, alles andere ist weniger bedeutsam und muss zurückstehen.

    2. Sich den Alkohol, so gut es eben geht, auf Distanz zu halten und ihm nicht noch hinterher zu rennen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo,

    in Hartmut’s Liste fehlt noch:

    Ich nehme keine Hilfe eines Psychologen/Psychiaters/Therapeuten in Anspruch, die kann ich nicht ernst nehmen. Wie sollen die denn überhaupt eine Ahnung haben wenn sie nicht selbst Alkoholiker sind und wie sollen die mir überhaupt etwas beibringen.

    Liest man hier auch relativ oft. Oder wurde dieses Argument bewusst weggelassen?

    Die Abstinenz ist in der Tat die absolute Priorität, nicht das krampfhafte 100%ige 1:1 Einhalten diverser Grundbausteine. Auch wenn solch eine erlangte Abstinenz wohl nicht überall gerne gesehen wird und mich würde eher interessieren warum das so ist?

    Gruss,

    Mario B.

  • Hallo Mario!

    Das ist ein interessanter Ansatz.

    Vorab, nein, ich halte auch nicht alle Elemente der Grundbausteine ein und werde es wohl auch niemals tun. Dennoch sind sie für Neueinsteiger eine prima Orientierung, eine Art to-do-Liste, die die eigenen Chancen erheblich verbessert, clean zu bleiben, wenn man sie beachtet.

    Ich habe in den letzten Jahren gelernt , dass es mehrere Gründe in die Sucht, als auch mehrere Wege aus ihr heraus gibt.

    Es gibt hier einige Langzeittrockene, die ihren Weg auch ohne professionelle Hilfe gefunden und erfolgreich beschritten haben. Dafür gebührt ihnen mein voller Respekt.

    Ich betrachte Therapien als die zweite Seite der Medaille. Seite 1: Eigenes Engagement unter Beachtung meiner o.a. Grundsätze

    1. Die eigene Abstinenz hat absolute Priorität, alles andere ist weniger bedeutsam und muss zurückstehen.

    2. Sich den Alkohol, so gut es eben geht, auf Distanz zu halten und ihm nicht noch hinterher zu rennen.


    Seite 2: Professionelle Hilfe.

    Der Vorteil der professionellen Hilfe bestand für mich darin, dass ich das, was ich hier im Forum sowie anderweitig gelesen habe, in Beziehung zu dem setzen konnte, was ich dort hörte. Das rundete für mich das Gesamtbild ab. Auch lernte ich einige interessante Herrschaften kennen, die rückfällig wurden. Die Ausführungen der Rückfälligen waren für mich sehr wertvoll und ich profitiere noch heute von ihnen, zumal sie sich nahtlos in die Hinweise der Therapeuten einfügten.

    Allerdings verhält es sich mit den Therapien so wie mit der Schule, hat meinen gute Lehrer, profitiert und lernt man, taugen in Ermangelung genügenden pädagogischen Geschicks nicht viel, kann man's vergessen.

    Jedoch kann man Therapien nur dann beurteilen, wenn man mal an einer teilgenommen hat. Aber auch dann besteht das Risiko, von einer gleich auf alle zu folgern.

    Und nicht jeder ist subjektiv in der Lage, sein Problem nur mit dem Forum und ggf. zusätzlich einer realen SHG in Angriff zu nehmen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Mario und Carl

    Zitat

    Ich nehme keine Hilfe eines Psychologen/Psychiaters/Therapeuten in Anspruch, die kann ich nicht ernst nehmen. Wie sollen die denn überhaupt eine Ahnung haben wenn sie nicht selbst Alkoholiker sind und wie sollen die mir überhaupt etwas beibringen.

    Liest man hier auch relativ oft. Oder wurde dieses Argument bewusst weggelassen?

    Ja wurde weggelassen da es nicht direkt was mit dem Kontakt zum Alkohol zu tun hat.

    Zitat

    Es gibt hier einige Langzeittrockene, die ihren Weg auch ohne professionelle Hilfe gefunden und erfolgreich beschritten haben. Dafür gebührt ihnen mein voller Respekt.

    Mag sein das es sowas gibt. Für mich habe ich in diesem Forum professionelle Hilfe von den Erfahrungsberichten der Langzeit Trockene erhalten. Denn genau diejenigen die die Grundbausteine ins Leben gerufen haben sind ja die Profis. Alles andere was ich dazu in Anspruch nehme ist immer auf den Einzelne abgestimmt.

    Zitat

    Die Abstinenz ist in der Tat die absolute Priorität, nicht das krampfhafte 100%ige 1:1 Einhalten diverser Grundbausteine

    Wie will ich denn eine absolute Priorität erreichen wenn ich keine Richtlinien habe (Grundbausteine) die es mir ermöglichen? Wer die Grundbausteine als Hindernis ansieht , hat die Grundbausteine nicht verstanden. Grundbausteine sind nichts anderes als den Risiko-ärmsten Weg aufzuzeigen . Ein Aufweichen und weglassen von gewissen Inhalte davon, ist auch ein Stück Risiko für sich zu akzeptieren.

    Mir ist es auch egal wer oder wie ein anderer mit Kompromisse seinen Weg geht. Die Sucht zu stoppen fängt zwar im Kopf an aber das reicht eben aus nicht wenn ein Umsetzen fehlt.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Carl Friedrich,

    bin erst jetzt wieder im Lande deswegen so spät die Antwort. Nun kommt es ja nicht auf die Auslegung an was mir hilft, sondern jemand der mir helfen kann.

    Ein Therapeut unterstützt dich mittlerweile in allen Lebenslagen was auch für den Einzelnen wichtig sein kann. Er kann dir ins Hirn greifen aber nicht wissen wie es ist zu entgiften, trocken zu werden oder zu bleiben. Er beruft sich auf seine Ausbildung und Erfahrungen oder Studien.
    Ich für meinen Teil hatte zuviel gesoffen und den Absprung nicht geschafft. Nicht wegen irgendwelchen theoretischen Umständen in der Kindheit, Verhaltensmuster auf den Weg dahin oder sonst was. Die Beeinflussung Alkoholiker zu werden ist sicherlich auch zu erkennen. Jedoch wird eben nicht jeder dazu.

    Wir schweifen ab. Mir ging es in diesem Thread viel darum das sich Alkoholiker im Vorfeld schon eine Rechtfertigung im Kopf bereitlegen, um an einer „Suff oder Alkohol Veranstaltung“ teilzunehmen. Ich entziehe mich zwar auch nicht jeder Veranstaltung, jedoch macht es für mich einen Unterschied ob es jemand macht, der Jahre schon trocken lebt und das Rüstzeug dazu hat, als jemand der gerade mal paar tage Monate oder gar erst ein Jahr trocken lebt.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Wir schweifen ab. Mir ging es in diesem Thread viel darum das sich Alkoholiker im Vorfeld schon eine Rechtfertigung im Kopf bereitlegen, um an einer „Suff oder Alkohol Veranstaltung“ teilzunehmen. Ich entziehe mich zwar auch nicht jeder Veranstaltung, jedoch macht es für mich einen Unterschied ob es jemand macht, der Jahre schon trocken lebt und das Rüstzeug dazu hat, als jemand der gerade mal paar tage Monate oder gar erst ein Jahr trocken lebt.

    Hallo Hartmut!

    Den Gedanken kann ich gut nachvollziehen und teilen.

    Ich bin auch verwundert, wenn Leute, die gerade mal leicht angetrocknet sind, vollmundig verkünden, es am Wochenende mal wieder richtig krachen zu lassen. Selbstverständlich mit den alten Kollegen. Als angebliche Absicherung wird dann einer als Aufpasser vorgeschoben, der selbst nicht trinkt.

    Ansonsten würde ich die nötige innerliche Festigung nicht an einer ganz bestimmten Anzahl von Monaten oder Jahren an Abstinenz festmachen. Ich habe nach 5 Monaten das erste Mal wieder ein Speiserestaurant aufgesucht. In der Zwischenzeit hatte ich schon einen Teil meiner ambulanten Therapie durchlaufen, einiges an Fachliteratur gelesen und mich reichlich hier im Forum getummelt.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo zusammen,

    aber kann es nicht sein, dass das Suchtgedächtnis bei vielen anspringt und es vielen wirklich nicht gut tut und einige Andere können aber gut mit solchen Situationen umgehen, weil sie sich einfach schon sehr mit der Krankheit auseinander gesetzt haben und es ihnen wirklich nichts ausmacht?

    Also haltet ihr es für ausgeschlossen, dass es Menschen gibt, die sich da nichts vormachen, sondern denen es ganz ehrlich nichts aus macht, sich ab und zu solchen Situationen auszusetzen, wenn ihnen danach ist?

    Liebe Grüße

    Cadda

  • Hallo Cadda

    Zitat

    Also haltet ihr es für ausgeschlossen, dass es Menschen gibt, die sich da nichts vormachen, sondern denen es ganz ehrlich nichts aus macht, sich ab und zu solchen Situationen auszusetzen, wenn ihnen danach ist?

    Wenn ich mir im Vorfeld eine Taktik ausmale, wie ich ein Fest mit Alkohol überstehen kann, dann ist das für mich nicht stimmig.
    Stimmig wäre es nur, wenn ich mir keine Gedanken machen müsste. Also brodelt ja was in mir.

    Ich setze mich unweigerlich der Gefahr bewusst aus und stelle meine Krankheit hinten an um nicht verzichten zu müssen. Nicht als Außenseiter dazustehen. Das ist meist der Grund Kompromisse einzugehen.

    Ob es Alkoholiker gibt, denen es nichts ausmacht, kann ich mir auch nicht vorstellen. Sich etwas vorzumachen ist ja auch ein Bestandteil der Krankheit.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Hallo Hartmut,

    ich kann jetzt nur von mir sprechen. Wenn ich mir im Vorwege Gedanken darüber machen würde, ob mir eine Veranstaltung etwas ausmachen könnte, wenn ich dort angekommen bin, dann würde ich gar nicht erst hingehen.
    Ich fahre hin, wenn ich Lust dazu habe und fertig. Sollte es dennoch im Laufe des Abends dazu kommen, dass mich etwas in Bezug auf Alkohol stört, dann würde ich wieder gehen. Das ist bisher aber noch nicht vorgekommen, seit dem ich nichts mehr trinke. Ich habe Veranstaltungen bisher nur dann verlassen, wenn ich einfach keine Lust mehr hatte.

    Ich war auf Veranstaltungen, wo alle wissen, dass ich nichts mehr trinke. Aber ich war auch schon auf einer Feier, wo es noch keiner wusste. Ich brauche mir trotzdem niemanden zum Aufpassen mitnehmen. Ich trinke nichts und fertig. Weil ich es nicht will.

    Wenn ich zu Hause bin, will ich nichts trinken. Wenn ich woanders bin, will ich auch nichts trinken.

    Ich bin ja noch nicht lange trocken. Aber das, was Du vorhin angesprochen hast, hat sich in der Zeit schon verändert. Zuerst hab ich überlegt, wie ich mit Situationen umgehe, wenn ich weggehe. Aber das hat schnell nachgelassen. Ich mache mir keine Gedanken, bevor ich losfahre.

    Ich mache mir allgemein sehr, sehr viele Gedanken über meine Krankheit. Ich fühle mich stabil, aber bin immer auf der Hut. Das bin ich aber grundsätzlich. Nicht in bestimmten Situationen.

    Ich bin einfach so glücklich und zufrieden, dass ich nichts mehr trinken muss. Ich verspüre keinen Neid, wenn ich Menschen um mich herum trinken sehe. Ich verspüre auch keinen Neid, auf die Menschen, die kontrolliert trinken können. Ich möchte nicht kontrolliert trinken können. Ich möchte gar nicht mehr trinken. Weder unkontrolliert, noch kontrolliert. Ich bin glücklich und frei und will das auch bleiben.
    Das wird sich auch nicht durch den Besuch einer Veranstaltung ändern.

  • Hallo Karsten,

    ich habe insofern etwas für ein trockenes Umfeld getan, dass ich ein Mal in der Woche in die Gruppe gehe. Dort kann ich auch über meine Krankheit sprechen und werde verstanden.

    Ich treffe mich mit der Familie, wo auch kein Alkohol im Alltag getrunken wird.

    Ich treffe mich mit meinen Freundinnen zum Kaffee, die unendlich froh sind, dass ich nichts mehr trinke. Ich kann mit ihnen über alles reden, ebenso mit dem Vater meiner Kinder. Wenn ich mich mit ihnen treffe, trinkt niemand etwas.

    Wenn meine Freunde (auch die oben genannten) sich aber auf einer Feier zusammen treffen und dabei auch Alkohol trinken, sind es trotzdem noch die Menschen, die ich lieb habe und mit denen ich gern Zeit verbringe. Deshalb entscheide ich mich ab und zu, ebenfalls hinzugehen.

    Anders sieht es da mit einem Bekanntekreis aus, den ich mir im Grunde genommen zum Saufen aufgebaut hatte. Diese Menschen trinken zu viel und uns verbindet nichts mehr. Mit diesen Leuten unternehme ich nichts mehr. Der Kontakt ist angebrochen, das ist erledigt.

    Es geht hier um Veranstaltungen, die meine richtigen Freunde betreffen und diese Freunde habe ich teilweise seit fast 30 Jahren. Da habe ich einfach Spaß und Freude und fühle mich wohl, etwas mit ihnen zu unternehmen. Ich mag gern mit ihnen beim Kaffee klönen, aber wenn sie in einer Truppe am Wochenende mal auf eine Feier gehen, bin ich auch gern mal dabei.
    Ich bin einfach zufrieden und mir macht das Spaß.

    Tja. Ein Thema, was spannend ist. Ich nehme das auch ernst, so ist das nicht. Ich bin sicher, dass es auch viele Menschen gibt, denen das überhaupt nicht gut tun würde. Weil sie sich vielleicht noch festigen müssen. Oder weil sie innerlich (noch) nicht zufrieden sind. Ich würde auch niemanden raten, das auch so zu handhaben, wie ich. Niemals würde ich sagen „das kann man gern so machen“.

    Deshalb hab ich auch am Anfang erwähnt, dass ich nur für MICH schreiben kann.

  • Hallo Karsten,

    das ist richtig. Wenn ich mich verstelle, mache ich anderen etwas vor und verpasse dadurch die Möglichkeit, von einer anderen Sichtweise zu lernen.

    Aber oftmals ist es auch so, dass hier direkt eine Ernsthaftigkeit angezweifelt wird, wenn man nicht zu 100 Prozent so handelt, wie es empfohlen wird.

    Hier wird öfter mal erklärt, dass hier keiner mit Samthandschuhen angefasst werden braucht, weil das nichts bringt. Das stimmt. Aber mit dem Vorschlaghammer hilft auch nicht immer. Da machen viele dicht. Einfach, weil man gar nicht die Möglichkeit hat, sich über die Argumente ernsthaft Gedanken zu machen, weil einem direkt der Mut genommen wird, wenn direkt die „Du bist noch nicht soweit - Keule“ kommt.

    Ich bin ein Freund von klaren Worten. Aber ich bin auch ein Freund davon, seine Argumente halbwegs diplomatisch vorzubringen, damit sie besser wirken können.

    Ich hab hier nicht oft über das Thema geschrieben, wie ich es mit den Feiern handhabe. Ich hab vor langer Zeit mal drüber geschrieben, da hatte Martin mir mal seine Ansicht geschrieben. In einer Art und Weise, mit der ich ganz gut zurecht kam. Da hatte ich das Gefühl, es wurde erstmal gelesen, wie ich es empfinde und wie es mir dabei geht. Und dann erst kommentiert und bewertet.
    Und nicht nach dem Motto „Was?!? Du gehst zu einer Veranstaltung, obwohl Du noch keine x Jahre trocken bist?!? Aha, dann säufst Du eh bald wieder“.

    Wenn man dann nicht so gut darin ist, seine Beweggründe und Empfindungen zu erklären, dann kann das schon mal schnell zur Folge haben, dass man es lieber gar nicht erst erwähnt und somit nicht ganz ehrlich ist.

  • Moin Hartmut

    Woran erkennt du denn, ob ein Argument vorgeschoben ist?

    Ich kann ja nur von mir, von meinen Gedanken, meiner Haltung und meinem Verständnis ausgehen.

    Als ich hier aufschlug wusste ich nur sicher, dass ich nicht mehr trinken konnte und wollte. Der Weg war eher verschwommen. Ich war und bin nicht so vermessen zu sagen, ich trinke nie wieder. Das ist mir immer noch, auch im 11. trockenen Jahr, viel zu abstrakt.

    Erstmal habe ich sortiert, wie es viele tun, die hier ankommen. Habe mich gefragt, was, wann, wie, wenn passiert, wie geh ich damit um. Entscheidend für mich war und ist, dass ich mir sicher bin, dass ich zufrieden bin mit meinen Entscheidungen.

    Ich hatte zugelassen, dass der Alkohol für mich entschieden hat, dass er mich um meine Freiheit gebracht hat, mir Panikattacken beschert hat, mich depressiv und lebensmüde gemacht hat. Nun endlich frei, konnte er mir nichts mehr anhaben, es gab ihn, mein Kopf aber war endlich alkoholfrei, ich konnte mich entscheiden, was ich tu, kommen und gehen wohin und wie lange ich wollte. Frei!

    Diese Haltung können viele nicht verstehen, aber sie ist mein Weg.

    Ich achte und respektiere jeden Weg, denke über andere Wege nach, korrigiere meinen durchaus, tausche mich aus, ohne überzeugen zu wollen.

    LG PB

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Hallo Pellebär

    Zitat

    Woran erkennt du denn, ob ein Argument vorgeschoben ist?

    Wenn ich mir Gedanken mache an einer Festivität teilzunehmen die im Vorfeld schon eine Gefahr sein könnte, anstatt mir Alternativen zu suchen was mich eben nicht in Gefahr bringt.

    Eine Strategien sich zu erarbeiten wenn ich auf Alkohol treffe ist sehr wichtig und war auch immer ein Bestandteil meiner Trockenarbeit. Jedoch muss ich ja nicht auf den Alkohol zu laufen um ihm die Stirn zu bieten.

    Zitat

    Ich hatte zugelassen, dass der Alkohol für mich entschieden hat, dass er mich um meine Freiheit gebracht hat, mir Panikattacken beschert hat, mich depressiv und lebensmüde gemacht hat.

    Interessante Sichtweise. Ich hatte es nicht zugelassen, die Sucht (Krankheit) hat mich dazu getrieben immer weiter zu saufen. Ich wurde ja nicht bewusst krank obwohl ich im Vorfeld wusste wo es enden kann.

    Nun spreche ich ja auch aus Erfahrungen mit den Argumenten. Da war ich ja nicht anders am Anfang meines Weges. Ich musste jedoch feststellen das es mir eben nicht gut dabei ging und im Nachhinein (Tage danach) noch Auswirkungen hatte.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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