Schritt für Schritt und Tag für Tag

  • Hallo Mari,

    gut das Du bisher nicht wieder trinken musstest!

    Ein Krisenmodus hat schon bei vielen zu einem Rückfall geführt.

    Das ist aber nicht unabänderlich so vorgegeben, da bin ich ganz sicher.

    Es wäre darum gut, Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen.

    Denn das Abschießen mit Alkohol ist keine Option mehr, hoffe ich.

    Zitat

    Leider hat der Suff bei mir den Effekt, dass ich dann endlich mal meinen Kopf abschalten und für ein paar Stunden alles vergessen und loslassen kann. Natürlich zu einem viel zu hohen Preis.

    Wir haben ja alle den Alkohol missbraucht. Aus verschiedenen Gründen und zu unterschiedlichen Zwecken.

    Frauen sind sehr oft Stress-Säuferinnen. Weil die oft sehr hohen Anforderungen nicht mehr zu schaffen sind, so sucht frau besonders gern dann für ein paar Stunden Abschaltung von allem.

    Stichwort auch "mothers little helper".

    Sich vorher Hilfe zu suchen oder das Leben anders zu gestalten tun Frauen oft nicht, weil sie denken, sie müssten ihre Rolle erfüllen :rolleyes:

    Wie auch immer, ich kann Dir nur raten, andere Strategien zu entwickeln, um den Kopf abzuschalten.

    Besonders in Krisen-Situationen!!

    Denn da drehen sich ja die Gedanken oft wie im Karrusell, immer im Kreis, man findet kein Ende mehr.

    Evtl. kommen Sorgen dazu, Zukunftsängste oder ähnliches.

    Wie verführerisch ist da wieder der Griff zur Pulle, wenn das vorher das "Lösungsmittel" war.

    Ich kann Dir mal sagen, was ich mache, wenn ich die Birne abschalten muss ;)

    Ich widme mich dann meinem Hobby, aber nicht in unbedingt relaxender Form, denn dann bleibt da bei mir noch genug Platz zum Grübeln. X/

    Ich mache dann was, was mich wirklich fordert vom Kopf her.

    Da mein Hobby die Fotografie ist, was ich auch intensiv betreibe, suche ich mir dann ein Thema, was ich bearbeiten will, beispielsweise eine neue Bearbeitungstechnik.

    Dazu muss ich erstmal recherchieren, lesen und auch verstehen, vielleicht ein Youtube-Video dazu schauen und dann nachmachen.

    Dabei hat dann wirklich nix anderes mehr in meinem Kopf Platz, denn der ist dann einfach gefordert.

    Es ist so ähnlich, die lütte hier manchmal schreibt ;)

    Wenn es Dir schlecht geht, dann singe laut irgendwelche Songs mit.

    Wer singt, kann nicht mehr denken.

    Genau so ist das auch bei mir mit meinem Hobby.

    Es ist dann eine Zeit des Abschaltens, und dazu braucht man keinen Alkohol oder andere Drogen.

    Das Hobby ist dann Droge genug, oder eben das Singen ^^

    Zitat

    Mein Plan fürs Wochenende ist also: Reset-Knopf drücken. Ich werd mit meinem Hund durch die Natur streunern, außerdem gönne ich mir viel Ruhe, gutes Essen und Lesen. Dann habe ich hoffentlich auch wieder etwas Kraft für alles, was da kommen mag

    Dann hoffe ich, das es bei Dir auf diese Art funzt. :)

    Bei mir würde es das nämlich nicht tun. Dabei hätte ich viel zu viel Zeit zum Weitergrübeln, und so könnte ich dann auch nicht abschalten.

    Mir hilft ebenso wenig bei Gedankenkarussellen: Radfahren, im Garten arbeiten, Putzen oder kochen, es sei denn, es handelt sich um ein sehr schwieriges Kuchenrezept :lol:

    Ich brauche dann wesentlich mehr Ablenkung oder Konzentration auf eine bestimmte Sache.

    Aber das ist wohl bei jedem anders, es geht nur darum, eine eigene Strategie zu haben, die man dann in Krisensituationen befolgen kann.

    Es kommt bei mir aber auch immer auf die spezielle Krisensituation an.

    Wenn ich über etwas intensiv nachdenken will oder muss, um zu einer Entscheidung zu kommen, dann würde ich auch in der Natur spazieren gehen, im Garten werkeln, also etwas tun, was mich mental nicht besonders fordert.

    Will ich aber komplett abschalten, weil die Drähte in der Birne schon massiv überhitzt sind, dann brauche ich mehr.

    Liebe Grüße an Dich

    Sunshine

  • Hallo :)

    Bitte seht es mir nach, dass ich erst so spät antworte. Es ist immer alles etwas viel zu verarbeiten. Ich lese eure Texte, ihr nehmt euch so viel Zeit für mich und ich bin oft ganz ergriffen davon. Bin das nicht so gewohnt, dass der Fokus auf mir liegt :oops:

    Bitte seid euch aber sicher, dass ich alles, was ihr schreibt, dankbar annehme und eure Worte mir viel bedeuten. Ich hoffe, meine fehlende Resonanz kommt nicht unhöflich rüber, es ist eher dem geschuldet, dass ich manchmal einfach echt überfordert bin und nicht die richtigen Worte finde.

    Trocken bin ich weiterhin und stehe die Krise durch.

    Alles Liebe euch :) Mari

  • Hallo Mari,

    wie schön von dir zu lesen.

    Ich persönlich finde das völlig ok. Man hat ja noch ein Leben neben dem Forum. ^^

    Nee, ernsthaft, ich freue mich einfach von dir zu lesen, dass es dir gut geht.

    Und jetzt wünsche ich dir ein ganz tolles Wochenende. <3

    Liebe Grüße

    Twizzler

  • dass ich manchmal einfach echt überfordert bin und nicht die richtigen Worte finde.

    Kann ich nachvollziehen. Ich hatte ja sehr viele Änderungen, bei mir, in meinem Umfeld bei meinen Freunden vorgenommen. Ein alkoholfreies Zuhause geschaffen , Feste gemieden und vieles mehr. Wie sieht es denn bei dir aus? Hast du schon was verändert?

    Das gefährlichste ist im alten Verhalten zu verharren und nichts zu ändern. Es reicht nicht aus nur darüber nachzudenken und immer wieder dagegen anzukämpfen, nichts Trinken zu müssen. Bleibe am Ball

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo liebes Forum,

    gestern habe ich die 7-Monate-Marke geknackt, das möchte ich zum Anlass nehmen und mich mal wieder hier bei euch melden.

    Es hat sich noch mal einiges getan, ich würde sagen, so langsam entwickle ich eine nüchterne Routine. Ein Leben ohne Alkohol ist so viel schöner und freier. Früher habe ich abends getrunken, nun gehe ich gerne noch mal raus und mache Sport. So kann ich Alltagsstress abschütteln und tief durchatmen, sollte ich mich mal überfordert fühlen. Ich achte auf meine Ernährung und darauf, dass ich gut für mich sorge. Mittlerweile sind durch diese Veränderung 10 kg von der Waage gepurzelt, was natürlich ein schöner Nebeneffekt ist :mrgreen: Und es galt auch, wichtige und einschneidende Entscheidungen zu treffen. Hätte ich weitergetrunken, hätte mir die Kraft gefehlt, Schwierigkeiten anzugehen und zu lösen.

    Ich fühle mich einfach wieder wie ein Mensch und nicht wie ein Zombie.

    Mal sehen, was die nächsten Monate an Höhen und Tiefen so mit sich bringen. Aber eins ist gewiss: Alkohol hilft niemals, sondern bremst das Leben aus.

    Ich wünsche euch alles Gute weiterhin und bleibt gesund und danke für euren Beistand <3

  • Klasse Mari!!! Das hätte ich schreiben können, so empfinde ich es auch. Es ist toll, zu lesen, wie gut es Dir geht und dass Du in der Lage bist, die Abstinenz nicht als Verzicht- sondern Gewinn zu sehen.

    Ganz liebe Grüße und weiter so!

    Cadda

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