• Strubly

    Hallo ich bin Strubly und neu in diesem Forum , Co abhängige nennt man das . Ich bin zufällig auf diese Seite gekommen und hoffe das ich mich mit anderen Leidgenossen austauschen kann.

    Es gibt Tage da kann ich gut damit umgehen und dann wieder Tage wo es mir schlecht geht.

    Mein Mann ist total Alkohol abhängig und seit er in Pension ist, ist es ganz schlimm , vom aufwachen bis zum Einschlafen Bier Bier Bier.

    Da ich auch schon 62 Jahre bin fehlt mir der Mut für einen Neuanfang , fühle mich müde und ausgelaugt und auch ich hänge an meinem Zuhause.

    Wenn mein Mann sehr viel getrunken hat ,höre ich nur was ich alles falsch mache ,nicht gut koche oder zu viel meckere und das er soviel trinkt sieht er nicht als Problem da sei höchstens ich Schuld oder er sagt ,ist doch egal lass mich doch.

    Vielleicht finde ich in diesem Forum Frauen den es gleich oder ähnlich geht wie mir.

    Vielen lieben Dank

    schönen Tag noch Gruß Strubly

    seit seiner Pension ist es schlimm geworden

  • Hallo Strubly

    super es hat nun geklappt. Jetzt bist du richtig. Bekommst sicherlich auch gleich ein paar Antworten

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo und willkommen Strubly,

    ja, hier gibt es viele Frauen, denen es so geht oder ging wie dir. Also die einen alkoholabhängigen Partner haben oder hatten, die am Ende ihrer Kräfte sind / waren, die Wege gesucht haben, da raus zu kommen.

    Auch bei meinem Exmann ging es nach der Pensionierung noch mal eine Stufe schlimmer los. Mein Ex war allerdings zu dem Zeitpunkt noch "jung", sag ich mal, er wurde in Erwerbsminderungsrente geschickt. Da war er... ca 50 Jahre alt. Er war auch vor seiner Berentung schon einige Jahre krankgeschrieben, dann arbeitslos (mit Absprache des Arbeitgebers) und ab da wurde es schon viel schlimmer. Hatte er auch vorher schon voll zugelangt so gab es dann schlussendlich kein Halten mehr.

    Ich habe mich nach 26 Ehejahren getrennt, obwohl ich an meiner Wohnung sehr gehangen habe und es mir sehr schwer gefallen ist. Ich verstehe dich da sehr gut! Aber schlussendlich blieb mir nichts anderes übrig, wollte ich überleben und endlich ein glückliches Leben haben. Das ist jetzt 14 Jahre her und ich bin inzwischen 63 Jahre alt und froh, diesen Schritt gemacht zu haben. Für einen Neuanfang ist es nie zu spät. Mein Exmann hat sich inzwischen leider totgesoffen...

    Aber nun komm erst mal in Ruhe hier an und les dich ein wenig durch die Geschichten durch. Du wirst sehen, wie viele Parallelen es gibt.


    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Vielen Dank Aurora für deine Antwort.

    Ja ich bin fest am lesen und sehr interessant wie sich alles spiegelt und wie traurig das der Alkohol soviel zerstört und so viele Familien kaputt gehen.

    Vielen Dank und liebe Grüße

    Strubly

  • Herzlich willkommen Strubly,

    auch für mich war es damals eine Erlösung, dass ich nicht allein auf der Welt mit meinen Problemen bin. Ich hatte damals das Gefühl, dass ich so allmählich an seiner Seite verschwinde, wenn ich nicht irgendwas unternehme. In meinen Augen ist es enorm wichtig, dass wir unseren Fokus weg nehmen vom trinkenden Partner und auf uns richten. Was ist mir wichtig, was macht mich glücklich und auch versuchen, das umzusetzen.

    Du liest ja hier fleißig und das ist ja auch schon eine große Hilfe.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Vielen Dank lütte 69

    Ja irgendwie habe ich das schon angefangen ,ich gehe mit Bekannten in Urlaub ,mache viel in der Natur ,aber es gibt einfach Tage wo man zornig oder traurig wird...

    Wir könnten es doch jetzt auch schön haben ,Kinder groß und brav ,liebe Enkel ...warum muß man sich täglich so voll saufen ,ich verstehe es nicht ,dazu nur meckern was alles nicht passt.

    Mag sein das es eine Krankheit ist ,aber das sind doch auch totale Egoisten , ja nicht überlegen wie das für die Familie ist ,die Kinder wohnen nicht mehr hier und leiden doch.....

    Vielen Dank das ihr da seit ,eure Geschichten lesen und selber schreiben tut echt gut

    Danke

  • Hallo Strubly,

    Wut gehört mit dazu und kann oft ein Motor dafür sein, was zu verändern.

    Ich hab es damals auch oft so gedacht. Mein Exmann und ich hatten eine tolle Eigentumswohnung, genug Einkommen um uns was leisten zu können, die Kinder erwachsen und gut geraten...

    Und doch hat das alles nicht geholfen. Die Sucht hat ihn voll beherrscht und er war nicht in der Lage, das zu verändern. Im Grunde genommen hat er von all dem Guten nichts gehabt denn er konnte das nicht genießen. Er war nur darauf aus, seine Sucht zu befriedigen. Traurig, oder?

    Und ich hab da mit drinnen gehangen weil ich dachte, ihm helfen zu können, zu müssen. Und weil ich auf meine vielen Dinge wie Wohnung, gutes gemeinsames Einkommen etc (und noch vieles mehr) nicht verzichten wollte. Aber ehrlich gesagt hatte ich ja auch von all dem nichts. Denn auch ich konnte es nicht genießen weil ich voll im Strudel der Coabhängigkeit und seiner Abhängigkeit mitwirbelte.

    Ich war wütend auf ihn, er schien mir ja alles zu vermasseln... nur weil er egoistisch war und weitersaufen musste. Ich habe gelitten und auch die Kinder. Oh wie wütend ich auf ihn war. Bis mir ein Licht aufging. Warum machte ich eigentlich MEIN Glück nur von ihm abhängig? Er wollte ja einfach nicht mit dem Trinken aufhören also gab es nur die Möglichkeit, dass ICH mich bewegen musste. Und das hab ich gemacht...

    Schreib alles auf, was dich bewegt. das ist sooo hilfreich! ich habe das damals so erfahren und auch jetzt ist es noch so. Beim Aufschreiben wirst du selbst vielleicht so manches "Aha-Erlebnis" haben. Denn oft werden einem Dinge bewusst wenn man sie schwarz auf weiß sieht, sie klar vor einem stehen und sich was sortiert hat.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora

    Ich habe deine Anfangseinträge gelesen und bin blatt wieviel von meinem Leben mit deinem übereinstimmt. Dein Mut , deine Kraft ist echt zu bewundern.

    Wir haben uns hart ein Haus erkämpft , die Kinder durften studieren , warum sollte ich jetzt gehen ?? Das sehe ich doch auch nicht ein ,soll doch er gehen ,aber das macht er nicht weil in seinen Augen macht er ja nichts falsch. Die Frauen bekommen doch auch kaum Hilfe , ich fragte unseren Hausarzt ob man meinen Mann nicht für einen Entzug einweisen könnte, dann sagte er gleich ,nein das geht nur wenn er einverstanden ist ,das ist mein Mann nicht ,weil er macht ja nichts ,ist doch nicht schlimm wenn man von morgens bis abends Bier trinkt.

    Wenn ich ehrlich bin sind es auch finanzielle Gründe ,meine Pension ist nicht so hoch ,vorwiegend Teilzeit Jahre gibt nicht viel Altersvorsorge .

    Natürlich gibt es auch bei mir Tage wo ich am liebsten weit weg rennen würde ,dann kommen wieder unsere Enkel ,lieben den Opa über alles ,dann schleimt er sich wieder bei mir und den Kindern ein und dann geht es wieder bis zur nächsten Runde ,aber das kennst du ja selber zu genüge.

    Nochmal Aurora ich bin schon froh das ich euch gefunden habe ,das bei euch los werde ,ich mag meine Kinder auch nicht immer beunruhigen die haben jetzt ihr eigenes Leben ihre eigene Familie und solange mein Mann arbeitete war es nicht so schlimm ,da hatte er immer Angst um seinen Job.

    Jetzt vier Jahre Pension wird jedes Jahr schlimmer und etwas muss sich ändern das weiß ich auch.

    Danke und schönen Abend noch.

    Ich bewundere dich echt sehr Aurora

  • Hallo Strubly!

    Herzlich willkommen, ich bin auch eine von den Älteren hier ich habe meinen Mann nach 32 Jahren Ehe verlassen weil er so getrunken hat. Je älter er wurde umso mehr hat er getrunken, die letzten Jahre mit ihm war er fast gar nicht mehr nüchtern. Ich war in einer ähnlichen Situation wie du, erwachsene Kinder, einen gewissen Wohlstand, es hätte uns so gutgehen können. Aber ich habe es an seiner Seite einfach nicht mehr ausgehalten, ich konnte den Alkoholgeruch überall nicht mehr ertragen und er war wenn er besoffen war nicht gerade nett zu mir.

    Ich habe ihm ein halbes Jahr Zeit gegeben damit er sich Hilfe holen konnte um mit dem Trinken aufzuhören. Er hat munter weitergetrunken und nahm mich überhaupt nicht ernst. So habe ich es wahrgemacht und bin ausgezogen, das ist jetzt schon 10 Jahre her. Er ist vor 4 Jahren an seiner Sucht gestorben, ich konnte ihm nicht helfen obwohl ich alles versucht habe.

    Wenn ich noch länger geblieben wäre wäre ich selber krank geworden, seine Trinkerei hat mich depressiv gemacht, ich war mit den Kräften am Ende.

    Jetzt geht es mir wieder gut ich bin von Anfang an gut zurecht gekommen. Natürlich tut es weh wenn eine Ehe so enden muß aber bei ihm bleiben war keine Option für mich.

    Es ist wahnsinnig schwierig wenn der Partner trinkt da hat man oft keine andere Wahl als zu gehen wenn man selber noch ein einigermaßen zufriedenes Leben führen möchte.

    Ich wünsche dir viel Kraft!

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza

    Danke für deine Ehrlichen Worte.

    Ja es geht mir auch schon so , ich kann es nicht mehr riechen , oder die Flasche öffnen geht mir schon durch Mark und Bein.

    Die Frauen bekommen auch zu wenig Hilfe.

    Ich muss was ändern das weiß ich ,momentan schaue ich gerade was für Möglichkeiten ich finde mit wohnen unsw.

    Vielen Dank schönen Abend noch

  • Hallo Strubly,

    ich kann nur immer wiederholen, dass eine veränderte Wohnsituation so viel positives mit sich bringt. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob man sich "verschlechtert". Ich bin von einem großen Haus in eine wirklich kleine, aber gemütliche Wohnung gezogen. Nachdem der Liebeskummer vorüber war, ging es mir einfach nur noch gut. Klar hatte das vor allen Dingen auch mit meiner eigenen Trockenheit zu tun, aber natürlich auch mit der verkorksten Beziehung. Bevor Du selbst kaputt gehst, solltest Du in Liebe loslassen.

    LG Cadda

  • Ja danke Cadda

    Es gibt nur echt ein Geld Problem , meine Rente reicht gerade mal für Miete und wo von soll ich leben.

    Am Montag gehe ich zum Sozialamt und frage mal nach meinen Möglichkeiten.

    Danke schönen Abend noch

    Strubbly

  • Ich finde es gut, dass Du diesen Weg gehen willst, Strubly. Manchmal gibt es Situationen, wo es nicht anders geht und genau dafür ist das Sozialamt da. Niemand sollte im Leid weiterleben müssen, weil die finanziellen Möglichkeiten nichts anderes zulassen.

    LG Cadda

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