Jasminej Es hat "klick" gemacht

  • Hallo ich bin Jasmine, 40 Jahre alt und Alkoholikerin. Ich habe heute meinen Tag 17! Ich arbeite in einem sozialen Bereich, habe ein gutes Verhältnis zu meiner Familie, viele gute Freunde, Hobbies und trotzdem hat mich der Alkohol irgendwann gepackt. Normalerweise war mein Konsum so alle 4 Tage bis zu drei Flaschen Wein, manchmal auch Bier dazu. Ganz plötzlich hat es "klick" gemacht, aber wie kann das plötzlich so einfach sein? Das soll überhaupt nicht überheblich klingen, aber es ist grade so leicht. Mir fehlt der Alkohol überhaupt nicht, ich fühle mich total befreit. Wem geht es hier noch so? Oder soll man den Tag nicht vor dem Abend loben? Wird mich nach einiger Zeit vielleicht doch der Saufdruck überkommen?

  • Hallo JasmineJ

    Willkommen im Forum.

    Es kann schon so einfach sein, hört man immer mal wieder ... und dann nach 3-4-12- Monaten hört man garnix mehr.

    Mir ist es wenn ich mich recht entsinne am Anfang auch recht leicht gefallen trotzdem nach einem Jahr der Rückfall.

    In der Regel ist "einfach nur nix mehr trinken" nicht erfolgreich sondern braucht eingriffe ins "normale" Leben, ein Umstellen der Gewohnheiten die sich über teilweise Jahrzehnte eingeschliffen haben.

    Vielleicht wird der Saufdruck irgendwann kommen ... Ja (ich denke sogar ziemlich sicher)

    Hast du ausser nix trinken sonst noch etwas geändert :)?

    Grüße

    Barthell

    Train to survive

    survive to train

  • Hallo Barthell danke das du geschrieben hast. Also ich beschäftige mich momentan ganz viel mit dem Thema Abstinenz, lese Bücher, höre Podcasts etc. ich habe Freunden davon erzählt und sehr unterschiedliche Reaktionen bekommen. Ich habe ausserdem mit dem Rauchen aufgehört oder ich versuche es gerade...ich nutze meine Zeit etwas anders, wenn ich normalerweise getrunken habe gehe ich jetzt viel ins Kino(kenne schon alle aktuellen Filme). Kannst du mir von deinem Rückfall erzählen?

  • Hallo Jasminej,

    willkommen im Forum. Sich ein Alkoholproblem einzugestehen und anzugehen ist ein wichtiger Schritt zur lebenslangen Abstinenz.

    Mir ist das Aufhören zwar nicht leicht gefallen, aber ich kenne auch die Anfangseuphorie. Das ist gut, weil es einen motiviert, aber es ist vor allem gefährlich, da man sich seiner Sache zu sicher ist.

    Sind bei dir alle Türen zum Alkohol geschlossen? Möchtest du nie wieder trinken? Dann ist es wichtig, sich mit seiner Krankheit auseinander zu setzten, Dinge zu ändern und einen Notfallkoffer zu packen. Das Suchtgedächtnis kann sehr hinterhältig sein und unerwartet zuschlagen.

    Warst du auch schon bei deinem Hausarzt? Ein Entzug sollte immer ärztlich begleitet werden, außerdem können da auch deine Werte gecheckt werden, ob oder inwieweit ein körperlicher Schaden vorhanden ist.

    Hast du denn Pläne, wie du deine Abstinenz festigen möchtest?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Seeblick, ja ich möchte nieeeeee wieder trinken und es fühlt sich nicht nach Verlust an. Habe mir eine Liste gemacht mit Dingen die ich tun könnte, wenn es mich dann doch mal packt. Beim Hausarzt war ich noch nicht. Ich sage mir einfach jeden Tag wieviel besser es mir ohne Alkohol geht, das ich frei bin, das ich mein Leben nüchtern liebe.

  • Hallo Jasmin,

    Schön, dass du hier bist.

    Mein Tipp. Ja, versuchs doch einfach. Du tust doch schon einiges. Liest, hörst Podcasts (Ohne Alkohol mit Nathalie ist übrigens vsehr zu empfehlen ☝️), bist hier in einer SHG. Lies dich hier noch durch, motiviere dich und deine Chancen sollten eigentlich ganz gut sein, nicht mehr trinken zu müssen.

    Sollte es nicht das 1. Mal klappen, Gib das hier bitte offen zu, dann kannst du sehen, was du noch machen könntest.

    Aber ich find deinen Ansatz prima. Weiter so 👍👍

    LG Alex

  • Hallo ich bin Jasmine, 40 Jahre alt und Alkoholikerin

    Hallo und willkommen, wie kamst du zur Erkenntnis Alkoholiker zu sein? Da du kalt entzogen hast und nicht beim Arzt warst. Die Gefährlichkeit war dir bekannt?

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Chiemgauer, ja ohne Alkohol mit Nathalie kenne ich und hilft mir sehr. Danke für deine guten Worte. Hallo Hartmut, also die Erkenntnis hatte ich schon länger, da ich viel getrunken habe, mich nach einem Glas absolut nicht stoppen konnte und ich super oft versucht habe weniger zu trinken. Du hast wohl recht, war nicht ganz ungefährlich..hatte aber das Gefühl nicht körperlich Abhängig zu sein. Ich bin tatsächlich mal vor einem Jahr beim Arzt gewesen, der hat mir Medikamente verschrieben was die Lust auf Alkohol mindern soll. Ich habe die nie genommen, fühlte sich nicht richtig an. Ich hatte auch das Gefühl nicht wirklich ernst genommen zu werden und er mich da einfach mit einem Rezept in der Hand schnell wieder raus haben wollte. Vielleicht hat er mir auch nicht geglaubt...

    Ich bin wirklich grad sehr glücklich über dieses Forum und freue mich über jeden Austausch hier, danke euch.

  • ch bin wirklich grad sehr glücklich über dieses Forum und freue mich über jeden Austausch hier, danke euch.

    Das ist schön. Danke für deine ausführliche Vorstellung.

    Wenn du dich nun weiter austauschen möchtest, dann müsstest dich kurz für den offenen Bereich bewerben .

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Es reicht kurz zu schreiben. Ich möchte mich weiter austauschen. Ich schalte dich nicht dann frei und verschiebe deinen Thread in den richtigen Bereich.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Jasmine,

    Mir geht es zur Zeit ähnlich wie Dir!!!

    Aber man sollte echt aufpassen, man denkt sehr schnell, dass man es geschafft hat… leider ist die Sucht aber größer und lauert hinter vielen Türen!

    Das erste halbe Jahr 2021 war ich trocken und dann… gab es Ängste, Probleme und schon war die GIER nach Alkohol wieder da….und dann wurde das Gift runtergeschlungen wie Limo….

    Habe heute meinen Termin bei der Suchtberatung und morgen beim Arzt/der mir auch nicht richtig abnimmt, dass ich eine Alkoholikerin bin! Das werde ich Ihm aber noch einmal deutlich!!! Mitteilen!

    Ich wünsche Dir mega viel Kraft

    Alles Liebe

    Sandra

  • [...] Kannst du mir von deinem Rückfall erzählen?

    was möchtest du denn wissen...

    rückblickend hat er sich schon recht lange vorher angekündigt, dann kam ein Stressauslöser und ich bin aufm Heimweg zur Tanke, habe ne Pulle mitgenommen reingekippt und bin danach in die Notaufnahme und habe mich in die Entgiftung bringen lassen.

    Dann 10 Tage Stationär entgiftet und dann zurück in die Therapie.

    das war zu einer Zeit als ich noch in der Ambulanten Therapie war und etwa ein Jahr nüchtern zu dem Zeitpunkt ...

    Das haben wir dann auch in der Therapie angesprochen und eben rückblickend einige Dinge gesehen die zum Rückfall geführt haben die mir da noch nicht so bewusst waren.

    Grüße

    Barthell

    Train to survive

    survive to train

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!