• Hallo alle zusammen,

    ich heiße Lynn bin 29 und seit 6 Jahren verheiratet. Mein Mann (30j)und ich haben 2 wundervolle Kinder (4j u 6mon. ) .

    Ich denke mein Mann hat ein alkoholproblem. Er trinkt täglich 8-10 Bier 0,5l und ab und zu auch wein sowie sekt zwischendurch. In seinem Auto finde ich oft Bierdosen und habe ihn auch paar mal heimlich trinken erwischt.

    Wir haben sehr oft Auseinandersetzungen was das trinken angeht. Er verspricht immer damit aufzuhören bzw es wenigstens zu reduzieren aber er schafft es einfach nicht. Ich bin so am ende. Habe auch an eine trennung gedacht , jedoch ist er eigentlich so ein lieber Mensch und verlieren mag ich ihn auch nicht.

    Gibt es vielleicht hier auch welche die eventuell die gleiche situation teilen ? Wie gehe ich am besten damit um? Ich merke das reden nichts mehr bringt. Ich möchte doch nur zufrieden mit allem sein ..

  • Hallo Lynn, herzlich willkommen,

    wow, da hat dein Mann aber echt einen Alkoholverbrauch. Das ist in meinen Augen kein Problem mit Alkohol, das scheint schon Abhängigkeit zu sein. Wie dem auch sei...

    Dass du am Ende bist verstehe ich gut. Ich habe eine lange Ehe mit einem Alkoholiker hinter mir.

    Mag sein, dass er ein ganz Lieber ist, nüchtern, aber wann ist er das schon mal? Sucht wird von alleine nicht besser sondern immer schlimmer.

    Um dich mit anderen Coabhängigen austauschen zu können, klicke bitte diesen link an:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Und fülle das Formular aus.

    Dann wird dein Thema hier in den Bereich

    Erste Schritte für Angehörige und Coabhängige

    verschoben und du kannst loslegen. Wir sind hier viele Coabhängige, ich wünsche dir einen guten Austausch.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Guten Morgen Lynn,

    ich habe Dich für den offenen Forenbereich freigeschaltet und Dein Thema auch direkt dorthin verschoben. Wenn das nicht ok sein sollte, meld Dich noch einmal hierzu.

    Ansonsten fühle ich wirklich mit Dir. Ich habe auch einige Jahre mit einem Alkoholiker zusammengelebt. Ich selbst habe allerdings auch getrunken. Ich hörte allerdings vor guten 4 Jahren auf und mein größter Wunsch war, dass er mitzieht. Die EInsicht war da, er hätte nur auf den Zug mit aufspringen müssen, aber er hat es nicht gepackt und trinkt leider immer noch.

    Als Alkoholiker den Alkohol zu reduzieren... das wird nicht funktionieren! Wenn ein Alkoholiker kontrolliert trinken könnte, dann wäre er kein Alkoholiker.

    Auch das Gefühl, dass Du die Trennung eigentlich nicht möchtest, weil er ja ansonsten ein ganz Lieber ist, das kenne ich. Mein Ex-Partner war sowas von hilfsbereit, emotional, humorvoll und einfach liebenswert. Aber der Alkohol hat das nach und nach zerstört.

    Allerdings frage ich mich manchmal auch, ob er wirklich im Kern so wunderbar lieb ist. Denn ich bin auch Alkoholikerin und habe gesoffen und ich war nie so verletzend und beleidigend wie er.

    Das ist im Grunde genommen aber auch egal. Selbst WENN er ohne Alkohol der tollste Mensch der Welt ist. Leider gibt es ihn ja nicht ohne Alkohol. Von daher hat sich das dann mit dem tollsten Menschen der Welt auch erledigt. Du weißt, was ich meine.

    Es ist gut, dass Du hier gelandet bist. Mir hat es damals sehr geholfen. Nüchtern zu bleiben sowieso am allermeisten, aber die Augen bezüglich meines Ex-Partners wurden mir hier auch geöffnet und ich konnte Kraft sammeln.

    Mir gehts jetzt ohne ihn übrigens besser denn je und das, obwohl ich dachte, dass ich für den Rest meines Lebens von Liebeskummer geplagt sein werde. Ist aber nicht so :)

    LG Cadda

  • Cadda 31. Dezember 2021 um 08:16

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellung“ zu „Lynn2828“ geändert.
  • Guten Morgen Cadda ,

    danke erstmal für das Freischalten. Ich möchte mich hier wirklich mit anderen austauschen es vorallem es verstehen wollen.

    Was war der Grund für deine Alkoholsucht? Was hat dich dazu getrieben?

    Ich suche so oft nach Antworten. Meinem mann sollte es eigentlich so gut gehen. Er ist selbstständig, verdient gut . Wohnen in einem Haus und er fährt ein teures Auto.

    Vielleicht muss es einem doch nicht so schlecht gehen damit man überhaupt eine sucht entwickelt ?

    Was hat dich dann dazu gebracht aufzuhören ? Hat jemand mit dir dadrüber geredet oder hast du dir damals die Gedanken gemacht? Hast du den Entzug dann alleine durchgezogen ohne deinen Partner?


    Ja ich denke oft über eine Trennung nach aber die vorstellung alleine da zu stehen ohne ihn , zerreißt mir das Herz.

    Ja mein Problem ist es das ich nur seine guten Seiten sehe. Alles andere kommt von diesem verdammten Alkohol.

    Wünsche dir jetzt schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr und ich finde es so toll das du es durchgezogen hast trocken zu bleiben.

    Lg

    Lynn

  • Hallo Lynn,

    was der Grund für meine Alkoholsucht war, kann ich Dir in Kürze gar nicht erklären. Nur so viel: Es gab keinen richtigen Grund. Ich hatte eine tolle Kindheit, Eltern, die nicht gesoffen haben und ich war immer beliebt, hatte einen guten Job und auch sonst lief alles normal. Es kam einfach schleichend. Erst zu viel Party gemacht, bis irgendwann der Alkohol in den Alltag einzog,. Es kann Jedem passieren. Es gibt Menschen, die haben keine besonderes großen Sorgen und werden Alkoholiker und es gibt Menschen, die haben so viele Sorge und werden keine Alkoholiker.

    Ich habe aufgehört, als MEIN persönlicher Tiefpunkt erreicht war. Ich wurde vorher schon öfter angesprochen oder zur Rede gestellt von dem Vater meiner Kinder, aber es hat alles nichts gebracht, bis ich irgendwann selbst wusste, dass ich mein restliches Leben irgendwann ohne Alkohol verbringen möchte. Ich wusste in der Theorie bereits, dass ich aufhören will und habe hier schon Jahre lang im Forum immer wieder mitgelesen, aber ich wusste noch nicht genau wann. Ich war noch nicht soweit. Irgendwann war dann ein extremer Absturz, eine konsequente Ansage vom Vater meiner Kinder und dann war eben der langersehnte Tag x an dem ich aufhörte. Ich habe allen Bescheid gesagt, war beim Arzt und das wars. Ich hab nicht mehr wieder getrunken und möchte das auch nie mehr tun,.

    Zu dem Zeitpunkt war ich noch mit meinem damaligen Partner zusammen, der halt heute noch trinkt. Er hat nicht mitgezogen. Offensichtlich erreichen manche Menschen ihren Tiefpunkt nie. ich wüsste jedenfalls nicht, was noch kommen soll bei ihm.

    Ich bin gegangen. Sein Geschäft läuft immer schlechter und schlechter. Er hatte einen Herzinfarkt und man hat ihm gesagt, dass er nicht mehr lange lebt, wenn er so weiter macht. Er säuft trotzdem. Von daher solltest Du nicht darauf hoffen, dass bei Deinem Mann irgendwann die Einsicht kommt, nur weil die Einsicht bei mir oder Anderen gekommen ist. Es gibt auch genau so viele Menschen, die eben weiter trinken.

    Du solltest daher Deinen Fokus lieber auf Dich und nicht auf ihn legen. Was kannst DU verändern, damit es Dir besser geht. Nicht, was kann ER verändern, denn das liegt nur in SEINER Hand, nicht in Deiner Hand.

    LG Cadda

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