MeHaTy: Oma (meine Mama) hat ein Alkoholproblem..

  • Hallo ihr lieben, ich habe ein großes Problem. Meine Mama ist seid dem ich 12 war Alkoholabhängig. Sie hat des öfteren Therapien als auch entgiftungen hinter sich, leider alles auf kurz oder lang ohne Erfolg. Ich muss dazu sagen, das sie abends ab ca 19Uhr erst anfängt. Sie trinkt auch "nur" Bier und Wein. Aber ab 21Uhr kann man jegliche Konversation mit ihr vergessen, sie ruft mich heute noch an und macht mir Vorwürfe für Gott weiß was. Am Morgen kommt dann immer ich habe es falsch verstanden. Oder ich soll bitte Verständnis haben für ihr Leben und ihre Probleme. Kurz vorab. Sie trinkt tagsüber keinen einzigen Tropfen und geht immer noch regelmäßig arbeiten und hat ihr Leben an für sich auch gut im Griff.

    Jetzt mein Hauptproblem. Ich bin seit knapp 3 Jahren Mama einer wundervollen Tochter und seid 1,5 Jahren Mama eines wundervollen Sohnes. Unabhängig davon das sie meinen Sohn kaum wahrnimmt und nur meine grosse von Bedeutung ist, weiss ich nicht was ich machen soll im Bezug auf den Kontakt, geschweige denn wie ich meiner Tochter erklären soll das sie dort nicht schlafen kann. Meine Mutter erzählt seid Anfang des Jahres immer wieder sie will aufhören und wäre angeblich auf Zick Wartelisten. Wenn ich sie nach dem Stand der Dinge Frage heißt es immer nur "du weißt ich muss warten, wenn sich etwas ändert gebe ich dir bescheid".

    Ich habe das Gefühl das sie es alles nicht ernst nimmt. Aber da ich aus eigenes Erfahrung weiss wie hässlich sie ist, wenn sie säuft muss ich da langsam einen Schlussstrich ziehen.. Aber wie? Gespräche gab es schon tausend Mal, das immer wieder auf gleiche hinaus lief. Ich ändere mich bla bla bla...

    Vor knapp 4 Wochen hat sie mir per WhatsApp Vorwürfe gemacht, trotz das sie nüchtern war, und sagte sie will sich umbringen. Ich habe anschließend sofort einen RTW gerufen weil ich nicht einschätzen könnte ob sie es ernst meint. Nach knapp 1 Stunde kam der Anruf von ihr, was mir einfällt sie vor den Nachbarn so lächerlich zu machen. Nach 3 Minuten sinnlosem ins Handy gebrülle, legte sie anschließend auf.

    Ich habe mich emotional schon lange von ihr entfernt, sie interessiert sich auch seid dem die Kinder da sind nicht mehr für mich. Das ist wirklich vollkommen okay. Aber die Kinder lieben sie! Und ich möchte Oma weiss Gott nicht verteufeln, möchte aber das meine Kinder die Sachlage "verstehen" ...

    Ich weiss nicht mehr weiter, das ganze geht einfach schon zu lange und ich bin mit meinen Kräften am Ende.. Ich habe zwei kleine Kinder und mein Fokus liegt ganz klar bei ihnen und ihrer Erziehung und darauf, sie zu guten Menschen zu machen. Und vor allem darauf, ihnen zu zeigen wie sehr ich sie liebe und sie mein Leben bereichert haben. 💕

    Ich habe keine Kraft mehr mich um meine Mutter zu kümmern und Für sie da zu sein, da sie bisher eh nichts geändert hat. Sie sagt ja selber, sie will eigentlich nicht aufhören.

    Hat jemand vielleicht einen Rat für mich?

    Ganz liebe Grüsse!

  • Hallo und willkommen bei uns im Forum, MeHaTy!

    Es ist eine große Belastung, wenn die Mutter Alkoholikerin ist. Und wenn sie dann auch noch

    so ausfallend wird, umso mehr.

    Hast Du Dich schon ein wenig bei uns im Forum umgeschaut? Dort gibt es Erste Schritte für EKA,

    d.h. Erwachsene Kinder von Alkoholikern.

    Du bist mit diesem Problem nicht allein.

    Einen Alkoholiker kann man nicht überzeugen, aufzuhören. Egal, was man tut. Du kannst da wirklich

    nichts dran ändern.

    Aber Du kannst dafür sorgen, dass es Dir besser geht. D.h. auf Abstand gehen.

    Deinen Kindern kannst Du, z.B. sagen, dass die Oma krank ist. Sie sind noch so klein und ihnen wird

    das erstmal reichen.

    Wenn Du Fragen hast, kannst Du die gern hier in Deinem Thema stellen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo MeHaTy.

    ich bin selbst erst seit kurzem hier und bin Co-Abhängig. Mein Mann Quartaltrinker.

    Aber ich habe noch eine andere Geschichte. Meine Schwester wurde jung Witwe. Als ihr Mann starb fing sie das trinken an. Wir haben ihr immer zur Seite gestanden obwohl alles immer schlimmer wurde. Als meine Nicht Schwanger wurde, ihr einziges Kind, haben wir immer wieder gesagt wenn sie so weitermacht wird sie ihre Enkeltochter nicht sehen. 2 Monate vor der Geburt entschlossen wir in der Familie das wir nun alle Aufgeben und haben ihr das mitgeteilt. Das war sehr hart,. Keinen Kontakt mehr. Sie ist auf sich alleine gestellt. Sie wurde anscheinend wachgerüttelt machte leider selbstständig einen kalten Entzug was echt Gefährlich war. 2 Tage vor Geburt von ihrer Enkelin war sie trocken und einigermaßen stabil bis heute. Sie sagt, ihre Rettung war ihre Enkelin. Die Angst sie nie kennnenzulernen war für sie heilsam. Und wie ich bereits hier gelernt habe anscheinend genau der richtige Weg. Die Alkohliker:innen müssen es selbst wollen.

    Tja ich rede jetzt gerade schlau daher. Denn das was ich damals bei meiner Schwester geschafft habe schaffe ich bei meinem Mann nicht.

    Aber hier sind einen Menge liebe Menschen die dir bestimmt besseren Rat geben können als ich.

    Liebe Grüße Petra

  • Hallo MeHaTy, herzlich willkommen hier in Forum!

    Ich bin selbst mit süchtigen Eltern aufgewachsen und habe vermutlich mein ganzes Leben darauf gehofft, dass sich irgendwann alles zum Guten ändern würde. Der Kontakt mit meinem Vater ist relativ früh eingeschlafen, aber mit meiner Mutter blieb es immer kompliziert. Richtig kompliziert wurde es aber erst, als ich Kinder bekommen habe.

    Was ich für mich selbst ewig lange ausgehalten hatte, dass wollte ich für meine Kinder auf keinen Fall. Was ich als Tochter an Liebe und Fürsorge immer vermisst hatte, das erhoffte ich mir nur wenigstens für meine Kinder. Ein Teil von mir wollte unbedingt an ein Happy End glauben, dass sie den Enkelkindern zuliebe ihr Leben auf den Kopf stellen und ein neuer Mensch werden würde. So war es aber leider nicht und ich habe irgendwann eine vorübergehende Kontaktsperre gewollt, aus der dann letztlich ein Kontaktabbruch wurde. Bis dahin und auch danach, war es allerdings ein wirklich steiniger Weg, voller Streit, endloser Tränen und ganz ganz vieler Versuche, wie es doch irgendwie funktionieren könnte.

    Es freut mich, dass du hier her gefunden hast und ich hoffe, du findest viele Antworten auf deine Fragen. Manchmal wird es ja schon dann ein wenig leichter, wenn man sich nicht mehr ganz so alleine fühlt. Hier triffst du auf Menschen, die dich verstehen.

    Herzliche Grüße, Lea

  • s dahin und auch danach, war es allerdings ein wirklich steiniger Weg, voller Streit, endloser Tränen und ganz ganz vieler Versuche, wie es doch irgendwie funktionieren könnte.

    Hallo Lea!


    Danke für deine tolle Nachricht! Und auch wenn es jetzt doof ist, da ich es niemandem wünsche, bin ich froh nicht alleine zu sein 🥰

    Ich mache mit ihr wirklich die Hölle durch, ich habe schon etliche Versuche durch mich zu distanzieren aber ich habe sie immer und immer wieder an mich Ran gelassen. Früher, weil ich dachte vielleicht endlich die liebe zu bekommen die ich brauche. Und heute, weil ich dachte sie ändert sich, der Kinder zu liebe.

    Ich habe aber einen Hoffnungsschimmer, wir ziehen in knapp 3 Wochen um. Und alleine deswegen kriege ich die nötige Distanz. So wie schlimm wie es mittlerweile geworden ist, halte ich es nicht mehr aus.


    Am liebsten würde ich erstmal den Kontakt für ein paar Wochen einstellen, der Umzug und die Eingliederung in den kindergarten der beiden wird bestimmt eh stressig genug. Aber irgendwie plagt mich dann ein unglaublich schlechtes Gewissen, weil wenn sie etwas möchte, zb die Kinder sehen, wird sie so emotional und ich knicke irgendwann ein.

    Aber genau aus diesem Teufelskreislauf möchte ich raus..

  • Guten Morgen MeHaTy,

    ganz bestimmt hätte ich es mir anders gewünscht, als es letztlich gekommen ist, leider war das für uns nicht möglich. Natürlich würde ich mir, wenigstes für meine Kinder, eine liebende, sich kümmernde Oma wünschen. Wenn ich ehrlich bin, dann geht es den Kinder allerdings besser so wie es ist, sie vermissen nicht, was sie nicht kennen.

    So wie schlimm wie es mittlerweile geworden ist, halte ich es nicht mehr aus.

    Und genau das ist eben der Punkt. Du hältst es nicht mehr aus, dir tut es nicht gut, so wie es ist. Aber damit es den Kindern gut gehen kann, muss es der Mutter gut gehen und ich denke mal, du wünscht dir für deine Kinder nur das Beste.

    Umziehen und Eingewöhnung ist anstrengend, da brauchst du deine ganze Kraft, so wie eigentlich immer, als Mutter und Mensch! Als EKA haben wir es mit verdrehten Rollen zu tun und müssen immer wieder daran erinnert werden, dass nicht die Eltern unsere Fürsorge benötigen, sondern wir selbst und unsere Kinder.

    Vielleicht ist das ja wirklich ein guter Zeitpunkt, um euch eine Erholungspause von deiner Mutter zu gönnen. Es ist möglich das offen zu kommunizieren und dann wirklich auf Durchzug zu stellen. Meine Mutter hat zum Beispiel nie unsere Festnetznummer von uns bekommen. So konnte ich sie blockieren oder frei entscheiden ob ich ran gehen wollte. Du musst nämlich mit niemandem reden, der dir nicht gut tut und schon gar nicht zu einer Uhrzeit, bei der schon klar ist, wer sich am Ende schlecht fühlen wird.

    Und übrigens, es ist nicht doof, wenn man sich nicht so alleine fühlen möchte! Es gibt so viele von uns, es spricht nur kaum einer darüber, dabei kann genau damit Heilung beginnen.

    Liebe Grüße, Lea

  • Guten Morgen MeHaTy!

    Der Umzug wird Dich auf andere Gedanken bringen und Dich erstmal ablenken.

    Kümmer Dich um Dich und Deine Familie, die sollten immer an erster Stelle stehen!

    Möchtest Du Dich mit den anderen im offenen Bereich austauschen?

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Den Link anklicken, kurz etwas schreiben und dann verschieben wir Dein Thema

    in den entsprechenden Bereich im offenen Forum.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Alex07 25. Juni 2022 um 12:17

    Hat den Titel des Themas von „Oma (meine Mama) hat ein Alkoholproblem..“ zu „MeHaTy: Oma (meine Mama) hat ein Alkoholproblem..“ geändert.
  • Hallo MeHaTy,

    deine Bewerbung ist angekommen und akzeptiert. Du kannst dich nun im Forum richtig austauschen.

    Gruss

    Alex

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

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