UweH - Vorstellung

  • Hallo, ich bin Uwe, 51J und bin seit gut 10 Jahren Alkoholiker, aber auch davor habe ich oft und gerne Alkohol getrunken.

    Ich bin seit 22J Verheiratet und habe 2 Kinder.

    Da ich selber merke wie derzeit mich die Sucht verändert (werde im Rausch immer aggressiver etc.)

    möchte ich komplett auf den Alkohol für immer verzichten.

    Leichter gesagt als getan, habe es auch in der Vergangenheit, meist aber halbherzig, versucht.

    Leider bin ich recht eingebunden: Beruf, kranke Ehefrau, 2 Kinder, pflegebedürftige Mutter, etc. Daher hatte ich mich bisher auch immer wieder leicht herausgeredet.

    Eine Entzugsklinik wäre nett, aber was macht in der Zeit meine Familie die auf mich angewiesen ist?

    Wir wohnen ländlich und ich sorge für die Einkäufe, etc. da es im Ort keinen Laden gibt.

    Ich bin mir aber Sicher, dass ich es auch alleine schaffe, wenn ich mich irgendwo hinwenden kann wenn ich Fragen, Probleme oder eben den berühmten Saufdruck bekomme.

    Und genau aus diesem Grund habe ich mich hier Angemeldet.

    Warum ich trinke, wann abends immer der Einstig ist habe ich schon analysiert.

    Es beginnt immer wenn meine Pflichtaufgaben außer Haus Erledigt sind, meist bin ich gegen 17:30 fertig und fahre vom Einkaufen nach hause. Hier beginnt es dann meistens auf der Heimfahrt mit einem Piccolo.

    Dies möchte ich ab sofort geändert, lieber ein Energydrink oder Eiweißshake auf der Heimfahrt.

    Auch habe ich gestern noch dafür gesorgt, dass im Hause kein Alkohol mehr ist und in meiner Geldbörse ein Zettel eingeklebt habe mit der Aufschrift KEIN ALKOHOL!- denk an Deine Familie!

    Dieses mal muss ich es nicht schaffen sondern ich WILL es schaffen, will es mir selber beweisen.

    Und nun Danke das Ihr es gelesen habt, bis bald

    Uwe

    Kurzer Nachtrag:

    Körperliche Entzugserscheinung hatte und habe ich bisher noch nie gehabt.

    Einmal editiert, zuletzt von UweH (5. Oktober 2022 um 10:43)

  • Hallo Uwe,

    es ist gut, dass Du Dich hier angemeldet hast und etwas ändern möchtest.

    Es beginnt immer wenn meine Pflichtaufgaben außer Haus Erledigt sind, meist bin ich gegen 17:30 fertig und fahre vom Einkaufen nach hause. Hier beginnt es dann meistens auf der Heimfahrt mit einem Piccolo.

    Das ist das Belohnungszentrum, was bei Dir anspringt. Es gibt immer einen Grund zu trinken. Entweder sind es negative Umstände, die gern als Ausreden genommen werden, wie z. B. "Zu Hause läuft alles schlecht oder stressig, auf der Arbeit ist alles schlecht oder stressig" oder eben positive Dinge, die ein Euphoriegefühl verstärken sollen, wie z. B. "Arbeit ist geschafft, das Wetter ist toll, Gartenarbeit erledigt usw.".

    Kurzer Nachtrag:

    Körperliche Entzugserscheinung hatte und habe ich bisher noch nie gehabt.

    Das spielt letztendlich keine Rolle, ob nun eine psychische oder körperliche Abhängigkeit besteht. Manche bemerken eine körperliche Abhängigkeit auch gar nicht, weil sie die Symptome wie aggressive Stimmung, Gereiztheit, Müdigkeit gar nicht mit einem Entzug in Verbindung bringen oder weil es gar nicht zu richtigen Entzugserscheinungen kommen kann, da der Körper vorher eh schon Nachschub bekommen hat.

    Es zwingt Dich niemand, in eine Klinik zu gehen, aber Du solltest mit einem Hausarzt sprechen, da das plötzliche Absetzen von Alkohol gefährlich ist. Schau mal dieser Artikel hier:

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    Siehst Du Dich denn als Alkoholiker und möchtest abstinent leben?

    LG Cadda

  • Hallo Cadda,

    danke für Die Infos.

    Bei der Aussage:

    Körperliche Entzugserscheinung hatte und habe ich bisher noch nie gehabt.

    meinte ich, dass ich schon öfters, auch in diesem Jahr, wochenweise auf Alkohol verzichtet habe ohne Entzugserscheinungen zu bekommen.

    ( aber Dauerhaft aufhören hatte ich da noch nicht in Betracht gezogen eher nur gewollt, weniger Trinken, aber mittlerweile weiß ich dass das auf Dauer nix wird. Daher mein jetziger Entschluss, über den ich auch wirklich lange nachgedacht habe, für immer auf Alkohol zu verzichten.)

    Mein Hausarzt weiß bescheid und ist bereit mich zu begleiten.

    Auch weiß meine Frau bescheid und kann im Notfall reagieren, auch mit ihr habe ich offen darüber gesprochen.

    Und ja ich sehe mich als Alkoholiker und möchte unbedingt abstinent leben.

  • Ich habe mich schon mehrere Wochen mit dem abstinent Leben beschäftigt, vieles Gelesen und auch gemacht, wie z.B. Notfallkoffer, Selbsthilfeprogramme gelesen, Bücher zum Thema Alkoholkrankheit gelesen und mich auch drin wieder gefunden. Habe aber festgestellt, das Lesen alleine nicht die Lösung ist, sondern auch der Direkt Austausch für mich wichtig ist, schreiben zu können und Antworten erhalten, wenn es gerade scher fällt durchzuhalten, sich gegenseitig zu Motivieren etc.

  • Eine Freischaltung erfolgt erst nach der Entgiftung. Samstag ist ja noch nicht so lange her. Du kannst aber gern hier weiter schreiben bis dahin.

    Wie geht es Dir denn mit Deiner Entscheidung? Fällt es Dir schwer, keinen Alkohol zu trinken?

    Du kannst Dich hier ja mal ein wenig umschauen. Es sind gute Artikel hier, die Dir gerade in der ersten Zeit helfen können.

    Wie z. B. die Grundbausteine.

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

  • Oh da haben sich unsere Beiträge überschnitten.

    Klasse, dass Du schon viel davon gelesen hast.

    Ja, sich auszutauschen ist nochmal eine andere Sache.

    Du kannst wie gesagt ja schon mal lesen, Dich umsehen und bis nach der Entgiftung hier in Deinem Thema schreiben.

  • Ich habe hie mich schon einige Zeit umgeschaut und eingelesen, ja finde auch das es hier viel Hilfreiches gibt.

    Das war auch der Grund mich hier anzumelden.

    Die Freischaltung ist mir 2. Rangig, kann ja erstmal hier alles reinschreiben.

    Es Fällt mir Zeitweise schwer keine Alkohol zu Trinken.

    Aber immer wenn ich Gelüste bekomme versuche ich mich abzulenken.

    Ich versuche dann einfach die bisherigen Routienen zu ändern. Einfach spazieren gehen statts die Flasche zu öffnen, tut Hund und mir gut :) Zum Beispiel auch andere Einkaufsläden zu nutzen, wo der Wein eben nicht direkt an der Warteschlange bei der Kasse platziert ist.

    Ich versuche mich "neu zu programmieren" und die alten Routinen zu löschen und neue, alkoholfreie, Routinen anzutrainieren

  • Aber immer wenn ich Gelüste bekomme versuche ich mich abzulenken.

    Ich versuche dann einfach die bisherigen Routienen zu ändern. Einfach spazieren gehen statts die Flasche zu öffnen, tut Hund und mir gut :) Zum Beispiel auch andere Einkaufsläden zu nutzen, wo der Wein eben nicht direkt an der Warteschlange bei der Kasse platziert ist.

    Hallo Uwe

    Willkommen hier im Forum!

    Das oben zitierte ist genau der Weg, wenn Saufdruck aufkommt. Verlassen der Situation, Ablenkung und viel Wasser oder Tee trinken.

    Nimm bei Spaziergängen am besten auch immer ne Pulle Wasser mit.

    Und Du musst lernen, auf Dich zu schauen, sozusagen einen gesunden Egoismus zu entwickeln.

    Hast Du genug gegessen? Getrunken? Hattest Du ausreichend Schlaf?

    Manchmal entsteht Saufdruck aufgrund solcher scheinbaren Banalitäten.

    Bei mir war es so, das ich von Anfang an meines trockenen Lebens meine Abstinenz zur Prio1 gemacht habe.

    Denn darauf beruht letztendlich mein trockenes Leben. Und mit Prio1 meine ich es wirklich so...alles andere kann erst danach kommen.

    Denn würde ich wieder saufen, würde mein jetziges Leben wie ein Kartenhaus zusammen brechen. Und das will ich nicht.

    Und meine Familie auch nicht.

    LG und alles Gute weiterhin!

    Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    danke.

    Das mit dem Wasser und Tee trinken werde ich versuchen.

    Das mit dem Egoismus ist schwerer hin zu bekommen, aber wurde mir auch schon mal in einer Papa-Kind-Kur gesagt.

    Aber mit 2 Kindern, einer dauerhaft kranken Frau und zusätzliche pflegebedürftige Person ist das oft recht schwer zu realisieren.

    Bin ja nebenher auch noch Berufstätig :saint:

  • Aber mit 2 Kindern, einer dauerhaft kranken Frau und zusätzliche pflegebedürftige Person ist das oft recht schwer zu realisieren.

    Bin ja nebenher auch noch Berufstätig

    Hallo Uwe, das hört sich nach einer Überforderung an. Nicht gut.

    Nur nicht mehr zu trinken wird nicht ausreichen.

    Es sind oft weitreichendere Lebensveränderungen notwendig, um trocken bleiben zu können.

    Dazu gehört auch, sich vor dauerhafter Überforderung selbst zu schützen.

    Man wird nicht alles gleich sofort verändern können...aber man sollte langfristig zusehen, das es einem wirklich gut geht.

    Vielleicht kannst Du Teile der Pflege Deiner Angehörigen ein bisschen auslagern, damit nicht so viel Last auf Dir drückt?

    Wurden beispielsweise Pfegegrade beantragt? Kann man einen caritariven Verein evtl. um Hilfe bitten?

    Wer kann sonst unterstützen?

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    Pflegegrade haben beide aber wenn Du sieht was du dafür an Leitung bekommt reicht das bei weitem nicht aus.

    Denke aber, dass ohne Alkohol meine Antriebskraft und Energie auch wieder zurück kommen wird und es mir dadurch auch wieder leichter fallen wird.

    Ich habe ja schon einiges an Hilfe, denke, dass Hauptproblem ist aber dass mir durch das viele Trinken die Antriebskraft und Energie fehlt und mich nur noch hin und her schleppe.

    Auch bin ich aktiv dabei mich zu entlasten.

  • OK, habe mich entscheiden in einigen Teilen mein Leben umzukrempeln.

    Vieles kann ich nicht ändern, aber ich werde mit einer "Entgiftung" durch Heilfasten durchziehen, die Ernährung umstellen und mir wieder meine Zeit für Sport nehmen.

    Mein Motto: "Laufen statt saufen."

    Überraschender Weise hatte ich gestern Abend gar kein Verlangen nach Alkohol.

    Habe mich lieber um die geplanten Veränderungen in meinem Leben gekümmert.

    LG Uwe

  • Hallo Uwe,

    es geht ja darum, ZUFRIEDEN trocken leben zu können und nicht mit der Faust in der Tasche.

    Wenn Du mehr Zeit für Dich brauchst, auch zum sporteln, dann ist es wichtig, Dir diese Zeit auch freizuschaufeln.

    Wie nun genau, weiß ich auch nicht, da ich Deine familiäre Situation nicht kenne.

    Aber es ist auf jeden Fall so, wenn es Dir gut geht, profitiert auch Deine Familie davon.

    Könnte allerdings sein, das es für sie etwas " unbequemer" wird.

    Beispiel aus meiner Familie:

    Meine Schwiegermutter pflegte ihren Lebensgefährten bis zum Schluss. Das konnte sie aber nur, weil sie sich auch weitere Hilfe heranzog. Beim Putzen kam jemand von der Caritas zur Hilfe und Schwiegervater hatte auch ne Pflegestufe, wo täglich jemand zur Unterstützung der Pflege kam.

    Zusätzlich fuhr Schwiegermutter jedes Jahr für 2 Wochen in Kur, darauf bestand sie auch, obwohl Schwiegervater meckerte, weil er dann in die Kurzzeitpflege musste.

    Später fanden sie dann auch eine Frau, die ihn derweil Zuhause pflegte.

    Es gibt immer irgendwo Wege...könnte allerdings erstmal Meckerei nach sich ziehen.

    Laufen statt Saufen...finde ich gut :thumbup:

    LG Sunshine

  • Sunshine,

    danke für deine Ausführungen.

    Ist ja nicht so, dass ich mir nicht schon Unterstützung gesucht habe. Für die Pflegeperson habe ich habe ich Reinigungskräfte die die Wohnung auf Vordermann halten, sie wohnt auch in einem seniorengerechten Haus und habe auch einen Pflegedient unterstützend dabei.

    Und Pflegheime sind entweder recht unterirdisch in der Betreuung oder Unbezahlbar.

    Für uns zu Hause suche ich aktuell eine Reinigungskraft, die aber auch verlässlich ist und bezahlbar.

    Habe da aber schon meine Odyssee durch. Eine kam einfach um eine Uhrzeit die sie wollte, da hatte sich meine Frau immer sogen gemacht was ihrer eigenen Gesundheit noch verschlechtert, die nächste putze was sie wollte und nicht was sie sollte, die nächste wollte 35,-/ Std, etc.

    Eine verlässliche Reinigungskraft zu finden ist hier recht schwer.

    Meine Frau geht auch jedes Jahr 4-6 Wochen in die Klinik um sich wieder Aufzufangen zu lassen und ab ende Nov. haben wir dann auch endlich wieder einen Psychologen der sie regelmäßig betreut. (Wartezeiten hier sind aktuell gut 1 Jahr, wenn sie Dich überhaupt auf die Warteliste aufnehmen.)

    Denke aber auch, das wenn ich ab 19:00 noch nüchtern bin auch jeden Tag 2-3 Std Zeit gewonnen habe wo ich was für mich machen kann, da ich bisher ja ab da nicht mehr wirklich ansprechbar bzw. aktiv war (Besoffen auf der Coach rumgelegen bin)

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!