Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt über 40 Tage trocken bin (ja, klingt noch sehr kurz im Vergleich mit ein paar anderen hier), versuche ich mein Leben auch dementsprechend anzugleichen.
Nun habe ich mich unter anderem von ein paar Bekannten "getrennt". Das viel nicht besonders schwer, denn wir hatten eigentlich nur einen gemeinsamen Nenner, nämlich den Alkohol.
Gestern hatte ich aber ein unschönes Erlebnis auf einer Familienfeier: Mein Bruder hat das gleiche Problem wie ich, nur kommen bei ihm noch Medikamente hinzu und so richtig weiß wohl niemand, was der sich so alles reinpfeift. Auf alle Fälle war er vor dem Treffen schon unglaublich fahrig und zappelig, was sich über den Abend natürlich noch zuspitze.
Ich verließ frühzeitig die Feier und hab nur noch mitbekommen, dass er dann noch mit ein paar weiter gezogen ist, ging wohl auch noch ein paar Stunden.
Dabei hat er sein Geldbeutel, Ausweiß, EC Karte verloren, leider aber nicht seine Autoschlüssel. Das heißt, heimgefahren ist er noch.
Das passiert bei ihm eigentlich immer. Von seinem Arbeitgeber wurde er auch schon zu einer Therapie geschickt. Nun geht es mir nicht speziell um diesen einen Abend, sonder darum, wie ich damit umgehen kann?!
Meine Familie spricht das Thema nicht an und ich fühle mich nicht in der Position als Moralapostel aufzutreten. Wie kann ich mich aus solchen Situationen rausnehmen ohne der Familie den Rücken zu kehren?
Und Böse gesagt, mir geht es dabei nicht darum, ihm zu helfen, das er Hilfe braucht, da muss er ganz alleine drauf kommen. Mir geht es darum, meine Trockenheit zu festigen und nicht mehr mit so jemandem an einen Tisch zu sitzen, wenn er sich mit Vollgas wegballert.
Vielleicht versteht mich hier ja der ein oder andere, war schonmal in einer ähnlichen Lage und kann berichten, wie man damit klar kommt.