Typhoon1969 - Verzweifelt, enttäuscht und kraftlos

  • Typhoon1969 Ich möchte kurz auf Dein "anschwärze" reagieren. Dir eine andere Perspektive dazu geben. Ich komme nämlich aus einer Familie, in der der Suff maximal versteckt wurde. Ich wurde schon als kleines Kind gedrillt, dass etwas ganz Schlimmes passiert, wenn ich darüber rede, dass mein Vater trinkt, dass ich mir damit schade, dass ich meine Eltern verrate. Und so habe ich geschwiegen. Und gelitten. Und ausgehalten, bis mein Vater eines Morgens Blut gespuckt hat, umgefallen ist, ins Krankenhaus kam und verstarb. Ich bin mir sicher, dass trotz des Versteckspiels einige Verwandte, Nachbarn und Freunde mitbekommen haben, dass mit meinem Vater/mit unserer scheinbar so heilen Familie etwas nicht stimmt - und ebenfalls geschwiegen haben. Wir haben alle ein "alles in Ordnung Theater" gespielt - unter dem ich wahnsinnig gelitten habe. Ich hab mich unfassbar allein gefühlt. Und ich hab bis heute Probleme, das Alles zu verarbeiten. Dies ist kein Appell, dass man Hinz und Kunz das Suchtproblem eines Angehörigen auf die Nase binden soll - aber es ist aus meiner Sicht auch kein "Verrat" oder "Anschwärzen" ... sondern an vielen Stellen unglaublich wichtig, um Vertuschung zu verhindern - und denen zu helfen, die am meisten leiden - und so hilflos, verletzlich und schutzbedürftig sind: den Kindern!

  • Typhoon1969 Ich möchte kurz auf Dein "anschwärze" reagieren. Dir eine andere Perspektive dazu geben. Ich komme nämlich aus einer Familie, in der der Suff maximal versteckt wurde. Ich wurde schon als kleines Kind gedrillt, dass etwas ganz Schlimmes passiert, wenn ich darüber rede, dass mein Vater trinkt, dass ich mir damit schade, dass ich meine Eltern verrate. Und so habe ich geschwiegen. Und gelitten. Und ausgehalten, bis mein Vater eines Morgens Blut gespuckt hat, umgefallen ist, ins Krankenhaus kam und verstarb. Ich bin mir sicher, dass trotz des Versteckspiels einige Verwandte, Nachbarn und Freunde mitbekommen haben, dass mit meinem Vater/mit unserer scheinbar so heilen Familie etwas nicht stimmt - und ebenfalls geschwiegen haben. Wir haben alle ein "alles in Ordnung Theater" gespielt - unter dem ich wahnsinnig gelitten habe. Ich hab mich unfassbar allein gefühlt. Und ich hab bis heute Probleme, das Alles zu verarbeiten. Dies ist kein Appell, dass man Hinz und Kunz das Suchtproblem eines Angehörigen auf die Nase binden soll - aber es ist aus meiner Sicht auch kein "Verrat" oder "Anschwärzen" ... sondern an vielen Stellen unglaublich wichtig, um Vertuschung zu verhindern - und denen zu helfen, die am meisten leiden - und so hilflos, verletzlich und schutzbedürftig sind: den Kindern!

    Hallo Lanananana,

    das will ich ja: Den Kindern helfen. Nur wie gesagt, wenn die 10jährige mitbekommt, dass ich hier beim Klassenlehrer etwas sage, wird sie es nicht verstehen und es persönlich nehmen. Meine Frau wird alles abstreiten und mich vor meiner Ziehtochter und der Schule als Psychopath hinstellen (was ich in ihren Augen ja sowieso bin, da ich mich wehre). Vielleicht wird meine Ziehtochter es in 10 Jahren verstehen, das ich ihr eigentlich helfen will......

    Liebe Grüße,

    Typhoon

  • Lieber Typhoon,

    bei Eurem gemeinsamen Sohn sind für Dich bzgl. Schule die Karten noch offen für Dich, wenn er, wie Du schreibst, erst eingeschult wird. Das würde ich nutzen und wenn möglich eigenständig Kontakt zum Lehrpersonal pflegen.

    Weitere Angehörige, die es angehen sollte, und die auch Deiner Frau ggf. helfen könnten, hast Du informiert - mehr ist da für Dich nicht möglich.

    Die Reaktion Deiner Schwiegerfamilie erinnert mich an die meiner. Was mir einfällt, meinen eigenen Mann schlecht zu reden, am Wochenende mal (!) Alkohol zu trinken, sei doch etwas völlig Normales, bei ihnen sei er noch nie auffällig gewesen, ich sehe Gespenster und sei offenbar keine gute Frau, wenn ich nicht meinem Mann beistehen und zu rundum-Erfolgen bzgl. einer positiven Außenwirkung verhelfen will. Da wusste ich, ok, keine Bündnismöglichkeiten gegen die Suchterkrankung gegeben.

    Jahre später hieß es dann, als das Problem unverkennbar war, das sei alles meine Schuld, ich würde ihm das Zeug aufnötigen und quasi selbst einflößen, um ihn schwach und abhängig von mir zu halten.

    Kurz, die familiär Fremde/Eingeheiratete ist im Zweifel immer die Blöde/Böse. Das Gute an dieser Erkenntnis ist, dass man dann befreiter nur für sich selbst handeln kann und auf Schwiegerangehörige keine Rücksicht zu nehmen braucht.

    Da die älteren Kinder nicht Deine leiblichen Kinder sind, würde ich auch davon ausgehen, dass sie versuchen werden, im Konfliktfall ihrer Mutter beizustehen. Wenn Deine Frau eine Eheberatung/Paartherapie verweigert, vermute ich, dass sie ahnt, worauf es hinauslaufen würde und sich daher einer offenen Positionierung nicht stellen mag.

    Aber die Ablehnung einer solchen Beratung ist ja auch eine Notiz wert....

  • Oh Mann, das ist eine richtig miese Situation, in der du da steckst.

    Ich bin echt fassungslos, dass du so wenig Unterstützung von den Beratungsstellen und dem Jugendamt bekommst, das darf doch wohl nicht wahr sein. Wenn du genug Kraft hast, würde ich aber versuchen, da dran zu bleiben, vor allem für deinen Jüngsten.

    Dass die Schwiegerfamilie das Problem abstreitet... puh. Da weiß man ja kaum, was man dazu sagen soll. Immerhin ist es ja offiziell dokumentiert mit der Alkoholfahrt deiner Frau. Daraus kann ja auch keiner einen Strick drehen von wegen einmaliger Ausrutscher, denn wenn man mit 2 Promille überhaupt noch in der LAge ist, sich hinters Steuer zu setzen, dann muss man ja schon von einem hohen regelmäßigen Konsum und einer Toleranzentwicklung ausgehen.

    Und lass dir bloß nicht einreden, dass du der Grund bist, warum sie trinkt. Gründe und Ausreden wird sie immer finden, das gehört wohl zum Krankheitsbild dazu.

  • Oh Mann, das ist eine richtig miese Situation, in der du da steckst.

    Ich bin echt fassungslos, dass du so wenig Unterstützung von den Beratungsstellen und dem Jugendamt bekommst, das darf doch wohl nicht wahr sein.

    Da hat Panama recht und es tut mir leid dass du da so tief drin steckst und irgendwie keinen Ausgang findest.

    Ich denken du musst da auch sehr bedacht rangehen. Einen Schritt nach dem anderen damit die Kids sich nicht noch weiter von dir entfernen.

    Du hast wohl recht, unserem "Großen" hier eine Mitschuld geben zu wollen, ist nicht fair.

    Das freut mich dass du das noch mal überdenkst. Ich glaube, er versucht gerade sein Leben zu ordnen. Ihm hilft es bestimmt, wenn er über seine Sorgen und Probleme sprechen kann und vor allem verstanden wird. Denn ich vermute, er weiß genau was bei seiner Mutter abgeht. Aber es sehen und mitzubekommen ist was anderes als es zu begreifen und zu verarbeiten. Er schützt sich selbst und das ist gesund!!!! Er trägt sein Rucksack dadurch schon schwer genug. Jeder der ihn versteht, ihm sagt es liegt nicht an ihm denn es ist eine Krankheit kann ihm beim Verarbeitungsprozess helfen.

    unser 6jähriger kommt erst dieses Jahr in die Schule. Ich bin mir sicher, das die Erzieherinnen das Alkoholproblem meiner Frau dort auch schon mitbekommen haben

    Sprich es doch bei einem Elterngespräch an. Bitte um ein Entwicklungsgespräch ohne die Mutter, bitte um Stillschweigen. Das muss und wird in der Regel eingehalten.

    Auch in der Schule werden solche Gespräche vertraulich behandelt. Vertraue da den Pädagogen. Ich selbst hab in einer KITA gearbeitet und arbeite in der Schule. Wir behandeln solche Fälle immer sehr vertraulich. Wir hören uns natürlich auch beide Seiten an. Ganz diplomatisch ohne das die Mutter was bemerkt. Und ehrlich gesagt glaube ich auch, dass sie schon was mitbekommen haben. Kinder erzählen ganz nebenbei von zu Hause und wir können uns dann ein gutes Bild vom Zusammenleben machen. Da vertraue ich voll und ganz auf meine Kollegen*innen.

    Eine Frage habe ich noch. Du meintest sie hat die Kinder mal vernachlässigt, keine Körperpflege kein Essen und sie Stundenweise alleine gelassen. Du hast es am WE dann wieder begradigt. Waren die Kids da nicht in der KITA und Schule? Denkst du, dass dies niemand aufgefallen ist?

    Gleiches auch in der Schule der 10jährigen, ich bin da zwar bei Elternabenden dabei, aber das meiste läuft hier auch über meine Frau. Und ich denke, wenn meine Ziehtochter das mitbekommen würde, das ich in der Schule meine Frau "anschwärze", würde sie mir das nicht verzeihen.

    An den meisten Schulen gibt es eine JaS (Jugendsozialarbeit an Schulen) gibt es auch in manchen Grundschulen schon, zumindest hier bei mir in meinem Bundesland. An meiner Grundschule haben wir zwei JaS Mitarbeiter*innen. Bitte melde dich da. Lanannanana hat es schon sehr gut erklärt, es ist kein anschwärzen sondern eine Hilfestellung und genaues Hinschauen.

    Du hast Angst, verstehe ich voll, würde mir genauso gehen. Du hast Angst den Bezug zu deinem Sohn/Ziehtochter zu verlieren. Die Angst ist nach meinem erachten auch gerechtfertigt. ABER still sein und nichts machen schadet den Kindern und ist keinen Option! Du beschreibst ja schon sehr gut wie alles verworren ist. Kein Kontakt je zu den Schwiegerfamilien usw.

    Hast du dir schon Gedanken gemacht ob du dich trennen willst, wenn ja, wie willst du die Betreuung der Kinder oder deines Sohnes angehen. Du brauchst für dich eine Entscheidung, wenn auch erst mal nur Gedanklich, dann einen Plan und dann ein Ziel dass du fokussieren kannst. Dann siehst du klarer und kannst einen Schritt nach den anderen abarbeiten. Nur so wirst du die Kraft haben durchzuhalten um dann dir die Steine die dir in den Weg gestellt werden aus dem Weg zu räumen.

    Schritt 1: Überlege was du genau willst

    Schritt 2: Nochmals einen Versuche starten, behördliche Hilfe zu generieren um so einen fachlichen Verbündeten an deiner Seite zu haben.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Du schaffst das für die Kinder!!!

    Liebe Grüße Petra

    2 Mal editiert, zuletzt von PetraPetra (5. März 2023 um 15:08)

  • Da die älteren Kinder nicht Deine leiblichen Kinder sind, würde ich auch davon ausgehen, dass sie versuchen werden, im Konfliktfall ihrer Mutter beizustehen.

    Ich hätte bei den nicht leiblichen Kindern ja auch keine Chance auf ein Sorgerecht. Und um unseren Jüngsten werde ich kämpfen. Aber auch das wird ja dann wieder rumgedreht: Dann wird es heißen, ich bevorzuge mein eigenes Kind vor den anderen :roll: .

    Was ich aber jetzt schon weiß: Meine Frau wird mit allen Mitteln versuchen, mich in den Schmutz zu ziehen. Das hat sie im Dezember nach ihrer Alkoholfahrt schon einmal versucht. Ich hatte dort das erst Mal angedeutet, dass ich eine Trennung will. Damals war da mein Jobwechsel und sie wollte meinem ehemaligen Arbeitgeber anrufen, dass ich die Firma bestohlen hätte (was natürlich bei den Haaren herbeigezogen war!) und meinen neuen Arbeitgeber, dass ich ein Psychopath wäre. Ich bin dann in die Offensive gegangen und habe meinem ehemaligen Chef angerufen und habe ihm von der Krankheit meiner Frau erzählt. Mir wird auch wohl auch nichts anderes übrig bleiben, als hier mit meinem Vorgesetzen der neuen Firma zu sprechen. Ich finde das einfach nur traurig, das man versuchen will, mit Lügengeschichten das Leben eines Anderen zu zerstören :cry:.

    Liebe Grüße,

    Typhoon

  • Oh Mann, das ist eine richtig miese Situation, in der du da steckst.

    Ich bin echt fassungslos, dass du so wenig Unterstützung von den Beratungsstellen und dem Jugendamt bekommst, das darf doch wohl nicht wahr sein. Wenn du genug Kraft hast, würde ich aber versuchen, da dran zu bleiben, vor allem für deinen Jüngsten.

    Dass die Schwiegerfamilie das Problem abstreitet... puh. Da weiß man ja kaum, was man dazu sagen soll. Immerhin ist es ja offiziell dokumentiert mit der Alkoholfahrt deiner Frau. Daraus kann ja auch keiner einen Strick drehen von wegen einmaliger Ausrutscher, denn wenn man mit 2 Promille überhaupt noch in der LAge ist, sich hinters Steuer zu setzen, dann muss man ja schon von einem hohen regelmäßigen Konsum und einer Toleranzentwicklung ausgehen.

    Und lass dir bloß nicht einreden, dass du der Grund bist, warum sie trinkt. Gründe und Ausreden wird sie immer finden, das gehört wohl zum Krankheitsbild dazu.

    Hallo Panama,

    ich werde heute noch eine neuerliche Mail an das Jugendamt verfassen und noch einmal auf die Dringlichkeit hinweisen. Die 2 Tage, die ich hier im Forum bin, haben mir neuen Mut gegeben. Hierfür danke ich Euch allen ganz herzlich!

    Liebe Grüße,

    Typhoon

  • Hallo PetraPetra,

    ich denke schon, dass die Erzieher in der Kita das schon mitbekommen haben. Ich weiß, dass der Jüngste hier schon mit seinen Freunden in der Kita gesprochen hat, hat er mir erzählt. Ich werde auch hier versuchen, ein Gespräch zu suchen.

    Und auch in der Schule könnte dies schon bekannt sein. Auch die 10jährige hat da mit ihren Freundinnen über das Thema gesprochen. Außerdem sollte ja auffallen, wenn meine Frau statt mit dem Auto plötzlich zu Fuß kommt.

    Die Gedanken, eine Trennung durchzuziehen, hat sich, seit ich in diesem Forum bin, gefestigt. Ich hoffe, dass ich mich nicht wieder durch meine Frau "einlullen" lasse. Sie wirft mir ja vor, bei dem "kleinsten" Problem gleich die Beziehung wegzuschmeißen. Aber ich mache mir schon viele Gedanken über das Leben und den Ablauf "danach". Das Schlimmste wäre halt für mich, wenn ich das Sorgerecht nicht bekommen würde......

    Liebe Grüße,

    Typhoon

  • Lieber Typhoon,

    dann hat das bei Deiner Frau wohl tief gesessen, dass Du ihr Deinen Trennungswunsch schon mal zu verstehen gegeben hast.

    Also ist es nun egal, was Du weiter für Dich (und die Kinder) machst, es wird ihrerseits vermutlich alles als böse bewertet. Wer sich gekränkt fühlt, haut gegen die empfundene Verletzung oft einfach um sich.

    Du hast aber einen Vorteil: Du kannst rational abwägen, vorausschauend planen, entscheiden und dann dabei bleiben, Deiner suchtbelasteten Frau dürfte das deutlich schwerer fallen.

    Also kannst Du Dich auf Dich und die bestmöglichen Chancen für die Kinder konzentrieren und Dich auf anstehende Fachberatungstermine freuen.

    Viele Grüße

    9Leben

  • Ach Mensch, das liest sich wirklich alles so schlimm. Wie ist denn der Kontakt zu den leiblichen Vätern deiner Stiefkinder?

    Hallo Panama,

    zum leiblichen Vater des "Großen" habe ich keinen direkten Kontakt. Mit dem Vater der "Mittleren" habe ich schon mehrfach telefoniert und ihm erzählt, was bei uns alles so "abläuft". Auch da muss ich kurz ausschweifen: Als ich meine Frau vor 8 Jahren kennenlernte, hat sie mir nur Schlechtes über ihn erzählt. Er wäre ein starker Alkoholiker, der sie und sein Kind sehr schlecht behandelt hätte. Somit wollte ich nur den nötigsten Kontakt zu ihm. In unseren Telefonaten hat er mir nun aber erzählt, dass es damals genau andersrum lief. Meine Frau hatte dort schon extremen Alkoholkonsum und hat wohl auch in der Schwangerschaft des Kindes jede Menge harten Alkohol getrunken und auch randaliert. Das Sorgerecht hat aber damals trotzdem meine Frau bekommen.

    Liebe Grüße,

    Typhoon

  • In unseren Telefonaten hat er mir nun aber erzählt, dass es damals genau andersrum lief.

    Na, sieh mal an - ein potenzieller Bündnispartner an Deiner Seite im Interesse des Wohls Deiner Stieftochter :wink: ?

    Hast Du Dich mit Ihrem leiblichen Vater mal persönlich getroffen?

  • Na, sieh mal an - ein potenzieller Bündnispartner an Deiner Seite im Interesse des Wohls Deiner Stieftochter :wink: ?

    Hast Du Dich mit Ihrem leiblichen Vater mal persönlich getroffen?

    Nein, nur Telefonate. Er wohnt mehrere 100 Kilometer weit weg. Ein Bündnispartner wäre er allemal, aber ob er verlässlich wäre, weiß ich nicht. Er zahlt schon länger keinen Unterhalt mehr für die Stieftochter (und liegt auch deshalb mit meiner Frau im "Clinch"). Alles nicht so einfach bei uns :roll: . Das war vor meiner Zeit und hier steht dann seine Aussage gegen die meiner Frau.

  • Hallo zusammen,

    die neue Mail an das Jugendamt habe ich gestern noch rausgeschickt und nochmal mit Nachdruck auf die Dringlichkeit hingewiesen. Heute habe ich auch schon Rückantwort bekommen: "Ich habe den Eindruck, die Situation spitzt sich extrem zu- vor allem auch für Ihre Kinder. Deswegen möchte ich noch einmal mit Nachdruck auf die Notwendigkeit der Familienberatung verweisen. Ich denke, egal in welche Richtung Sie ihre Wege ausrichten, benötigen sie dringend diese Begleitung"

    Ich wollte zwar eigentlich alleine ein Gespräch mit dem Jugendamt(die Mail ging auch an meine Frau), aber die Rückmeldung hört sich jetzt schon etwas resoluter an als die letzten Male. Meine Frau hat wohl auch gleich angerufen und versucht, mich dort zum "Sündenbock" zu machen (ist das eigentlich normal, habt ihr das auch so erlebt?).

    Mit dem Kindsvater meiner Stieftochter habe ich heute auch lange telefoniert und er hat mir bestätigt, dass meine Frau auch damals (vor 10 Jahren) schon alkoholkrank war und auch während der Schwangerschaft harten Alkohol getrunken hat. Er will mir hier zum Wohle seiner Tochter auch beistehen.

    Die ersten bzw. nächsten Schritte sind getan, aber ich fühle mich schrecklich..........

    Schönen Abend,

    Typhoon

  • Hallo Typhoon,

    na klar fühlst du dich erstmal schrecklich. Es sind ja auch alles schwere Schritte, denn nun wird es immer deutlicher, dass dein Weg da raus führt.

    Und bei all dem Schlimmen, was da passiert ist und passiert, ist es ja eine Veränderung. Und die macht erstmal Angst, das geht jedem so. Da hilft einfach nur, die schrecklichen Gefühle auszuhalten. Dir Highlights setzen. Nichts Großes, kleine Auszeiten reichen schon aus.

    Zum Beispiel einfach in Ruhe einen Kaffee trinken oder Tee, je nachdem, was du magst. Einfach 10 Minuten ganz in Ruhe. Kuscheln mit deinem Kind, wenn er es auch mag, einfach paar Minuten. All sowas. Das kann unheimlich gut tun, so kleine Highlights, jedenfalls war es bei mir so. Vielleicht wirkt es bei dir auch.

    Liebe Grüße

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


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