Alkoholiker- Abscheulich

  • Ich konnte mich einfach nicht mehr ertragen.

    Ist es besser geworden als trockener Alkoholiker? Oder ist es immer noch für dich abscheulich, Alkoholiker zu sein?

    Ich hatte in den nassen Jahren auch meine Höhen und Tiefen, jedoch mit dem trocken werden abgehakt. Vielleicht empfinde ich deswegen das Wort Alkoholiker nur als Krankheitsbezeichnung und dichte ihm nicht mehr zu als das was es ist.

    In den nassen Jahren hatte ich das Wort auch stigmatisiert. Hatte es auch so weiterverbreitet. Irgendwie auch als Selbstschutz. Ich konnte ja dann selbst keiner sein. Der versoffene Säufer? Ich doch nicht. ;)

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ist es besser geworden als trockener Alkoholiker? Oder ist es immer noch für dich abscheulich, Alkoholiker zu sein?

    Das Saufen machte mich (für mich) unerträglich.

    Nun saufe ich nicht mehr und alles ist wieder innerhalb der normalen Parameter.

    Ich weiß, dass ich abstinent bleiben sollte, damit das so bleibt.

    Ob ich Alkoholiker bin oder nicht, beschäftigt mich nicht (so sehr). Da ich keinen Suchtdruckdruck verspüre oder sonst ein Unwohlsein, bin ich einfach ich.

    Vielleicht interessiert es mich deshalb so, was Suchtdruck auslöst, was das "Wesen" der Sucht ausmacht, bzw. was die Behandelten in der Therapie zur Erkenntnis bringt.

    Diese 0815-Standartaussagen finde ich sehr unbefriedigend und erinnern mich oft an den Umgang mit kleinen Kindern ... das ist eben so und nun halt' die Klappe.

  • boah achelias

    du verlangst die quadratur des kreises. beschreib mir doch mal wie sich liebe konkret anfühlt oder sehnsucht oder trauer? aber so das ich es fühlen kann ohne das ich es je fühlen werde? es gibt dinge die kann man einfach nicht erklären die muß man erleben, was zum teufel ist dir so verdammt wichtig daran? willste bloß im gespräch bleiben oder was is dein problem? und was genau erwartest du denn? alle versuche zu erklären wie sich saufdruck anfühlt bügelst du als 08/15 ab. schätze mal wenn du es sooooo unbedingt wissen mußt dann wird dir nichts anderes übrig bleibem als wieder zu saufen um es dann zu erleben. sorry aber ich weiß wirklich nicht was dich antreibt.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • boah achelias

    du verlangst die quadratur des kreises.

    Die Quadratur des Kreises gelingt tatsächlich.

    Wenn man natürlich nur Lineal und Zirkel zur Hand hat, weil man vielleicht nichts anderes kennt, wird sie unmöglich.

    Ohne Transzendenz und "nur" einer Variablen (Mensch) wird diese Aufgabe sogar unlösbar.

    Nun ist bin ich neugierig, manche nennen es sogar voyeuristisch - soll'n 'se machen :wink: .

    Ich kann Gefühle beschreiben, ihre Auslöser, ihre Wirkung. Ich kann mich vom Blinden führen und mir seine Farben beschreiben lassen.

    Ich will niemanden etwas überbügeln, das sollen andere tun.

    Liebe Dorothea, dir auch noch einen zauberhaften Abend.

  • Da ich keinen Suchtdruckdruck verspüre oder sonst ein Unwohlsein,

    dann ist doch alles in Ordnung. Ich kann, dir eine Liste von Alkoholikern geben, die es gerne auch so hätten. Deine Probleme sind für sie ein Jammern auf hohen Niveau.

    Wenn du es nicht fühlen oder spüren kannst, wird es auch zu keiner „befriedigenden“ Erkenntnis kommen, was das auch immer für den einzelnen bedeutet. Ich habe nun auch noch keinen getroffen, der Saufdruck hatte und sich dann mit dem Wesen der Sucht auseinandergesetzt hat. Er war froh, standhaft gewesen zu sein. Und vermied in Zukunft diese Gefahrenstellen.

    In den nassen Jahren war es einfacher, da bekam ich trotz besseren Wissens plötzlich die Erkenntnis saufen zu müssen. Da hatte ich das Wesen der Sucht sofort verstanden. War zwar nochmal in der Anfangszeit des trocken Werdens wichtig, darüber nachzudenken und gewisse Dinge zu vermeiden, aber es spielte sich eine Routine ein.

    Ich selbst würde mich bei Suchtfragen auch nicht an einen Therapeuten wenden, die es nicht selbst erlebt haben. Er könnte ja auch „nur“ das Erlernte anwenden, aber Erfahrungen nicht mit mir teilen. Sind sicherlich hilfreich für das Stabilisieren oder gewisse Verhaltensregeln, aber mehr auch nicht.

    Diese 0815-Standartaussagen finde ich sehr unbefriedigend

    Wir im Austausch sind ja nicht da und dich zu befriedigen. Das ist doch deine Aufgabe.

    Wenn ich hier nicht das bekomme, was ich für meine Trockenheit „zusätzlich“ benötige, dann gehe ich dahin, wo ich es eventuell bekomme. Wir sind doch in Deutschland gesegnet mit allerlei Hilfestellen. Ich muss es doch nur tun. Hier ständig seine Unzufriedenheit zeigen, ist sicherlich nicht der Weg zu einer befriedigenden Lösung.

    Gruß Hartmut

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  • wußest du das psychopathen nicht in der lage sind irgend welche gefühle zu empfinden? da ist im hirn irgend ne "verkabelung" nicht richtig. die können einfach nichts empfinden, die sind in der regel sehr rational das es ja keine gefühle gibt die sie beeinflussen, ich hab einen in der familie der geht mir auch mit ähnlichen fragen auf die nerven. das problem dabei egal wie gut man es erklärt, ohne augen kann ich nicht sehen ohne ohren nicht hören und ohne gefühlszentrum nichts fühlen. nicht das ich dir hier was unterstellen will, viel mir nur grade so ein.

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    trocken seit 18.10.2001

  • wußest du das psychopathen nicht in der lage sind irgend welche gefühle zu empfinden?

    Wen fragst du da? Ich kenne das auch von Autisten oder andere Formen der Persönlichkeitsstörungen.

    Nun mag das für den einen oder anderen auch anstrengend sein, jedoch hier sind sie erstmal ausschließlich Alkoholiker und haben denselben Anspruch wie jeder andere auch. Was wir hier nicht können, auf jeden Einzelnen mit seinen Zusatzerkrankungen eingehen. Das gehört immer in professionelle Hände.

    Wir hatten hier auch schon mal einen Alkoholiker mit Asperger-Syndrom. Was für den einen oder anderen verwirrend war. Er hatte sich zwar dazu bekannt, was dann vieles erklärte, aber eben nicht von jedem verstanden worden ist.

    Nun sind wir hier „nur“ eine Selbsthilfegruppe und so mancher, der hier aufschlägt oder aufgeschlagen ist, hat Erwartungen, die weit über das Maß der Gruppe hinausgeht.

    Die einzige Erwartung, die ich mir hier setzen kann, ist die Erwartung an mich selbst, das Ziel, was ich mir gesteckt habe, umzusetzen.

    Für mich an euch.

    Gruß Hartmut

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  • ich wollte damit niemanden anklagen oder so, ich meine die situation an sich. anderes beispiel, ich möchte was übers malen erklären und ein blinder kommt und will wissen wie blau aussieht. nun kann ich mich den rest meines lebens damit beschäftigen zu versuchen diesem blinden blau zu erklären oder ich verstehe das es aussichtslos ist und erkläre in der zeit hunterten sehenden was zum malen.

    ich bin kein arzt und ich weiß nicht ob hier ein anderes wie auch immer geartetes problem vorliegt, ich sehe nur das man hier achelias seit wochen sämtliche aufmerksamkeit zukommen lässt um eine einzige frage zu klären deren antwort er entweder nicht verstehen kann oder will. seit wochen drehen wir uns hier im kreis. das finde ich allen anderen gegenüber schlicht unfair.

    ich sehe es als zeitverschwendung an jemandem etwas erklären zu wollen was er schlicht nicht verstehen kann. mit dem letzten satz ist niemand konkretes gemeint. wenn jemand eine andere erkrankung hat die das gefühlsleben stark verändert gegenüber dem durchschnittsbürger dann weiß ich nicht wie ich diesem menschen helfen könnte denn gefühle sind ja nun mal ein wichtiger punkt in unserem thema. rein rational lässt sich das ja nicht lösen. hier ergibt sich für mich die gleiche endlosschleife wie beim suff. und wenn man da nicht nen cut macht, wo soll das bitte enden?

    wie gesagt ich möchte niemandem was unterstellen oder gar wen angreifen, ich meine das ganz wertefrei und rational. ich finde es sinnfrei mich 100 mal zu wiederholen bei ein und der selben person. da muß dann eine andere hilfe her die ich als laie schlicht nicht leisten kann.

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    trocken seit 18.10.2001

  • Mir ist das öfter aufgefallen, dass du Partei für den einen oder anderen ergreifst. Ohne Wertung, nur ein auffallen.

    Ich ergreife nicht Partei für Personen, sondern gebe lediglich meinen Senf ab, wenn mir bestimmte (bewusst) unsachliche Äußerungen nicht gefallen. Meine Äußerungen sind auf die Sache und nicht für oder gegen bestimmte Personen, die ich persönlich gar nicht kenne, bezogen.

  • Den Eindruck habe ich nicht gewonnen. 9Leben gebraucht ihren Kopf zum Denken und stellt interessante Fragen, auch wenn ihre Ausführungen nicht unbedingt dem hiesigen mainstream entsprechen.

    Ich ergreife nicht Partei für Personen, sondern gebe lediglich meinen Senf ab,

    dann ist das nur Senf gewesen. Hatte ich wohl fehl interpretiert.

    Gruß Hartmut

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  • Ach Hartmut, du zitierst gerne verkürzt. Der entscheidende Teil des zweiten Zitats fehlt. :wink:

    Nichts für ungut, aber was Deine "spezielle" Neugier mit dem Thema des threads als solchen zu tun hat, bleibt mir schleierhaft.

  • Nichts für ungut, aber was Deine "spezielle" Neugier mit dem Thema des threads als solchen zu tun hat, bleibt mir schleierhaft.

    Stimmt mit diesem Thema nichts. Hatte was mit der Selbsthilfe an sich zu tun. Ich spreche nicht für andere. Jedoch hatte ich geschrieben das ich es fehlt interpretiert habe. Was anscheint, nicht ausreicht.

    Gruß Hartmut

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  • Ich spreche nicht für andere.

    Ich normalerweise auch nicht, es sei denn ich bin bevollmächtigt worden.

    Es war aber in der Tat etwas missverständlich von mir formuliert worden, ich hätte schreiben sollen, dass jemand auf mich reflektiert wirkt und ich es seltsam finde, wenn hier unnötig "angerempelt" wird. Das nenne ich dann Zivilcourage. Aber das ist ein anderes Thema und führt hier nicht weiter..

    Ich wünsche eine angenehme Woche.

  • ... um Umschreibungen für das böse Wort Alkoholiker zu finden, ...

    ´Der Satz „ich bin Alkoholiker“ steckt voller Missverständnisse. ...

    Das "böse Wort" Alkoholiker ist nicht böse.

    Wir Menschen sind es bzw. was wir daraus machen, aus uns und vor allem mit den Anderen.

    Ich bin Alkoholiker, zumindest soff ich eine zeitlang recht viel und völlig unkontrolliert!

    Jetzt trinke ich nicht mehr, mittlerweile recht entspannt und gestatte jedem, dass er frei entscheiden darf, wie er sich nennt. Das ist mein Verständnis von Meinungsfreiheit, Demokratie.

    Mir ist es wichtig, mit den Menschen etwas zu bewegen.

    Dazu muss ich auch oft Kompromisse eingehen, wenn's dem Ziele dient, bin ich auf dem richtigen Weg.

  • Ich bin Alkoholiker, zumindest soff ich eine zeitlang recht viel und völlig unkontrolliert!

    Jetzt trinke ich nicht mehr, mittlerweile recht entspannt und gestatte jedem, dass er frei entscheiden darf, wie er sich nennt

    Wer ist jeder? Und du gestattet? :mrgreen: Es geht nicht um gestatten, es kann sich doch jeder wie er will nennen. Wurde doch schon mehrmals hervorgehoben.


    Alkoholiker bleibt jedoch Alkoholiker, egal wie ich es nenne. Es wird auch nicht besser, wenn ich mich als zurzeit geheilt ansehe, was zudem allem widerspricht, was die Sucht hergibt. Und es wird auch nicht besser, wenn ich auf Meinungsfreiheit oder Demokratie poche.

    Meinungsfreiheit und Demokratie kommt auch immer wieder einmal, wenn Fakten gegen seine eigene Meinung spricht. Ist eine Tendenz schon zu erkennen. Meine Meinung :mrgreen:

    Das nenne ich dann Zivilcourage.

    Sieht bei mir anders aus. Wenn jemand Hilfe benötigt, dann ja. Aber sicherlich nicht bei einem Austausch, wenn der Gegenüber sich selbst helfen kann. Aber es geht wirklich hier zu weit. Dir auch einen schönen Tag noch.

    Gruß Hartmut

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