Das Hauptargument war bei mir immer "Es schmeckt so gut und ich trinke nur zum Genuss." ...
Es ist der innere Zwang.
Aber als ich das getan habe, habe ich auch selbst nicht geglaubt, dass ich Alkoholiker bin. Und ich habe das gut über zwanzig Jahre nicht geglaubt.
Von daher kann ich mir vorstellen, dass er selbst glaubt, was er da sagt.
Die Vorstellung nicht mehr trinken zu können war undenkbar. Also "durfte" ich kein Alkoholiker sein.
Aus dem Grund gehe ich davon aus, dass Du lange auf ein Eingständnis warten kannst.
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Der Aussage schließe ich mich an!
Ich lebte in meiner eigenen Suff-Welt, hing fest in der Sucht.
Es gab nur ein Mittel der Befriedigung - Trinken. Trank ich nicht, wurde ich unruhig, höchst unzufrieden, unausgeglichen, ungerecht - "man" wollte mir ja etwas nehmen.
So lange ich in dieser, meiner Welt war, meiner Realität, war ich mir sicher: ich konnte immer alle austrixen, ihnen etwas vorgaukeln, je mehr ich mein Gegenüber verunsicherte und das gelang mir häufig, desto sicherer wurde ich.
Ich belog mich letztendlich selbst und glaubte daran.
Es war wie ein Wettbewerb ... wer gewinnt? Wer ist cleverer? Wer kann besser täuschen?
In Wirklichkeit führte ich diesen (Lügen-)Wettbewerb mit mir selbst, angestachelt durch die Täuschungserfolge bei den Anderen. Je mehr und besser mir diese Täuschung gelang, desto öfter tat ich es und versuchte es zu perfektionieren.
Theorie/Hypothese: Wenn mein Gegenüber die Täuschung ignoriert, ich, Alkoholiker, keinen Erfolg mehr damit habe ... könnte was passieren?
Damit trinke ich zwar nicht weniger, doch der (Täuschungs-) Erfolg bleibt aus. Ich muss nicht mehr gegen jemanden kämpfen und "siegen" !
Das musste ich erkennen, das war mein Punkt der Erkenntnis, mein Punkt an dem ich etwas ändern wollte.
Ich musste mir (!) eingestehen, dass ich zu viel trank und nicht gegen andere kämpfe.
Dieses funktioniert nicht mit Druck von außen, nicht mit "aufgezwungenen" Suchberatungsterminen, Therapien.