Beiträge von achelias

    ... um Umschreibungen für das böse Wort Alkoholiker zu finden, ...

    ´Der Satz „ich bin Alkoholiker“ steckt voller Missverständnisse. ...

    Das "böse Wort" Alkoholiker ist nicht böse.

    Wir Menschen sind es bzw. was wir daraus machen, aus uns und vor allem mit den Anderen.

    Ich bin Alkoholiker, zumindest soff ich eine zeitlang recht viel und völlig unkontrolliert!

    Jetzt trinke ich nicht mehr, mittlerweile recht entspannt und gestatte jedem, dass er frei entscheiden darf, wie er sich nennt. Das ist mein Verständnis von Meinungsfreiheit, Demokratie.

    Mir ist es wichtig, mit den Menschen etwas zu bewegen.

    Dazu muss ich auch oft Kompromisse eingehen, wenn's dem Ziele dient, bin ich auf dem richtigen Weg.

    Die Natur hat uns doch mit hervorragenden Sensoren ausgestattet, unseren Sinnen und unserem Gehirn.

    Nein - ich hab es nicht gemerkt aber ich war total fremdbestimmt. Und unglücklich, ...

    Wir benebeln unsere Senoren mit Wünschen, Träumen, Gefühlen und verweigern jegliche Analogie mit unserer Sicht.

    Kein Wunder, wenn die Sicht getrübt ist.

    Das tat ich auch, ich vernebelte mein ganzes Hirn mit Alkohol.

    Aus meiner Sicht (!) war alles o.k. , ich war kein Alkoholiker, Schuld hatten alle Anderen, ich war nur unglücklich ... benebelt ... , ich war fremdbestimmt.

    Für einige mag das alles selbstverständlich sein ... für mich war es harte Arbeit - es zu begreifen.

    Vielleicht gefiel ich mir ja auch nur in meinem Jammer, meiner Hilflosigkeit und scheute mich vor Veränderungen.

    Vielleicht bin ich auch nur 'ne dumme Nuss und laber noch dümmeres Zeug.

    Ihr werdet es mir schon mitteilen ... vielleicht.

    Schönen Sonntag!

    Der Aussage schließe ich mich an!

    Ich lebte in meiner eigenen Suff-Welt, hing fest in der Sucht.

    Es gab nur ein Mittel der Befriedigung - Trinken. Trank ich nicht, wurde ich unruhig, höchst unzufrieden, unausgeglichen, ungerecht - "man" wollte mir ja etwas nehmen.

    So lange ich in dieser, meiner Welt war, meiner Realität, war ich mir sicher: ich konnte immer alle austrixen, ihnen etwas vorgaukeln, je mehr ich mein Gegenüber verunsicherte und das gelang mir häufig, desto sicherer wurde ich.

    Ich belog mich letztendlich selbst und glaubte daran.

    Es war wie ein Wettbewerb ... wer gewinnt? Wer ist cleverer? Wer kann besser täuschen?

    In Wirklichkeit führte ich diesen (Lügen-)Wettbewerb mit mir selbst, angestachelt durch die Täuschungserfolge bei den Anderen. Je mehr und besser mir diese Täuschung gelang, desto öfter tat ich es und versuchte es zu perfektionieren.

    Theorie/Hypothese: Wenn mein Gegenüber die Täuschung ignoriert, ich, Alkoholiker, keinen Erfolg mehr damit habe ... könnte was passieren?

    Damit trinke ich zwar nicht weniger, doch der (Täuschungs-) Erfolg bleibt aus. Ich muss nicht mehr gegen jemanden kämpfen und "siegen" !

    Das musste ich erkennen, das war mein Punkt der Erkenntnis, mein Punkt an dem ich etwas ändern wollte.

    Ich musste mir (!) eingestehen, dass ich zu viel trank und nicht gegen andere kämpfe.

    Dieses funktioniert nicht mit Druck von außen, nicht mit "aufgezwungenen" Suchberatungsterminen, Therapien.

    ... sehen es nicht als "Abhängigkeit" ähnlich der Suchterkrankung, ...

    ... ähnlich ist es schon, es bezeichnet das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand, diesem werden die Kräfte der Vernunft untergeordnet.

    Ein Bsp.: der Co. weiß, der Alkoholiker tut einem nicht gut und bleibt trotzdem.

    Der Alkoholiker weiß ... und trinkt trotzdem.

    Verdammt ähnlich, diese Unterordnung des Verstandes, ich tue etwas wissentlich, von dem ich weiß es schadet mir.

    Bin ich deshalb krank? Sehr dumm? Beides?

    boah achelias

    du verlangst die quadratur des kreises.

    Die Quadratur des Kreises gelingt tatsächlich.

    Wenn man natürlich nur Lineal und Zirkel zur Hand hat, weil man vielleicht nichts anderes kennt, wird sie unmöglich.

    Ohne Transzendenz und "nur" einer Variablen (Mensch) wird diese Aufgabe sogar unlösbar.

    Nun ist bin ich neugierig, manche nennen es sogar voyeuristisch - soll'n 'se machen :wink: .

    Ich kann Gefühle beschreiben, ihre Auslöser, ihre Wirkung. Ich kann mich vom Blinden führen und mir seine Farben beschreiben lassen.

    Ich will niemanden etwas überbügeln, das sollen andere tun.

    Liebe Dorothea, dir auch noch einen zauberhaften Abend.

    Ist es besser geworden als trockener Alkoholiker? Oder ist es immer noch für dich abscheulich, Alkoholiker zu sein?

    Das Saufen machte mich (für mich) unerträglich.

    Nun saufe ich nicht mehr und alles ist wieder innerhalb der normalen Parameter.

    Ich weiß, dass ich abstinent bleiben sollte, damit das so bleibt.

    Ob ich Alkoholiker bin oder nicht, beschäftigt mich nicht (so sehr). Da ich keinen Suchtdruckdruck verspüre oder sonst ein Unwohlsein, bin ich einfach ich.

    Vielleicht interessiert es mich deshalb so, was Suchtdruck auslöst, was das "Wesen" der Sucht ausmacht, bzw. was die Behandelten in der Therapie zur Erkenntnis bringt.

    Diese 0815-Standartaussagen finde ich sehr unbefriedigend und erinnern mich oft an den Umgang mit kleinen Kindern ... das ist eben so und nun halt' die Klappe.

    Die Natur hat uns doch mit hervorragenden Sensoren ausgestattet, unseren Sinnen und unserem Gehirn.

    Wenn ich mich unwohl fühle, ist das ein Zeichen, etwas zu verändern und/oder mich mich zurückzuziehen.

    Sind wir wirklich schon so degeneriert, daß wir für alles eine Definition benötigen?

    Wir das intelligenteste (???) Geschöpf auf Erden.

    Beim ersten Anzeichen von Problemen, nach Hilfe von Aussen rufen müssen?

    Aber halte ich mir damit nicht ggf. wieder nur ein Hintertürchen offen?

    ... gegebenenfalls!

    Du allein hältst dir irgendwelche Hintertüren auf.

    Hallo Sinuhe (der Ägypter?),

    ich würd's meinen Kindern sagen. Sie werden es verstehen.

    Mein Vater war ein Säufer ( ein ganz übler ...zum Schluss), ich hätte mich gefreut, hätte er sich offen zur Abstinenz bekannt, vielleicht wäre ich (Alkoholiker) dann früher aufgewacht.

    Ja ich weiß, zu viele Konjunktive. :roll:

    Die euphorischen Phasen wurden bei mir häufig erst durch den Alkohol ausgelöst, oft völlig übersteigert, fast schon psychotisch.

    Als dann der Alk. weg war, benötigte mein sich langsam entgiftender Körper schon ein paar Wochen, um wieder eine Balance herzustellen, auch der Schlaf wurde zunehmend besser. Gibt die Zeit, hab' etwas Geduld.

    MfG

    Da der Mensch und die Gesellschaft der Makel ist und jeder einzelne seine Norm bestimmt. Es wird sich da auch nichts ändern.

    Zwei sehr schöne Sätze!

    Manchen gefällt eine gewisse Wortwahl, anderen nicht.

    Warum kann man das nicht einfach akzeptieren?

    Wenn alle wissen, was gemeint ist und die Kommunikation funktioniert, ist man dem Ideal, der Verständigung, doch schon sehr nahe.

    Ich kann mit dem Wort Alkoholiker etwas anfangen, mit nassen oder trockenem Denken tue ich mich schwer, also kommen diese Wortschöpfungen im meinem Vokabular nicht vor.

    Bin ich deshalb weniger abstinent oder mehr rückfallgefährdet??

    Nun stellen manche Thesen (Annahmen) auf und machen diese oft am Wort fest, wenn das etwas bringt, ist doch in Ordnung!

    So abscheulich das Wort Alkoholiker auch sein möge, es bezeichnet einen gewissen Sachverhalt, einen gegenwärtigen oder vergangenen.

    Was assoziiert denn der Begriff Alkoholiker?

    Einen Säufer, Trinker, Abhängigen, einen Süchtigen.

    Nun bin ich ein tockener Säufer, Trinker, Abhängiger, ein trockener Süchtiger.

    Das weiss ich, egal welches Wort ich wähle und wage zu behaupten, vielen Anderen ist das auch bewusst.

    Wir Akloholiker haben einen Makel, unsere Vergangenheit, die Saufzeit.

    Und wenn du Faxen machst (ellenlange Diskussionen über des Kaisers Bart oder Wortbedeutungserklärungen)

    nehm ich das auch hin.geht doch :wink:

    Das beruhigt mich sehr. :wink:

    Ich versuche mich verständlich zu machen, in der Hoffnung, es gelingt. Oft gelingt es nicht, weil ich vielleicht (?) eine andere Sprache spreche oder es einfach uninteressant ist.

    Aber hinnehmen ist schon mal toll. Geht doch.

    Im Laufe der oft jahrelangen sauferei verliert man das Vertrauen. Erst das Selbstvertrauen ...

    Ich wünsche allen Lesern den Mut loszugehen und zu vertrauen.

    Vertrauen, wie erreiche ich es?

    Jede aufmerksame Mutter, Vater weiß, mit Regeln und Verboten hat man nur mäßigen Erfolg, Zuckerbrot und Peitsche funktionieren nur in einem Abhängigkeitsverhältnis und so lange wie dieses besteht.

    Wenn ich mir nicht mehr vertraue, mir helfen kann, am Boden bin, suche ich Hilfe, Menschen denen ich vertrauen kann.

    Ich kann Vertrauen aufbauen, zu mir, aber auch zu Anderen.

    Wenn ich den Anderen nicht vertraue, wird's schwer.

    Andere können mir helfen.

    Man muss mir Gelegenheit geben, auch wenn ich "Faxen" mache. Man muss mich ernst nehmen.

    Mir nutzt es nichts, wenn der Andere es versteht, ich aber nicht.

    Wenn ich nicht vertraue, lasse ich nicht los.

    Der Alkohol verspricht mir Sicherheit, das kenne ich, darauf kann ich vertrauen.

    Ist mein Vertrauen im Popo (Alkohol), bleibt nur noch das der Anderen.

    Hallo Paula84,

    kontrolliertes Trinken funktioniert ab einem gewissen Stadium nicht mehr.

    Diese Erfahrung machte nicht nur ich (Alkoholiker).

    Es ein frommer Wunsch, mehr ist es nicht.

    Was will der Alkoholiker kontrollieren?

    ... ob nach dem 1. Bier 24 Stunden vergehen können, bis zum zweiten?

    Oder man nur ein bisschen besoffen wird oder nur alle 4 Tage?

    Wenn das funktionierte, warum probierte dein Partner es nicht schon längst?

    Jeder Mensch, auch ein Alkoholiker, weiß, zu viel Alkohol ist nicht nur nicht gut, sondern auch noch äußerst ungesund.

    Lass dich bitte nicht veralbern.

    Ich kann mit Begriffen wie nasses und trockenes Denken so überhaupt gar nix anfangen.

    nasses Denken - suchtorientiertes Denken

    Ich fragte mich auch lange, was damit gemeint sein könnte, ich der keinen Suchtdruck (Alkohol) verspürt.

    Ich, jahrelanger Zigarettenraucher, verzichtete mal ein paar Tage auf's Rauchen, ich zwang mich.

    -> Suchtdruck ohne Ende!!!

    Ständig kreisten meine Gedanken ums Rauchen = suchtorienriertes Denken.

    Je mehr ich mich versuchte abzulenken, desto schlimmer wurde es.

    Nun wusste ich was Suchtdruck ist!

    Kommt das dem "nassen" Denken nahe, Herr Bolle ?

    Du schweifst vom Thema ab und stellst den Umgangston hier im Forum infrage und

    wünscht einen Kuschelkurs.

    Du bist hier im Thema: Gefährliche Freundschaften

    Oh' .

    Es stimmt, ich schweifte ab.

    Entschuldige, bitte.

    Ich nahm an, es sei der Umgangston, die Art und Weise, welche einige, wenige hier verstummen lässt.

    Dennoch bin ich nicht für einen Kuschelkurs, ein klarer, verständnisvoller Umgang genügt.

    Und nicht jeder möchte auch dieses Weichgespülte. Schon einer mal daran gedacht? Nicht jeder möchte getätschelt und hofiert werden.

    Und nicht jeder möchte eins, gleich am Anfang, auf die Nase.

    Was nützt mir aller Pragmatismus, wenn er nicht zum Ziele führt?

    Was nutzt mir eine gelungene Operation, wenn der Patient verstirbt?

    Wenn ich Gutes will und das Gegenteil erreiche?

    Ich Recht habe, wissend bin, es aber nicht vermitteln kann?

    Klar ... Schwund gibt's immer, überall.

    Nicht Weichstreicheln, aber auch nicht hart streicheln.

    ... in diesem Sinne.👋

    ... , aber weiter kommt man nur,

    wenn man dazulernen kann.

    Wenn man es kann!

    Dazu muss einem die Möglichkeit gegeben werden, das "altbewährte" Schema F funktioniert nicht ausnahmslos.

    Gefährliche Argumentationsweisen - wenn ich als Neuankömmling hier aufschlage, sowieso schon am Boden bin, will ich nicht den erhobenen Zeigefinger, nicht mit achso klugen Erfahrungen zugeballert werden, ich will nicht in die Ecke gedrängt werden, noch unsicherer werden .

    Ich erhoffe mir Verständnis, ja Zuneigung - jemanden der sich zu mir neigt, mich versteht, mir so hilft, dass ich in der Lage bin, es zu verstehen, es annehmen zu können.

    Nicht Weichstreicheln, aber auch nicht hart streicheln.