Geli - Ich bin neu hier

  • Mein Name ist Geli,ich bin 62 Jahre alt und seit über 40 Jahren mit einem hochfunftionalen Alkoholiker verheiratet.

    Das ist mein erster Anlauf Kontakt zu anderen Menschen zu suchen,die das gleiche Problem haben.

    Ich habe viele Jahre geschwiegen und es vor allen unseren Verwandten, Freunden und Kindern verheimlicht. Die Kinder ,alle Erwachsen wissen es inzwischen, haben es eigentlich selber bemerkt.

    Wir überlegen jetzt meinen Mann gemeinsam zu überzeugen sich Hilfe zu suchen.

    Ich glaube nicht, dass es funktioniert weil er sich dann wie vor einem Tribunal vorkommt und dichtmacht.ich habe seit etlichen Jahren versucht mit ihm über seinen Konsum zu reden...er will es nicht ,meint ich spinne,er trinkt gar nicht so viel und schon gar nicht jeden Tag. Es stimmt aber,sobald er nach der Arbeit zu Hause ist, geht er an den Kühlschrank und schüttet sich sein erstes Glas Wein ein.Er betrinkt sich nicht total,immer 1bis 1,5 Flaschen pro Abend .Er hat inzwischen auch ziemliche Veränderungen in seiner Persönlichkeit die es sehr schwer machen mit ihm umzugehen.Eine Trennung meinerseits überlege ich in den letzten Monaten ständig, da ich Angst habe was da noch so auf mich zukommen kann...mit Alkohol Demenz usw.

    Vielleich hat ja jemand Tipps für mich ?

  • moin geli

    herzlich willkommen bei uns. als trockene alkoholikerin kann ich dir sagen, du und die kinder können reden was sie wollen. wenn er nicht will geht gar nichts. und solange ihr funktioniert und ihm den rücken frei haltet hat er ja auch gar keinen grund was zu ändern, für ihn is doch alles schick.

    du kannst nur dich und dein verhalten ihm gegenüber ändern. dafür hast du hier mitstreiter gefunden die dir dabei zur seite stehen und evtl den ein oder anderen guten rat geben können. co abhängigkeit ist genau so eine krankheit wie alkoholismus und jede krankheit schadet nun mal. der alkohol schädigt die ganze familie. auch deine kinder sollten sich ruhig mal nach hilfe umsehen, denn auch bei den kinderns sitzt da eine menge gewaltig schief so ganz tief drin.

    die überlegung zur trennung ist nicht die schlechteste idee, denn sie hilft dir den kopf frei zu kriegen. aber darüber kannst du dann in der angehörigen gruppe ausführlich sprechen.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Vielen Dank für deine Antwort!

    Ich gebe dir da völlig Recht, es ist so traurig zuzusehen wie er sich zu Grunde richtet und es gar nicht merkt.

    Seine Interessenlosigkeit an allem ,er kommt nach Hause trinkt seinen Wein und liest...drei Bücher die Woche 🫣,keine Unterhaltung, kein Fernsehen, keine Unternehmungen,er arbeitet immer ,ist nie krank,weil krank ist er ja nicht .Kein Interesse an den Enkeln,er spricht gar nicht mit denen,echt schlimm.

    Alles ist zuviel, das einzige ist die Mülltonne die er rausstellt und das ist schon eine gewaltige Aufgabe...

    Alles andere hier am Haus und Garten mache ich,oder ich muss mir Leute holen für die Sachen die ich nicht kann.Er ist auch nach 2 Flaschen Wein nicht total betrunken, denke mal er braucht seinen Pegel und steht am nächsten Morgen wieder um 5 Uhr auf.Im Job kommt er wohl gut klar,was mich wundert, bei seinem Verhalten hier zu Hause.

    Er sieht sich selber ganz anders als wir alle anderen ihn erleben, das verstehen wir nicht,weil es ist ja nicht dumm.Er ist sehr belehrend und weist mich auf jedes kleinste Missgeschick hin,wohl um sich besser zu fühlen,er behandelt mich als wäre ichein dummes Kind.

    Er ist total schnell beleidigt aus Nichtigkeit Gründen,knallt die Türen, damit man es auch merkt ,aber nie gewalttätig mir oder jemandem anderen gegenüber. Er sieht nicht ein,ein Problem zu haben, das existiert nur in meiner Einbildung. Seine Leberwerte sind natürlich nicht in Ordnung, das kompensiert er damit,daß er auf Fleisch verzichtet...Sein Ärztin darf mir ja keine Auskunft geben.

    Es ist schwierig 😒

  • Hallo Geli,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    So wie Du es schilderst, ist Dein Mann in seiner eigenen Welt.

    Wie viel davon tatsächlich vom Alkohol kommt, oder es sogar seine Art ist, ist im Grunde nicht entscheidend.

    Du fühlst Dich nicht mehr wohl.

    Aber der Alkohol ist über den langen Zeitraum, und bei der Menge, stark gesundheitsschädlich.

    Möchtest Du Dich im offenen Bereich mit den anderen trockenen Angehörigen austauschen?

    Hier ist der Bewerbungslink für Dich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben. Nach der Freischaltung werden wir Dein Thema in den offenen Bereich zu den "Erste Schritte für Angehörige" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Geli,

    herzlich willkommen. Du kannst dich nun überall austauschen, aber die ersten 4 Wochen bitte nicht im Vorstellungsbereich schreiben.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Mach ganz in Ruhe.

    Es ist echt eine Menge Lesestoff hier. Unsere Co-Abteilung ist echt groß.

    Ich selbst bin seit Anfang Mai 2007 hier ( auch Co) und seitdem ist das Forum um ein Vielfaches größer geworden. Ich hoffe, dass du einen guten Austausch hast.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet und nur still mitgelesen.

    Nach einer schlimmen Eskalation im März ,wo er total betrunken war als wir Besuch hatten, die das dann zum ersten Mal mitbekommen haben.

    Er hatte schon eine Flasche Wein auf als der Besuch kam,hat dann noch 2 Flaschen getrunken und ist dann schlimm gestürzt....hat den Rest der Nacht bewußtlos im Gäaste WC gelegen ,ich habe überlegt ob es Unterlassene Hilfe meinerseits ist..Am nächsten Tag war er zugänglich für einen Entzug, habe mich erkundigt, eine gute Klinik rausgesucht, Dr hat sich dann auch dort gemeldet, zugleich mit dem Trinken aufgehört. Als die Entscheidung der Krankenkasse und der privaten Krankenversicherung da war wollte er nicht mehr gehen,er schafft das alles alleine.

    Mir war klar,daß es nicht funktioniert, jetzt waren wir im Urlaub, er hat wieder angefangen, ist schon ganz schnell bei seiner üblichen Menge sprich 1.5.Liter Wein angekommen.

    Nennt mich den egoistischen Menschen den er kennt,alles muss nach meiner Pfeife gehen ,weil ich ihn natürlich darauf angesprochen habe.

    Er hat dann seinen Koffer gepackt und wollte wie ein trotziges Kind alleine nach Hause fahren mit dem Auto und betrunken 🫣

    Habe dann eingelenkt und ihm gesagt ich sage nichts mehr zu seinem Konsum und so macht er ungeniert weiter.

    Wir sind jetzt wieder zu Hause ,ich muss nachdenken,so stelle ich mir den Rest meines Lebens nicht vor.

    Wir sind 41 Jahre verheiratet, seit über 30 Jahren trinkt er.

    Schlimm sind diese verbalen Aggressionen, das halte ich nicht mehr aus .

    Wenn ich ihn lasse ,ist er freundlicher,redet nicht viel und hat meine Meinung nach richtig kognitive Probleme.

    Musste das einfach mal loswerden, dieses Schweigen hier ist kaum auszuhalten, fühle mich total erdrückt :(

  • Willkommen zurück, Geli!

    Deine beiden Themen habe ich zusammengefügt, damit es übersichtlich bleibt.

    Bitte eröffne keine weiteren neuen Threads für Dich, sondern schreibe einfach hier unten in dem Feld weiter.

    Wenn Du eine andere Überschrift möchtest, kannst Du Dich über eine private Nachricht (oben die Sprechblasen im blauen Balken) an einen Moderator wenden.

    Leider ist die Alkoholsucht eine Spirale, die immer weiter nach unten führt, wenn der Alkoholiker sie nicht stoppt. Und danach sieht es nicht aus.

    Hier kannst Du Deine Gedanken festhalten und für Dich überlegen, wie es für Dich weitergeht.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke, er hat mich gerade das erste Mal richtig bedroht,er ist betrunken und wollte unsere fast 18 jährige Hündin die Treppe zum Garten runtertragen ,hat sie fallen lassen und dann wollte ich sie nehmen und runterbringen da hat er ganz böse gesagt hau ab und die Faust nach mir geschlagen, bin echt fassungslos

  • Es ist erschreckend, aber ein Alkoholiker ist unberechenbar, Geli.

    Auch an mir habe ich Wesensveränderungen festgestellt, die mich erschreckt haben. Das war mit ein Grund unter vielen, weswegen ich mit dem Saufen aufgehört habe.

    Bei ihm scheint es aber nicht so zu sein, dass er einsichtig ist und etwas gegen die Sucht tun will.

    Wie kannst Du Dich und auch den Hund jetzt momentan schützen?

    Sollte es weiter eskalieren, dann zögere nicht, die 110 anzurufen!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Habe ich auch schon überlegt, er hat sie mir jetzt ins Schlafzimmer gebracht und trinkt in der Küche weiter...

    Habe überlegt die Kinder zu informieren, will sie aber auch nicht mit meinen Problemen belasten .

    Ich weiß, dass ich gehen muss

  • Hallo Geli, tut mir echt total leid. Nach 40 Jahren Ehe darüber nachdenken zu müssen, zu gehen muss echt hart sein. Wenn du dich bedroht fühlst, ist es wirklich wichtig, dass du dir Hilfe holst, notfalls 110. Und die Kinder würde ich auch informieren! Du brauchst jetzt jede Hilfe die du kriegen kannst. LG Jana

  • Danke für deinen Rat.

    Ich muss erstmal meine Gedanken ordnen, ich bin echt überfordert, wir haben ein Haus,ich habe die alte Hündin von fast 18 Jahren, dement und taub 🤦‍♀️ wo soll ich hin ,oder geht er ?

    Nächsten Monat heiratet unser Sohn in Österreich, was für ein Dilemma

  • wo soll ich hin ,oder geht er ?

    Du hast erwachsene Kinder, vielleicht können die dir jetzt beratend zur seite stehen - vielleicht auch vermittelnd? Hast du einen guten Freundeskreis, der dich unterstützen kann? Kannst du vielleicht mal einige Zeit bei jemand anders unterkommen um dich mal zu erholen?

  • Von meinem Kindern leben 2 im Ausland, 2 in der Nähe,unsere älteste Tochter lebt mit ihrem Partner in einer Wohnung in unserem Haus.

    In der anderen Wohnung lebt meine demente Schwiegermutter, um die kümmere ich mich auch .

    Ab Oktober bin ich in Rente,ich überlege auch zwanghaft wo ich unterkommen kann, Kopfzerbrechen macht mir die alte Emma ,die hat riesige Schwierigkeiten in neuer Umgebung....

    Wir haben im Haus auch noch das Appartement von unserem Sohn, das ist nur leider von unserer gemeinsamen Wohnung zu begehen, überlege ,ob ich da reingehe fürs erste.

  • Ja,klar . Ich rede mit allen Kindern darüber. Wenn aber eins der Kinder dabei ist,hat er sich soweit im Griff, dann ist er wohl sehr ruhig und redet kaum, aber ist nicht so frech und angriffslustig mir gegenüber.

    Ich habe dasGefühl , er gibt mir die komplett Schuld für sein Dilemma, wenn ich mit ihm trinken würde, wäre es doch viel einfacher. Habe seit langem in seiner Gegenwart nichts getrunken, das stört ihn wohl .

    Ich versuche ja schon lange,alles zu vermeiden was Stress bringt und schlucke alles runter und sage einfach nichts ,wenn er Streit anfängt.

    Das kann ich aber dauerhaft nicht durchhalten, ist so als ob sich alles zusammen schnürt .

    Er war früher ein wirklich lieber Mensch, so schlimm, wie sich seine Persönlichkeit verändert hat

  • Es ist gut, dass Du Dich wieder etwas gefangen hast, Geli.

    Und es ist gut, dass Eure älteste Tochter mit im Haus wohnt. So bist Du nicht ganz allein.

    Das mit dem Appartement vom Sohn kannst Du Dir noch überlegen. Und eventuell gibt es auch eine Möglichkeit, einen anderen Eingang anzulegen.

    Du kannst Dir das alles in Ruhe überlegen, morgen ist auch noch ein Tag.

    Ich wünsche Dir, dass Du heute Nacht schlafen kannst. Erhole Dich von der ganzen Aufregung.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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