LaCoco - Auf in ein neues Leben!

  • Hallo,

    Mein Name ist Coco und ich kann es nun endlich aussprechen: ich bin Alkoholikerin.

    Ich möchte für mich eine Zukunft ohne Alkohol. Das letzte Mal habe ich vor 10 Tagen getrunken.

    Ich hoffe, hier aufgenommen zu werden und freue mich auf eure Antworten.


    LG

  • Hallo LaCoco. Schön, dass Du da bist.

    Hast Du schon mit Deinem Arzt gesprochen? Es ist ratsam, sich erst mal richtig durchchecken zu lassen?

    Wie kam es dazu, dass Du es jetzt endlich aussprechen kannst? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

    VG

    Alex

  • Hallo LaCoco,

    Herzlichen Glückwunsch zu deinen 10 nüchternen Tagen.

    Erzähl doch noch ein bisschen von dir, damit wir dich besser kennenlernen können.
    Wann hast du denn erkannt, dass du Alkoholikerin geworden bist und wie hast du angefangen, keinen Alkohol mehr zu trinken? Ich fand es am schwersten, überhaupt erstmal einen Anfang zum Ausstieg zu finden. Wie ist dir das gelungen?
    Hat dich ein Arzt begleitet oder eine Suchtberatungsstelle?

    Liest du hier schon eine Weile in den Beiträgen? Konntest du schon was für dich mitnehmen?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo ihr beiden

    Danke für das herzliche Willkommen heißen.
    Mir schwirren gerade tausend Gedanken durch den Kopf und es ist schwer, alles in Worte zu fassen.
    Ich habe nie wirklich regelmäßig getrunken, also täglich oder so. Es war eher sporadisch und hatte immer einen Zweck: schlechte Stimmung vertreiben, in Gesellschaft aus mir rauskommen, auf Partys die gute Laune verstärken. Der Alkohol war immer da und ich ließ nie eine Gelegenheit aus zu trinken.
    Aber wenn ich mal anfange, kann ich mich nicht stoppen. Ich verliere die Kontrolle und es gab schon ein paar Momente für die ich mich sehr schäme. Aber irgendwie ist auch nie was passiert, was wirklich gesellschaftlich verpönt ist, wofür mich Leute angesprochen hätten oder so. Ich hatte ziemlich Glück bisher und definitiv einen Schutzengel.
    Es gab zwei Wendepunkte in der Vergangenheit wo ich gesagt hab: Ja ich hab wirklich ein Problem. Das eine Mal wo ich mich mit Freunden in einer Bar getroffen habe und dann sturzbetrunken nachhause bin. Ich erinnere mich nicht an die Fahrt und den halben Abend. Und habe anscheinend unterwegs meine Schuhe vollgekotzt und bin gestürzt.Das andere Mal war nach einer meiner Trinkpausen vor einigen Monaten, als ich einen Rückfall hatte und mir (das einzige Mal bisher) für zuhause zum allein trinken was geholt hab. Ich konnte nicht mehr aufhören und bin zur Tanke und hab Nachschub geholt. Zum Glück bin ich zur Vernunft gekommen und habe den Rest weggeschüttet, der Weg von der Tanke heim hat mein Hirn anscheinend gelüftet so dass ich zur Vernunft kam. Da hab ich beschlossen dass ich das nicht mehr will.
    Ich war leider nicht beim Arzt, ich habe Angst vor Ärzten und fühle mich nicht ernst genommen. Daher habe ich auch keinen Hausarzt zurzeit. Hier im Forum habe ich aber zum ersten Mal gelesen, wie gefährlich ein kalter Entzug sein kann. *edit*
    Sorry für den Roman, ich finde anscheinend beim schreiben ebensowenig ein Ende wie beim Trinken. 🙁
    LG Coco

    Einmal editiert, zuletzt von Stern (23. April 2024 um 20:17) aus folgendem Grund: Details zum kalten Entzug entfernt.

  • Romane sind hier in Ordnung. 😀

    Wann hast du denn das letzte Mal Alkohol getrunken?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Dass dein Einstieg in dein neues nüchternes Leben besser mit einem Arzt hätte erfolgen sollen, weißt du ja jetzt.

    Willst du denn gar nicht wissen, ob der Alkohol bei dir gesundheitliche Schäden verursacht hat?
    Ich hätte mein neues Leben nicht mit dieser Ungewissheit starten wollen.

    Damit wir dich fürs Forum freischalten können, klicke bitte auf diesen Link und schreibe einen Satz dazu.
    Danach wirst du freigeschaltet und kannst dich mit den anderen Usern austauschen.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Danke für Deine ausführliche Antwort, LaCoco. :thumbup:

    Hier kannst Du gerne so viel schreiben, wie Du möchtest.

    Das hilft mir selbst auch, um mich zu sortieren. Und so kannst Du auch die richtigen Antworten erhalten.

  • Danke Alex.

    Und Stern , ja eigentlich möcht ich schon wissen wie es um meine Gesundheit bestellt ist. Hab einfach nur Angst und schlechte Erfahrung mit Ärzten. Mein letzter Hausarzt hat mich mit einem fetten Eisenmangel einfach wieder nachhause geschickt und meinte noch „googeln sie am besten nicht“. Hab natürlich gegoogelt und mich selbst therapiert. Egal, das ist hier nicht Thema.
    Danke für den Link, ich werde mich gleich bewerben.

  • Wenn ich mich bei einem Arzt nicht gut aufgehoben fühle, gehe ich zu einem anderen.

    Ich fand es für mich sehr wichtig, mein neues Leben nicht nur nüchtern, sondern auch so gesund wie nur irgend möglich zu beginnen. Erste Blutuntersuchungen und Ultraschall der Organe finde ich schon wichtig. Weil da gegengesteuert werden kann, wenn was entdeckt worden wäre. Kann ja meiner in mich reingucken ….ohne ärztliche Untersuchung.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Du bist jetzt für den offenen Bereich freigeschaltet und ich habe dein Thema dorthin verschoben.
    Du kannst Dich jetzt überall austauschen, jedoch bitte nicht in den ersten vier Wochen im Vorstellungsbereich bei den neuen Usern.

    Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass es wenig zielführend ist nur mit dem Trinken aufzuhören wenn der Rest gleich bleibt. Aber ich möchte echte Veränderung in meinem Leben und muss wohl auch über meinen Schatten springen, Ängste anpacken.
    Deshalb habe ich heute angefangen mich nach einem neuen Hausarzt umzusehen damit er mich durchchecken kann. Besser spät als nie.

  • Deshalb habe ich heute angefangen mich nach einem neuen Hausarzt umzusehen damit er mich durchchecken kann. Besser spät als nie.

    Ganz große Klasse. 👍

    Ich war nach den Untersuchungen sehr erleichtert, sehr froh und auch sehr dankbar, dass ich mir keine bleibenden Schäden angesoffen hatte.
    Ich wollte mein nüchternes Leben nicht mit dieser Ungewissheit beginnen.

    Ja, Veränderungen im Alltag sind wichtig. Manche krempeln ihr komplettes Leben um, andere einzelne Bereiche ihres Lebens. Aber alles so lassen wie bisher macht das Nüchternsein unnötig schwer.
    Ich habe damit angefangen, dass mein Haushalt absolut alkoholfrei ist und alle leeren Flaschen wegkommen. Das ist auch das allerwichtigste überhaupt. Alkohol darf niemals in meiner Wohnung sein ….egal, wer kommt oder kommen will.

    Ein alkoholfreies Zuhause ist meine sichere Oase. Das habe ich mir schön gemacht und da fühle ich mich wohl. Mir ist das wichtig.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Heute ist irgendwie kein guter Tag. Es geht mir psychisch nicht so toll. Ich bin irgendwie zutiefst traurig obwohl nicht wirklich was schlimmes passiert ist bis auf die üblichen Ärgernisse bei der Arbeit. So als wäre jegliche Motivation und inneres Strahlen verloren gegangen.

    Auf dem Nachhauseweg bin ich an einer Tankstelle vorbei gegangen und hatte spontan den Geschmack von Wein auf der Zunge. Auch jetzt zuhause ist dieser Geschmack noch da, habe mir gerade ein Glas Wasser geholt und werde einen Kaugummi hinterher schmeißen.Ich verspüre keinen wirklich starken Druck zu trinken, also nicht so dass es unkontrollierbar wird. Aber es ist so als würde mein Gehirn versuchen mich sanft daran zu erinnern, was ich in der Vergangenheit vermeintlich so gut geholfen hat wenn ich schlecht drauf war, und mich in die Richtung stubsen will. In diesem Moment bin ich heilfroh dass ich keinen Alkohol mehr zuhause habe und auch tapfer an der Tanke vorbeigegangen bin.

    Morgen Abend sind es zwei Wochen. Ich treffe mich mit meiner besten Freundin, wir haben uns lange nicht gesehen. Bei uns war es immer Tradition, in unser Lieblings Restaurant essen zu gehen und danach Cocktails zu trinken. Für die Cocktails habe ich ihr abgesagt, wir treffen uns jetzt in einem Café statt in unserem Stammlokal. Sie war etwas erstaunt, hat aber nichts weiter dazu gesagt. Ich werde ihr morgen von meinem Entschluss abstinent zu leben erzählen. Wir kennen uns seit dem Studium, sind durch Dick und Dünn gegangen und trotzdem habe ich Angst vor ihrer Reaktion.

  • Hallo LaCoco,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Es ist gut, dass Du den Entschluss gefasst hast, Dein Leben weiterhin abstinent zu leben.

    Deine Schilderung Deiner letzten Aussetzer deuten daraufhin, wie es weitergehen würde, wenn Du nicht selbst die Notbremse gezogen hättest.

    Aber es ist so als würde mein Gehirn versuchen mich sanft daran zu erinnern, was ich in der Vergangenheit vermeintlich so gut geholfen hat wenn ich schlecht drauf war,

    Es ist Dein Suchtgedächtnis, das angesprungen ist. Oder auch die Macht der Gewohnheit. Es dauert seine Zeit, bis einiges mit neuen Erinnerungen überschrieben ist. Du bist ganz am Anfang und hast sehr gut reagiert.

    Für diesen Fall der Fälle haben wir den Notfallkoffer, den ich Dir zum Anklicken dalasse:

    Das Forenteam
    27. August 2021 um 21:40

    Wir kennen uns seit dem Studium, sind durch Dick und Dünn gegangen und trotzdem habe ich Angst vor ihrer Reaktion.

    Wenn Ihr Euch wirklich so gut kennt, dann wird sie wahrscheinlich schon wissen, worum es geht. Vor allem, wenn Du den eigentlichen Treffpunkt geändert hast.

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Morgen Elly

    Danke für den Link! Ja diesen Notfallkoffer habe ich vor einigen Tagen schon mal entdeckt und finde ihn sehr hilfreich.

    Heute geht es mir schon besser, nachdem ich gestern Abend mein lang aufgeschobenes Projekt endlich beendet habe und in meinem Arbeitszimmer einen neuen Schreibtisch aufgebaut habe. Jetzt riecht alles ganz herrlich nach frischem Holz und ich freue mich auf Montag, wenn ich dort sitzen kann! 😃

    Du hast Recht mit meiner Freundin. Eigentlich weiß ich, dass sie positiv reagieren wird, sie ist dem Alkohol gegenüber eher kritisch eingestellt und trinkt selber kaum was. Aber da ist halt immer noch diese kleine, fiese Stimme im Kopf, die einem weismachen möchte dass man sich lächerlich macht. Ich werde nicht auf diese Stimme hören, denn wenn ich mich irgendwo lächerlich gemacht habe, dann beim Trinken.

    Dir auch ein schönes Wochenende!

  • Vielen Dank, lieber Thomson!

    Das Treffen mit meiner Freundin ist sehr gut verlaufen, werde die Tage nochmal darüber berichten. Gerade bin ich etwas schreibfaul, aber glücklich. 😊

    Habt einen schönen Abend!

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