Gedankenkarusell - Nach der Trennung - wird "alles gut"?

  • Hallo Gedankenkarussell,

    Androhungen sich was anzutun hatte ich von meinem ersten Mann auch. Das ist erstmal schon ein blödes Gefühl. Aber auch da hilft nur, es loszulassen. Denn auch sowas kannst du nicht verhindern, sollte er es tun. Und im Grunde genommen ist das abhängige Trinken sowieso Suizid auf Raten...

    Ich war heute den ganzen Nachmittag mit Freunden unterwegs und das war großartig ich habe gelacht und gemerkt wie ich mit jedem Mal wo ich mir mit der Trennung durchs/im Gespräch klarer wurde auch leichter geworden bin und mein Kopf ruhiger... Nun kommt die Erschöpfung...

    Das habe ich ganz ähnlich erlebt. Das ist ein Teil des Loslassens, solche Momente und Zeiten auch wieder bewusst erleben und genießen zu können. Und mit dem Spüren der guten Dinge des Lebens fühlen Körper und Seele eben auch diese Erschöpfung.

    Heulen ist gut, ich hab ganze Gewässer geheult 😄. Erleichtert maßlos, so empfinde ich es jedenfalls.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Als kleines Update... Er hat sich nichts angetan, kam aber erst um 5 heim und hat mich so trotzdem meine Nacht gekostet...

    Ich habe das Wochenende mit Familie verbracht... Gerade eben haben wir uns in der gemeinsamen Wohnung getroffen.

    Er war ganz normal was mich schon gewundert hat... Wir haben geredet was wir so gemacht haben und er sagt er trinkt immer noch nichts mehr...

    Dies sei "gar kein Problem für ihn gewesen" Und andere seien ja auch stolz auf ihn... Nur ich nicht... Ich meinte dann... Dass ist doch alles total egal.. Wichtig ist nur dass du stolz auf dich bist... Er sagte dann dass es total leicht für ihn sei, da er es ja schon immer vorgehabt hätte und nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hätte und daher meine Argumentation (dass ich ihn wegen des Alkoholproblems verlasse) nicht verstehen könne, es habe ja nun gar nichts mehr damit zu tun und es sei alles gut.

    Außerdem hätte ich ja auch keine professionelle Hilfe in Anspruch genommen / gesucht

    Daraufhin habe ich ihm erklärt dass ich ja eher missbräuchlich Konsumiert hatte und das sehr partiell und dass ich mir jetzt sehr wohl auch Hilfe suche... Ich habe die SHG, ich habe einen Termin beim Hausarzt gemacht um mir eine Überweisung zur Therapie zu holen und habe am Freitag da auch schon eine Stunde Kunsttherapie gemacht, von der ich hoffe dass ich dafür die Überweisung bekomme... Außerdem habe ich ja noch die VT Methoden die ich durch meinen Job lerne und die ich auch bei mir selbst anwende...

    Daraufhin meinte er dass er die ganze "Psychoscheiße" nicht brauche und ich meinte - da hast du doch deine Antwort warum es wirklich nicht mehr geht.

    Nun ist er beleidigt abgedampft, aber ich habe zum Glück das Gefühl richtig gehandelt zu haben... Dank der Gruppe hier (wo ich auch viele andere Beiträge lese und daraus lerne) und auch durch die Kunsttherapeutin die mich nochmal sehr bestärkt hat und meinte es ist eine gute richtige und wichtige Entscheidung und ich muss unbedingt dabei bleiben, nicht nur für mich, auch für ihn. Das tat gut!

    Soviel nochmal dazu

    Zum Glück werde ich auch sehr durch Familie und Freunde gestärkt denen ich nun auch endlich mal allen von seinem Alkoholismus erzählt habe ... Die meisten waren tatsächlich überrascht....

  • ... Von den Problemen die direkt durch den Alkohol ausgelöst werden mal ganz abgesehen ändert die Abstinenz ja auch nicht plötzlich magisch sein Verhalten...die Kommunikationsschwierigkeiten und der mangelnde emotionale Zugang, der fehlende Support und so weiter... das bleibt ja alles und ist sicher noch viel tiefer gehend verursacht... Sowie ja auch der Alkoholismus an sich...

  • ... Wobei ich vllt noch sagen muss dass es mir die ganze Entscheidung schon deutlich schwerer macht dass er jetzt nichts mehr trinkt... Ich finde das manchmal richtig gehend fies, weil es viel einfacher für mich wäre wenn er weiter trinken würde... Natürlich will ich aber nur das allerbeste für ihn und wünsche ihm sehr dass es klappt (was ich bezweifel) ... Für mich wird es daher schwerer und er stellt sich nun sicher vor allen unseren Freunden als das arme einsichtige Opfer dar.. Und ich böse bin halt spießig geworden... Durch meine Ausbildung (der er die ganze Schuld an der Situation gibt) und er tut ja soviel und ändert sich und mir ist es nie genug... Das suggeriert er und kommuniziert es sicher auch nach außen... Das verletzt mich und macht mich wütend... Es ist einfach ungerecht...

    Aber ja auch ein Muster, wie ich durch die anderen Beiträge erkannt habe und wohl auch eine Manipulation

    Nur nach vorn, nie mehr zurück ist diese Tage nun mein Motto...

  • Wenn einer meine Gefühle als Psyschoscheiße abtut, wäre er kein Partner für mich.

    Hoffentlich hast du ihm nicht gesagt, daß du hier im Forum bist. Das ist jetzt deine SHG.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wirklich zermürbend ist nur dieser immer wiederkehrende Gedanke - entgegen jeder Vernunft - was ist wenn es bei uns anders ist als bei den anderen? Wenn es bei uns eben doch klappen würde, was ist wenn die bei denen es klappt das bloß nicht im Internet verkünden... Selbstmanipulation... Aber ich kehre immer wieder in die Gedankenschleife zurück...

    Mach trotzdem weiter ... Aber das quält mich so sehr

  • Naja ich bin 13 Mal umgezogen die letzten 10 Jahren... Ich bin so müde und erschöpft...meine Arbeit ist auch so anstrengend und ich liebe die Wohnung und seinen Hund... Das müsste ich alles hinter mir lassen und den Umzug stemmen... Und wenn es dann doch klappt dann muss ich nochmal umziehen, mir graut es regelrecht davor ... Aber ich will auch nicht in so einer endlos bergab Spirale aus Hoffnung und Illusion gefangen sein wie ich das hier meistens lese 🙈

    Aber ja... Ich sollte nicht wegen einer Wohnung in einer Beziehung bleiben 🙈

  • Ich weiss wie sehr man ein Hund liebt und verstehe dich. Weiss, dass ich noch nicht schreiben darf. Möchte dir den Tipp von Silvia Congost geben. Eine neutrale Person finden, die als Intermediär hilft so dass du den Hund noch sehen kannst. Hilft das?

  • Danke. Gedankenkarusell mir ging es wie dir, die Ambivalenz ist enorm. Sagt jemand A möchte man B, sagt jemand B möchte man A. Ständig hin und her gerissen ob sich trennen oder nicht. Ich habe entschieden, dass kein Mensch es wert ist, dass ich so viel an ihn denken musste. Wünsche mir, dass du dich liebst und herausfindest was deine Bedürfnisse sind und was du verdienst. Zuerst kommst du. Rette dich.

  • Ja, ich denke ich werde den Hund noch sehen dürfen... Immerhin ist es manchmal nötig einen Hundesitter zu haben... Aber das ist ja was anderes als zusammen zu wohnen... Aber du hast recht, das mit dem permanenten an die Person denken ist echt ein guter Punkt , der sich ja wirklich schmerzhaft durch die ganze Beziehung gezogen hat... Danke

  • .. Er behauptet jetzt ich hätte ihn nie so geliebt, so wie er mich... Er sagt ich würde denken ich wüsste alles und er brauche keine Therapie - er habe ja nur aus Spaß getrunken und den mache es nicht mehr - er wisse nun dass es schädlich ist

    Für mich ist das Realitätsverdrehung , ich weiß ich darf mir das alles nicht annehmen, aber es fühlt sich so ungerecht an

    Einmal editiert, zuletzt von Gedankenkarusell (5. August 2024 um 12:09) aus folgendem Grund: Zuviele Details

  • Warum lässt du so viel Angriffsfläche für deine Emotionen zu? Dass von der anderen Seite nichts Vernünftiges kommt, ist bei jeder Trennung so. Aber er weiß zumindest, wie er dich treffen kann, und du fährst schön mit. Stoppe die Fahrt.

    Boa ich weiß dass ich mir das alles gar nicht annehmen darf aber das ist so bitter, so ungerecht

    Schonmal mit ignorieren versucht?

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • ch habe das Gefühl wenn ich es ignoriere dann fresse ich das alles in mich rein und ich habe Angst dass das nicht gesund ist

    Was spricht dagegen, es erst einmal zu versuchen, bevor man sich eine Antwort im Kopf zurechtlegt?

    Bitte achte noch ein wenig darauf, nicht zu sehr ins Detail zu gehen, um den Wiedererkennungswert zu wahren.

    Gruß Hartmut

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