Hallo liebe Alle,
Ich W,27, lebe seit 1,5 Jahren ohne Alkohol. Ich habe bereits in meiner fruehen Jugend ( erstmaliger Rausch mit 13 ) angefangen regelmaessig zu konsumieren. War dann mit 16 auf nem Festival und habe dort das erste Mal mehrere Tage morgens bis abends getrunken und seitdem ( trotz akuter Gastritis mit Krankenhausaufenthalt ) jeden Tag. Hatte diverse Momente des kompletten Kontrollverlustes im Rausch, damit verbundenen Scham und koerperliche Schaeden, meinen "Rock-Bottom" hatte ich dann vor 1,5 Jahren, habe zuhause kalt entzogen ( nicht empfehlenswert und sehr gefaehrlich!! ) und sehe mich als "priviligierte" Trockene weil ich, trotz Schicksalsschlaegen im letzten Jahr, eher angeekelt von dem Gedanken des Trinkens war als das ich das Verlangen danach haette. Ich muss dazu sagen, das auch mein Vater schwerst alkoholkrank war und ist, ich demnach sowohl genetisch als auch durch die Co-Abhaengigkeit vorbelastet bin und ich eine komplexe Posttraumatische Belastungsstoerung habe, die natuerlich auch einige Faktoren fuer Suchtanfaelligkeit liefert. Ich bin jetzt heute seit 1 Jahr 6 Monaten und 3 Tagen trocken und bin hier um meine Erfahrungen zu teilen, andere Erfahrungen zu lesen und weiter zu lernen. Ich moechte nochmal betonen das der Weg schwer erscheint aber es absolut wert ist, ich habe nach der Zeit alleine kognitiv eine super Entwicklung gemacht, habe zum ersten Mal in meinem Leben Zukunftsplaene und eine Lebensperspektive. Habe nun endlich einen normalen BMI und komme auch bei sportlichen Aktivitaeten deutlich weiter als zuvor.
Mir hat das Lesen insbesonders von 3 Buechern die ich hier zum Schluss empfehlen moechte extrem geholfen zu verstehen:
Pete Walker - PTBS vom Ueberleben zu neuem Leben
Dr. Gabor Matè - Im Reich der hungrigen Geister
Dr. Gabor Matè - Vom Mythos des Normalen