Ein bisschen von mir... Meni

  • Zitat von Meni

    Ich hatte gestern einen Rückfall. Hab mir beim Laufen einen Flachmann mit Wodka gekauft und ihn getrunken, einfach so. Ich möchte mich am liebsten innerlich ausscheuern, es ekelt mich. Ich schreibe heute Abend nochmal, muss jetzt zur Arbeit.

    Hallo Meni!

    Oooooops, wenn das nicht Schuldgefühle und Selbstzweifel gibt. Ekel, sagst Du ja.

    Akzeptiere es. Es ist passiert. Du musst Dich nicht ausscheuern, der Alk ist bald wieder draußen aus dem Körper.

    Da gibts nur eins: Heulsuse (*streichel) bei der Hand nehmen, aufstehen, weitergehen...

    Verhindern, dass aus dem Stolpern ein Sturz wird.

    Wissen: Wenn ich jetzt den Alk lasse, kann jahrelange Trockenheit die Folge sein.

    Wissen: Wenn ich jetzt meine Probleme im Alk ertränke, dann sind sie morgen noch da. Und sind größer und schlimmer geworden.


    :( Es war ein Stolpern :o und Du darfst weitergehn. Erlaub es Dir. :?:)

    Du schuldest niemandem Ekel, Selbstzweifel, ein schlechtes Gewissen. Trockenbleiben und ein neues Leben schuldest Du Dir selbst.

    Liebe Grüße von
    Jean

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Hallo Meni,

    es ist schade, dass das passiert ist, aber das weißt Du ja selber am allerbesten.
    Ich bin ja nicht der Meinung, dass Du wieder bei '0' anfängst, sondern wieder neu einsteigst, wo Du Deinen Weg kurz verlassen hast. Schließlich hast Du ja inzwischen ein bissle Erfahrung gesammelt, die Dir jetzt nützlich sein können. Zusammen mit den Hinweisen meiner Vorredner wirst Du es schaffen, den Weg weiter zu gehen.

    Ich drück Dir die Daumen!

    Liebe Grüße

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo Meni!

    Wenn das der Versuch war, zu beweisen, dass Du nix wert bist - vergiss es! Du bist ein ganz wertvoller Mensch!

    Pack Dein neues Leben wieder an.

    Trau Dich ruhig her.

    Ganz lieben Gruß

    Jean

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Guten Morgen und ein herzliches Danke für Eure ausgestreckten Hände. Ich habe gestern ganz lange geschrieben und jedem einzeln geantwortet, aber durcheinander, wie ich war, habe ich meine Nachricht vermutlich ins Nirwana katapultiert. Seht es mir bitte nach, wenn ich heute morgen, wie Spedi es so treffend ausdrückte, nur noch versuche zu reflektieren.

    Ich hab gestern im Büro immer wieder mal schnell ins Forum geguckt, wenn ich alleine im Raum war, so hatte ich die Möglichkeit, bereits seit dem Mittag mit verschiedenen Gedankenstößen nachzudenken.

    Ich bin ganz schön verkorkst, das merke ich mit jedem Tag mehr. Heute (ich kann seit halb vier nicht mehr schlafen) wurde mir klar, weshalb ich seit Monaten so schlecht schlafe: Mein Gefährte schläft mittlerweile ausschließlich bei Licht. Anfangs habe ich mich versucht, mit ihm auseinanderzusetzen, aber ohne jeden Erfolg, er schreckt aus dem Schlaf auf und wird regelrecht kiebig, wenn ich versuche, die Lampen auszumachen. Ein übles Überbleibsel aus meiner Kindheit, die Dunkelheit war mein bester Schutz: Sobald in der Nacht irgendwo in der Wohnung Licht anging, befand ich mich in einem Zustand höchster Alarmbereitschaft. Und so reagiere ich auch heute noch. Vielleicht kann ich das in der Therapie (ich stehe bei etlichen Therapeuten auf der Warteliste, bekomme bis dahin aber nur 30 Minuten im Monat in der PIA) angehen. Fakt ist jedoch, dass ich nur selten wirklich gut schlafe. Wer weiß, warum er das Licht nachts braucht.

    Wenn es einen Menschen gibt, dem ich gegenüber fast ehrlicher bin als zu mir selbst, ist es meine beste Freundin. Sie hat mir gestern lange zugehört, während ich mich sortierte. Wir kennen uns seit 33 Jahren, und sie ist der einzige Mensch, der sich von mir niemals etwas vormachen lassen hat, sie filtert den ganzen Kram, den ich so von mir gebe. Mein Gefährte kommt da schon recht nahe heran, aber er ist zu dominant, wortgewaltig und auch zu beschäftigt, ich fühle mich da eigentlich dauernd in die Verteidigungshaltung gedrängt.

    Wie auch immer, meine Freundin resümierte wie folgt: "Du hast einen Vogel."

    Sie filterte also für mich und brachte die Dinge auf den Punkt: Ich komme nicht damit zurecht, dass mein Partner mich aus wichtigen Bereichen unseres Lebens ausgrenzt. Er hat da so eine Spur, in der alles laufen soll, was im Grunde nicht schlecht ist, aber wenn die Dinge mal nicht so laufen, wie er es sich vorstellt, knirscht es in den Schienen. Ich habe dann das Gefühl, dass es gar nicht so sehr um uns geht, sondern nur um diese Spur, damit sein Leben in festen Bahnen verläuft und er seine innere Ruhe hat. Als ich vorschlug auszuziehen, hoffte ich wohl insgeheim, dass er sagt: "Du liebe Zeit, nein, wir haben es bis hierher geschafft, ich habe es mit Dir ausgehalten, als Du getrunken hast, selbstverständlich werde ich an Deiner Seite sein, während Du die Entwöhnung machst. Wir halten auch in den schlechten Zeiten zusammen!" So ungefähr.

    Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich weiß, wie schwer mein Gefährte es in den letzten Monaten mit mir hatte, jeder Co wird das bestätigen können. Ich versuche nur herauszufinden, was passiert ist, ohne dass ich jemandem die Schuld geben will.

    Vorgestern jedenfalls kam ich nach Hause und seine Ex-Frau saß auf dem Sofa, dort, wo ich immer sitze. Meine Stieftochter ist seit einiger Zeit bulämisch. Die Eltern besprechen, was zu tun ist, die Eltern gehen mit ihr zum Arzt, die Eltern führen mit ihr Gespräche. Ich wasche ihre Socken, aber viel weiter gehen meine Rechte nicht. Ich verbringe mehr Zeit mit ihr als ihre Eltern, sie schüttet mir regelmäßig ihr Herz aus, aber ich werde ausgegrenzt. Er will sich das Ruder nicht aus der Hand nehmen lassen und ihre Mutter hat eine sozialpädagogische Ausbildung. Und ihr Kind kotzt sich die Seele aus dem Leib. Und ich gehöre nicht dazu, das ist nicht meine Angelegenheit. Ist es das wirklich nicht?

    Jedenfalls habe ich diese Gefühle mitgenommen, als ich zum Laufen ging. Aber ich wurde sie nicht los, im Gegenteil, sie überschwemmten mich geradezu, ich fühlte ich ohnmächtig. Seine Ex sitzt auf dem Sofa, und ich gehe abwaschen. Klare Verhältnisse. Das ist der tiefe Grund für meine Agressionen. Eigentlich kein Grund, zur Flasche zu greifen. Niemandes Schuld, aber keine gute Situation.

    Danke fürs Zuhören.

  • Hallo Meni

    das hört sich so an, als fühltest du dich minderwertig seiner Ex gegenüber. Meni, die Ex ist aus seinem Leben und du bist drin!
    Es ist natürlich, dass sich die Eltern (!!) über das Kind unterhalten und besprechen wie es weiter geht. Bei uns ist es aber so, dass auch beide neue Partner anwesend sind und ihre Meinung äußern. Muss ja, mein Mann ist täglich zuhause und die Frau meines Ex kümmert sich auch um die Mädels, wenn sie alle 4 Wochen dort sind.
    Wie immer gilt: REDEN!
    Rede mit deinem Freund - über alles. Warum kannst du ihm nicht sagen, was du uns sagst?
    Wenn du Hemmungen hast, drucks aus und legs ihm hin. Er hat keine Ahnung was dich bedrückt und aus Sorge um seine Tochter hat er die Situation auch nicht so gesehen.
    Frag ihn doch bei der Gelegenheit warum er bei Licht schläft? Ich hätte das schon längst getan, wenn mir des nachts die Augendeckel gegrillt werden würden.
    Ich drück dich, das wird!
    Grüße
    Heike

  • Liebe Meni!
    Als ich Deinen Beitrag las, war mein erster Impuls auch: Auf, weg, alles hinschmeißen, Flucht, Wut..., aber Heike hat Recht. Red mit ihm, red mit ihr (?), laß Dich nicht ausgrenzen. Vielleicht bringst Du Dich durch Deine Passivität selbst in diese Rolle ......
    Rede mit, wenn es um das Mädel geht - mein Gefährte hat bei meiner Tochter mittlerweile einen besseren Stand, als ihr Vater...
    Tja und wenn das alles nichts bringt, würde ich mich Fragen, wo oder ob da noch "Platz" für mich ist. Nur eins, SEI DIR WICHTIG!!!!
    GLG und einen schönen Tag
    paula

  • Ach Meni, was machen wir mit Dir nur? Dein Rückfall ist noch keine Woche her, und Du analysierst schon wieder Dinge, die für's Trockenwerden nicht unbedingt Priorität haben. Sicher sind sie belastend, ohne Frage, aber wie immer gilt: ERST das Problem Alkohol lösen (=zu sich selbst finden), DANN alle anderen Probleme in Angriff nehmen. Ich habe das Gefühl, das anzunehmen fällt Dir mit am schwersten.
    Schau, Du hast jetzt schon so lange "rumgeeiert", ohne "zu des Pudels Kern" vorzustossen und ohne Dir einen Ansatz von zufriedener Trockenheit aufzubauen. Willst Du Dir nicht selbst mal was gutes tun, Dich endlich mal mit Deiner Genesung befassen - und zwar nur Du, ohne Partner, dessen Ex-Frau, deren Kind, Meerschwein, Hamster, Katze, Auto, Wohnung und-weiss-der-Kuckuck-sonst-noch-was ? Gönne Dir doch mal eine Auszeit, um Dich wirklich nur mit dir und Deiner Sauferei auseinanderzusetzen. Das sind ein paar Wochen Deines Lebens, nicht mehr! Und dann hast Du auch die Chance, ein "neu sortiertes" Leben mit einer klaren Zielsetzung anzufangen, "Altlasten" aufzuarbeiten, neu zu planen etc. Im derzeitigen "Gefühlsdschungel" kannst Du mir doch nicht erzählen, dass Du irgendeine produktive (und Deiner Trockenheit dienende) Entscheidung treffen und umsetzen kannst?!? So ist es doch (zumindest schreibst Du es in manchen Deiner Beoträge so) "nur ein täglicher Kampf". Den hast Du doch schon verloren, ergib Dich endlich, damit Du neu anfangen kannst - oder sei so ehrlich zu Dir (wenn das der Fall sein sollte, was ich nicht hoffe) und sag es, wenn Du eine Entscheidung "für" den Teufel Alkohol getroffen hast. Dann kannst Du Dir den Rest sparen und Dich zu Tode saufen, ohne etwas aufarbeiten zu müssen.

    Meni, das klingt jetzt sicher hart, und das ist es auch. Aber Du weisst, dass Du nicht "unbegrenzt" Chancen hast, ein Leben ohne Alkohol anzufangen. Einmal kann der "Rubikon" überschritten sein - und niemand weiss, wann das der Fall ist.

    Also, krieg' endlich Deinen Ar... in die Höhe und mach was für Dich!!! Und wenn Du es nicht mit diesem Forum alleine schaffst, dann hole Dir zusätzliche Hilfe! Egal was es ist, mach es für Dich - ich bitte Dich darum!

  • Hallo Meni!

    Wenn ich richtig verstanden hab, wartest Du ja auf einen Therapieplatz...

    Weißt Du schon, wann Du eventuell in eine Langzeittherapie gehen kannst? Gibts da einen konkreten Termin? Bist Du denen schon lästig genug gefallen? Gebs eventuell noch Alternativen an einem anderen Ort, die sich übers Web recherchieren lassen?


    Hast Du auch eine reale Selbsthilfegruppe, die Dich unterstützt?

    Schau gut auf Dich, Meni, Du bist eine starke Frau!

    Lieben Gruß von
    Jean

    PS: Bis es so weit ist, mit der neuen Therapie:
    Einfach weitergehen im neuen Leben ohne Alk. Aus dem Stolpern kein Fallen machen. Trockenheit bist Du nur Dir selbst schuldig. Nur trocken kannst Du gut für Dich kämpfen - lernen!

    Deine Lebensgestaltung am Abend - so mit Buch, das langsam den Saufdruck ersetzte, klang ja gut... Mach so weiter, nimm Dir Auszeiten!

    Wenn ich mir selbst nicht erlaube, dass es mir ohne Alkohol gut geht - wer soll es dann für mich tun?

    Trocken seit November 2006

  • Liebe Meni,
    schön, dass Du weiter hier schreibst. M.E. liegt es auf der Hand, dass Du Dir eine Wohnung suchen solltest. Hier kannst Du Licht an oder aus machen, nämlich so wie DU es brauchst. Auch haben Exe-Frauaen da nur auf Einladung Deinerseits Zutritt. Auch Wäschwaschen fällt flach ;stattdessen gute Gespräche mit Deiner Stieftochter ist doch schöner als Hausarbeit oder???? Ich denke, dass Du Dir im Augenblick selbst eine gute Mutter sein musst und dann, irgendwann, kommen die anderen auch wieder dran.
    Ganz liebe Grüße

    Maria-Rita

  • Heute hatte ich wieder Gelegenheit, zwischendurch ins Forum zu huschen und schon tagsüber die Möglichkeit zum Nachdenken zu nutzen.

    Um eines vorweg zu sagen: Ich halte meinen Partner und seine Ex-Frau für gute Eltern und finde es fabelhaft, dass sie sich gut verstehen und für die "Kleine" da sind. Für meine Schwierigkeiten, mit meinen Gefühlen umzugehen, können sie nichts. Für mich war es jetzt bloß erstmal wichtig, herauszufinden, was mit mir los ist, weil das immer um das selbe kreiselt.

    Für mich war die Ausgrenzung schlimm, trotz aller Vernunft, die ich gern wie ein Schild vor mir hertrage, um meine Gefühle zu verstecken. Dass seine Exfrau nun zum zweiten Mal in kurzer Zeit auf "meinem" Platz saß, löste eine Kurzschlussreaktion aus. Blöde, ich weiß... Unsicherheit³

    Ich glaube schon, dass meine Gefährte weiß, was mich bedrückt, er ist sehr intelligent und hört gut zu. Aber auf seinen Schultern lastet viel Verantwortung, und er hat meinetwegen viel Kraft gelassen. Er muss endlich innerlich zur Ruhe kommen dürfen.

    Ich habe noch nicht richtig verstanden, was Ihr damit meint, dass ich mich um mich selbst kümmern sollte. Ich lese das immer wieder, kann es aber nicht richtig umsetzen. :( Hier wäre ich für Rat besonders dankbar; denn meiner Meinung nach kümmere ich mich schon viel zu sehr um mich selbst (vielleicht laufe ich dabei auch bloß in die falsche Richtung :evil: )

    Deine Worte haben mir sehr zugesetzt, Spedi, weil ich merke, dass Du Recht hast, ich aber nicht genau weiß, wie das geht. Ich komme nicht so richtig über die eigene Nabelschau hinaus und verheddere mich offenbar mit den eigenen Füßen... :oops: Ich will nicht mehr trinken, ich genoss jeden Tag ohne Betäubung. Und ich merke schmerzlich, dass Karsten aus Erfahrung spricht: Ich muss heute noch mehr kämpfen als am ersten Tag meiner Entscheidung, mit dem Trinken aufhören zu wollen.

    Pott, Du bist immer so praktisch, das tut mir gut. Und ich werde meinen Gefährten wirklich fragen, warum er das macht. Mut brauche ich ihm gegenüber nicht, er ist ein Schatz, der Stressi bin ich.

    Ja, Paula, in dieser Art gehen mir halt auch Gedanken durch den Kopf. Und das Weglaufen und Betäuben nahm einen großen Platz ein (und tut es noch!). Ich will diese Verhaltensweisen nicht mehr, ich will leben.

    Danke für diese kurze und knackige Frage, Frank, sie hat mich doch tatsächlich dazu gezwungen, nachzudenken, ein kleiner Ruck.

    Stärke ist relativ, Jean, und ich habe mein ganzes Leben lang anderen und mir versucht zu beweisen, dass ich alles ertragen und schaffen kann. Momentan aber möchte ich irgendwo nur mein Gesicht andrücken dürfen und sagen, ich bin an meine Grenzen gekommen...

    Und Dir, Maria-Rita, danke ich heute abend ganz besonders für das Lachen und den Gedanken, dass ich einfach mal darüber nachdenken könnte, was ich wichtig finde. Hausarbeit hat mir früher nie etwas ausgemacht, ich war darin eher stets vorbildlich. Da es mir in der derzeitigen Konstellation eher obliegt, kann ich sicher auch Prioritäten setzen :wink:

    Und genauso will ich es versuchen, Pauli und Freund! Es ist schwerer als beim letzten Rückfall, aber ich will nicht wieder zurück. Es ist alles immer besser geworden, darauf möchte ich nicht mehr verzichten.

    Wie es scheint, Astrid, haben wir beide ein ähnliches Problem, das Helfer-Syndrom, das so schön von unseren eigenen Problemen ablenkt... Ich will versuchen, mich aufs Lesen und das Schreiben in meinem eigenen Thread zu beschränken. Du kannst bei mir übrigens schreiben, wie Dir gerade so zumute ist, ich lerne doch dabei genauso wie Du.

    Bernd und esgehtauchanders, danke für Euer Mutmachen, auch Dir, Freund. Ich werde bei Euch nun erstmal eher wieder lesen und nicht so weit vorpreschen.

    Ich hoffe, ich habe niemanden überlesen, das würde mir sehr Leid tun; denn Ihr habt mir Kraft gegeben. Auch diejenigen, die sehr direkte Worte fanden, aber das ist ok für mich, ich fühle mich nicht persönlich angegriffen, ich will ja lernen.

    LG, Meni

  • Hallo Meni !

    Schön das Du den Absprung geschaft hast . Was Du da schreibst, vom Helfersyndrom, das kenne ich sehr gut und auch Heute muss ich da immer etwas aufpassen.
    Da ist was dran , habe immer für mich unangeneme Situationen gelöst, in dem ich mich für andere eingesetzt habe. Da stand ich doch gut da, positive Rückmeldungen von Allen denen ich geholfen hatte. Nur war meine Kraft verbraucht, dann waren meine Probleme immer noch da.
    Ich nenne das gesunden Egoismus, sich auch und erst mal um seine Probleme kümmern. Wenn das erledigt ist , Kraft und Zeit zum helfen noch vorhanden, bitte dann Helf aber erst dann.

    Schlaf schön !
    Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Meni,

    Möchte nicht überheblich klingen aber du schreibst es ist "eigentlich kein Grund zur Flasche zu greifen". Mich stört das Wort eigentlich. "Niemandes Schuld, aber keine gute Situation" ist auch ein Wiederspruch in sich.
    Als ich im November aufgewacht bin habe ich nachgedacht und etwas aufgeschrieben. Ich verstehe es heute auch noch nicht ganz, aber auf meinem Zettel stand es gibt keinen einzigen Grund zu trinken, nicht einen.
    Übrigens das mit der Hausarbeit mach ich genauso, nur manchmal denke ich " hoffentlich sieht das keiner " :)


    L.G. Frank

  • Guten Morgen Franki

    stimmt, das eigentlich hätte ich getrost weglassen können - es stand für "und dennoch habe ich das getan".

    Mit dem Rauchen aufzuhören, fiel mir damals auch nicht ganz leicht, ich wachte sogar nachts auf und dachte, ich hätte geraucht, ich roch und schmeckte es sogar. Ich wusste jedoch, wenn ich nur eine einzige Zigarette rauche, bin ich ruckzuck weder auf meinem Level und würde mich irgendwann mit diesen Dingern umbingen. Ich konnte mich nicht auf fünf Zigaretten oder so beschränken und habe mich mit den Dingern fast umgebracht. Ich habe dann immer, wenn ich Lust aufs Rauchen bekam, am Fenster tief durchgeatmet. Anfangs ging es mir niht so gut, ich bekam Husten und solche Sachen, aber mit der Zeit fiel den Leuten mein gesundes Aussehen auf, ich hatte viel mehr Zeit, Dinge zu erledigen und stellte fest, dass ich nicht mehr so schnell aus der Puste kam, wenn ich mal dem Bus hinterherrannte. Es war toll!

    Mit dieser Einstellung bin ich auch an mein Alkoholproblem rangegangen. Ich werde nicht nur an mir arbeiten, sondern mir nun auch einen Notfallplan erstellen, an den ich mich halten kann, falls mal wieder so eine Situation entsteht. Denn es ist auch toll, nicht trinken zu müssen, ich habe mich lange innerlich nicht so frei gefühlt! Nun gilt es, Situationen zu meiden, die belastend sein können oder mich mit dem auseinanderzusetzen, was halt nicht zu ändern ist.

    Das hast Du ziemlich gut beschrieben, Astrid, bei mir kam hinzu, dass ich mich dann allerdings auch ausschließlich über andere wertete.

    Ich habe so viele Wünsche, was ich am liebsten machen würde und bringe sie nicht zu Ende, das nagt am Selbstbewusstsein. In dieser Woche habe ich mich hingesetzt und mich gefragt, was ist denn machbar? Mein Spanischkurs verstaubt langsam, diese Sprache finde ich schön, aber mir fallen die Vokabeln zu schnell weg. Nun habe ich mir vorgenommen, jeden zweiten Tag eine Viertelstunde zu lernen, nicht mehr eine ganze Lektion. Regelmäßig und in kleinen Schritten. Kleine Schritte sollen mich jetzt erstmal begleiten.

    Nun mache ich erstmal einen Schritt Richtung Büro und wünsche Euch einen schönen Tag und Trockenheit.

    LG, Meni

  • Hallo Meni,
    schön, das Du die "Kurve" gekriegt hast. Ich selbst bin auch ein hilfsbereiter Mensch und mein Ex-Freund hat mich immer mit dem Spruch zum Lachen gebracht wenn er gefragt hat: Na, hast Du heute wieder das Rot-Kreuz-Häubchen auf? Ich helfe immer noch gerne und bin ehrenamtlich bei einem Tafelladen engagiert. Das "richtige" Maß zu finden ist glaube ich die Frage. Ich glaube, wenn ich gut zu mir bin und auf mich aufpasse, dann kann ich auch anderen helfen ansonsten gehts nachhinten los. hi,hi.wenn ich mir das so bildlich vorstelle, sorry, sorry ist gerade der Schalk mit mir durchgegangen.
    Liebe Grüße

    Maria-Rita

  • Halli, hallo, ihr alle, melde ich auch mal wieder. Finde es interessant, dass ihr auch das Helfersyndrom habt, ich jedenfalls auch wenn es allen gut geht, geht es mir erst gut, bin auch ehrenamtlich tätig um zu helfen, aber ist natürlich auch besser als zu Hause zu sitzen, da ich zur Zeit arbeitslos bin. Euch weiterhin alles Gute für die positiven Schritte.

    Liebe Grüsse Teichlinchen

    Wenn ich mir überlege, als welches Tier ich gerne wiedergeboren werden würde, dann als Bär. Sie sind nachdenkliche, liebevolle Geschöpfe.
    Jean-Charles de Castelbajac)

  • Jetzt musste ich auch grinsen... Soweit zu mir und Mutter Theresa... :wink:

    Ich werde erstmal versuchen, mich in dieser Hinsicht über einen längeren Zeitraum zu zügeln. Bremst mich ruhig, falls ich vor Übermut mal wieder im Begriff bin, über den Zaun zu springen... :shock:

    Heute habe ich nach meinem Spanisch-Kurs gesucht, er ist nicht auffindbar. :( Nun, immerhin habe ich mich bei OWAD angemeldet, da kann man gratis jeden Tag eine englische Vokal lernen (falls der Link nicht erlaubt ist, löscht mein Posting einfach, bitte), so tue ich wenigstens etwas. :D

    Heute ist etwas Schönes passiert: Mein Gefährte geht heute zu einem Event - mit dem Auto, obwohl er es bequem zu Fuß erreichen könnte. Sein Trinkverhalten hat sich in den letzten Wochen schon ziemlich verändert, wobei ich nicht glaube, dass er das mir zuliebe tut, sondern für sich. Er trinkt fast gar nichts mehr. Er hat meiner Meinung nach sowieso keine Alkoholprobleme, aber ich finde es trotzdem schön.

  • Hallo Teichlinchen,

    über das, was Du geschrieben hast, musste ich seit heute nachmittag erstmal nachdenken. Ich fühle mich auch am wohlsten, wenn es allen anderen gut geht, aber nun will ich lernen, mich dabei nicht an die letzte Stelle zu rücken. Zu leicht wird das (vor allem von mir selbst) als selbstverständlich genommen, und dann kommt natürlich auch nicht unbedingt etwas zurück. Also, erstmal ran ans Selbstverwöhnprogramm - und vom Schaum kriegen all die was ab, die mir von sich aus auch etwas Gutes tun, die anderen dürfen bloß zugucken! :D:wink:

    LG, Meni

  • Guten abend Meni,

    So bin ich das mit dem Alkohol auch angegangen. Aber ich rauche noch. Das mit dem reduzieren klappt bei mir auch nicht, nur es gibt Situationen da fehlt mir das rauchen nicht und diese versuche ich zu verlängern. Bin allerdings dabei meinen letzten Nikotin Rückfall zu durchleuchten... Übrigens haben mir deine Beiträge geholfen.
    Das mit den Wünschen das kenn ich auch, aber da gibt es einen Trick...
    Wenn ich einen Wunsch habe wo ich mir nicht sicher bin ob ich es wirklich will mache ich folgendes : Ich nehme mir irgent etwas ( ein Bild o.ä. ) was ich mit meinen Wunsch verbinden kann und stelle es da hin wo ich es jeden Tag sehe. Na ja und wenn einige Zeit vergangen ist und ich immer noch motiviert bin Ihn mir zu erfüllen, dann mache ich daraus ein Ziel. ( Das spart jede Menge Geld und Energie )
    Hoffe ich bin jetzt nicht dem Helfer Syndrom erlegen.
    Das mit deinem Mann freut mich für dich. :) Vielleicht macht er es ja für euch beide?


    Liebe Grüße Frank

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