Hallo Paulinchen,
um Deine Eingangsfrage abschliessend zu beantworten: Seit Vorgestern, spätestens seit Heute.
Er bekommt es nicht den Griff, kann nicht mehr kontrolliert trinken. Es wird immer mehr als gewollt, und unter grosser innerlicher Kraftanstrengung schafft er es dann auch mal eine Weile ohne. Was in Ihm selbst passiert, das kannst Du natürlich nicht wissen, und das wird er Dir auch nicht sagen.
Weil es seine Sucht offenbaren würde.
"Ich habe das im Griff, und ich werde das wieder auf ein normales Trinkverhalten zurückschrauben" ist im übrigen der am meisten geschossene Bock des Trinkers. Das glaubt im Übrigen auch nur noch, wer es glauben will.
Du jetzt auch nicht mehr, weil Du ja jetzt hier bist.
Nach dem schmerzhaften Einsehen dieses Irrtums wäre dann der Weg zur Krankheitseinsicht frei.
Das scheint wohl bei Ihm noch etwas zu dauern.
Das Krankheitsbild des Co ist sehr breitgefächert.
Deswegen reden wir hier vom krankhaften Co-Abhängigen. Nicht jede Co-Abhängigkeit ist, wenn im gesunden Rahmen praktiziert, schädlich.
Du bist nicht automatisch krankhaft Co-Abhängig wenn Du mit einem Alkoholiker zusammenbist.
Ernst wird es, wenn die Sucht auch Dein Leben in zunehmenden Maße beinflusst, z.B. wenn Du für Deinen Partner lügst, Termine wahrnimmst, die Sucht deckst und damit auch unterstützt.
Das kann soweit gehen, das sich ein Co-Abhängiger ein Leben ohne Alkoholiker garnicht mehr vorstellen kann, ein Helfersyndrom ausgeprägt wird, das eigene Ich völlig ins Hintertreffen gerät.
Wird der Partner dann trocken, haben beide ein Problem.
Wenn Du Dich im Co-Bereich mal so durch die Threads liest, müsstest Du abschätzen können inwieweit Dich die Sucht auch im Griff hat.
Na dann schreib mal weiter drauf los.
Viele Grüsse
White