ab wann heißt es keinen Tropfen mehr Alkohol?

  • Hallo Paulinchen,

    um Deine Eingangsfrage abschliessend zu beantworten: Seit Vorgestern, spätestens seit Heute.

    Er bekommt es nicht den Griff, kann nicht mehr kontrolliert trinken. Es wird immer mehr als gewollt, und unter grosser innerlicher Kraftanstrengung schafft er es dann auch mal eine Weile ohne. Was in Ihm selbst passiert, das kannst Du natürlich nicht wissen, und das wird er Dir auch nicht sagen.
    Weil es seine Sucht offenbaren würde.

    "Ich habe das im Griff, und ich werde das wieder auf ein normales Trinkverhalten zurückschrauben" ist im übrigen der am meisten geschossene Bock des Trinkers. Das glaubt im Übrigen auch nur noch, wer es glauben will.
    Du jetzt auch nicht mehr, weil Du ja jetzt hier bist.
    Nach dem schmerzhaften Einsehen dieses Irrtums wäre dann der Weg zur Krankheitseinsicht frei.

    Das scheint wohl bei Ihm noch etwas zu dauern.

    Das Krankheitsbild des Co ist sehr breitgefächert.
    Deswegen reden wir hier vom krankhaften Co-Abhängigen. Nicht jede Co-Abhängigkeit ist, wenn im gesunden Rahmen praktiziert, schädlich.

    Du bist nicht automatisch krankhaft Co-Abhängig wenn Du mit einem Alkoholiker zusammenbist.
    Ernst wird es, wenn die Sucht auch Dein Leben in zunehmenden Maße beinflusst, z.B. wenn Du für Deinen Partner lügst, Termine wahrnimmst, die Sucht deckst und damit auch unterstützt.
    Das kann soweit gehen, das sich ein Co-Abhängiger ein Leben ohne Alkoholiker garnicht mehr vorstellen kann, ein Helfersyndrom ausgeprägt wird, das eigene Ich völlig ins Hintertreffen gerät.
    Wird der Partner dann trocken, haben beide ein Problem.

    Wenn Du Dich im Co-Bereich mal so durch die Threads liest, müsstest Du abschätzen können inwieweit Dich die Sucht auch im Griff hat.

    Na dann schreib mal weiter drauf los.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo paulinchen!

    herzlich willkommen!

    mit der frage der co-abhängigkeit habe ich mich auch lange rumgeschlagen. nun ist es mir leztendlich egal. ich habe zu der nassen zeit meines mannes so reagiert wie ich es nur konnte und dabei sicher auch fehler gemacht. dann ist es auch egal ob du wegen der umstände so reagiert hast oder aus dir selbst.

    vom alk kommt dein freund natürlich nur runter wenn er konsequent keinen trinkt. ohne hintertürchen.
    am besten ist meiner meinung eine langzeittherapie. die einsicht, das er hilfe braucht kann aber dauern.

    für mich ist der regelmäßige besuch einer angehörigen gruppe ( ohne betroffene ) sehr hilfreich. ich habe die gruppe allerdings erst nach dem trocken werden meines mannes aufgesucht.
    es wäre mir wohl einiges erspart geblieben wenn ich sie schon vorher gehabt hätte.

    es ist wichtig das du selber, und natürlich auch dein sohn ,dabei am besten durchkommst.

    vieleicht ist es für dich eine möglichkeit ihm klarzumachen, das du ihn nur nüchtern sehen möchtest das heißt sobald er anfängt zu trinken gehst du bzw bittest ihn die wohnung zu verlassen.
    das ist dein gutes recht!!
    vorwürfe und drohungen bringen garnichts.

    wenn du drohst ihn zu verlassen mußt du dir selber glauben das du es auch so meinst, sonst glaubt er dir natürlich auch nicht.

    abhängige sind prima in der lage dem parter weißzumachen das mit ihm etwas nicht stimmt.
    es dauerte bei mir ein bischen, bis ich meinen eigenen wahrnehmungen wieder vertraut habe.

    bei einer suchtberatungstelle bekommst du bestimmt adressen wo du hilfe suchen kannst. natürlich findest du auch hier im forum viele hilfreiche beiträge.

    viel kraft und liebe wünsche von frau

    liebe grüße frau
    ______________

    Nicht weil es schwer ist, tun wir es nicht
    sondern es ist schwer, weil wir es nicht tun

  • Hallo Paulinchen,

    auch in bin noch nicht lange im Forum, aber mir geht es da genauso wie Dir.
    Sie versprechen einem das blaue vom Himmel, sind einsichtig, dass die was tun müssen, aber schon ein paar Tage oder wenn man Glück hat auch mal Wochen später fängt alles wieder von vorne an.
    Bei mir war es Weinachten so, das hat mein Männe, wir sind nicht verheiratet, aber bereits 8 Jahre zusammen, da hat er seine Eltern einfach morgens ausgeladen. 2 Tage später kam dann wieder sein Katzenjammer, so nach dem Motto, ja ich muss was tun, aber ich will nicht, dass Du mich als Alkoholiker hinstellst. Sagte ihm dann nur, habe ich nie gesagt, nur dass er ein Problem damit hat.
    Wahrscheinlich weiß er es tief im Innersten auch schon, will es aber nicht wahrhaben, weil er nicht dazu bereit ist, aufzuhören.
    Mit seiner großen Schwester habe ich auch gesprochen, aber die kennt halt nur seine Version, da bin ich die böse, böse Bille, die ihn aus dem Haus treibt.
    Habe jetzt auch für mich entschieden, mich zu trennen, weil es einfach kein Leben mehr für mich ist.
    Habe jetzt seit ein paar Tagen hier regelmäßig gelesen und ich für mich bin der Meinung, dass sich nichts ändern wird. Vielleicht mal für ein paar Wochen aber dann wird es umso schlimmer.....
    Mein Männe haut auch einfach ab und sagt nichts. Wenn ich ihn drauf anspreche, dann will ich ihn kontrollieren.
    Mache jetzt kleine Schritte in Richtung Selbständigkeit. Nicht immer mehr präsent zu sein usw....für ihn nichts mehr zu machen, weder waschen, noch kochen etc.....
    Bei mir tut es auch weh, aber ich sage mir, neues Jahr neues Glück.

    Wir haben unsere Männer an einen ganz bösen Feind verloren, da können wir nichts mehr machen. So sehe ich das langsam.....
    Verstehen kann ich es bis heute noch nicht.......aber es kann einem ja auch keiner erklären.....wie auch......wir kennen diesen Zwang nicht.

    Einen guten Rutsch und viel Glück in 2007

    LG
    Bille

  • Hallo Paulinchen!Ich bin neu hier,bin trockener alkoholiker und auch angehörige eines Alkoholikers!Also kenn ich Deine wie auch seine sichtweise!
    Ich weiß nicht ob du rat von mir haben möchtst,deswegen warte ich auf deine stellungnahme!Tut mir leid,daß du das durchmachen mußt!!!

    Es gibt keine dummen fragen,nur dumme antworten!

  • Hallo Paulinchen!
    hab erst heute alle beiträge zu deinem Thema lesen können und du bist ja wirklich in ner bes... situation!es ist schwer zu sagen wie weit dein freund mit seiner sucht ist,denn bei jedem verläuft diese erkrankung ja anders.aber ich denke du solltst ihm keine Entscheidungen überlassen.das war ein typisches zeichen als er sich "gegen alk" endschieden hat,euphorisch wurde und dich vor entscheidungen gestellt hat!er kämpft und ist sich wohl seiner sucht und den eventuellen konsequenzen "bewußt!!für ihn wird es aber leichter wenn er dich auf sicher hat!lass ihn spüren,das deine Liebe nicht bedingungslos ist!denn dann würdest du vor die hunde gehen!
    ich habe den absprung vor fast drei jahren geschafft,habe mich für mich und mein leben endschieden,doch mein partner hat weiter getrunken.ich habe immer wieder gehofft,gebangt,dann vor einem jahr die räumliche trennung.Ich hab ihn mehr oder weniger fallen lassen,woraufhin er ne therapie gemacht hat,zwar schon wieder rückfällig,aber auf dem weg der genesung.zu weihnachten hab ich mich zwar jetzt "endgültig" von ihm getrennt,denn genauso wie ich muß er für sich lernen mit der krankheit zu leben und nicht für mich oder die beziehung.was ich sagen will,dein freund muß das alles für sich tun um dann ein zuverlässiger,gleichberechtigter partner sein zu können!
    ich gebe meinen freund noch nicht ganz auf,aber liebe allein kann keine beziehung aufrecht erhalten
    Guten Rutsch,viel Kraft und Mut fürs neue Jahr wünsch ich dir!
    gruß pjal

    Es gibt keine dummen fragen,nur dumme antworten!

  • Hallo Paulinchen,

    auch ich habe heute den Mut gefasst, diese Seite zu besuchen und mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben.

    Leider ist es so, dass wir als "Partnerinnen" für alles verantwortlich gemacht werden, kontrollieren und selber einen "an der Waffel" haben. Um so mehr ich in diesem Forum lese, weiß ich, dass ICH nicht helfen kann und mein Freund es wegen MIR nicht lassen wird.

    Ich möchte Dir wirklich einen guten Rat geben: Mit einem Alkoholiker zu leben, geht an die Substanz, man stellt sich hinten an und hofft auf ein Wunder. Ich selber bin dadurch erkrankt (hatte alles Mögliche und nichts) und endete im Krankenhaus, weil er gewalttätig wurde. Ich bin im Sommer zusammengebrochen und seitdem krankgeschrieben. Mittlerweile habe ich meine Arbeitsstelle verloren, weil ich dort unkonzentriert war (was ist mit ihm, wenn ich nach Hause komme? Besoffen oder noch am Schlafen? Wird es Streit geben?) Diese Gedanken beschäftigten mich den ganzen Tag und dass merkte man auch im Büro.

    Ich habe nun daraus gelernt, so hart und so schwer es ist, werde ich mich trennen. Denn ... ich will leben und das in Ruhe.

    Alles Liebe und Gute für Dich.

  • Hallo Pjal,

    da du beide Seiten kennst: Was bedeutet es, für sich selbst trocken zu werden?
    Da ist zum einen die Gesundheit, zum anderen welche Vorstellungen man von seiner Zukunft hat.?Arbeit, Führerschein, Familie...
    Wird man da nicht auch für seine Familie trocken, weil die eigene Familie dem Alkoholiker wichtig ist?

  • Ich habe noch nie etwas gepostet, nicht in diesem, nicht in anderen Foren. Ich fühle mich sehr berührt von dem, was Pauline schreibt. ich habe auch jetzt das Gefühl, meinen Freund zu verraten! Ich liebe ihn seit eineinhalb Jahren, weil er der schlauste, beste und zärtlichste Mann ist, aber wenn er trinkt, ist kaum mehr viel davon übrig. Er wechselte in der Zeit öfter die Taktik, anfangs war die große Liebe, die Trennung von seiner Frau und seinen Kindern (wir haben alle aber ein gutes Verhältnis, es gab keine Lügen, keine Betrügereien), dann ging es schon los, daß ich ihn öfter total betrunken in seiner Wohnung vorfand. Dann hat er eine Zeitlang abends getrunken, als wir deshalb immer wieder Streit hatten, fing er an, morgens nicht zu arbeiten, statt dessen zu trinken, er hoffte, er könne es verbergen, bis ich von der Arbeit komme (wir wohnen seit 6 Monaten zusammen). Wann immer ich ihm Vorwürfe mache, fühle ich mich schuldig, denn er hat große Geldsorgen, das weiß ich. Und er hat Probleme, über Probleme zu reden.
    Wenn er mal für mich nicht trinkt habe ich das Gefühl, er wird immer übellauniger, und er gibt mir dann die Schuld. Ich kann tun oder lassen was ich will, es wird immer schlimmer. Er ist meist unangreifbar, z.B. fragt er mich, was ich auszusetzen habe, denn er täte ja nichts Unrechtes, d.h. er greift mich ja nicht an, wenn er was getrunken hat. Sowieso ist er oft einfach so unfreundlich zu mir, aber immer so subtil, daß ich ihn nicht wirklich angreifen kann, bei mir löst das dann Wut aus, und Schmerz, bis hin zur Verzweiflung, ich raste dann aus und sage Dinge, für die ich mich dann entschuldige. Ich halte mich für eine selbstbewußte und intelligente Frau, aber er schafft es, daß ich nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist. Jetzt ignoriert er mich seit 20h und sitzt in seinem Büro und arbeitet, seine Freundin, die Bierflasche, nebendran.
    Bei uns ist alles hop oder top. Er ist der allerbeste Mann der Welt und kann so unerträglich sein. Alles, was ich für ihn tue, nimmt er für selbverständlich, z.B. daß ich mit den Kindern klarkomme, mir Mühe gebe, mit seiner Frau auch klar komme. Ist er nüchtern, dann stellt er mich auf ein ganz hohes Podest, ist er angetrunken, dann sagt er vorwurfsvoll, ich wolle ihm Vorschriften machen, alles wäre immer so, wie ich es wollen würde. Und er sagt, ich interessierte mich nicht dafür, was er wirklich wolle, natürlich frage ich ihn dann zum hundertsten Mal, aber bekomme wie immer keine Antwort. Er bringt mich dazu, daß ich jeden kleinen Streit vermeiden will, damit er nicht wieder trinkt. Er ist sehr integer, aber bezüglich Alkohol hat er mich auch schon angelogen, z.B. sagte er, er fahre arbeiten (er ist selbständig), dabei war er den ganzen Tag zuhause und hat getrunken. Es ist ein Teufelskreis, auch finanziell. Er tut mir leid mit diesen immensen Geldsorgen. Er arbeitet wirklich und ist sehr gut in seinem Fach.
    Er sieht ebenfalls (analog zu Paulines Mann) nichts ein, er sagt, ich übertreibe und er habe kein Problem. Er sieht ein, daß das "Tagsüber-Trinken" nicht gut ist, aber er sieht nicht ein, daß er die Finger ganz vom Alkohol lassen muss. Komischerweise kann man ganz locker eine Flasche Wein mit ihm trinken, nur bei Bier kann er nicht aufhören.
    Was kann ich tun?

  • ...je mehr ich lese, desto verzweifelter werde ich, aber ich weiß , daß ich da jetzt durch muss, denn ich erkenne so viele Ähnlichkeiten/Parallelitäten. Mein Problem ist: Ich liebe ihn so sehr.
    Was kann ich tun? Er liegt jetzt im Bett, ich war vorhin wider aller guten Vorsätze tatsächlich im Schlafzimmer und habe ihn gefragt, wie lange das noch gehen soll, daß er mich so ignoriert, er antwortete nichts und dann, als ich ihn bat, wenigstens meine Frage zu beantworten, sagte er, er wolle schlafen. Wenn er nicht da ist, drehe ich durch, vor Sorge um ihn und wenn er nüchtern ist, dann bin ich so glücklich mit ihm. Ich habe ihm auch schon gesagt, daß ich froh sei, daß er "wieder da " ist dann..er wischt solche Bemerkungen einfach weg. Die einzige Einsicht zeigt er, wenn ich krank bin, ich hatte letztens echt Bauchschmerzen und dachte, das kommt von meiner Arbeit, er hat es dann ständig auf sich bezogen und gesagt, er mache mich krank und er hat mich dann getröstet und ich glaube, es war echt schlimm für ihn.
    Ich habe gehört, daß seine Tochter schon "versoffener Alter" über ihn gesagt hat, aber das weiß er nicht. Soll ich ihn mit solchen Dingen konfrontieren?? Soll ich ihn rauswerfen, obwohl ich weiß, daß er Haus und Frau und drei Kinder zu bezahlen hat und sich nichtmal die Kaution für eine Wohnung leisten kann??? Wie kann ich mich entlieben? Er hat mein Seelenheil in seinen Händen, er kann mich glücklich machen oder in einen Abgrund stürzen, ich fühle mich machtlos. Ich weiß, jeder ist für sich verantwortlich, ich auch, aber ich drehe durch bei dem Gedanken, nicht mehr mit ihm sprechen zu können, ihn nicht mehr an meiner Seite zu haben....manchmal möchte ich mit dem Kopf gegen die Wand rennen. Wie kann ich ihn aufwecken? Wie sein Gefühl für Schuld, für Gut und Böse wecken? ich habe ihm schon Briefe geschrieben, ihm gesagt, daß der Alkohol ein Teufel ist, der uns so sehr bedroht. Er liest und legt weg. Es ändert sich nichts. ..

  • Hy Apfel!
    Klar wird man trocken für sein umfeld.aber als suchtkranker mußt du erkennen,daßdu nur um deiner selbst willen trocken werden willst um dann ja wieder für andere da sein zu können!
    ich war hartcore abhängig.zuerst alk,dann hasch,dann heroin und kokain,methadon und nebenbei immer alkohol.Ich wollte immer wieder aufhören.Für meine damalige beziehung,für meine kinder.aber die kraft hatte ich garnicht.und wenn sich z.B. mein partner mal nicht fair oder falsch benommen hatte und ich emotional damit nicht klar kam wieder zur flasche griff,hatte ich somit gleich mein alibi!"ja wenn der so gemein ist,dann ist doch klar das ich nicht trocken bleiben kann!"solche und 1000 andere ausreden fallem einem suchtkranken ein.im klaren kopf kommt einem das teilweise absurd vor,aber der leidensdruck in einem suchtkranken ist so groß,daß er sich seine verantwortung für sein handeln lieber teilt um nicht an dem druck ganz zu zerbrechen!
    und somit muß man als suchtkranker alles für sich tun,den willen haben die hölle durchzumachen,denn da begleitet ein keiner,man ist auf sich gestellt,man steckt halt nur in sich selber.
    ehm,hab ich jetzt die frage beantwortet?sorry,beim schreiben kamen grad soviel erinnerungen hoch....

    Es gibt keine dummen fragen,nur dumme antworten!

  • Hallo pjal,

    natürlich hast du mir mit deiner antwort und meinem verständnis für die krankheit weitergeholfen. vielen dank :)

    mein partner hat mich auch als grund für seinen rückfall oder weitertrinken nach der therapie vorgeschoben und sein trinken vor seinen eltern gerechtfertigt. dann wurden mir vorwürfe gemacht. schade dass seine eltern nicht der wahrheit ins auge sehen konnten, dass es eben an ihm lag.
    ich habe ihm dann gesagt, dass es keinen grund der welt gibt, noch einmal zu trinken.

    dann vor 8 wochen der tod seines vaters, dann vor 3 wochen ein wiedertrinken. ein schwerer schlag für ihn, aber doch auch kein grund zu saufen?
    ich habe mich getrennt. ich kann aber nicht sagen für immer. die hoffnung bleibt, das er sein leben in den griff bekommt.

    gruß apfel

  • Hallo Anonym,

    Karsten hat für Dich einen eigenen Thread eröffnet. Schaue mal nach unter "Vorstellung" hier im Co-Bereich. Dort bekommst Du auch sicher viele Antworten.

    Hier in diesem Thread gehst Du ein wenig unter.

    Liebe Grüße
    Speedy53

  • Hallo Paulinchen!
    Es ist egal wie du dich verhälst,ob fürsorglich oder abweisend,du kannst es nicht richtig machen.er hasst sich ja selbst,für das was er tut(so war es bei mir),so wie er ist.besoffen kann er diesem druck stand halten.aber alles drum herum geht kaputt(und er natürlich auch)und du wirst es nicht ändern können,zudem wirst du daran zerbrechen,denn du mußt diesem druck im klaren kopf stand halten und bei vollem bewußtsein ausreden für sein und auch noch für dein verhalten finden!
    wenn du euch als außenstehender betrachten könntest,würdest du sehen können wie tief du mit in der sucht drin steckst!es tut mir wirklich sehr leid,das du das durch machen mußt!
    ich könnte schreiben trenne dich,laß ihn fallen,doch ich weiß auch wie schwer das ist!!
    ich mußte auch erst alles verlieren,kinder,freunde,beziehungen,familie und das meiste meiner gesundheit,bis ich mich für`s leben endschieden habe.doch solange es danoch immer jemanden gab,der einen kleinen funken verständnis für mich aufgebracht hat,habe ich mich zurück gelehnt mit der pulle am hals und meinem alibi an der seite!nämlich dem einen menschen der noch zu mir gehalten hatte(und alle anderen waren arschl..,die es nicht verdient hatten mich zu kennen)
    es kann sein,daß er auf die füße kommt wenn du gehst,vielleicht aber auch nicht!aber das liegt nicht in deiner verantwortung und nicht in deiner macht!
    gruß pjal

    Es gibt keine dummen fragen,nur dumme antworten!

  • hallo pjal,

    ich bin echt erstaunt, was du durch gemacht hast. hast du jetzt wieder kontakt zu deiner familie?

    ich bin ja jetzt seit 3 wochen getrennt, mein ex ist genauso lange trocken. jetzt am we möchte ich das erste mal meinen sohn zu ihm geben. ich habe ihm das angeboten. er wohnt zur zeit bei seiner mutter, ist also nicht allein.
    ich hoffe ja trotzdem, dass er die kurve kriegt, ohne dass er ganz allein dasteht.


    gruß apfel

  • nabbend apfel!
    ja ich habe kontakt zu meiner familie!besser als je zuvor!meine große tochter(jetzt 17)kommt immer wann sie kann zu mir,sie lebt in einer einrichtung der jugendhilfe!ich habe sie im stich gelassen als sie 7 war.ich kann das nie wieder gut machen,aber ich kann jetzt mein bestes geben!den kontakt zu meinem nun 8jährigen sohn wird er wohl zu mir aufnehmen wenn er alt genug ist und bereit dazu ist!nach der geburt kam er direkt zu pflegeeltern.meine familie(also mutter,geschwister)sind glücklich über mein arangement,so kannten sie mich nicht.naja,und dann ist da noch meine kleine tochter fast 2 die wohl vom himmel geschickt wurde und bei der ich aufpassen muß nicht an ihr wieder alles gut machen zu wollen,was ich meine anderen kindern angetan habe!und dann gibt es noch zwei denen ich nicht mehr zeigen kann wie ich jetzt bin!mein sohn(wäre jetzt 11 Jahre und starb am plötzlichen Kindstod) und mein papa,der verstarb.
    wie alt is denn dein sohn?
    gruß pjal

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  • hallo pjal,

    schön, dass du wieder kontakt zu deiner familie hast, die dir halt gibt :) als der vater meines ex gestorben ist, hat er sich sehr starke vorwürfe über den kummer, den er seinem schwerkranken vater bereitet hat, gemacht.

    mein sohn wird übrigens bald 4. ich habe meinem kind in den letzten 1 1/2 Jahren zu viel zugemutet. es durfte nicht die kindheit haben, die es verdient hat. höre immer noch sein schreien, wenn es zoff gab.

    gruß apfel

  • Hallo paulinchen!
    es ist schön,das du dich endschieden hast!du brauchst dir keine vorwürfe machen!!bestimmt nicht.im gegenteil,du gibst ihm ja noch ne chance,er kann das ruder jetzt rum reißen!!!!du hast da keine macht drüber!jetzt wird es noch hart für dich stark zu bleiben,aber halt dir vielleicht vor augen,das du ihm eher hilfst wenn du nicht mehr für ihn da bist!ich wünsche dir dabei viel kraft!!!!
    zu meiner gesundheit(damals)durch die drogensucht habe ich mich mit hepatitis c infiziert und einige überdosen gehabt,die sich mein körper auch gemerkt hat!
    durch den alkohol habe ich krampfanfälle bekommen,sobald ich nicht genug intus hatte.dann bin ich 2 mal ins delirium gefallen und lag 9tage auf derintensivstation mit ner bauchspeicheldrüsenentzündung!und kurz bevor ich mich fürs leben entschieden habe,hatte ich attacksien,d.h.:ich hatte keine kontrolle mehr über arme und beine.habe mir brennende zigaretten ins gesicht gehauen,obwohl ich daran ziehen wollte und konnte teilweise garnicht mehr gehen,und das nicht weil ich betrunken war!
    jetzt wo ich das hier nieder schreibe,wird mir ganz anders.hab schon lange nicht mehr so wirklich daran gedacht!
    aber vielleicht läst dich das verstehen,was ein mensch in kauf nimmt,nur um alkohol zu trinken!
    liebe grüße pjal

    Es gibt keine dummen fragen,nur dumme antworten!

  • Hallo Paulinchen und pjal,

    paulinchen: als außenstehender kann man sich weniger in die lage versetzen, wie ernst das problem mit der alkoholkrankheit ist. nach außen hin wird dein freund, sicher auch immer ein netter typ gewesen sein. was in den eigenen 4 wänden passiert, sieht niemand. je mehr ich darüber nachdenke, in vielen punkten war mein ex ein richtiger blender.


    ich hatte ja geschrieben, dass mein sohn zum ersten mal am we bei meinem ex ist. er hatte meinen sohn heute vom kindergarten abgeholt. ich hab dann später noch ein paar sachen vorbeigebracht und wir haben uns mal ein paar minuten unter 4 augen unterhalten. zum einen über das ganze finanzielle/rechtliche wirrwarr, dass es jetzt nach der trennung zu richten gilt. wir waren zwar nicht verheiratet, aber eh man das ganze auseinanderklamüsert, wird es sicher noch einige zeit und wege in anspruch nehmen. zum anderen fing mein ex an, über seine vorhaben zu reden. er ist auf der suche nach arbeit. er sagte, keine lügen mehr. es kamen überhaupt keine anschuldigungen. ich fand es richtig, dass ich mich trennte und meinte, dass es hart für ihn gewesen sei, weihnachten und silvester allein gewesen zu sein. lasse ich mich wieder blenden? irgendwie glaube ich, immer nur das gute in einem menschen sehen zu wollen. was solls, ein schlussstrich ist gemacht.

    ich weiss, dass es in diesem jahr eigentlich nur besser werden kann. :)

    gruß apfel

  • hallo paulinchen,

    es muß uns egal sein, ob die alkoholkranken mit absicht zu uns böse sind oder nicht.
    für mich kam die einsicht, dass ich so nicht weiter leben will.

    ich hoffe, du kannst dich mit deinem partner ruhig über seine krankheit unterhalten.

    Hallo pjal,
    wenn ich überlege, wie weit unten du warst und wie du dich da wieder rausgezogen hast...wie hast du das nur geschafft? hast du geahnt, dass dein letztes stündchen schlagen wird, wenn du so weiter machst?

    gruß apfel

  • hallo apfel,
    ich kann es nicht genau sagen,wann es genau klick gemacht hat!?Aber sicherlich haben diese attacksien sehr dazu beigetragen,mir dann ernsthaft gedanken zu machen,wie es weiter gehen soll!
    ich habe ja in meinen unzähligen entgiftungen so viel elend gesehen,aber am meisten hat mir immer angst gemacht,wenn ich da leute gesehen habe,deren nervenbahnen schon vom alk zerstört waren und sich nicht mehr richtig bewegen konnten.
    ich denke mein wandel und meine genesung waren eine verkettung günstigerumstände,zu denen ich damals noch unbewußt beigetragen habe!der aufenthalt auf der psychotherapeutischen station direkt im anschluß an meine entgiftung waren einer davon!es war für mich von vorteil nicht mit suchtkranken auf einer station leben zu müssen und mich mit den patienten dort,von einer ganz anderen sichtweise,wie sie alkoholiker haben.über meine krankheit auszutauschen.
    jeder braucht zum trocken werden und bleiben ganz unterschiedliche dinge und manchmal kann man die nicht genau benennen.
    liebe grüsse pjal

    Es gibt keine dummen fragen,nur dumme antworten!

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