ist hier der Ort ...

  • Hallo Ulrike,

    du hast Dich doch hier nicht angemeldet um jemanden zu verletzten oder??? etwas bedrückt Dich und hier kannst Du darüber schreiben, wenn etwas dem Forum schaden sollte werden wir Dich schon darauf aufmerksam machen ohne Dich ja auch verletzten zu wollen. Ich hoffe wir können Dir helfen, aufgeben braucht ja keiner es gibt immer einen Weg.

    LG Maria

  • Hallo Ulrike,

    ich denke, die Gedanken, die du hast sind vielen hier wohl bekannt (ich meine jetzt grundsätzlich Ängste, Depressionen, Zweifel und Rückfallgedanken - was du genau denkst, weiß ich natürlich nicht).

    Ich leide selbst unter der gleichen Problematik - und bin in der Vergangenheit auch schon öfters in solchen Situationen gescheitert, nachdem ich ein paar Monate durchgehalten habe.

    Auch das mit der Selbsthilfegruppe kann ich nachvollziehen. Ich besuche momentan eine "Tagesgruppe" die von einem Psychologen geleitet wird, und an der man täglich eine Stunde teilnimmt. Ich komme dort mit den anderen Leuten auch nicht so leicht zurecht - es fehlt einfach die gleiche Wellenlänge. Auch das Alter (ich bin 27, die anderen fast alle über 40) spielt hier wohl eine Rolle.

    Unser Psychologe ist aber klasse und hat uns schon einige wertvolle Denkanstöße gegeben. Er erklärte uns auch, was da so im Hirn abläuft, wenn man rückfällig wird. Dazu machte er uns darauf aufmerksam, dass der Alkohol ja nicht von Beginn an unser "Feind" war, sondern dass wir viele glückliche und zufriedene Momente mit ihm erlebt haben. Das wir es toll fanden, berauscht zu sein, uns leicht und ungehemmt fühlten usw. Zu dieser Zeit sah keiner von uns im Alkohol ein Problem oder gar einen Gegner. Später kamen dann langsam Probleme durch den Alkohol dazu (z.B. Führerschein weg, Stress in der Beziehung, Stress auf der Arbeit, Entziehung des Sorgerechts für Kinder, Obdachlosigkeit u.v.a. - bei jedem Menschen halt anderes). Und als die Probleme überhand nahmen kommt man dann irgendwann zu dem Punkt, an dem man erkennt, dass die Nachteile des Alkoholkonsums für einen persönlich die Vorteile bei weitem überdecken. Dort entscheiden sich dann viele aufzuhören.

    Nach einer gewissen Phase der Abstinenz passiert es dann aber oft, dass man sich an den Alkohol zurückerinnert - und es ist eben eine Eigenschaft unseres Unterbewusstseins, sich zuerst wieder (chronologisch eben) an die schönen Seiten des Alks zu denken. Deswegen - so das Fazit unseres Psychologen - ist es so wichtig, sich in der Entwöhnungsphase täglich mit seiner persönlichen Geschichte auseinanderzusetzen und dabei von Anfang an auch die schönen Seiten nicht wegzulassen ( die es ja bei jedem hier mal gab), da verdrängte Gedanken die Eigenschaft haben sich irgendwann wieder umso heftiger zurückzumelden.

    Möglicherweise wird dir das alles jetzt in deiner konkreten Situation auch nicht weiterhelfen, aber mir hat es geholfen, über diese Dynamiken des Unterbewusstseins Aufklärung zu erhalten.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass du diese schwierige Zeit überstehst und gestärkt daraus hervorgehst.

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • hallo ulrike,

    willkommen hier!

    natürlich kannst du hier alles schreiben, vorausgesetzt, es ist nicht beleidigend oder ehrverletzend.

    wenn du hier ein bisschen liest kannst du feststellen, dass hier ganz viele über ihre innersten gedanken schreiben - offener vielleicht, als sie mit menschen in ihrer umgebung reden. oft hilft das sehr. also: versuch es, es lohnt sich ganz bestimmt für dich.

    dazu müsstest du aber auch ein bisschen mehr schreiben, was denkst du, was fühlst, woran machst du die angst vor einem rückfall fest, was tust du dagegen? und konkrete fragen machen es uns auch leichter, dir konkret zu antworten und tipps zu geben.

    gruß

    lavendel

  • hallo ulrike

    erst mal willkommen hier.

    mhh du fragst nach dem warum, wenn man das immer so genau wüßte, es gibt millionen von gründen, hier muß leider jeder SEINE stolperfalle finden. wichtig ist das du sehr genau schaust was in dieser situation anders war als sonst, welche gefühle vorher und nachher da waren, welche ereignisse haben dich beschäftigt. auf diesem wege kommt man der falle näher und kann ihr dann geziehlt aus dem wege gehen.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Ulrike,

    die grobe Linie ist dir ja schon klar .... das es kein kontrolliertes Trinken geben wird und das das "Trinken bis nix mehr geht" dein Untergang wäre.

    Ich finde es für mich nicht so sinnvoll, mich allzusehr in das WARUM hineinzudenken. Für mich ist der Beginn einer Betäubungssehnsucht letztlich immer ganz pauschal ein Anflug von Unwohlsein oder Unzufriedenheit, den ich dann versuche alsbald zu beheben.

    Meine Devise ist, dass ich ausschließlich ohne Betäubung ein zufriedenes Leben aufbauen kann. Und ich würde jedes Verlangen nach Betäubung darauf zurückführen, dass ich eben nicht zufrieden bin mit meinem Leben. An der Stelle finge ich aber nicht an, darüber nachzudenken, warum der Alkohol sich nun aufdrängen will, sondern würde mich fragen, was ich in meinem Leben positiv verändern kann, um dem Alk erst gar keine Angriffsfläche zu bieten.

    Ich möchte mir in meinem Leben einen Zustand schaffen/erhalten, der mich glücklich macht, klar sein zu dürfen. Solange ich diesen noch verbessern kann, arbeite ich daran und ich ahne, dass dies ein lebenslanger Prozess ist, der nie ein Selbstläufer wird, sondern meine Aufgabe bleibt.

    Das ist meine Arbeit an meiner Trockenheit und somit an meinem Leben.

    Habe ich heute schon etwas für mich und meine Seele getan? Schiebe ich längst fällige Veränderungen auf die lange Bank? Liegt mir etwas unausgesprochen auf der Seele?

    Ich wünsche dir alles Gute

    Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Liebe Ulrike,

    9 Monate ist ja schon mal eine schöne Zeit.

    Ich kenne das auch (bin jetzt 18 Monate trocken), dass doch mal ab und zu der Wunsch aufkommt, doch mal wieder dieses Gefühl von Berauschtheit und Leichtigkeit zu haben. Und ist es nicht so, war doch dann IM MOMENT auch ein schönes Gefühl. Daran erinnern wir uns auch. Das kann man nicht wegleugnen.

    Aber das, was den großen Rahmen ausmacht, wenn man aufeinmal so Schmachtattacken hat, vergisst man in diesem Moment. Die Quälerei mit der Sauferei. Das Elendgefühl, das nichts mehr klappt, halt einfach die ganze Scheiße. Wenn ich dann mal wieder so Wünsche habe, hole ich mir bewusst das ganze negative Drumherum, was ja der Hauptteil unserer Sauferei ausmachte, mir ins Gedächtnis. Ist zwar auch ein Kraftakt und funktioniert nicht immer.

    Aber die Gedanken werden weniger. Es wird mit der Zeit immer blasser und die Gedanken oder Wünsche verlieren auch an Intensität. Immer denken, wenn die Wünsche aufkommen, sie gehen auch wieder. Es geht vorbei.

    Du willst bestimmt auch nicht mehr dahin zurück.

    Übrigens Micha hat mir gefallen, was du geschrieben hast, dass du immer gespürt hast, wenn der Wunsch aufkam, dass da ein Unwohlgefühl war. Werde da auch mal genau bei mir hingucken.

  • Hallo Ulrike,

    Zitat von ulrike

    Für den Übergang fühle ich mich hier aber gut aufgehoben.

    Vielleicht unterschätzt du auch den Aufwand, den dir deine Trockenheit wert sein sollte und du könntest/solltest einen Übergang zum dauerhaften Zustand machen.

    Gruß, Freund.

  • Guten Morgen Ulrike,
    Glückwunsch! Das ist es: den Mund aufmachen, sich bewegen, etwas tun.
    Zu dieser Erkenntnis war ich schon vor langer Zeit gekommen, mir fehlte nur der Mut es auch zu tun...
    also musste ich immer wieder rückfällig werden.
    Den Mut fand ich erst, als ich nichts mehr zu verlieren hatte. So weit solltest du es gar nicht erst kommen lassen.
    Also: bleib am Ball!
    Gruß Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

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