heute geht es mir nicht so gut....

  • Hallo an alle,

    heute gehts mir nicht so gut, körperlich wie psychisch.....mir ist schwindlig, habe Kopf schmerzen und total ko....wenn ich nicht genau wüßte das ich nichts getrunken habe fühlt es sich wie ein Kater an....kann natürlich auch nur ne Grippe sein.....

    Ansonsten habe ich heut nur schwarze Gedanken....ich weiß nicht ob ich das schaffe, die Krankheit fühlt sich so groß an, so mächtig und heut weiß ich nicht wie ich den Tag positiv gestalten soll....muß am Abend arbeiten, was leider dazu kommt, aber muß ja Geld verdienen....
    Die Tatsache das Sucht für immer ein Thema bleiben wird, macht mir gerade so große Angst, warum ich????? Warum ihr??? Was ist passiert? Und die Tatsache das es ein Lebensthema bleibt ist gerade furchtbar...ich bin einen wichtigen Schritt gegangen mit dieser SHG und mir wird vieles bewußt, habe das Gefühl zurück will ich nicht und vor fühlt sich so schwer an....ich hänge heute und mir ist klar das es nicht das letzte Mal ist das ich hänge.....

  • Hallo mirisa,
    es kommen auch wieder bessere Tage, lass den Kopf nicht hängen und schau, dass Du nur heute das Glas stehen lässt. Denk nicht so weit in die Zukunft. Ich dachte damals auch: Nie wieder Alkohol!! Der Gedanke war schlimm, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es geht. Mittlerweile sind 13 Jahre vorbei. Es geht, Du musst nur geradeaus den Ziel vor Augen haben. Auch Du kannst es schaffen, hab Mut.
    Lg Elisabeth

  • Liebe mirisa,

    körperlich kann ich Dir nur sagen, wenn der Kopf zu sehr weh tut, dann nimm ´ne Schmerztablette. Mein Arzt meinte, der Wirkstoff Ibuprofen schadet dem Körper am wenigsten. Hatte ich in der ersten Abstinenzwoche auch, das geht recht schnell vorüber.
    Wenn´s allerdings ´ne Grippe ist, dann merkst das auch recht schnell.

    Und - ja, es klingt schon erschreckend, daß unsere paar Jahre Sauferei uns nun den Rest nachhängen bzw. begleiten wird. Hab mir da auch schon meine Gedanken zu gemacht.

    Aber - egal wie Du´s drehst und wendest, auch wenn Du nun ans Aufgeben denkst, dann bleibt es doch auch den Rest Deines Lebens an Dir hängen. Okay, Dein Leben dauert halt dann nicht mehr so lange, und Du läuftst Gefahr, daß Deine Tochter schon recht früh Halbwaise wird, und körperlich besser geht es Dir sicherlich auch nicht nach jedem erneuten Alkoholrausch.

    Was ist also besser? Von vielen Langzeittrockenen hab ich gelesen, daß der Gedanke an "Alkohol trinken wollen" mit der Zeit verblaßt. Nicht das Auseinandersetzen damit, da sonst Rückfall, aber eben der Genuß auf selbigen.

    Bei mir ist das auch alles noch lange nicht gefestigt, aber ich will nicht zurückgehen. Ich will nicht an den Folgen des Alkohols sterben. Ich will mein Kind aufwachsen sehen, ich will beruflich weiterkommen, ich will meine Familie um mich rum haben. Und das will ich nüchtern.

    Dafür lohnt es sich doch, daß ich mir des öfteren mal ´nen Tritt in meinen Allerwertesten gebe :wink:

    Also - Kopf hoch und durch.

    Und wenn´s mir mal wieder mies geht, dann gib DU mir den Tritt, okay?!! :D

    Ganz viele liebe Grüße und Stärke wünsch ich Dir!!!

  • Danke für eure Rückmeldung....es tut gut was zu hören, heute ist nicht mein Tag, und ich werde und will nichts trinken....nur fühlt sich alles so schwierig an....und ich habe das Gefühl das ich mich gerade Tag und Nacht mit dem Gedanken beschäftige.....viell. würde Sonne mal wieder der Seele gut tun...Danke euch allen..

    Claudia, ja ich bleibe im Forum und beobachte dich und wenn nötug gibts einen Tritt(schmunzel)

    Hallo Annika, tut mir leid....soll ich jetzt einfach in diesem Thread bleiben...war überhaupt keine Absicht. so sorry.....

  • Hallo Mirisa,
    solche Tage gibt es mal, besonders oft in der ersten Zeit, aber sei gewiss, die gehen auch vorbei und morgen sieht die Welt wieder ganz anders aus.

    Die Frage: warum ich? habe ich mir früher auch oft gestellt. Ich fing dann an, mir selbst leid zu tun und zog mich damit immer weiter nach unten.

    Inzwischen sehe ich das anders: ich habe durch meine Alkoholkrankheit und den harten Weg aus dem Schlamassel so viel
    über das Leben und die Menschen gelernt. Ohne diese Erfahrungen wäre ich sicher heute noch oberflächlich und arrogant.
    Ich habe mich die Chance gehabt, mich mit 57 Jahren endlich richtig zu kennen...

    Du siehst, es gibt so viele positive Dinge, die du jetzt ohne Alkohol erfahren kannst.

    Liebe Grüße Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Hallo Mirisa,

    diese Rastlosigkeit kannte ich auch. Ich wußte nichts mit meiner Zeit anzufangen, weil ich plötzlich zuviel davon hatte- die Sauferei fiel ja weg.
    Also hab ich versucht, diese - MEINE - Zeit sinnvoll zu füllen. Sinnvoll in dem Sinne, dass ich was neues mache was mir gut tut oder einfach nur Spaß macht. Ich hab zB einige Kurse bei der VHS belegt um so auch neue Leute kennenzulernen. Und wenn das Wetter mitspielt, kann ich mich auch mal in die Sonne legen und gute Musik auf die Ohren geben, weil ich das alles und mich wieder spüre. Die Gedanken an Alkohol haben nachgelassen, aber Wachsamkeit ist wichtig. Hab ich eben noch Hasenpfötchen geschrieben.
    Mir hat immer der Gedanke geholfen, wie ich mich am nächsten Tag fühlen würde: Beschämt und enttäuscht von mir selber.

    Ich wünsche Dir, dass du den Tag zufrieden beendest

    ...und morgen einen ganz, ganz schönen!

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo sweety,

    habe den Tag überstanden, ganz gut eigentlich und wenn es auch sehr schwierig war....es ist nicht so das ich mich bemitleide, es tut nur weh und die "Wahrheit" ist gerade so da und so bewußt....und die Wahrheit ist real....das ist so hart.....das Wissen das man eine Sucht hat ist schwer zuertragen, aber ich habe einen nüchternen Tag überstanden und das ist gut, sehr gut..du hast recht, all die Leute hier im Forum sind alles andere als oberflächlich, ich habe es schon einmal geschrieben....ich finde euch alle sehr ernsthaft und sehr tiefgründig....vielen Dank sweety und eine traumvolle schöne Nacht.....


    Hallo Kommal,

    ich will nichts mehr trinken, so weit bin ich jetzt gerade, würde mich ekelig fühlen, irgendwas in mir ist schon einen großen Schritt nach vorn gegangen....aber eben weil keine Betäubung statt findet muß man mit all dem Ballast klar kommen....habe auch vor mehr Sport zu machen um mich mehr zu erden....ich freu mich immer das du antwortest, würde gerne mal einen Thread von dir lesen, fand bisher aber nichts????? Danke für deine aufbauenden Worte....dieses Gedankenkarusell war heute furchtbar....auf der Arbeit wurde heute Geburtstag gefeiert und alle haben Sekt getrunken, ich habe abgelehnt, alle waren verwundert, ich habe mich aber nicht geoutet...aber mir hat es garnichts ausgemcht, im Gegenteil ich merkte nur das ich mich fast geschämt habe nichts zu trinken, aber die Angst vorm trinken ist gerade viel größer.....und somit geht Tag 7 vorbei und ich hoffe das morgen die Sonne mal mehr scheint und dir auch eine wunderschöne gute Nacht.....

  • Hi Mirisa !!!

    Dein Schreiben hört sich alles ein wenig deprimiert an. Kopf hoch gute Frau Du bist wer. Auch hast Du keinen krebs Du bist " nur " Alkoholkrank, das ist nicht Heilbar, aber Du hast es in der Hand diese Krankheit zum Stilstand zu bringen. Habe jetzt 13 ein halb trockene Jahre hinter mir, und leicht ist was anderes, immer schön aufpassen genau wie der Diabetiker, wenn der sich an seinen Futterplan hält gehts ihm gut und er kann Hundert Jahre alt werden.
    Du schreibst, das Du dich nicht geoutet hast, warum ? Wovor hast Du Angst ? Ich gehe sehr offensiv mit meiner Krankheit um, zum Beispiel habe ich meinem Chef gesagt, wenn er mich jemals mit ner Fahne erwischt, kann er mich fristlos entlassen. Er fand es gut und für mich ist es ansporn und eine Krücke zugleich.

    Was machst du eigentlich zu Hause ? Du schreibst, es ist dein 8. Tag? Entgiftest du selbst ? Kann gefährlich sein, aber das hast Du sicher schon hier gelesen.

    Auf jedenfall schöne Frau, kann ich dir versichern, es lohnt sich für ein trockenes Leben zu kämpfen.

    Viele liebe Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Bernd,

    ja wahrscheinlich hört sich es echt deprimirt an, das ist wohl so....mir dreht sich der Kopf, ich lese und lese hier im Forum und merke das ich versuche mich selbst zu verstehen, zu verstehen was bisher in meinem Leben passiert ist, die Geschichten hier beschäftigen mich gerade Tag und Nacht, habe tausend Fragen versuch mich zu orientieren!!!..ich versuch gerade mein Leben neu zu gestalten und das alte Muster zieht mich einfach ab und zu runter....warum ich mich nicht geoutet habe? zu feige...bin selbstständig und arbeite teilweise für eine Firma, so oft bin ich da nicht und ne, wohl einfach noch zu feige....ich war bei einem Arzt und habe mich da geoutet...und bei Freunden auch, die unterstützen mich....als ich noch getrunken habe wußte ich ja wie mein Tag abläuft, jetzt gestalte ich es gerade neu....habe heute Sport gemacht....komme gerade von der Arbeit und mir geht es gut, körperlich wieder besser, aber bin noch nicht gefestigt, würde ich das behaupten wäre es eine Selbstlüge....der Vergleich mit der Diabetes ist gut....ich muß aber eben noch lernen, was mir jetzt gut tut und was nicht....ich danke dir für deine Rückmeldung....wünsch dir eine gute Nacht....mirisa


    Hey Kelestina,

    bin heute früh nüchtern aufgewacht und gehe wieder nüchtern schlafen....und mein Tag war heute sehr gut....es ist alles so neu, und neu ist manchmal erschreckend, aber ich packe es an....mein dad war vor kurzem mal wieder im Krankenhaus, die Leber....durch Alkohol krank geworden....und das war zu viel für mich....ich wünsche mir das mein Weg ein anderer wird....es wird ein anderer Weg werden, es ist schon ein anderer Weg...Danke Kelestina(der Name gefällt mir)

  • Hallo....

    auch ich melde mich mal kurz....ich war zwar mehrmals täglich hier im Forum aber nur zum lesen.....mir geht es gut, habe gerade meine Handbremse angezogen, muß arbeiten aber ansonsten schlafe ich viel und gut, und bin innerlich sehr ruhig, Saufdruck habe ich überhaupt keinen....

    ich habe hier viel gelesen, habe seit 11 Tagen nichts getrunken, habe mich bei vielen geoutet und was total faszinierend war, ich habe manche Bekannte damit zum nachdenken gebracht was ihr Trinkverhalten angeht.....

    ich habe jetzt ein paar Tage nicht hier reingeschrieben, weil ich nur lesen wollte,überlegen und viel geschriebenes auf mich wirken lassen wollte, vieles hat mich berührt, erschüttert und auch geärgert....aber alles war gut weil ich mich versuche dabei zu finden....wir alle haben hier das gleiche Problem und zwar Alkohol, aber wir alle sind doch unterschiedlich, aus verschiedenen Vergangenheiten, in verschiedenen Leben und jeder versucht seinen Weg zu finden....ich merke wie ich versuche mich und mein Leben in den oft schweren Geschichten und Problemen zu finden, manchmal denke ich, nee so heftig war es nie, und dann erkenne ich mich wieder....

    Das Forum hier hat mir geholfen einen neuen Weg zu erkennen, nicht jeder Vorschlag paßt auf mein Leben, aber toll ist das man sich hier öffnen kann...ich muß meinen Weg finden und werde in zukunft sehr daran arbeiten...

    ich frage mich warum es mir gerade gut geht? Warum ist da absolut kein Saufdruck? Kommt das noch? Ich hatte gerade auch schwere Tage hinter mir,war nicht immer gut drauf, bin aber sehr gut mit mir umgegangen und habe die Gefühle ausgehalten ohne einen Gedanken an Alkohol....

    Ich bin auch ganz und garnicht übermutig und achte sehr auf mich und meine Gefühle, ich weiß wie schlecht es mir ging als ich abends weintrinkend auf meinem Bett saß, das will ich nicht mehr und ich habe auch nicht das Gefühl das meine Sucht sich woanders hin verlagert, sind zwar nur 11 Tage, aber ist es nicht besonders am Anfang schwer?

    Die Sucht, damit meine ich Drogen, Bulimie usw. habe ich alle schon sehr lange im Griff, war auch sehr lange in einer Klinik, und bin jetzt eine schlanke Frau mit einem normalem Essverhalten, und meine Bulimie war sehr extrem, war ziemlich runter gehungert und auch meine Drogenkarriere war nicht ohne,und ich habe dadurch ein paar Jahre verschenkt und teilweise mein Leben gefährdet, und auch meine ganze berufliche Situation belastet,aber auch das habe ich seit 7 Jahren aus meinem Leben gestrichen.. Alkohol war so ziemlich das letzte was mir geblieben ist, und das hat mich sehr unglücklich gemacht und innerlich aufgefressen weil ich fast nie nüchtern das Leben genossen habe, ich glaube wenn ich so weiter gemacht hätte, würde ich alles und zwar wieder alles gefährden was ich mir so mühselig aufgebaut habe, bin alleinerziehend und selbstständig dazu, und das ist ganz und garnicht immer einfach, ich weiß das ich psychisch und emotional labil, das vieles unschönes aus der Vergangenheit mich geprägt hat, aber ich weiß auch das ich eine große Kraft in mir habe sonst wäre ich aus vielen Situationen nicht rausgekommen, wollte oft nicht mehr leben, aber es hat sich gelohnt bis hierher zu kämpfen und ich mache weiter, es lohnt sich!!!!....ich wollte einfach nur mal ein paar Gedanken aufschreiben weil ich es endlich schaffen möchte, habe so viele Jahre in den Wind gesetzt... jetzt möchte ich die Verantwortung für mich mein Leben und auch meine Tochter übernehmen...<und werde daran arbeiten, so jetzt gehe ich schlafen,,,,gute Nacht an alle

  • Hallo,

    bin gerade etwas unsicher und enttäuscht da mir niemand antwortet, habe ich irgend etwas verkehrtes geschrieben? Ich nehme das ganze hier sehr ernst, und schreibe auch meine Gedanken auf, hätte mich über Rückmeldung gefreut....sorry, auch das mußte jetzt auch mal raus....plagt mich schon die ganze Zeit und kostet mich Mut das jetzt zu schreiben,....schönen Tag allen zusammen

  • Hallo Mirisa,

    nee, falsch hast du nichts gemacht, manchmal "bewegen" sich Threads einen Tag lang nicht, das ist völlig normal. 8)
    Du bist jetzt 12 Tage trocken und damit ist der Anfang gemacht. Was hast du bis hierhin schon alles verändert in deinem Leben ? Was willst du vielleicht noch alles ändern ? Wie stehts mit deinem Selbstvertrauen und -bewusstsein ? Warum hast du getrunken und wie meinst du dem in Zukunft zu entgehen ? Nur nicht mehr trinken reicht ja nicht...

    Viele Fragen und einen lieben Gruß an dich :wink:

    Timster

  • Hi mirisa,

    sorry, daß ich mich nicht bei Dir gemeldet habe, aber mir ging´s gestern zeitweise nicht gut...

    Dickes Dankeschön übrigens nochmal gestern für Dein Kraftpaket, hat ja gewirkt, wie Du sicherlich mittlerweile gelesen hast :D

    In puncto Saufdruck Deinerseits - ich hatte gestern meinen 21. Tag, davor ging es mir auch immer fein.
    Verlaß Dich also nicht drauf, kam bei mir ohne große Vorwarnung und hat mich tierisch gestresst. Und - ich glaube nicht, daß das das einzige Mal gewesen ist :(

    Ich glaube mittlerweile auch nicht, daß gerade der Anfang das schwerste ist, sondern das durchhalten- und zwar den Rest unseres Lebens.

    Aber Du hast ja echt schon einige Erfahrungen gesammelt mit Süchten, die Du bisher alle erfolgreich bekämpft hast bzw. gut im Griff hast.
    Das zeigt doch, daß Du eine echte Kampfmaus bist :wink:

    Bis später - und NEIN - ich vergess Dich nicht. Auch wenn ich selbst nur eine tagelange Erfahrung habe - wir wollen doch alle das gleiche:
    Zufrieden nüchtern die Welt erleben!!!

    Ganz liebe Grüße Dir!!

  • Hallo Mirisa,

    ich hab auch erst mal sacken lassen, was Du geschrieben hast, kann dein Unwohlsein mangels Rückmeldung aber verstehen. Das ging mir auch eine Zeit lang so, wenn ich dachte es muß "was" kommen. Ist vielleicht das schlechte Gewissen von früher.
    Was den Suchtdruck betrifft, erlebt jeder das glaube ich ein wenig anders. Abhängig von der momentanen und der Lebenssituation. Deshalb halte ich mich da mit Ratschlägen zurück.
    Ich versuche zu ergründen, woher er kommt. Dabei hilft mir eine tägliche Schreiberei.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Timster....erst mal DANKE.....war nicht einfach das zu schreiben....so viele Fragen, ich fange mal an....

    was habe ich schon verändert? alkohol enrfernt...bin hier im Forum und lese und ich fand den Gedanken mich zu outen furchtbar, aber ich mache es ganz automatisch, weil ich mich eben auch damit beschäftige.....das war mein erster Schritt....
    ich bin noch dazu in einer Einzeltherapie weil es mit meinem Selbstwertgefühl ganz schlecht steht, nach außen bin ich glaube ich ganz cool, ganz gelassen, ich habe es geschafft eine gute Fassade zu bauen, doch innen sieht es oft ganz schlecht aus, und das macht mir in vielen Bereichen Probleme, job, Beziehung usw da ich oft Angst habe, mir null vertraue...und das kommt von der Vergangenheit, darüber berichte ich mal im geschützen Bereich, was auch mein nächster Schritt sein wird.....Offenheit....ich habe zu Hause gelernt alles "unterm Teppich zu kehren" es wurde über nichts gesprochen.....es wurde alles runter gesoffen, das habe ich gelernt und habe es dann auch so gemacht....die Gründe für meine verschiedene Süchte kenne ich, habe mich sehr viel damit beschäftigt und gelernt sie ernst zu nehmen...jetzt ist es Zeit sie auch auszuhalten, Vordertüre zu öffnen, selbstvertrauen zu entwickeln, mit Emotionen umgehen lernen....mein Leben sieht von außen gut aus und ist es ja auch, habe eine zuckersüße Tochter, wunderschöne Wohnung, einen tollen Partner, kreatven Beruf....doch meine emotionale Stabilität stellt sich mir oft in den Weg....ich möchte auch eine SHG in meiner Stadt besuchen......so das waren etzt viele Antworten auf viele Fragen.....ich danke dir....

    Hey Claudia

    ich glaube auch das Sucht für den Rest meines Lebens ein Thema sein wird....und ich möchte auch daran arbeiten.....vielleicht bekomme ich ja auch mal so einen Saufdruck, weiß nicht....und wenn werde ich mich hier melden, als ich gestern deine Angst vorm allein sein gelesen habe, konnte ich so gut verstehen, das habe ich auch...alleine sein ist schrecklich für mich....war ich gestern auch, habe babyphone bei Nachbarn abgegeben und bin nachts spazieren gegangen...war sehr gut und konnte dann gut einschlafen....und das meinte ich in meiner letzten mail....es gäbe tausend Gründe wie bisher zu trinken, tausend Gefühle zu betäuben, aber das will ich nicht mehr....ich habe getrunken weil Alleinsein furchtbar war, weil ich mich belohnt habe das ich es geschafft habe arbeiten zu gehen, weil ich viele Erinnerungen von früher nicht spüren wollte, weil ich Trennung usw. kaum verkraftet habe, obwohl ich zum großen Teil die Beziehung zerstört habe..die Trennung war aber auch wichtig weil ich das erste mal ganz alleine war, und mir das meine Schwierigkeiten aufgezeigt hat....werde mal mit viel Zeit und Muse meine story aufschreiben, aber das braucht auch Mut, das wäre das erste Mal das ich das aufschreibe, bis dahin...Danke auch dir Claudia


    Hey kommal,

    ....was meinst du damit" mit dem schlechten Gewissen von früher"? habe ich nicht verstanden und deswegen kann ich auch garnicht antworten....würde ich aber sehr gerne...

  • Hallo mirisa,

    sich ein alkoholfreies Zuhause zu schaffen ist schonmal spitze. Meine Wohnung ist auch alkoholfrei. Ich hab damals auch Fensterreiniger und Sonnencreme weggeschmissen, nicht weil ich es trinken wollte, sondern um Alkohol an und für sich, die Substanz selbst, aus meiner Wohnung zu haben - die einzige Ausnahme ist momentan noch mein Parfüm.

    Das du dich schon geoutet hast ist auch sehr gut. Es verschließt doch schon einige Hintertürchen, die man ohnehin nicht mehr braucht. Es ist auch gut für die eigene Entschlusskraft und den eigenen Willen, das Trockenwerden voll und ganz durchzuziehen - und da gehört auch dazu, dass man zu sich selbst steht und die Dinge nimmt und ausspricht, wie sie wirklich sind. Jedoch hast du bestimmt auch schon gelesen, dass es über den Willen allein nicht funktioniert auf Dauer, sondern eher über die eigene Zufriedenheit und den Umgang mit sich selbst.

    Bei mir war es so, dass ich mir durch meine Sauferei vor allem vor mir selbst eine Fassade aufgebaut habe. Ich hab dann selber überhaupt keinen Plan mehr davon gehabt, wer ich eigentlich war. Ich hab nur immer wieder gemerkt, dass ich nicht der war, der ich eigentlich sein wollte. Mr. Cool-und-alles-im-Griff hatte nämlich auch Angst, schämte sich manchmal vor sich selbst und verzweifelte an der eigenen "Unfähigkeit". Mittlerweile geht das schon bedeutend besser, aber ich sehs auch als Prozess. Kein Schalter den man "einfach so" umlegt und es ist fertig. Manchmal vergess ich das jedoch noch und werde ungeduldig. Überhaupt Geduld, eine der wichtigsten Eigenschaften beim Trockenwerden, geduldig mit mir selbst werden. Geduld musste ich auch erst wieder lernen - nicht ganz so einfach, aber es macht zufrieden mit der Zeit.

    Ich habe damals ebenfalls mal mein Leben aufgeschrieben. Schritt für Schritt, was mir alles so in den Sinn gekommen ist. Das war eine sehr hilfreiche Sache, denn als ich "mich" so sah und gelesen habe, was mir alles passiert ist, wie ich mich da und dort gefühlt habe und was ich hier und da alles einstecken musste und auch ausgeteilt habe, das hat mir eine andere Perspektive zu mir selbst verschafft und ich hatte echtes Verständnis für mich - kein Selbstmitleid, sondern Verständnis.

    Naja, trockenwerden ist auf jeden Fall eins der Besten Dinge in meinem Leben und es wird auch nicht langweilig oder öde, sondern es wird immer besser, wie ich nach 8 Monaten langsam feststellen kann...:-)

    Viele Grüße,

    Timster

  • Hi mirisa,

    das glaube ich Dir, daß das eine gehörige Portion Mut braucht, seine eigene Geschichte -wenn auch erst nur für sich selbst - aufzuschreiben.

    Ich merk´s ja hier im Forum schon beim Schreiben. Bringt mir nix, wenn ich hier Halbwahrheiten, noch dazu schön verpackt, reintippe. So werde ich mir selbst nicht helfen können und andere können mir schon mal garnicht helfen.

    Auch bin ich nach wie vor am Lernen, daß ich Antworten, die mir im ersten Moment nicht gefallen, nicht gleich als "doofes Geschwätz" abtun darf sondern das ganze erstmal in Ruhe sacken lassen muß. Grad am Anfang hatt e ich da große Probleme mit. Und oft genug haben diese Antworten einen wahren Kern, an dem ich dann zu knabbern habe...

    Zum allein sein noch - eigentlich war ich sehr gerne zwischendurch mal alleine. Gestern hatte ich Angst vor meiner eigenen Courage. Auf einmal war mir bewußt, daß ich (mich) nun (be)schummeln könnte. Da haben Engel & Teufel echt eine Schlacht ausgetragen. Ich kann ja mein Nüchternbleiben nicht von anderer Leute Anwesenheit abhängig machen. ICH will ja nix trinken.

    Vielleicht, weil mir das nun deutlich geworden ist, genieß ich den Abend heute wieder :wink:

    Weil - alleine sein ist schon okay, aber einsam sein, daß will ich nicht. Und wenn ich wieder in meine alten Gewohnheiten verfalle, dann werde ich genau das eines Tages sein.

    In diesem Sinne - ich wünsche Dir eine schöne Nacht mit nur guten Träumen!!!

  • Hallo Mirisa,

    ich hab´s wohl ein bisschen ungelenk formuliert:
    wenn "nix" kam, hab ich mich irgendwie bedroht gefühlt in meinem trüben Denken. Immer in der Defensive- früher, in der nassen Zeit.
    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Mirisa,

    Zitat

    weil es mit meinem Selbstwertgefühl ganz schlecht steht, nach außen bin ich glaube ich ganz cool, ganz gelassen, ich habe es geschafft eine gute Fassade zu bauen, doch innen sieht es oft ganz schlecht aus, und das macht mir in vielen Bereichen Probleme,

    Immer nur lächeln, immer gut drauf sein, immer alles im Griff haben....
    das habe ich auch perfekt beherrscht. Aber letztlich wurde diese Fassade mein Verhängnis, weil ich sie nur künstlich aufrecht erhalten konnte.
    Ich hatte dieses Bild von mir schon so verinnerlicht, dass ich zum Schluss selbst daran glaubte.

    Nach meinem Absturz und dem folgenden Neubeginn stand ich irgendwie "nackt" da. Ich war meinen Gefühlen und der Welt um mich herum hilflos ausgeliefert.
    Wenn ich nicht Therapeuten und Mitpatienten gehabt hätte, die mich gestützt und begleitet haben, würde ich heute nicht hier schreiben!

    Mit professioneller Hilfe habe ich mich auf den Weg zu mir selbst gemacht.
    Das war und ist eine spannende Entdeckungsreise.

    Du wirst in deiner Psychotherapie sicher ähnliche Erfahrungen machen.
    Du wirst sehen, je besser du dich kennen lernst, desto mehr steigt dein Selbsbewusstsein.

    Lieben Grüße Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

  • Hallo kommal,

    jetzt habe ich es verstanden....es tut natürlich sehr gut wenn man eine Rückmeldung bekommt....na ja und wäre mein Selbstvertrauen größer, würde ich wahrscheinlich auch nicht so schräge Gedanken haben....dir einen schönen Sonnenscheintag......


    hallo sweety,

    bei mir ist es so das ich ich mich zu klein zu schwach sehe, nicht an mich glaube und Rauschmittel haben perfekt geholfen das zu kompensieren....jetzt langsam fange ich an alles an mir anzuerkennen, die schwachen und die starken Seiten, die Fassade brökelt(schon lange) und dabei sehe ich das ich eben bin wie ich bin und erkenne meine Krankheit an....meine kleine Tochter hat ein Buch aus den 70er, das heißt DAS KLEINE ICH BIN ICH, so süß, und genau darum gehts.... ein namenloses glückliches Tier merkt auf einmal das es garnicht weiß was für ein Tier es ist, er macht sich auf die Suche, trifft Pferde, Kühe, Fische, Vögel, Hunde usw. und frägt die Tiere ob sie ihm helfen können und ihm sagen können wer er ist, doch keiner kann es ihm sagen und keiner will ihn haben..traurig geht das Tier davon und frägt sich ob es "ihn" etwa garnicht gibt und fängt beinahe zu weinen an,ist einsam und allein, doch auf einmal sagt er ganz laut zu sich....ICH BIN ICH, wer das nicht weiß ist dumm...und von da ab freut er sich das er lebt und rennt zu allen Tieren hin und sagt ICH BIN ICH, und alle freuen sich mit ihm und akzeptieren ihn.....eine ganz süße Geschichte für groß und klein......

    Heut nacht hatte ich mein Dachfenster auf und es hat hinein geregnet und mein Parkettboden ist jetzt hinüber.....ärgerlich, sehr ärgerlich, aber es hat sich was geändert und zwar mache ich mich deswegen nicht mehr fertig, gehe gelassener an die Sache ran, war zwar heute morgen echt fertig deswegen aber jetzt bin ich wieder ruhiger...ich melde mich bald wieder und sweety, finde es sehr beeindruckend wie du das mit deiner Fassade geschildert hast.....DANKE!!!!!

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