Verkehrtes Verständnis Sucht

  • Hallo zusammen,
    nun wird ja meist ein „Außenstehender“ bei einem Süchtigen (sei es CO oder Alkoholiker) mit einbezogen, um aus der Sucht zu kommen.

    Wenn jemand helfen will, jedoch von Sucht wenig Ahnung hat, schadet er dem Süchtigen durch falsch geglaubtes Verständnis mehr, als wenn der Süchtige seine Hilfe selbst holt.

    Wie ist es denn bei einem „Neuling“ der auf einen“ Neuling“ trifft? Wenn Beschwichtigung Floskeln über den Tisch kommen. „Jeder geht sein Tempo“ Achtsamkeit Floskeln“ Nicht aussagekräftige „Pyscholgen Weisheiten“ die nur eines dienen, dem gegenüber das Gefühl geben „Es wird schon gut gehen“

    Wird da nicht dem Süchtigen beim Umsetzen der erforderlichen Maßnahmen (Arzt gehen, Entgiftung, Alkoholfreies Umfeld, Urlaube und Feste im ersten Jahr meiden ) etwas „Leichtigkeit“ signalisiert und damit die Ernsthaftigkeit ausgehebelt?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!


  • Dann mal eine Frage zum Verständnis?

    Ab wann ist man ein LZT?


    Hallo!

    Gute Frage.

    Sicherlich nicht schon nach 1-2 Jahren.

    Andererseits wird die Abstinenz von einem Prozess der persönlichen Reifung begleitet. Und genau da zeigen sich die Unterschiede ein. Die einen reifen flotter, die anderen langsamer.

    Ich werde schon mal von Leuten mit 10 Jahren+ noch als Anfänger betrachtet, obwohl ich ein solcher definitiv nicht mehr bin.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo,
    beim Lesen hier habe ich über die Jahre den Eindruck bekommen, daß das nur jeder trockene Alkoholiker selber von sich irgendwann sagen kann, wann es für ihn soweit ist.
    Genauso wie ganz am Anfang nur jeder selber zu sich sagen kann, ja, ich bin - nasser - Alkoholiker.
    Ob man das von außen an irgendwelchen Jahreszahlen festmachen kann?
    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wird da nicht dem Süchtigen beim Umsetzen der erforderlichen Maßnahmen (Arzt gehen, Entgiftung, Alkoholfreies Umfeld, Urlaube und Feste im ersten Jahr meiden ) etwas „Leichtigkeit“ signalisiert und damit die Ernsthaftigkeit ausgehebelt?


    Hallo Hartmut,

    ich denke, dass diese Gefahr in der Tat besteht, wenn sich Neulinge NUR bei Neulingen Rat einholen. Es ist durchaus möglich, dass sich Neulinge gegenseitig helfen können. Aber NUR mit Leichtigkeit und Kalendersprüchen hätte ich selbst den Weg in die Trockenheit nicht geschafft.
    Ich brauchte eine gewisse Ernsthaftigkeit. Dass bei mir kontrolliertes Trinken nicht funktioniert, habe ich viel zu oft bewiesen. Geradezu peinlich oft. Mittlerweile bin ich so lange trocken, dass ich mich sicher FÜHLE. Aber mir ist klar, dass ich nie sicher BIN.
    Insofern ist das Thema "ab-wann-bin-ich-ein-Langzeittrockener" arg akademisch.
    Mein Rat an Neulinge: Hört AUCH auf die Erfahrenen. Auch wenn ihr damit die Gefahr eingeht, trocken zu werden...

    Viele Grüße
    Correns

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