Konsequenz und Kapitulation

  • Hallo allerseits.

    Ich hab da mal ne Frage.

    Wie passt Konsequenz zur Kapitulation vor dem Alkohol?
    Ist Konsequenz nicht ein "Kampf" in einer speziellen Art und Weise?
    Kann ich konsequent kapitulieren? Das hört sich für mich etwas merkwürdig an, aber vielleicht ist es das ja...?
    Habt ihr konsequent kapituliert?

    Mir geht es hier gar nicht (!) darum, einen konsequenten Weg in Frage zu stellen, sondern vielmehr darum, die Kapitulation vor dem Alkhol in Zusammenhang mit einem konsequenten Weg zu bringen.

    Ich weiß, dass sich beides nicht ausschließt, nur kam mir diese Frage irgendwie, als ich darüber nachdachte.

    Irgendwie hab ich da so meine Gedanken dazu, würde mich aber freuen, wenn ihr mir beim Sortieren helft.

    Ich vergesse auch hier nicht, darauf hinzuweisen, dass ich hier nicht über Sinn und Unsinn der Grundbausteine duskutieren will, sie sind für mich nicht zu diskutieren.

    LG Penta

  • Hallo Penta,

    für mich ist es logisch,dass Konsequenz und Kapitulation zusammengehören.

    Sowas wie 100%.
    Anders geht Kapitualation nicht.

    Was aber nicht bedeutet,dass ich ein komplett anderer Mensch werden muss.
    Aber das,was zu ändern ist,soolte konsequent passieren.
    Sonst eiere ich wieder.

    Konsequenz kann Freiheit bedeuten nicht Einschränkung.
    So empfinde ich es zumindest für mich.

    Susanne

  • Hallo penta,

    ich habe mir während meiner Trocknungsphase und auch später keine Gedanken über Begriffe gemacht. Habe mir vorgenommen es jetzt ernsthaft zu versuchen. nicht rumeiern, nicht Auswege suchen oder alles schönreden. Den Alkohol habe ich so nie als Feind gesehen, er hat mich ja nicht angegriffen. Ich war mein eigener Feind, es galt meine Sucht bekämpfen.
    Meine Kapitulation galt nicht dem Alkohol, sondern mir selbst, meiner Sucht, meiner Schwäche. Bin ich Konsequent? Vielleicht. Ich weiß nur – ich will keinen Alkohol trinken, es gibt keinen Grund zu trinken, Alkohol löst für mich keine Probleme -.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Hallo Penta

    ich habe nicht konsequent kapituliert . Ich wurde konsequent kapituliert. Ich gehe jedoch aus meiner Kapitulation einen konsequenten Weg aus und mit der Sucht .

    Ob das nun zusammen gehört , kann ich nicht sagen , ich weiß jedoch das Konsequenz sich nicht in allen meine Lebensbereichen durchzieht..

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo,

    als ich erkannt habe, ich kann nichts tun, es ist wie es ist, habe zu akzeptieren, das jeder sein leben lebt und ich habe keinen einfluss darauf begann ich zu kapitulieren. gut ich selbst bin co, habe mit alkohol als stoff nichts zu tun. doch meine sucht lag ja mehr darin den drang dazu zu leben meine mutter aus dem sumpf zu helfen oder auch meinem ex mann die augen zu öffnen, das er alkoholiker ist, oder immer das liebe nette mädchensein zu müssen, das mich alle lieb haben müssen und wehe wenn nicht fühlte ich mich elend.dabei bin ich selbst fast drauf gegangen, weil ich mich selbst verloren hatte.die kapitulation war der erste schritt zur befreiung aus dieser rolle.

    dann kam die konsequenz dazu, nämlich für mich herrauszufinden was ich für mich und mein leben tun kann, das ich die dadurch entstandene lücke(nicht helfen können, hilflos sein,aushalten müssen) zu schliessen. es dauerte sehr lange, es war sehr anstrengend und schmerzlich zu erfahren wer ich tatsächlich selbst daraus geworden bin.da weiterhin ehrlich und konsequent weiter zu machen, trotz dieser schmerzhaftigkeit, hilflosigkeit und angst die ich hatte mein leben zu ändern hat mich immer weiter zu mir selbst gebracht. weg von anderen, die mich in meiner suchtbereitschaft wie ein magnet angezogen haben.

    für mich war und ist es wichtig konsequent zu bleiben und ehrlich auf mich zu achten, mich zu sehen und bei mir zu bleiben.

    gruß melanie

  • Moin Penta,

    ich habe vor einigen Jahren kapituliert, da ich es nicht mehr einsehen wollte, gegen etwas zu kämpfen, dass ich eh nicht besiegen kann, den Alkohol. Ich habe dann konsequent mein Leben geändert und seit dieser Entscheidung keinen Alkohol mehr getrunken. Ich muss mir dem Alkohol gegenüber nichts mehr beweisen. Es gibt ihn, aber ich werde nicht mehr mit ihm kämpfen, das ist meine Konsequenz aus der Sucht, die mich jahrelang im Griff hatte.


    Liebe Grüße

    Caruso

    Lasse niemals die Menschen fallen, die Dich tragen. Caruso 11/06

    Stuff you died but I don`t cry, my life still starts it`s not a try.
    Caruso 2006

  • Hallo Weißbär,

    Zitat von Weißbär


    ich habe mir während meiner Trocknungsphase und auch später keine Gedanken über Begriffe gemacht.


    Manchmal hilft es schon, wenn ich mal den einen oder anderen Gedanken an Begriffe "verschwende".
    Das macht Kommunikation leichter, weil die Kommunikationspartner wissen, was gemeint ist, wenn eine gemeinsame Basis besteht. :wink:

    Allen anderen danke ich schon mal.
    Ich gehe später näher darauf ein, hoffe aber auch, dass ich noch den einen oder anderen Denkanstoß bekomme.

    Jetzt nur soviel,

    Hartmut, ich verstehe nicht wer oder was dich kapituliert hat. :?

    LG Penta

  • Hallo

    Zitat

    Hartmut, ich verstehe nicht wer oder was dich kapituliert hat.

    Die Sucht , der Tiefpunkt und die Erkenntnis unheilbar erkrankt zu sein.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • glück auf penta

    ich kann mit dem begriff kapitulation im zusammenhang mit alkohol bzw. der alkoholkrankheit nischt anfangen - mir erschliest sich einfah der zusammenhang nich
    konsequenz gehört für mich zum leben + ich strebe konzequent danach

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von Penta

    Wie passt Konsequenz zur Kapitulation vor dem Alkohol?
    Ist Konsequenz nicht ein "Kampf" in einer speziellen Art und Weise?


    Hallo,

    wie meinst Du das?

    1. Die Konsequenzen aus der Kapitulation vor dem Alkohol.

    oder

    2. Konsequent einen Weg verfolgen, konsequent einhalten, was ich mir vorgenommen habe und keine Kompromisse machen. Dazu gehört dann natürlich auch die Kapitulation.

    Da beißt sich die Katze für mich in den Schwanz. An anderer Stelle habe ich erwähnt, dass ich konsequent bin. Damit meinte ich, dass ich versuche konsequent auf dem Weg der Trockenheit zu bleiben. Da kommt z. B. kein Alk in meine Wohnung. Also betreibe ich heute noch Risikominimierung und mache auch wegen anderen keine "Schlenker" auf diesem Weg.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo HansHa,

    wenn ich vor dem Alkohol kapituliere, verändere ich doch im weitesten Sinne meine Bedürfnisse oder nicht?

    Ich habe dann nicht mehr das Bedürfnis, eine Kneipe zu betreten und muss "eigentlich" nicht mehr so konsequent sein, es mir zu "versagen" oder sowas.
    Konsequent bin ich doch, wenn ich Regeln oder Grundsätze, die ich für mich erstelle oder festlege, dann auch einhalte, oder?
    Aber ich versage mir doch nix, wenn ich nicht in eine Kneipe gehe, dann bin ich doch an dem Punkt nicht konsequent, oder?

    Sicher ist die Kapitulation selbst schon eine Konsequenz, weil sie sich daraus ergibt, dass jeglicher Kampf sinnlos ist. Es ist die Folghe dessen, was Hartmut ja auch schon schrieb.

    Deine Bemerkung an der anderen Stelle hier war jetzt nicht der Ausgangspunkt für meine Frage. Sie ist schon länger bei mir Thema, denn ich halte mich eher für wenig konsequent, obwohl es mir anders zurückgemeldet wird.

    Wie geschrieben, bin ich mir wirklich niocht sicher, ob ich da so gerade denke gerade. :?

    LG Penta

  • Zitat von Penta

    wenn ich vor dem Alkohol kapituliere, verändere ich doch im weitesten Sinne meine Bedürfnisse oder nicht?


    Wenn das so einfach wäre.... Die Veränderung von Bedürfnissen ist ein sehr langsamer und -wieriger Prozess. Ich kann nicht davon ausgehen, dass wenn ich 30 Jahre gesoffen habe, sich das nach der Kapitulation plötzlich wie auf Wunsch bei der "guten Fee" ändert.
    Also muss ich mein Leben ändern. Und das erfordert dann schon Konsequenz, denn die alten eingefahrenen Wege weiter zu benutzen, ist sehr leicht und verführerisch. Veränderung bedeutet Arbeit an mir und ich muss es mit Konsequenz durchziehen. Aber auch später, wenn ich die neuen Wege für mich angenommen habe, brauche ich die Konsequenz, sie nicht zu verlassen, und mich, um beim Beispiel zu bleiben, vom Suchtgedächtnis oder anderen Menschen, nicht in die Kneipe locken zu lassen. Das heißt für mich, dass ich eine bestimmte Grenze, die ich mir gesetzt und mit den Jahren verinnerlicht habe, nicht überschreite. Ich gehe nicht dahin, wo gesoffen wird. Ich würde es wahrscheinlich gut aushalten können, aber ich weiß nicht, was das bei mir auslöst und ob ich z. B. mein Suchtgedächtnis triggere, sozusagen die erste Kerbe in den Baum schlage, ohne dass mir das bewusst wird.

    Also halte ich mich konsequent an meinen Weg und gehe das Risiko aus keinem vermeintlich noch so gutem Grund ein. Und wenn ich das von mir weiß, gibt es auch keinen Grund in die Kneipe zu gehen und muss auch nicht verzichten.

    Das ist für mich auch mehr ein Gefühl und schwer zu erklären. Ich hoffe, dass es einigermaßen rüber gekommen ist.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • hallo zusammen.

    Zitat

    Arbeit an mir und ich muss es mit Konsequenz durchziehen. Aber auch später, wenn ich die neuen Wege für mich angenommen habe, brauche ich die Konsequenz, sie nicht zu verlassen

    es ist ein langwieriger harter weg zu sich selbst zu finden. meiner war mit viel schmerz und tränen verbunden. manchmal wollt ich alles nur hinschmeissen, wei es mich so anstrengte. heute, wo ich da bin wo ich hin wollte, bei mir möchte ich diese zeit nicht missen. nur so hab ichs geschafft durch kunsequentes durchhalten und weiter machen.das werde ich so hoffe ich niemals vergessen. es wird mein leben weiter begleiten, denn wie hier geschrieben steht ist es und bleibt es thema für mich ein leben lang mich genau da konsequent an das zu halten, was ich mir so hart erarbeitet habe.schieisslich hat das mich zu einem erfüllteren glücklicheren leben gebracht als das das ich vorher hatte. da vermisse ich nichts mehr von dem was irgendwann mal war, dem häng ich nicht mehr nach, das ist vergangenheit, das brauch ich nicht mehr. ich lebe heute so gut ich es kann und schau dadurch positiv ins morgen.

    lieben gruß melanie

  • Hallo Penta,

    ich habe für mich festgestellt, dass ich ein konsequenter Mensch bin. Wenn ich was anfange, dann versuche ich dieses Ziel zu erreichen (durchaus auch verbissen) . So oft wie ich das als Makel angesehen habe in meinen alltäglichen Leben, so freue ich mich, dass ich diese Konsequenz auf meinem Weg aus meiner Sucht anwenden kann.

    Während ich die Konsequenz in meinem alltäglichen Leben häufiger überprüfe, weil sie mich manchmal einschränkt, hilft mir andererseits die Konsequenz aus der Kapitulation vor dem Alkohol heraus, mir einen Freiraum zu schaffen, in dem ich mich sicher und gut aufgehoben bewegen kann.

    Maria

  • Hola,
    da stellst Du eine große Frage in riieesige Forum..
    Nun Konsequenz ist m.E.Voraussetzung, um MEINEN Weg zu gehen..und zwar trocken..

    ich spreche jetzt einmal für MICH...es sei mir gestattet! :roll:

    Ich habe die nötige Konsequenz aus meinen letzten Jahren...bis zum 16.10.2009...Dann folgt die Resignation! Natürlich nicht von heut auf morgen...nein es waren Monate!...Oder war es ein jahr und 3 Monate.. War es die Diskussion in meinem Thread?
    Ich kann es Dir nicht sagen, ich weiß nur, dass es ohne Konesquenz und OHNE Resignation NICHT geht!
    Ich habe resigniert... jedoch schon am 16.10.2009!
    KÄMPFEN!!!!!!! Tja, das ist eine gaaanz andere Sache!
    Kampf gegen Resignation????????? Wie geht der Kampf aus ????

    Klar, nur der kämpft, der gewinnt!!!!

    Lass uns gewinnen, denn nichts ist schöner als jede trockene Stunde, Tag, Woche, Monat, Jahr und Jahre
    Wir sind hier um uns Halt zu holen...nehmen wir ihn an..auch wenn es nicht immer leicht fällt... :wink:

    Lieben Gruß
    aus dem "eisigen" Spanien
    Die
    Preha

  • Hallo Preha,

    nein, ich werde nicht kämpfen, weil ich nicht gewinnen kann. Ich werde ihn sein lassen, wie er will und gut is. Denn nur so kann ich sein, wie ich will.

    Nochmal so in die Runde.
    Ich hatte geahnt, dass das Argument kommt, dass es ja wohl so einfach nicht ist. Ich versuche etwas für mich zu sortieren und im Moment geht es für mich dabei eher in Sackgassen als weiter. Einigen kommt es etwas wirr vor, mir inzwischen auch.

    Bis vor Kurzem dachte ich, dass ich keine Ziele habe. Da ist mir schon klar geworden, dass das Blödsinn ist, denn ohne Ziele würde ich ja nie beeinflussen können, wohin ich gehen kann.

    Es ist wohl doch so, dass ich mit Konsequenz etwas verbinde, was wohl eher nix mit dem zu tun hat, was gerade bei mir passiert.

    Und nein, HansHa, es ist nicht meine Art, etwas zu leicht zu nehmen oder es mir zu leicht zu machen. Eher das Gegenteil.

    Danke euch.

    LG Penta

  • So, jetzt nochmal.

    Wenn ich meinen Weg so konsequent durch- oder einhalten soll, wo bleibe ich dann mit meiner Kapitulation, die die Dinge doch so lässt, wie sie sind und mich eher unabhängig von der Auseinandersetzung mit den Dingen, die mich belasten oder mir schaden könnten, sein lässt?

    Ist es so vielleicht verständlicher? :?

    Wenn ich konsequent meinen Weg gehen kann, muss ich doch nicht kapitulieren. Oder nicht?

    LG Penta

    Dank denen, die hier noch versuchen zu folgen... :oops:

  • Zitat von Penta

    Ich hatte geahnt, dass das Argument kommt, dass es ja wohl so einfach nicht ist.


    Vielleicht noch mal was Grundsätzliches zum besseren Verständnis.
    Ich habe Jahrzehnte das Suchtmittel konsumiert. Es hat nicht nur körperliche Schäden angerichtet, sondern auch in der Psyche. U. a. wurde die Verarbeitung der Gefühle verändert, damit es überhaupt möglich war, die Sucht vor mir selbst zu rechtfertigen. Es ist ein schwerer Weg für mich gewesen, bis ich wieder korrekte Entscheidungen "aus dem Bauch" treffen konnte und ihnen vor allem auch getraut habe. So lassen sich so manche Argumente auch schwer rational erklären, aber ich merke oft bei Langzeittrockenen, dass sie solche Sachen gleich empfinden.
    Es ist für mich auch ein Sinn von SHG oder Therapie damit besser umgehen zu können.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von Penta

    Wenn ich meinen Weg so konsequent durch- oder einhalten


    Sie es mal so: Es geht nicht um den Weg selbst, sondern um die Grenzen des Weges, die das Ziel setzt.
    Klingt jetzt abgedroschen, aber vielleicht ist auch der Weg das Ziel?

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo HansHa,

    ob sich etwas schwer oder leicht rational erklären lässt, ist mir eher unwichtig.
    Ob meine Erklärung dann allgemeingültigen Charakter hat, ebenfalls.
    Mir ist diese Frage und meine Antwort darauf wichtig.
    Für mich wird es irgendwann eine Antwort geben. Wenn du sie jetzt nicht verstehst oder etwas anderes denkst, ist das deins.
    Danke.

    Penta

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