Eine neue Chance

  • Hallo Forum,
    :
    vielen lieben Dank für die zahlreichen Beiträge.

    Letzte Nacht war grausam, ich konnt nicht wirklich gut schlafen, als ich heut morgen aufgestanden bin, war ich wie gerädert.
    Glücklicherweise hatte ich heute frei. Ich habe so etliches erledigt heute:
    Alkoholleergut entsorgt, ich war bei der Fachstelle Sucht und hab nen Termin für nächste Woche Montag. Das Erstgespräch war auch schon gut, bei der Dame werd ich dann nächste Woche auch wieder sein.
    Beim Arzt war ich heut mittag auch, der hat mich durchgecheckt und bis auf meine angeknackste Psyche scheint körperlich alles in Ordnung zu sein.
    Mein Arzt meinte...Herr X sie sind stark und körperlich gut trainiert, soweit ist alles in Ordnung...für Ihre Psyche können aber nur Sie selbst etwas tun...nehmen Sie Hilfe an und sprechen sie mit erfahrenen Therapeuten über Ihren Rückfall....Als ich ihm dann sagte, das ich schon einen Termin für nächste Woche habe und heute abend in die SHG gehe, war er angenehm überrascht.

    In meiner SHG war ich auch, bin aber in der Halbzeit gegangen, weil ich anständig müde bin. Es sind soviele Sachen die mir momentan durch den Kopf schiessen, in erster Linie bin ich aber sehr froh, das ich mein Saufen stoppen durfte.

    Ich war und bin wohl immer noch Quartalssäufer. Ich weiss viel über Alkoholismus, bin auch gut im andere begleiten und im empathische Tips geben. Nur bei mir selbst klappt es offentsichtlich nicht.

    Ich bin in meinem Beruf sehr erfolgreich und durchaus ein Macher und ein Powertyp...ich will und kann Verantwortung übernehmen und steuern.
    Beim Thema Alkohol allerdings steuere ich gar nix, ich fliege immer wieder auf die Fre..e...

    Ich bin mit meinem Latein am Ende, mir wollen auch keine Ausreden und Rechtfertigungen einfallen. Schön reden will ich mir auch nix mehr.

    Vielleicht sollte ich einfach mal mein ganzes Wissen über Alkohol von meiner Festplatte löschen und einfach mal bei 0 anfangen.

    Ich trinke für heute nicht. Punkt.

    Ich werde später noch mehr auf die eine oder andere Rückfrage von euch eingehen. Zunächst nochmal vielen Dank für eure Beiträge.

    Frank

  • usw.,usw.usw.usw.....

    How Franky, das sind die Worte eines sich selber nicht geständigen Alkoholikers, um es in Forums Worten auszudrücken, ich denke Du hast (noch) nicht kapituliert....

    untermauert wird das ganze durch diese Aussage:

    Zitat von Franky

    Ich war und bin wohl immer noch Quartalssäufer.

    Einem geständigen Alkoholiker isses doch bums egal, was für ein Typ Säufer er ist, bitte würge das nicht gleich wieder ab, sondern versuch Dir mal Gedanken darüber zu machen und wenn Erkenntnisse kommen sollten, überleg Dir was Du tun kannst und dann kommt der Punkt an dem Dir hier auch geholfen werden kann, soviel von mir dazu....

    Grüße Sven....

  • Guten Abend Franky !

    Dein neuer Rückfall hat mich betroffen gemacht.
    Denn ich hatte immer etwas Sorgen um Dich.Weisst Du,Du kamst oft euphorisch rüber.Die Euphorie ist ja an der Oberfläche.
    Das heisst jetzt nicht,dass Du ein oberflächlicher Typ bist,ich hoffe,Du verstehst mich.

    Pass auf Dich auf,immer und jederzeit.
    Eine Variante dem Nachbar gegenüber wäre gewesen:Nein danke,behalten Sie doch den feinen Wein auf um ihn mit jemand anderem zu teilen.

    Ich für mich weiss,dass ich Leute die nicht Verstehen können/wollen brüskieren kann um nicht trinken zu müssen.

    Aber Schluss jetzt.Du bist wieder da,dasfreut mich echt. :lol:
    Ich wünsche Dir einen ganz guten neuen Anfang.

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Welche Träne ist die, die das Fass zum überlaufen bringt? Welches Sandkorn entscheidet darüber ob es ein Haufen oder eine Ansammlung von Sand ist? Wie viele Chancen sind angemessen? Die wievielte Gelegenheit ist die entscheidende?
    Die Grenzen setzt jeder für sich selbst!
    Einsicht und eine Entscheidung waren für mich damals notwendig. Manchmal, das liegt wohl an meinem Umfeld, vergesse ich, dass ich zu einer Minderzahl gehöre. Ich gehöre gerne zu dieser Minderheit.

  • Moin Franky!
    Ich gebe zu, ich hab Deine Geschichte nicht vollständig gelesen. Aber es war mir egal denn ich wollte Dir meine Hilfe anbieten. Das möchte ich jetzt immer noch. Nur das Problem, welches sich für mich stellt, ist: Du hast eingesehen bzw zugegeben, dass Du Quartalssäufer bist.
    Da kann ich mit Dir über Dein Trinkwochenende schreiben und analysieren, bis der Arzt kommt. Aber es wird nichts bringen. Denn das entscheidende ist doch: Du bist noch nass. Und erkennst es. Immer wieder.
    Du solltest Dir einige Fragen stellen und die unabhängig vom Forum beantworten, und zwar Dir selber.Du brauchst hier niemandem nach dem Mund zu reden oder ihm durch Aussprüche über Trockenwerden zu gefallen.
    Es geht um Dich, ganz alleine um Dich.
    - Willst Du trinken?
    - Willst Du ein trockenes Leben führen mit all seinen Konsequenzen und Grundregeln?
    Ich denke, diese Fragen mußt Du Dir nicht sofort beantworten. Vielleicht braucht es einige Zeit.
    Nur denke ich, wenn Du Quartalssäufer bist und daran nichts ändern willst, dann ist es für uns völlig egal, was wir Dir raten, schreiben, anbieten. Denn dann hat der Alkohol gesiegt.
    Ich wünsche Dir alles Gute. Und denk bitte dran: Alkoholismus ist eine immer tödlich endende Erkrankung, die nur der Betroffene selber stoppen kann.
    Gruß
    drybabe

    never give up

  • Hallo Franky,

    Zitat

    Ich war und bin wohl immer noch Quartalssäufer.

    ich bin jetzt ca. 8,5 Jahre trocken und immer noch Alkoholiker, das bleibe ich auch mein Leben lang :!:

    LG Martin

  • Hallo FF & Beileid zum Rückfall. :?

    Zugegebenermaßen habe ich bei dir so gut wie nie gelesen, aber ich werde das mit deiner Erlaubnis ändern. Ich schreibe mir das, was mir zu deinem Fall so einfällt, in Stichpunkten:

    1.
    Dein letzter Eintrag macht mich grübeln. Du bist in der Halbzeit der letzten Sitzung deiner SHG wg. Müdigkeit gegangen. Hast du von deinem Rückfall erzählt? & da ich die Antwort schon ahne, warum nicht?

    2.
    Liste dir doch x auf, was du nach deinen Rückfällen, die du bisher bautest, anders gemacht hast, um den nächsten zu vermeiden.

    3.
    Es wurde schon erwähnt: Wenn du wirklich trocken werden willst, ist die Frage nach der Art deines Missbrauchs eher unbedeutend. Daraus erklärt oder entschuldigt sich nichts. (Was heißt auch Entschuldigung? Du musst selbst wissen, was du tust.)

    4.
    Ohne hier dick die Rückfallursachen in ihrer Häufigkeit breitreten zu wollen: Dein Nachbar mit dem edlen Tropfen ist ein Beispiel der Kategorie "soziale Verführung", & zwar ein sehr primitives. Das unterstreicht die Frage nach dem schon erwähnten Notfallkoffer.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Forum,

    dankeschön für eure Rückmeldungen.

    Natürlich weiss ich, das ich Alkoholiker bin, da gibt es für mich keinen Zweifel dran. Ich denke aber, das heimtückische ist, das ich Quartalstrinker war(zu meinen aktiven Trinkzeiten)und immer wieder nach längeren Trockenphasen oder sollte ich besser sagen Saufpausen, mich wie ein Quartalstrinker fühle...das lässt mich verzweifeln...

    Ich höre ja auch immer wieder nach mehr oder weniger kurzer Zeit mit dem Saufen komplett auf...und verhalte mich wieder vernünftig....alkoholfreie Wohnung, alkoholfreies umfeld, etc.

    In meinem Job habe ich alles unter Kontrolle, von meinen Mitarbeitern werde ich stets respektiert, alles ist gut...stressig, viel Verantwortung...aber gut.

    Ich fühle mich nicht wie ein versoffenes etwas, weil ich ja sofort wieder aufhören kann und mich dann wieder absolut vernünftig und normal verhalte....und das ist das Heimtückische!!!!

    Ich weiss das ich Alkoholiker bin(denn ich weiss es kommt nicht auf die Menge an oder auf die Regelmässigkeit)aber da ich immer schnell wieder ''normal'' werde, fühle ich mich manchmal nicht so...und das macht mich fertig...das zeigt mir nämlich, das Alkoholismus auch eine Geisteskrankheit ist...ich verhalte mich aber nach kurzer Zeit(nachdem ich mit dem Trinken aufgehört habe) wieder völlig normal...und das macht es so schwer...als wenn ich im Hinterkopf habe...wenn ich mal wieder was trinke, höre ich ziemlich schnell wieder ohne grössere Probleme auf...da ist es ja dann nicht so schlimm.

    Es ist als wenn ich einen Engel und einen Teufel in mir habe.

    Bitte zerreisst mich jetzt nicht gleich wieder in der Luft...ich versuche mich zu öffnen, es ist gar nicht so leicht damit klar zu kommen, so ein verrückter _Trinktyp zu sein...ich wäre froh, wenn ich mich mal mit jemand austauschen könnte, dem es ähnlich geht...denn mich belastet, das ehrlich sehr!

    Matthias, um auf deine Frage einzugehen, meine Freundin wohnt in einer anderen Stadt, ein paar hundert kilometer entfernt...sie weiss das ich normalerweise überhaupt nichts trinke, wenn ich mit ihr zusammen bin, an verlängerten Wochenenden z. B. lebe ich ihr das ja auch vor und es stimmt ja auch, ich trinke normalerweise nicht...von dem Rückfall hat sie deswegen auch nichts mitbekommen.

    Mir geht es inzwischen schon wieder deutlich besser, auch das macht mir Angst, ich hab den Rückfall schon wieder ziemlich gut weggesteckt...
    das ist ja das Schlimme daran...das ich immer wieder ziemlich schnell zur ''Tagesordnung'' übergehen kann und mich wieder völlig normal und überhaupt nicht wie ein Alkoholiker verhalte...ich weiss aber in schlussendlicher Konsequenz bin ich einer!!!

    Ihr könnt mich jetzt gerne zerrupfen wie ihr wollt, für mich ist wichtig, das ich ehrlich geschrieben und geantwortet habe...ich bin mir sicher, das aber keiner von euch mit mir tauschen möchte...das geht jetzt an die, die mich besonders gerne in die Pfanne hauen :wink:

    Frank

  • Hallo Frank,

    wenn ich gestern gesoffen hätte, wäre ich genau so jemand, mit dem du dich austauschen möchtest, denn dann wäre (!) ich über zwei Jahre trocken gewesen und hätte (!) wieder gesoffen.
    Hab ich aber nicht. Also kann ich nicht mit derartigen "Erfahrungen" dienen.
    Ich könnte aber mit Erfahrungen dienen, die mich heute auch wieder trocken bleiben lassen. Höchstwahrscheinlich.
    Und von denen treiben sich hier noch ne Menge Leute rum. Teilweise mit einem sehr viel größeren Erfahrungsschatz als ich.
    Willst du hören, wie es nicht funktioniert? Das weißt du doch.
    Oder willst du wissen, wie du dauerhaft trocken bleiben kannst?
    Es geht nur um dich.
    Ich denke nicht, dass du ein "besonderer" Trinkertyp bist. Du bist ein ganz normaler Alkoholiker.

    Penta

  • Servus FrankyFresh,

    nun, ich will Dir noch eine Portion Senf dalassen. Mach damit, was Dir beliebt.

    SENF AN:

      In dem Moment, indem wir Alkoholiker entgiftet haben und nach einigen Monaten wieder "klar denken" können, ist die Akkutphase unserer Suchterkrankung vorbei. Wir leben abstinent, und damit sind wir wieder "Herr unserer Sinne". Alles, was wir ab diesem Moment an veranstalten, machen wir bewusst und aus freiem Willen. Auch das Saufen.

      Bei Dir (und allen anderen, die sich so verhalten) ist es nun einfach mal die Frage, was willst Du denn? Saufen oder trocken werden?

      Wenn die Antwort "trocken werden" lautet, dann wirst Du für Dich an Deiner Trockenheit arbeiten müssen, lebenslang, so wie jeder andere trockene Alkoholiker auch. Auch Dir wird die Trockenheit nicht zugeflogen kommen, auch Du wirst Deine Defizite für Dich aufarbeiten müssen. Und Du wirst aufhören müssen, Dich selbst immer wieder in Deiner Euphorie zu belügen und Dir eine abstinente Normalität vorzuspielen, die Du unter keinerlei Belastung verwirklichen kannst (siehe "Einladung" eines alten Mannes zum Alkohol :roll: ).

      Sprich, es wird Zeit, nicht nur das Wort Alkoholiker im Munde zu führen, sondern sich eigenverantwortlich wie ein Alkoholiker auch um das eigene Wohlergehen zu bemühen. Dazu gehört Mut, Ausdauer und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. "Nur" der Besuch einer SHG ist nicht immer ausreichend, schon gar nicht, wenn er nur als Alibi für sich selbst dient. Ob das bei Dir so ist, entscheidest Du alleine für Dich.

      Mach es oder lass es. Werde trocken oder sauf weiter. Hier ist das nahezu jedem in letzer Konsequenz egal, denn keiner hier muss Dein Leben leben und Deine Empfindungen teilen, beides ist "Deines". Warum ich Dir das schreibe? Ganz einfach, mir geht das auf den Senkel, dass Du hier aus Unehrlichkeit Dir selbst gegenüber eine Show abziehst, an die Du auch noch selber glaubst.

      Niemand muss trinken! Wer jedoch trinken will, der soll dazu stehen und halt dann einfach trinken - aber ohne so ein Brimborium alle paar Monate zu veranstalten.


    SENF AUS

    LG
    Spedi

  • Hallo Franky,

    irgendwie verstehe ich dich nicht. In deinem letzten Post versuchst du zu erklären warum es bei dir anders ist als bei einem ‚normalen Alkoholiker‘. Gerade weil du ja weißt, das du so ein ‚verrückter Trinkertyp‘ bist, stellst du dich nicht darauf ein. Es steht ja wohl fest, dass du nach ein paar Monaten wieder einen Rückfall hast. Davor lässt du aber jede Trockenarbeit schleifen. SHG nicht mehr regelmäßig usw. Gerade vor ‚heißen Phasen‘ lässt du alles Schleifen. Kann es sein das du innerlich bereits deinen Rückfall vorbereitest. Der Nachbar war ja nicht schuld, du warst nur allzu bereit diesen Anlass zu nutzen.

    Du schreibst, dass es dir relativ leicht fällt wieder aufzuhören. Gibt dir das womöglich das Gefühl so schlimm ist es ja gar nicht, du hast ja die Kontrolle?

    Du betonst häufig wie verantwortlich, leistungsfähig und zuverlässig du im Job bist. Was willst du damit sagen? Nicht alle Alkoholiker sind vergammelte Existenzen.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Guten Morgen FrankyFresh,

    Zitat

    das ich immer wieder ziemlich schnell zur ''Tagesordnung'' übergehen kann und mich wieder völlig normal und überhaupt nicht wie ein Alkoholiker verhalte


    Ich habe jahrelang jeden Abend, manchmal auch schon nachmittags oder morgens an freien Tagen, sehr viel und klar abhängig Alkohol getrunken.
    Trotzdem habe ich am nächsten Tag meinen Job gemacht (nagut, bis mittags gelang es mir manchmal nur mit maximaler Anstrengung und mit großer Willenskraft, wegen der Watte im Kopf).
    Ich war tagsüber auch immer "völlig normal", und wie "ein Alkoholiker" hab ich mich sowieso nie gefühlt.
    Und ich fand auch, ich hab mich nicht wie einer verhalten. Ich hatte meine Werte, meine Prinzipien, war sehr diszipliniert in allem. Das Saufen war mein Ventil, meine Flucht, meine Auszeit, so in dieser Richtung.

    Was will ich damit sagen?
    Ich glaube, es ist wichtig, unabhängig vom Trinktyp, und egal ob ich obdachlos oder Führungskraft bin, sich die eigene Lage schonungslos einzugestehen. Sich nicht zu belügen und keine Hintertürchen oder Ausflüchte für sich weiter gelten zu lassen.
    Nenn es kapitulieren oder nenn es anders. Aber nur so geht es weiter.
    Das glaube ich nicht nur und lese es hier häufig, sondern das ist meine Erfahrung.

    Alles Gute für deinen weiteren Weg!
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • ich veranstalte hier kein Brimborium mehr...Ich werd das Forum verlassen...aber nicht um zu saufen.
    Mir gefällt schlicht und einfach die Art und Weise nicht,wie hier mit mir umgegangen wird!!

    Frank

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