Beiträge von meerli

    schön, daß du endlich wieder hier schreibst. Leider ist der Anlass ja nicht so schön. Ich finde bei dir ist es nur ein vergebliches Hoffen auf eine Besserung, die nie eintreten wird. So wirst du, wenn du nichts veränderst, auch noch in 5,10,15 Jahren schreiben.
    Das Gleiche haben meine Eltern auch, nur sind wir Kinder schon aus dem Haus, mein Vater hofft (oder auch nicht) immer noch, eine nicht Säuferin als Frau zu haben.
    Ich finde es für dich sehr schade, dass du dieses Forum hier nicht noch besser für dich nutzen kannst und endlich, endlich eine richtige Trennung schaffst.
    Grüße meerli

    Hallo,

    das liest sich ja echt heftig. Hoffe du hast den Mut und bist an deinem Punkt endlich angelangt, wo es nicht mehr so weiter geht. Such dir unbedingt eine unabhängige Beratung, Suchthilfe für Angehörige, denn alleine schaffst du es glaube ich nicht.

    Viel Kraft wünscht meerli

    Hallo CoLibri,

    das hier von dir zu lesen "hört" sich ja echt gut an! Heftig was du nun in dieser kurzen Zeit alles anschiebst, Hut ab! Ich denke, wenn man erst einmal seinen eigenen Punkt erreicht hat, an dem es für einen selber nicht mehr so weiter geht, ist es gut, etwas zu ändern.

    Toll, dass du mit einer Suchtberaterin sprichst. Ich hoffe, du hast eine sehr nette, der du dich auch öffnen kannst.
    Mein allerletztes Gespräch mit meiner Mutter war ein Telefonat, in dem sie mich nur anschrie. Unter anderem auch, " kümmer dich um deine eigene Familie" usw. Ich kam dann fast gar nicht mehr zu Wort, sie war ja eh total in Rage, da habe ich es angekündigt und dann getan: während dieses Geschreis habe ich es mir erlaubt, aufzulegen.

    Das hatte ich vorher auch mit meiner Suchtberaterin so abgesprochen. Vor diesem "Training" hätte ich mich nie nie nie getraut, einfach bei meiner Mutter aufzulegen. Zu gut war ich mein Leben lang konditioniert, immer brav, unfauffällig, gefügig zu sein.

    Die Suchtberaterin sagte mit vorher, da ich Bedenken hatte, einfach so ein Gespräch mit meiner Mutter zu beenden: Was ist denn das Schlimmste, was passieren könnte? Und hat nicht meine Mutter mir selber unzählige Male mit ihrem Verhalten auch weh getan? Man muss erst darüber dann in der Sitzung nachdenken und auch lange noch danach. Aber es stimmte und ich habe es damals so in dem Gespräch gemacht wie neu gelernt!

    So, liebe CoLibri, weiter viel Mut und Kraft. Ich denk, wenn jetzt wieder Ostern vor der Tür steht, ist es noch einmal etwas "blöder" keine gesunde Mutter oder Vater zu haben.

    Grüße meerli

    Hallo in diesem Forum, das dir bestimmt auch weiterhelfen kann, den für
    dich richtigen Weg zu finden.
    Ich habe den Kontaktabbruch vor über einem Jahr zu meiner alkoholkranken Mutter vollzogen.
    Geschafft habe ich es auch nur durch die Hilfe der ganz ganz tollen Beraterin für Suchterkrankungen. Bei dieser Frau war ich mehrere Sitzungen lang letztes Jahr und diese Sitzungen haben viel Kraft gekostet und haben mich aber zu mir selbst gebracht. Sie haben mir die Augen geöffnet und gezeigt, dass ich mich kaputt machen würde, wenn ich immer weiter in dem Kontakt zu meiner total uneinsichtigen Mutter stünde. Da ich auch Kinder habe, hat mir die Suchtberaterin auch geraten, diese vor ihrer Oma zu schützen. Als sie meine Kinder erwähnte, waren auf einmal alle Alarmglocken bei mir an und ich hatte die Kraft, diesen schweren Schritt Kontaktabbruch durchzuziehen. Vorher dachte immer nur ich, dass ich leiden würde und es irgendwie den lieben "Familienfrieden" halber aushalten müsste, wenn die angetrunkene Oma mal zu Besuch war. Muss ich nicht und werde ich auch nie wieder.
    Ich kann dir nur raten, dich zu schützen und auch den Kontakt total abzubrechen. Du wirst sie nicht zum Nichttrinker reden können und sie wird auch nicht dir zuliebe aufhören. Ich habe damals mit der Suchtberaterin sogar noch den Versuch gemacht, sie über die Beraterin anschreiben zu lassen und Angebote zur Suchtberatung gegeben. War alles für die Katz.
    Aber auch dieser Schritt war damals ( es kommt mir schon viel länger als ein Jahr vor) wichtig aus der Sicht der Suchtberaterin und auch aus meiner Sicht. Es war noch einmal eine für mich wichtige "Absicherung im Kopf" dass
    ich den Kontakt auch abbrechen darf", da ich alles menschenmögliche versucht hatte.

    Ich möchte dir auch sagen, dass mein Weg ein sehr langer war und auch noch nicht zuende ist. Ich habe so viele Gedanken gehabt in den Stunden
    nach den Sitzungen, bin brüllend in die Natur hinaus, habe gesessen und geredet und geredet.

    Der Weg ist denke ich bei allen EKA s nicht zuende, da man ja immer mit seiner Vergangenheit irgendwie konfrontiert wird. Ich bekomme immer ein totales Ekelgefühl, wenn ich einen alkoholisierten Menschen treffe. Sofort wieder alle Gefühle aus der Kind und Jugendzeit da. Aber ich kann mir heute sagen: Ich bin erwachsen und ich halte diese Gefühle aus, jawohl!

    Mir geht es auch im Alltag viel besser, endlich mache ich Sport für mich, mache Yoga, habe mit töpfern angefangen usw. Auch für meinen Körper tue ich viel mehr. Ein kleines Beispiel: Ich habe zu der Zeit dieser Suchtberatungs Sitzungen angefangen, meinen Körper nach dem Duschen zu cremen, meine Fingernägel zu lackieren, halt besoners auf mich zu achten. Vorher habe ich natürlich auch sauber gelebt, aber da war ich halt nur ich und musste nicht extra eingecremt werden. Es ist mir aber so ein kleines Detail, aber sehr wichtig geworden.

    Auch sage ich jetzt sooo oft meine wirkliche Meinung meinen Mitmenschen. Wollte ich vorher immer lieb und nett sein, so kann ich heute Konflikte und Gegenwind aushalten. Auch da arbeite ich aber täglich aufs Neue an mir.
    Du siehst, man kann sich verändern, wenn man es möchte.
    Bei weiteren Fragen stehe ich dir gern zur Verfügung.
    Liebe Grüße und habe DICH lieb!

    Hallo liebe Foren Benutzer,

    seit über einem Jahr habe ich mich aktiv mit der EKA Rolle beschäftigt und
    war auch letztes Jahr bei einer Psychologin usw.

    Ich wollte nur mal sagen, dass mit dieses Forum hier, die unzähligen Erfahrungsberichte - alle ähnliches wie ich erlebt - soooo unendlich viel gegeben haben.

    Es ist richtig für mich, gar keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter zu haben und ich denke, jeder Tag ein Schritt weiter von ihr weg bringt neuen Mut und Zuversicht für mich.

    Geht es mir mal einen Tag gefühlsmässig nicht so gut (viel an Mutter denken, hadern, dass ich keine "normale" Ma habe, mit der man Gespräche führen kann, Einkaufsbummeln, über die Enkelkinder quatschen, über meinen oder ihren Alltag reden, gemeinsam mal eine Städtetour machen, Spaß zusammen haben, bekocht von ihr werden, in den Arm genommen werden, usw.), so hilft mir immer hier der Blick hinein und ich werde wieder gestärkt und gehe achtsam mit der erworbenen für mich guten Situation um.

    Geht es einigen von euch - oder allen - ? auch so, dass ihr auch nach über einem Jahr keinem Kontakt noch immer aktiv an dieser Situation arbeiten müsst und sich diese Phasen der Gewöhnung an das Gute immer mehr ausdehnen und es selbstverständlicher wird?
    Anfangs hatte ich ja durchgehend nur Gedanken an die nasse Alkoholikerin und nun gibt es zwischendurch immer längere gute Phasen, in denen mich der Alltag trägt und ich nicht so viele Gedanken habe - daran.

    Hoffe, ich konnte euch erklären, was ich meine und freue mich auf eure Berichte. Grüße meerli 8)

    Hallo, die Situation ist ja echt heftig. Aber ich würde auch an deiner Stelle dringend beim Jugendamt die Sachlage schildern. Und unbedingt, wenn du
    mitbekommst, dass sie mit Restalk Auto fährt - Polizei anrufen. Sie macht ja etwas falsch. Bitte nicht unbeteiligt zusehen. Grüße

    Hallo,

    du beschreibst das toll mit der Wut. Ich habe erst letztes Jahr meine Wut über meine trinkende Mutter herausbrüllen können. Und zwar haben mir die Gespräche von einer Beratungsstelle sehr dabei geholfen. Endlich mal jemand Unabhäniges, Aussenstehender. Ich war dann viel und lange auf einsamen Wegen spazieren und habe dann alles gebrüllt, damit ich meine Wut auf meine Mutter loswurde. Das hat eigentlich toll geklappt. Aber auch wie die Moderatorin treffend beschreibt - es kommen immer wieder auch bei mir Situationen, die mich kurz in die Kindheit (hilflos,ängstlich, ausgeliefert fühlen mit dollem Bauchkribbeln) zurückbeamen. Aber ich sage mir dann auch immer : du bist erwachsen, halte die Situation aus, wiederspreche, sage deine Meinung und stehe dazu, auch wenn dich alle Menschen blöd finden. Tun sie aber gar nicht :)

    Viel Erfolg.

    Hallo,

    du schreibst, daß du die Gefühle von deiner Mutter nicht verletzen möchtest. Achtet sie auf deine Gefühle? Ich kann dir auch nur raten, unabhänige Hilfe anzunehmen. Auch ich habe eine alkoholkranke Mutter und bin im letzten Jahr zur Suchtberatungsstelle gegangen, weil ich auch gemerkt habe, dass ich etwas FÜR MICH tun muss. Diese Gespräche dort haben mich soooo viel Weiter gebracht. Ich tue Dinge, die mir guttun, die ich mir einfach vorher nicht gegönnt habe, da ich dachte, sie nicht "zu verdienen ". Nun mache ich Yoga, 2 x Rehasport die Woche und habe mir letztes Jahr den Hund geholt, den ich schon immer wollte.
    Du kannst es auch denke ich nur schaffen, indem du den Kontakt abbrichst. Ansonsten machst du dich kaputt. Liebe Grüße

    Hallo, genau wie es Zimttee geschrieben hat, geht es mir auch. Meine schon immer trinkende Mutter habe ich seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und seit knapp einem Jahr auch nicht mehr telefonisch geprochen. Wir haben also auch keinen Kontakt. Von meinem Vater weiß ich, dass sie
    kurz vor dem Sterben ist, der Arzt hat ihr noch maximal dieses Jahr gegeben.

    Ich bin innerlich zerrissen. Einerseits merke ich, wie sehr gut mir dieser Abstand tut und ich diesen unendlich tiefen Abgrund nicht sehen muss. Andererseits weiss ich aber um diesen "Abgrund" - sprich die Totalausfälle, tagelang nichts essen, Beleidigungen meinem Vater( Co, wie er im Buche steht) gegenüber, Geldnot, Verwahrlosung usw... Und dieses Wissen finde ich schlimm. Mein Verstand sagt mir immer wieder, dass ich ja nie nie mehr mich bei meiner Mutter melden werde. Aber was dann ist, wenn sie tot ist? Dann habe ich sie nur so kaputt in Erinnerung, wie vor einem Jahr und nicht noch kaputter. Ich finde, wir können und sollen nicht auf Menschen hören, die hier sagen, man, melde dich doch, sonst bereust du es, wenn sie oder er nicht mehr sind.... Wer hat sich denn bei mir nicht gemeldet? Ich denke, so ein Austausch hier im Forum ist ein super Weg, um nicht auf den falschen (Mitleidsweg) zu kommen.

    Liebe Grüße