Ich weiß nicht mehr weiter, meine Frau trinkt

  • Hallo Karl,

    Respekt vor Deiner Entwicklung und Deinen Erkenntnissen. Die Zeit wird Dich noch oft hin- und herwerfen, mit vielen Fragen ohne Schirm im Regen stehen lassen. Co-Abhängig sein bedeutet die Unfähigkeit sein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen. Mit jedem cm freien Raum entfernst Du Dich von dieser Situation und bekommst Klarheit zum Denken und Ändern.

    Es ist ein gewöhnlicher Vorgang, dass sich die Krankheiten auf Nebenschauplätzen verlagern, denn die Ursachen sind ja nicht behoben, die sind ja nicht weg, nicht aus dem Kopf, vor allem nicht bei allen Beteiligten, nur weil sich etwas bei einem ändert, da bieten sich Kinder, Verwandte, Freunde, Kollegen, Schlammschlachten oder neue Krankheitsbilder gerade zu an. Ziel kann es deshalb nur sein, mit den Auslösern klar zu kommen.

    Du, als nächster Beteiligter kannst am Wenigsten bewirken. Mir wurde damals geraten einfach da zu sein. Ich war dazu nicht fähig und habe das Leiden einfach noch paar Jahre in die Länge gezogen.

    Übrigens bekam meine Exfrau damals nach einem mehrmonatigen Kontaktverbot beaufsichtigtes Besuchsrecht, dass zudem vom Vater meist vereitelt wurde. Damals wusste ich nicht, dass das Gericht nur zum Wohle des Kindes entschieden hatte und sah nur diesen mit allen Tricks arbeitenden Kindsvater und die immer mehr absaufende Frau, die mit jedem Anwaltsbrief immer neue handfeste Argumente zum Trinken bekam. Für mich waren das akzeptable Argumente, drei weitere Jahre.

    Natürlich ist das nicht einfach so an dem Kind vorbeigegangen. Auch nicht, wenn es dann später zu Besuch war, wo die Mutter heimlich trank und dachte dem Kind etwas vormachen zu können. Heute kann ich sagen: für das Kind war der vorübergehende Bruch das Beste. Soweit konnte ich damals aber nicht denken, meine Verlustängste waren viel zu groß, die Gedanken noch zu verquirlt und die Abhängigkeiten... na ja.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Susanne,

    du fragst nach dem Alter meiner Kinder. Sie sind 6, 10 und 18 Jahre alt.

    Ich soll Gründe für eine Schlammschlacht sammeln? Aktiv werde ich das nicht angehen, nur wenn ich dazu gezwungen werde. Dann würde mir aber sicher so manches einfallen.

    Heute bin ich wieder mal eingewickelt worden. SIE hat mal wieder alles eingesehen. Über ihr Problem darf aber eigentlich nicht geredet werden, weil Sie die ewig gleichen Vorhaltungen nicht hören kann. Sie sagt, dass sie das nur runter zieht und es eher einen negativen Effekt hat. So macht sie mich mundtot. Ich soll positiv denken. Mal sehen, wie lange das hält. So lange ich die Reißleine nicht ziehen kann, genieße ich die nüchternen Tage. Ich kenne ja nun den immer gleichen Kreislauf. Da bin ich auch nicht am Boden zerstört, wenn es anders rum läuft.

    LG
    Karl

  • Hallo Karl,

    ich frage mal etwas ketzerisch: Ist ja schön, dass Du das kennst und nicht mehr am Boden zerstört bist.
    Aber was ist mit den Kindern??

    Und wieso kannst Du die Reißleine nicht ziehen?

    Sorry, aber da kann ich nur den Kopf schütteln.

    LG
    Girasole

  • Hallo Karl
    Zitat:
    Sie hat erfahren, dass meine Tochter in eine Selbsthilfegruppe gegangen ist, von mir hat sie erfahren, dass ich regelmäßig Rat in einem Forum suche.

    und
    Für die Kinder gibt es aber keinen außer mir, der sie schützen kann.

    und:
    Der nächste Step steht im Raum: Auszug und das Schaffen einer Schutzzone für alle, die unter ihr nicht mehr leiden wollen.

    und
    Haltet ihr die Trennung der Eltern und das Zusammenleben der Kinder mal mit ihr mal mit mir für einen praktikablen Weg?
    ---------------------------------

    Lieber Karl lies mal was du so schreibst,Widersprüche überall,deine Tochter scheint das klarer zu haben als du ,wenn sie schlau ist und ihre Gruppe greift wird sie die erste sein die weg ist.während du auf das Unmögliche wartest statt deine kleineren Kinder zu schützen.

    schau mal auf diese Zeilen von dir.
    Zitat:
    So macht sie mich mundtot. Ich soll positiv denken. Mal sehen, wie lange das hält. So lange ich die Reißleine nicht ziehen kann, genieße ich die nüchternen Tage. Ich kenne ja nun den immer gleichen Kreislauf. Da bin ich auch nicht am Boden zerstört, wenn es anders rum läuft.
    ---------------------------------------
    Dein Frau bestimmt also wie du dich fühlen sollst,wie wäre es wenn du die Verantwortung für dich und die Kinder übernimmst und nicht eine nasse Alkoholikerin.
    Deine jüngeren Kinder können ohne fremde Hilfe nicht raus aus dieser Situation,denkst du nicht das du für sie mitentscheiden solltest und nicht nur darüber nachdenkst was Du noch aushalten kannst!?
    Vielleicht erledigt sich das ,,Problem,, wenn deine Tochter Hilfe von außen annimmt und umsetzt und dann für ihre kleineren Geschwister mithandelt dann sitzt du eines Tages allein mit deiner ,,manchmal,,lieben Frau,dann und erst dann ist es nur Deine Sache.
    Besser wäre es du übernimmst endlich mal die Verantwortung und schiebst die nicht immer auf andere (deine Frau die das zur Zeit suchtbedingt garnicht kann)
    Wo soll ein führerloses Schiff denn ankommen,es schaukelt und schlingert ,hält keinen Kurs und irgendwann geht es unter .....................
    hoffentlich können alle sich darauf befindlichen Menschen dann schwimmen.

    Gruß R..

  • Ich nochmal
    wie einsam und verloren muß sich deine Tochter fühlen,sie hat keine Unterstützung von dir ,sucht diese Gott sei Dank ,,draussen,,
    was du ihr vorlebst....traurig ist das.
    Hoffentlich setzt du oder deine Frau das Mädchen nicht unter Druck wenn sie sich verändert oder irgendwann geht.
    Oder hoffst du das sie sich außen die Stärke holt die Mutter auszuhalten so wie du das versuchst?
    LG R..

  • Hallo Karl,
    wenn man den Partner immer noch liebt, ist es einfach verdammt schwierig sich zu lösen. Du willst ja, dass es dem anderen besser geht und dass Ihr Euch wieder als Familie und Paar finden könnte, du willst ja helfen. Das Problem ist aber - du kannst es nicht und der andere lässt dich auch gar nicht. Vor diesem Hintergrund musst du dir bitte auch kein schelchtes Gewissen einreden lassen, dass du derjenige bist, der sie mit immer den selben Vorhaltungen runterzieht. Am besten bist du auch noch der Grund warum sie den trinken muss - weil sonst kann sie ja das ständige Gelaber nicht ertragen. Ehrlich gesagt, du kannst jetzt das geduldigste Schaf der Welt sein, oder auch der größte Stänkerer - du kannst es nicht ändern. Sie will trinken, egal ob du redest, singst oder schreist. Es ist egal.

    Natürlich bleibt jetzt immer noch die schwierige Frage, wie es weiter geht. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass Ihr an einer Trennung nicht vorbeikommen werden, wenn sie nicht bereit ist, an ihrer Sucht zu arbeiten. Ich kann aber verstehen, dass das Durchziehen dieses Schritts einfach riesig schwierig ist. Da ist die Hoffnung, dass sie dann doch noch die Kurve kriegt, die Liebe die vermutlich immer noch da ist und andererseits die Familie, die ja auch immer noch irgendwie zu funktionieren scheint. Meiner Meinung nach kann man eine Entscheidung auch hier nichteinfach übers Knie brechen. Mit drei kleinen Kindern ist man auch nicht so einfach ausgezogen und ich wüsste nicht, ob ich es so ohne weiteres fertig bringe, jemanden aus der Wohnung zu werden. Andererseits wird der Punkt kommen, an dem man zum Ergebnis kommt, dass es nicht mehr anders geht. Bis dahin wird aber vermutlich noch einiges an Porzellan zerschlagen. Die Frage ist - muss es soweit kommen???

    Aber löse dich bitte von der Vorstellung, dass für sie dann offensichtlich doch noch ein normaler Umgang mit Alkohol möglich ist. Wenn sie versucht es sein zu lassen und beim Griechen dann doch den Ouzo akzeptiert, dann kann das nix werden. Denn diese Phase hat sie offensichtlich schon lange hinter sich gelassen. Mir fiel diese Akzeptanz seinerzeit schwer, weil das heißt ja auch Einschränkungen für einen persönlich, aber wenn sie akzeptieren muss, dass sie erkrankt ist, musst du diese Akzeptanz auch annehmen.

    So oder so, ich wünsche dir immer noch, dass sie auf einmal sieht, dass sie krank ist und dagegen kämpfen muss. Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das so bald möglich ist.

    Alle guten Wünsche
    HM

  • ... in der letzten Woche war es wieder extrem schlimm.

    Ich habe mich erneut abgegrenzt, schlafe auf dem Sofa, bin abweisend, gebe stumme Signale "nicht mit mir" ... aber handle nicht.

    Sie: Einsicht, es geht nicht mehr so weiter. Keine eigenen Ideen, wie sie es in die Praxis umsetzen soll. Dann doch die Aussage "Ich muss eine Therapie machen, komm mit."

    Ich: Nachdem ich so oft probiert habe, tolle Ratschläge zu geben und nur enttäuscht wurde, habe ich keine Lust mehr darauf. Es waren bisher sowieso immer nur Sprüche. Auf diese Spielchen habe ich keine Lust mehr. Sucht sie jetzt endlich mal Hilfe und ich verwehre sie, weil ich die Nase gestrichen voll habe? Würdet ihr sie nach 1000 Enttäuschungen an der Hand nehmen und sie irgendwo in eine Therapie schleppen? Oder würdet ihr ihr klar machen, dass sie selbst aktiv werden muss, ihren Weg alleine finden und gehen muss?

    LG
    Karl

  • Hallo Karl,

    ich würde mich um mich und die Kinder kümmern.

    Deine Frau kann zum Arzt gehen, in die Entgiftung, etc.
    Das kann sie ganz alleine.

    Ihr spielt offensichtlich ein Spiel miteinander.

    Wäre ja wurscht, wenn für die Kinder nicht kostbare Lebenszeit verrinnen würde.

    Susanne

  • Hallo Karl
    Scheinbar machst du es richtig wenn du ihr Grenzen zeigst und diese auch hälst.
    Also bleib dabei,sie muß die Wege suchen und finden,wenn sie dann wirklich zur Entgiftung in eine Klinik get kannst du sie ja hinfahren ,eine schwere Tasche tragen ,so kleine unverbindliche Gesten,mehr aber bitte nicht.
    Ich wünsche dir viel Glück und bleib schön bei dir.
    LG R..

  • Hallo Karl,

    bleib bei Dir. Dein Gefühl sagt: Ich will nicht mehr.
    Zweifele nicht daran, sondern nimm Dich ernst!

    Wenn sie wirklich Hilfe will, kann sie sich aufmachen- ganz ohne DIch.
    Wieso denkst Du, ihr Wohl und Wehe hängt allein von Dir ab? Davon, wie Du Dich nun verhältst? Das ist typisch Co.

    Ihr spielt ein Spiel, und es ist auch noch Teil des Spiels, wenn einer sagt "ich spiele nicht mehr mit!" (Sinngemäß aus: Wenn Frauen zu sehr lieben)
    Erst wenn Du wirklich die Nase voll hast von dem, was sie macht oder nicht macht- dann hast Du wirklich losgelassen.

    Als es bei mir soweit war, habe ich keinen Strich mehr getan für XY: Ich hatte alle meine HIlfsbereitschaft gefühlt "aufgebraucht". Ich hatte ihm nichts mehr zu geben. Mir war klar, dass ich ihm auch nichts geben konnte.
    Was ich tat oder nicht tat, war völllig uninteressant für ihn und seine Sucht.
    Und tatsächlich: Er hat immer andere gefunden, die für ihn den Co spielten. Ich war kein zwingender Part in seiner Story! Ich habe mir den Part selbst aufgezwungen.
    Als ich losließ, war er gerade wiedermal in einer Entgiftung und brauchte Sachen (war notfallmäßig eingeliefert worden, klar). Ich brachte ihm keine mehr und war gespannt, wie er dies lösen wurde. - Nun, es ging. Erst spannte er schamlos andere ein, und nach einigen Wiederholungen, als wohl niemand ihm mehr was brachte....
    .... nun da hat er ein paar Tage auch mal ohne Sachen in der Entgiftung überlebt...
    Nur als Beispiel.
    Dass ich als Co auch lange so größenwahnsinnig war zu glauben, XY brauche mich tatsächlich überlebenswichtig, will ich gar nicht abstreiten....

    Ach ja, nochmals meine Frage von vor einiger Zeit: Wieso kannst Du die Reißleine nicht ziehen?

    LG
    Girasole

  • Hallo Hilla
    Ich ohrfeige niemanden hier,sondern berichte überwiegend ,,mein Erlebtes,,
    Ich war fast 8 Jahre mit meinem xy zusammen und dachte das ist er der Mann mit dem ich ,,alt ,,werden will.
    Meine Erfahrung: neben (mit) dem Alkohol kann man sich nicht einrichten,es geht einfach nicht auf Dauer!

    Ausnahme vielleicht:euer Partner beeinträchtigt euer Leben nicht und ihr könnt ertragen offenen Auges zuzusehen wenn er sicht totsäuft,ich konnte es nicht!
    Die Bedingung wäre für euch ,eine Beziehung zu dritt(du, der Alkohol und er)bis der qualvolle Alkoholikertod euch scheidet

    Da kannst du machen was du willst:
    dem anderen zureden
    dich selbst zurücknehmen
    relativieren uvm

    im Grunde kann man als Angehöriger machen was man will (oder besser,es eben lassen)solange der Trinker keine Einsicht hat ist es vertane Zeit!!

    Ich schöpfe nach einer Beziehungspause(Schluss) von 9 Monaten,als mein ex dann total fertig vor meiner Tür stand und verkündete ,,jetzt geht er in die Klinik zum Entgiften ,,wieder Hoffnung und begleitete ihn in die Klinik etc.
    Da ich schon eine Zeit hier im Forum war und mich auch sonst ,,eingelesen hatte, dachte ich ,ich könnte den nötigen inneren Abstand halten und kann jetzt sagen ,es gab zwar Lichtblicke ,schöne Momente ,offene Gespräche, Paarsitzungen etc
    Aber schlussendlich war es nur eine Trinkpause und er belog und hinterging uns Alle ,mich ,den Therapeuten,die Gruppe und vor allem sich selbst.

    Ca. 5 Monate war er abstinent und noch in der Nachsorge wurde er rückfällig und säuft seitdem wieder täglich!
    Genaugenommen war ich ja auch ,,Rückfällig ,, geworden.
    Ich nahm ihn zurück weil ich mal wieder hoffte!
    Jeder Mensch hat das recht soviele ,,Runden,, zu laufen wie er möchte und aushält.
    Einzige Ausnahme ,wenn Kinder mit reingezogen werden.
    Kinder benötigen den Schutz der Eltern,sie haben einen Anspruch darauf das wenigstens ein Elternteil die Verantwortung für SICH und die Kinder übernimmt.
    Bei mir ging es ,,nur,, um 2 erwachsene Menschen,ich habe nur mir selbst geschadet und Lebenszeit vergeudet!

    Jeder der sich mal mit der Krankheit ,,Alkoholismus,, ernsthaft auseinandersetzt ,etwas darüber lernt,der stellt schnell fest ,wieviel Spielarten so ein Trinker drauf hat und er lebt ja quasi davon das sein Umfeld getäuscht wird,es wird gelogen ,betrogen ,verheimlicht, versprochen ,gelobt ,getobt,unter Druck gesetzt,geweint ,geschlagen ,also manipuliert vom feinsten.
    das und noch mehr ist Bestandteil der Krankheit!!

    Ein Beispiel um vielleicht mal die Sichtweise zu ändern:
    Stell dir vor dein Partner hätte beide Beine gebrochen und er würde dir versprechen, ich mache mit dir eine Bergwanderung...............
    würdest du das glauben können?
    Nein dir wäre sofort klar ,aktuell ist das unmöglich!!
    Wieso wird einem Alkoholiker geglaubt er könne ohne vorher trocken(mit Entgiftung undTherapie) zu sein ein normales Leben führen?
    Warum?
    Weil sie sich selbst und uns Angehörige Täuschen etc siehe weiter oben.
    Macht euch schlau über die Krankheit das ist mein Rat und dann könnt ihr begreifen wie das abläuft.

    Hier ist ,,Nichthilfe,, ganz wichtig.
    Helft euch selbst das ist viel sinnvoller.
    Und lest unbedingt bei den Trockenen hier,dort könnt ihr viel verstehen lernen.
    LG R..

  • Warum ist es nur so schwer (bis unmöglich) für euch ,den Alkoholkranken loszulassen?
    Wovor habt ihr wirklich Angst?
    Auf euch selbst zu schauen?
    Angst das er (sie) euch trocken nichtmehr will?
    Die Leute?
    Geld und Gut?
    Die angeblich heile Familie zu verlieren ?
    Was macht es so schwer die Realität zu akzeptieren und damit dem anderen die Möglichkeit zu geben ,sich um sich selbst und sein Alkoholproblem zu kümmern?
    Ihr könnt sie nicht retten ,genaugenommen schadet ihr euren Partnern,setzt sie unter Druck was zu nochmehr trinken führt,zu noch mehr Lügen ,zu Versprechen die sie nass nicht einhalten können!!!
    Eine Quälerei für beide Seiten.
    Erst wenn mindestens einer etwas ändert hat auch der andere die Möglichkeit dazu.
    Ich meine damit, an sich ändert und nicht am anderen rumzerrt.
    Sucht euch euren Weg und lasst den anderen,dann wird man sehen wohin sich was verändert ,solange ihr festhaltet kann sich Nichts ändern und alle leiden.
    LG R..

  • ... es ist nun schon wieder 8 Wochen her, seit dem ich das letzte Mal geschrieben habe.

    Wir hatten noch ein paar echt harte Tage. Ich habe die Kinder genommen und habe ein paar Nächte bei meinen Eltern übernachtet.

    Darauf hin entschied sie sich, eine "Auszeit" zu nehmen. Sie ging für 10 Tage in eine Fastenklinik. Mehr Einsicht ist leider nicht möglich.

    Sie kam "aufgeräumt" nach Hause. Gleich zu Beginn erklärte sie, dass sie ein Probelm mit Depressionen habe, die mit ihrer Kindheit und Problemen mit ihren Eltern zu tun haben. Sie hat definitiv kein Problem mit Alkohol. Das habe ihr auch die Psychologin in der Fastenklinik bestätigt. Sie habe außerdem ein Problem damit, Dinge heimlich tun zu müssen...
    Ich soll akzeptieren, dass sie einen anderen Umgang mit Alkohol pflegen will. So wie der eine Mensch Bewegung braucht und der andere lieber faul zu Hause sitzt, ist sie eben jemand der sich immer mal abschießen möchte und ich eben nicht...

    Kurz: Sie weigert sich, ihr Problem zu sehen.

    Seither ist wieder Alkohol im Haus. Sie schafft es, über längere Zeit keinen Alk zu trinken. Seit ein paar Tagen steigt der Konsum wieder. Sie trinkt Abends, verschwindet in der Küche oder Speisekammer und kippt schnell eine Flasche Sekt. Geht dann wieder los, trinkt weiter und verschwindet anschließend im Bett.

    Nach 6 guten Wochen, geht es wohl nun wieder bergab.

    LG Karl

  • Hallo Karl,
    So. Ja......... "Wasserstandspegel der Elbe am 11.05.2014": leicht über Normal-Null. Tendenz steigend.
    Das sind die Fakten.

    Wie fühlt sich der Lotse auf dem Äppelkahn?
    Wird er am Ufer antauen und abwarten, bis die Flutwelle heranschwappt?
    Wird er einen Seiten-kanal ansteuern, der zumindest etwas abseits liegt und nicht direkt in der Strömung?
    Wird er seinen Kahn versenken und ein Leben als Bauer in Erwägung ziehen?

    Oder wird er ab-und-an im Lotsen-Forum berichten, wie Sch .... es ist, wenn die Elbe mal wieder völlig unerwartet Hochwasser führt?


    Fragen über Fragen.
    Grüsse, Lindi

  • Hall Karl65,

    ich kenne das nur zu gut. Meine Partnerin konnte auch ganz gut einige Wochen (später eigentlich nur noch Tage) auf Alkohol verzichten, aber dann mit irgendeiner Begründung wieder richtig zuschlagen. Ich habe immer wieder gehofft, das es doch jetzt besser wird. Wurde es aber nicht.

    Das Deine Partnerin nicht mit der Ärztin über Alkohol gesprochen hat, dürfte Dir ja klar sein. Was nü?

    Die einzige Frage und Ratschlag den ich dir geben kann ist folgender: Möchtest Du so leben? Und bitte bedenke, es wird schlimmer, viel schlimmer.

    Gruß

  • Hallo Karl65,

    Vielleicht hast Du es schon vergessen, aber so hast Du Dich hier vorgestellt:

    Zitat

    Ich liebe meine Frau und halte seit 5 Jahren an dem Gedanken fest, dass sie eines Tages zur Besinnung kommt, denn seit mehr als 5 Jahren trinkt sie regelmäßig und tut so, als ob ihr Verhalten ein ganz normales Verhalten sei. Sie verharmlost ihre Trinkerei und behauptet, sie habe alles im Griff. Dabei betrinkt sie sich regelmäßig bis zur Besinnungslosigkeit. Wenn Sie betrunken ist, steckt sie voller Haß und Agressionen. Sie beschimpft und beleidigt mich in einer unglaublichen Weise und findet immer einen Grund, mich zu beleidigen, notfalls erfindet sie einen Grund. Gestern war meine Wut, Trauer und Hilflosigkeit so groß, und sie beleidigte mich so lange, bis ich sie verprügelt habe.

    Wirklich erst 5 Jahre? Kann es sein, das Deine Frau schon viele länger trinkt, das es nur jetzt für Dich einfach nicht mehr zu ertragen ist?
    Glaubst Du daran das Deine Frau zur Besinnung kommt?
    Glaubst du daran das sie akzeptieren wird, das sie Alkoholikerin ist und dringend medizinische und therapeutische Hilfe benötigt?
    Glaubst Du daran, das sie jemals akzeptieren wird, das sie nie mehr ein Glas Alkohol trinken darf?
    Glaubst Du, das Du in der selben Situation Deine Frau nie mehr schlagen wirst?

    Antworten, nicht nachdenken! Einfach aus dem Bauch antworten!

    Die Fragen 2, 3 und 4 habe ich jahrelang in unser Beziehung mit "Ja" beantwortet. Auch noch in der Trennungsphase war ich guter Hoffnung auf eine Besserung und glaubte weiter an eine Veränderung bei ihr. Heute weiß ich, das ich mich selber belogen habe. Die Antworten waren immer "Nein".

    Karl65, wenn Du das Thema "gemeinsames erschaffenes Unternehmen" und morgens wieder "zusammen auf der Arbeit sich in die Augen sehen können" ansprichst, dann weiß ich aus persönlicher Erfahrung wovon Du sprichst.

    Gruß

  • Hallo Karl,

    schön, mal wieder von dir zu hören!

    Mir fällt allerdings auf, dass du gar nicht von dir schreibst, sondern "nur" von ihr.
    Du schreibst, nun geht es also wohl wieder bergab, und dass ALK im Hause sei. Wie geht es dir denn damit? Was macht das mit dir?
    Wie willst du im Alltag damit klar kommen, und willst du das überhaupt? Wo siehtst du für dich und für die Kinder dort eine Perspektive, und wie sieht dir aus?

    Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche,
    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • schön, daß du endlich wieder hier schreibst. Leider ist der Anlass ja nicht so schön. Ich finde bei dir ist es nur ein vergebliches Hoffen auf eine Besserung, die nie eintreten wird. So wirst du, wenn du nichts veränderst, auch noch in 5,10,15 Jahren schreiben.
    Das Gleiche haben meine Eltern auch, nur sind wir Kinder schon aus dem Haus, mein Vater hofft (oder auch nicht) immer noch, eine nicht Säuferin als Frau zu haben.
    Ich finde es für dich sehr schade, dass du dieses Forum hier nicht noch besser für dich nutzen kannst und endlich, endlich eine richtige Trennung schaffst.
    Grüße meerli

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