Ich würde gerne meine Familie retten...nur wie?

  • Hallo Benno,

    ich bin trockene Alkoholikerin wo die Ehe und heute tolle Partnerschaft noch besteht und in der auch unsee Kinder glücklich sind.

    Mein Mann hat während der 20 Jahre meiner Suchtgeschichte zu mit gestanden....allerdings hat er mir nie so geholfen wie du es bei deiner Frau tust. Ich musste diese Wege alleine gehen und nur wenn ich ihn um Hilfe bat hat er mit geholfen.

    Ich mußte alleine auf den Gedanken kommen das bei mir was nicht richtig läuft und nicht bei den anderen.

    LG Sabine

  • Lieber Beno,
    bei der ganzen Frage danach, wie du mit der Alkoholsucht deiner Frau und deiner Familiensituation umgehen sollst, solltest du aber auch nicht vergessen, dir selbst treu zu bleiben.

    Hier fallen natürlich viele Ratschläge. Aber wir alle sind in der Sache ja auch "nur" betroffene Laien. Keine Psychologen, die aber auch nicht den absoluten Rat erteilen können, mit einigen Ausnahmen keine Therapeuten und vor allem auch keine Personen, die deine Frau kennen. Bei denejnigen, die hier schreiben ist die Partnerschaft aufgrund des Alkohols gescheitert. Vermutlich schreibt hier niemand und sagt "Bei mir alles super, mein Schatz trinkt keinen Tropfen mehr und bringt jeden Tag Blumen nach hause".

    Wenn du also fragst, ob du dich ohne Therapie trennen solltest und ob keine Hoffnung besteht - können wir auch nur sagen: Wir wissen es wohl nicht. Es gibt Paare, bei denen ist der eine Partner seit Jahren trocken und die Beziehung hat sich wieder gefunden. Eines kenne ich selber im Freundeskreis. Das sind aber auch die Leute, die über ihre "Krise" im nachhinein nicht groß reden. Deswegen ist über diese Beziehungen vermutlich dann auch nicht viel bekannt.

    Dann gibt es diejenigen, bei denen es schief gelaufen ist, der Partner seine Sucht nicht in den Griff bekommen hat und die sich Hilfe suchen. Deswegen bin ich ja auch hier. Wir schreiben hier und deswegen sind diese Erlebnisse wesentlich präsenter. Vielleicht auch wahrscheinlicher. Möglicherweise wahrscheinlicher.

    Aber es gibt auch die anderen.

    Dennoch, ich denke das Maßgebliche ist, dass die Entwicklung von deiner Frau selbst kommen muss. Du kannst noch so sehr die Grätsche machen und dich auf den Kopf stellen. Du kannst sie nicht ändern. Wenn sie ihrer Sucht weiter Raum geben lassen will. Dann ist das so. Hier sehe ich zur Zeit das Hauptproblem. Wenn es aber tatsächlich so sein sollte, dass sie trocken werden will und es ernst meint, dann habt Ihr vielleicht eine Chance als Paar. Aber das ist dann erst einmal der Weg. Aber ob tatsächlich alles alles so komplett hoffnungslos ist - das wissen wir auch nicht.

    Liebe Grüße
    HM

  • Hallo Beno,

    Zitat

    Was soll ich sagen? Ich hätte mir natürlich die ein oder andere Meinung oder auch Erfahrung von Euch gewünscht, die mir ein Beispiel aufzeigt, wie man es zusammen schafft.

    Hm, lies mal bei Clärchen, die hat mir viel Mut gemacht. Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass die Chance, es gemeinsam zu schaffen erst dann bestand, als ich wirklich auch innerlich losgelassen hatte. In dem Moment, wo ich das fühlte und er auch merkte, dass ich nicht mehr an ihm ziehe, da konnten wir uns wieder auf Augenhöhe begegnen. Das hat aber von meinem Auszug für 4 Monate dann auch noch ein Jahr gedauert, bis ich zu diesem Gefühl kam. Im ersten Moment dachte ich, dass ich ihn nicht mehr liebe, aber das war's nicht. Ich habe die Verantwortung für sein Handeln und Fühlen nicht mehr gespürt und das war eine neue Erkenntnis für mich und für ihn. Jetzt dränge ich meine wirklich gut gemeinte Hilfe nicht mehr auf. Egal bei wem, wer meine Hilfe möchte, kann mich fragen - ich helfe gern. Ich mach auch sporadisch ein Hilfsangebot, wenn es nicht erwünscht ist, ist es für mich ok. Ich mache meinen Selbstwert nicht mehr daran fest. Meist jedenfalls, es braucht alles Geduld und Übung.

    Im Nachhinein hat mein Mann gesagt, dass mit meinem Auszug eine Welt für ihn zusammengebrochen ist. Ich denke, er kann bist heute nicht verstehen, dass ich ohne ein Wort zu sagen von heut auf morgen einfach weg war, aber auf der anderen Seite hat er auch zugegeben, dass reden nicht geholfen hätte. Auch wenn ich anfangs ein schlechtes Gewissen hatte, es war mein Weg und wir sind bisher gemeinsam auf einem guten Weg. Was bei Dir natürlich erschwerend hinzu kommt, ist Dein minderjähriges Kind. Deine Frau kann auf Grund ihrer Sucht meines Erachtens nach die Verantwortung für euer Kind nicht tragen. Dass das eine immens schwierige Situation für Dich ist, kann ich gut verstehen. Wichtig sind erst mal Du und Dein Kind. Ich denke da sollte Deine Aufmerksamkeit und Kraft hingehen. Deine Frau ist erwachsen, sie wird für sich allein entscheiden. Auch wenn sie nicht "Deinen" favorisierten Weg geht, ist das ihr gutes Recht. Das war für mich als Co sehr schwierig zu verinnerlichen und stand meiner damaligen Lebensphilosophie entgegen. Ob Du Dich trennst (viell. nur zeitweise) oder weiter bei ihr bleibst liegt in Deinem Ermessen. Nur Du kannst wissen, wieviel Du ertragen kanns und willst und wie Du leben möchtest.

    Ich wünsche Dir für Deinen Weg viel Kraft und Geduld
    LG lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • @danke Lütte69

    Ich denke, ich muss mir den Weg selbst zurecht legen. Ich muss vorerst schauen, was der Therapietermin am Dienstag bringt. Am besten ich gehe dort mit wenig Hoffnung hin und lasse mich überraschen. Vielleicht bekommt die Therapeutin aber auch Zugang zu meiner Frau bzw. die Einsicht ein Trinkproblem zu haben wird ihr klar?? Allerdings bin ich an dem Punkt eher skzeptisch, da sie ja eher widerwillig dort hin geht.

    Sollte an dem Termin keine weiteren Schritte vereinbart werden, muss ich ihr wohl klar machen, dass es dann zur Trennung kommt. Was dann passieren wird, werde ich ja sehen. Hoffentlich bricht kein Krieg aus und wir können zumindets das Kind schonen. Vielleicht lenkt sie auch ein, oder wartet einfach ab bis ich die Koffer in der Hand halte??

    Es ist schon frustierend. Die Gedanken kreisen im Kopf und ich kann ihr nicht helfen. Das macht mich traurig...sehr traurig.

    Sie trinkt weiterhin Wasser und versucht mir ihren Willen zu beweisen. Da ich aber hier sehr viel gelesen habe, weiss ich das zu deuten bzw. irgendwie kommt mir die Situation komisch vor. Sie hat ständig rote Augen und ist sehr Müde und friert.

    Ach Mensch....wäre mal Dienstag vorbei.

    Schönes WE
    Beno

  • Hallo Benno,

    mußt Du ihr das klarmachen, dass es dann zur Trennung kommt oder musst Du es Dir klarmachen?
    Guck mal zu Anfang des Fadens, da hast Du entschiedener geklungen. Nicht dass man Meinungen ändern könnte, es ist aber gut sich daran zu erinnern, dass die Gefühlslage oder so vor ein paar Tagen eine andere Absicht bei erzeugt hatte.

    Und so wie sich der Alkoholiker was vormacht kann sich evtl. auch der Co Abhängige was vormachen. Und daher brauchst Du vielleicht selber etwas Hilfe, damit Du weißt was DU willst und brauchst unabhängig davon was Deine Frau macht.

    Immer gut von Dir zu lesen. Ich hoffe ich klinge mit meinem Beitrag nicht zu streng usw., es ist nur meine Beobachtung und als Anregung.

    Alles Gute
    Rhein

  • Rhein

    Ja ich weiss. Es klingt derzeit vielleicht nicht mehr so entschieden, wie es in meinen Zeilen zuvor geklungen hat, aber von meiner Grundeinstellung hat sich nichts geändert. Ich möchte keine Partnerin, die ihr Alkoholproblem unbehandelt vor sich hinschiebt. Daran möchte ich festhalten und mich später auch messen lassen.

    Blöd ist nur, dass der anberaumte Termin für die erste gemeinsame Beratung bei der Therapeutin aufgrund Krankheit der Mitarbeiterin abgesagt worden ist. Ein Ersatztermin wird dann noch vereinbart. Dumm gelaufen bzw. ich werde sehen, wie und wann es weiter gehen wird.

    Die derzeitige Lage kann man als "entspannt" ansehen. Sie trinkt weiterhin nicht.....oder ich sehe nicht den Konsum. Sie wirkt klar und nicht vernebelt.

    Ich werde weiter berichten.

    Danke an Alle
    LG
    Beno

  • Hallo Aurora!

    Entschuldigung, dass ich mich erst jetzt melde. Meine Frau und ich waren mittlerweile gemeinsam bei einem Gespräch mit meiner Therapeutin.

    Irgendwie verlief das Gespräch sehr komisch. Ich hatte bereits vor einiger Zeit das erste Gespräch mit dieser Therapeutin alleine gehabt, da meine Frau nicht mitwollte und habe somit alleine die (Trink)situation einschließlich partnerschaftliches Umfeld&Probleme in der Beratung geschildert.

    Tenor der Geschichte war: ja, meine Frau hat ein Suchtproblem, welches behandelt werden muss. Dem konnte ich auch folgen, obwohl (wie bei vielen Co-Ehepartner wohl ) immer ein Restzweifel bestehen bleibt. Meine Therapeutin hat allerdings mehrmals wiederholt, dass nach meiner Schilderung hin es eindeutig aussieht und ich kein schlechtes Gewissen haben müsse, dass ich mir Hilfe hole.

    Nach dem gemeinsamen Gespräch nun, wurde die Lage wohl anders ?? eingeordnet. Meine Frau hat dahingehend ein Suchtproblem, da sie ihre Probleme und Frustsituationen wohl versucht, von Zeit zu Zeit mit dem Alkohol zu lösen bzw. zu dämpfen. Also kein lfd. Trinkproblem, sondern eher ein Verhaltensproblem.

    Meine Frau wurde dringend gebeten sich einer Therapiepruppe anzuschließen und sobald ein Platz beim Psychotherapeuten frei wird, diesen anzunehmen und sich dort in Behandlung zu begeben. Sie hat das allerdings abgelehnt, da sie meint es alleine lösen zu können. Ich bin da eher skeptisch, da sie bereits mehrmals versprochen hat, Ihre Probleme alleine zu lösen. Sie weiss aber, dass es unsere letzte gemeinsame Chance ist, da ein weiters Zusammenleben mit all den Problemen nicht möglich ist.

    Wir werden nun versuchen, dass wir gemeinsam die Probleme die wir vor uns hertragen, nach und nach lösen bzw. wir werden diese angehen. Ich hoffe, ich habe noch rechtzeitig reagiert, bevor das Trinkproblem nicht mehr (körperlich) zu händeln ist. Psychisch wird sie an sich arbeiten müssen und ich werde mich ihr gegenüber auch wieder mehr öffnen. Ich habe mich in letzter Zeit sehr zurückgezogen und gekränkt reagiert. Dieses Verhalten muss ich auch erst einmal ad acta legen können. Es ist schwierig, aber hoffentlich lösbar.

    Meine Frau trinkt weiter nur Wasser und Tee und ich kann kein abnormales Trinkverhalten erkennen.

    Wie würdet Ihr meine Lage einschätzen?

    LG
    Beno

  • Hallo Beno,

    tja, was willst Du hoeren? "Na, Gottseidank, es ist ja noch nicht so schlimm, bloss ein kleines Verhaltensproblem, kein "richtiges" Alk-Problem."
    So????

    Ich denke, Dir ist da der "Feind" nicht so ganz klar......
    ----
    Ich schaetze mal, die wenigsten der hier anwesenden trockenen Alkoholiker haben eine koerperliche Abhaengigkeit verspuert. Also mit Entzugserscheinungen und allem....die meisten hatten "nur" ein kleines Verhaltensproblem.
    Alk gegen Frust, Einsamkeit, Unzufriedenheit, Leere, Depressionen.....whatever.
    Alkohol (oder jede andere Droge), der eingenommen wird um das Bewusstsein zu manipulieren, weniger oder mehr zu fuehlen, entspannter oder geselliger zu sein, ist Substanzmissbrauch. Das ist ja geradezu DIE klassische Definition davon.

    Die koerperlich Abhaengigkeit, die Du als "nicht mehr haendelbar" befuerchtest, die ist wohl sehr gut haendelbar (Entzug unter aerztlicher Aufsicht, evtl. sogar KH).
    Viel komplexer und auch langfristig Rueckfallgefaehrdet ist das "kleine Verhaltensproblem" ... das wird Thema fuer den Rest des Lebens sein.
    ----
    Wenn Du noch einen Versuch starten moechtest, das fuer richtig und fair haelst, wird Dich sicher Niemand davon abhalten.

    Bloss sei so gut und formuliere fuer Dich die Bedingungen klar aus!
    Was willst Du unter keinen Umstaenden mehr tolerieren?
    ---
    Gefaehrlich finde ich immer wenn Du vom "normalen Trinkverhalten" redest. Da hoer ich foermlich die Worte Deiner Frau dahinter.
    Sich Sonntag morgens innerst 1/2 Stunde in der Kueche wegzubeamen ist sicher lkein normales Trinkverhalten. Soweit kannst Du mir sicher zustimmen.
    -----
    Ich sags Dir gerne nochmal. Mein ehem. Partner war NIE koerperlich abhaengig, hat NIE taeglich getrunken, hat IMMER null Probleme es einfach sein zu Lassen, bis zum naechsten *Peng*.
    So geschehen gerade neulich. 4 Monate nix und null, dann ein Bier beim Angeln ...... das Ende vom Lied war Nachts um 4 Polizei vor der Tuer, Anzeige, FS-Entzug..... *Peng*.

    Dabei hat er sicher nur ein "kleines Verhaltensproblem" und wollte doch NUR mal ein bisschen normales Trinkverhalten geniessen, der Aermste!
    ------
    Du siehst, ich bin aeussert skeptisch, was diesen "Versuch" angeht. Zumindest mit diesen Parametern, die ihr euch gesetzt habt.

    Aber Du wirst es wohl ausprobieren muessen.

    Gruesse, Lindi

  • Hallo Beno,
    ich bemerke grad, mir ist da was durcheinander gekommen .... das mit "Sonntagmorgen in der Kueche" warst nicht Du ....

    Was aber den Rest meines Beitrages nicht entwertet. Das nur damit Du nicht denkst HAE? Was meint die denn jetzt?

    Gruesse, Lindi

  • Lieber Beno,
    Ich teile deinen vorsichtigen Optimismus nicht, sondern sehe eine neue Runde im Tanz um den Alkohol beginnen.

    Zitat

    Wir werden nun versuchen, dass wir gemeinsam die Probleme die wir vor uns hertragen, nach und nach lösen bzw. wir werden diese angehen.
    Ich hoffe, ich habe noch rechtzeitig reagiert, bevor das Trinkproblem nicht mehr (körperlich) zu händeln ist.
    Psychisch wird sie an sich arbeiten müsse
    und ich werde mich ihr gegenüber auch wieder mehr öffnen. Ich habe mich in letzter Zeit sehr zurückgezogen und gekränkt reagiert. Dieses
    Verhalten muss ich auch erst einmal ad act a legen können. Es ist schwierig, aber hoffentlich lösbar.

  • Fortsetzung:

    Keine kompetente Therapie, da keine Krankheitseinsicht ihrerseits aber auch nicht deinerseits. Ja, wenn nur psychische Abhängigkeit vom Alkohol, dann wirst du deine Familie durch nettes, liebes Verhalten sicher retten können...Achtung Zynismus

    Lg oldie

  • Fortsetzung:

    Keine kompetente Therapie, da keine Krankheitseinsicht ihrerseits aber auch nicht deinerseits. Ja, wenn nur psychische Abhängigkeit vom Alkohol, dann wirst du deine Familie durch nettes, liebes Verhalten sicher retten können...Achtung Zynismus

    Lg oldie

  • Oje Benno,

    genau das waren die Schleifen, die ich immer wieder mit meinem Ex gedreht habe.
    Immer wieder hat er es geschafft, dass wir nicht über seine Sucht geredet haben, sondern über sein Verhalten- ach Gott, was habe ich Stunden um Stunden damit verbracht, mit ihm zu diskutieren, analysieren usw.
    Bsp (die sind jetzt nicht von meinem Ex, sondern einfach Bsp, aus der Luft gegriffen, aber realistisch) Seine cholerischen Anfälle, seine Unzuverlässigkeit, seine Lügen....
    Man kann über alles reden, reden, reden, bis man alt ist bzw irgendwann das Leben vorbei ist!
    Genau das will ja der Süchtige: Worte! Bloß keine Taten! Weder von ihm noch vom Co!

    Vorsicht, lieber Benno...

    LG
    Girasole

  • Hallo girasole,
    Ist aber nicht dieses Reden um Verhaltensweisen ..hier bei der Beratung...die logische Folge davon, dass ein nicht einsichtiger Alkoholiker vom Angehörigen dorthin gezwungen wird? In der durchaus verständlichen Hoffnung, dass ihm dort klargemacht wird, dass er alkoholabhängig sei.
    Ja klar, da kommen viele Gründe, warum gesoffen werden muss. Aber die simple Tatsache, dass jeder Grund recht ist, um das Saufen zu rechtfertigen, gerät aus dem Blickfeld.

    Ich denke, das ist ein grundlegendes Problem der Paarberatung, wenn ein Partner ein nicht einsichtiger Alkoholiker ist.
    Lg oldie

  • Hallo Benno
    Hier mal mein Beitrag :
    Auszug aus meinem letzten Paargespräch mit meinem xy
    .Er war erst in der Entgiftung dann einige Monate in der Tagesklinik und hatte noch in der Nachsorgezeit dort(also unter Betreung)seinen Rückfall.
    Ich hatte ihn volltrunken überrascht,er sagte dazu das er erst seit 2 tagen trinkt(seine Sohn sagte mir er täte es bereits seit einigen Wochenenden)
    2 Tage später dann das Paargespräch: vor der Tür bittet xy mich nicht zu sagen da dass schon einige Wochenenden so geht (das er säuft)
    Also der Therapeut fragt ihn haargenau wie es zum Rückfall gekommen sei und er erzählt ein Märchen vom feinsten(bleibt fein bei seiner Version von 2 Tagen)garniert das ganze mit viel Tränen und einer (angeblich)vollkommnen Kapitulation und das er unbedingt wieder zur Trockenheit zurück möchte.er erzählt über eine stunde lang das er so einen Druck hatte,das er nicht einschlafen kann,dann das er einen Sixpack gekauft hat (in der Wohnung standen Kisten und zusätzlich mindestens 50 leere Flaschen!!) er erzählte und erzählte und selbst ich die es gesehen hat ,war fast überzeugt so echt erschien seine Geschichte!!!!
    Der Therapeut hatte für mich nur die Worte:sehen sie nicht wie schlecht es ihm geht,Sie als Partnerin können und dürfen nichts erwarten,nichtmal ne rechtzeitige Absage wenn er kurzfristig doch keine Lust (Kraft) hat eine Verabredung einzuhalten.
    Kurzum ich ging da raus mit der Ansage null Erwartung haben zu dürfen ,xy aber jederzeit nach mir greifen darf wenn ihm danach ist (Verabredungen /zum Reden /zum Jammern/für Arztbesuche usw.)
    Mir ging es nach diesem Gespräch sehr schlecht,ich war da nichtmal in der Lage den wahren Sachverhalt vorzubringen,xy wollte schnell nach hause ins Bett um weiter zu weinen!
    Er fuhr also nach Hause,ich war nicht in der Lage dazu so aufgewühlt war ich .Einige stunden später rief er mich an,Ihm ging es gut er hatte auch nicht weiter geweint...............
    Mir ging es richtig schlecht,denn mir war inzwischen klar,xy hatte uns alle getäuscht über Wochen und ich hatte es nicht richtiggestellt,damit war nun Tür und Tor offen für ihn weiter zu saufen.
    Am nächsten Tag rief ich den Therapeuten an um die Wahrheit zu sagen ,dieser sperrte sich zuerst meinte er wäre der Therapeut meines xy und wir wären doch erst gestern dort gewesen................
    Ich sollte dann xy noch informieren das er den Thera anrufen soll ,das tat ich auch...........
    Nachmittags rief xy mich dann an um mir zu sagen das ICH nun aber einen Schritt zuweit gegangen wäre!Er war stinkesauer weil ich ihn verraten hatte.
    Später am Abend rief ich bei xy an ,zum ersten Mal kontrollierte ich ihn,denn zu dieser Zeit sollte er in seiner Gruppe sein wo er natürlich das Thema gewesen wäre(meine letzte Hoffnung das er wieder trocken werden wollte(wobei mir schon klar war das er bestimmt wieder eine Entgiftung brauchen würde)
    Er war zuhause und seine letzten Worte an mich :versuche erst garnicht mich zu kontrollieren!(erstmals mit drohendem Unterton)
    Das waren die letzten Worte die wir gesprochen haben,das war letztes Jahr im September.
    Alkoholiker sind Meister im Täuschen und trinken sie tun sie alles wirklich alles das sie an ihren Stoff kommen,sie lügen dir das blaue vom Himmel runter bis du selbst an Deinen Verstand und deinen Wahrnehmunen zweifelst.
    Übrigens trink er inzwischen wieder täglich wie ich kürzlich von seinem Sohn erfuhr.
    Pass auf dich auf ,mit einem nassen Alkoholiker gibt es kein ,,WIR,,das du herstellen kannst ,kein gemeinsames Probleme bewältigen,solange getrunken wird ,wirst du 100% ig belogen und hingehalten
    LG R...

  • Hallo,

    nachdem ich Eure Beiträge gelesen habe, weiss ich nicht genau, wie ich die momentane Situation werten soll? Werde ich vom Partner getäuscht? Trinkt er heimlich? Diese Frage kann ich derzeit nicht beantworten und ich werde mich wohl gedulden um das rauszufinden. Aktuell kann ich gar nichts feststellen.

    Ich bleibe bei meinem Entschluss, eine Trinkerin werde ich als Partnerin nicht akzeptieren. Das weiss meine Frau und daher liegt meine Hoffnung auf ihren Verstand der ihr sagen müsste: Ey, der meint es Ernst und es ist meine letzte Chance.

    Mittlerweile weiss ich aber auch nicht mehr genau, ob das verloren gegangene Vertrauen uns beide weiter auseinander gebracht hat. Ich kann gerade nicht erkennen, ob sie mich nicht mehr in den Arm nehmen möchte weil sie sich schämt, oder ob sie es nicht möchte. Sobald ich sie hinterfrage, fühlt sie sich in die Enge getrieben und sagt gar nichts mehr, oder nur das sie ja weiss, was sie falsch macht und es ändert. Oh man, nicht einfach und meine "Engelsgeduld" wird auf eine weitere Probe gestellt.

    Also nochmals mein Einstellung: Kein Alkoholrückfall, egal welcher Grund auch vorliegt. Entweder wir bekommen das Alk-Problem aus der Welt, oder wir gehen getrente Wege.

  • Hallo,

    ich war gespannt, nach deiner längeren Schreibpause wieder etwas von dir/euch
    zu lesen. An deiner Stelle denke bitte immer auch an die Kinder, die
    leiden bestimmt auch an so einer "Trinkpause - wie auch immer ".
    Denke, deine Frau benötigt unbedingt psychologische Hilfe.
    Sei lieb gegrüßt

  • Lieber Beno,

    es scheint sich bei Dir alles drum zu drehen, dass Dir Jemand von Aussen die Bestaetigung gibt: ja, ihre Frau ist....." Stempel und Dienstsiegel drauf.
    So als wuerde Dir das irgendwie eine Art Absolution zum Handeln geben (wie auch immer).
    Die Beratungsstelle sagt "Ja, sieht sehr so aus" .... und Beno denkt "Ich habs ja schon immer gewusst, jetzt aber....".
    Die Beratungsstelle sagt im zweiten Anlauf "Naja, hier scheint ein psychisches Problem vorzuliegen" und Beno denkt "Na, dann isses ja nicht so wild, das kriegen wir schon".
    Einige Forumsteilnehmer schreiben: "Obacht" .... und Beno ist wieder verunsichert.
    ----
    Gehen Sie zurueck auf "Los" und lesen Sie Ihren Eingangsbeitrag noch einmal durch....
    ----
    Wenn Du jetzt mal die Frage "Alkoholiker oder nicht" aussen vor laesst.....
    waerst Du denn in der Ehe, so wie sie jetzt laeuft, gluecklich?
    Keine Zaertlichkeiten, kein Austausch, Abblocken, Einmauern auf Beiden Seiten? Kein Wille, die Probleme, die es ja ausserhalb der Alk-Thematik wohl auch noch gibt, anzugehen. Gemeinsam. Abblocken, Einmauern....
    Kannst Du Dir vorstellen, so weiterzuleben "bis dass der Tod euch scheidet?"

    Das waere eventuell die richtige Frage, die es zu stelllen gaelte. Nicht: Kann mir bitte Jemand bestaetigen, ob meine Frau Alkoholikerin ist?

    Gruesse, Lindi

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