Beiträge von Kintsugi

    Um meine Suchtberaterin zu zitieren "es gibt kein richtig oder falsch". Ich denke es ist wichtig die eigene Motivation zu prüfen. Ich würde an deiner Stelle nur schon mal überlegen was du machst, wenn er sich nicht bewegt. Also Plan B. Kannst du kurzfristig wo unterkommen um durchzuatmen?

    Diese Gefühl ist so furchtbar und kaum auszuhalten. Man muss zuschauen wie sich jemand aufgibt. Fürchterlich.

    Es ist schlimm, aber führe dir vor Augen, dass bei der Alkoholkrankheit "keine Hilfe" die beste ist! Du machst das richtige! Im schlimmsten Fall, bleibt alles wie es ist aber du bekommst dein Leben zurück. Im besten Fall ist es sein Weckruf.

    Guten Morgen Grit,

    Was mache ich denn.

    Am besten das Treffen absagen. Es ist doch schon alles gesagt, oder?

    Vielleicht macht es Sinn ihm die Langzeittherapie nahezulegen. Verliert er dann seinen Arbeitsplatz?


    Was passiert wenn man aus der Langzeittherapie kommt und weiß das da keiner mehr da ist der einen empfängt? Ist der Abrutsch dann vorprogrammiert?

    Das kann dir niemand sagen, aber es ist alleine seine Verantwortung sein Leben zu gestalten wie er es will.

    Wenn du dich mal noch ein bisschen im Forum einliest, dann liest man häufig von Partnern, die nach der Trennung plötzlich einsichtig werden. Mein Ex hat mir immer wieder Einsicht vorgespielt, war bei der Suchtberatung, etc. Und jetzt wo er seit ein paar Wochen nicht mehr trinkt, sieht er sich als "geheilt". Aber Wein zum Kochen, das musste sein. Und das Bier für den Nachbarn.

    Lange Rede, kurzer Sinn. Wenn es ihm wichtig ist, dann wird er was tun. Reden hilft da gar nichts.

    Bleib stark! Die Worte verwirren nur. Ich stehe dann immer da wie im Wald und denke "und wenn er es ernst meint?". Dann wird es die Zeit zeigen und sein Handeln! Nicht die Worte!

    Liebe Grit,

    Willkommen im Forum! Mir geht es ähnlich

    Gerade sehe ich nur Schulden und eine ausweglose Lage. Aber Schritt für Schritt werde ich sicher klarer sehen und irgendwie geht es sicher weiter.

    ...und wie du schreibst, es wird weiter gehen! Mir hat der Austausch hier im Forum geholfen, um Schritt für Schritt loszugehen. Irgendwann kommt die Kraft zurück und für viele Belange gibt es Hilfsangebote (Frauenberatung, Beratung für Angehörige von Suchtkranken, etc.).

    Ich finde es stark, wie klar du den Ausweg aus der Situation erkannt hast und wünsche dir, dass du bald wieder unbeschwert lachen kannst! Ich fühle mich schon viel befreiter, seit ich meine Bedürfnisse an erste Stelle setze.

    LG,

    Anni

    Liebe Alba,

    ich versuche mal so ein bisschen zu entwirren, was bei mir gerade passiert. Es fällt mir zum Teil schwer zu ordnen oder in Worte zu fassen. Auf das Thema zur Selbstwahrnehmung bin ich gestoßen, als ich mich mit Spiegeltheorie auseinander gesetzt habe und wissen wollte, warum ich der Arsch zum Eimer in der Beziehungsdynamik bin. Ich hatte so einen Knoten im Kopf, dass ich dachte, ich wäre jetzt die Bekloppte (schreibst du über dich ja auch an anderer Stelle). Da ging es dann um Grenzen. Die eigenen Grenzen zu spüren, sie wahrzunehmen. Was bei meinem Ex genau das Gegenteil ist. Keine Grenzen und schön über meine drüber. Die ungute Dynamik beginnt.

    Ich kann das mit den Gefühlen, wie du es beschreibst nachvollziehen. Aber auch das, was du an anderer Stelle schreibst, kenne ich:

    Meine Probleme sind heftige, zum Teil der Situation unangemessene oder stark übertriebene Gefühle.

    Und dann sitze ich da und fange an zu googlen ob meine Gefühle eine Existenzberechtigung haben oder nicht. An einem konkreten Beispiel, bleiben wir einfach bei deinem: ich fange an zu googlen ob es ok ist, wenn es mich stört, dass mein Freund/Ex/... auf ein Outdoor Wochenende fährt. Irgendwas passt da nicht zusammen. Im Innen und Außen. Ich weiß ja, dass es kein Problem sein sollte, dass er auf ein Outdoor Wochenende fährt, aber welches Bedürfnis dahinter (also der wahre Grund für die blöden Gefühle) ist dafür verantwortlich? Und wie löse ich das auf?

    So wirklich eine Antwort habe ich nicht, ich bin auch keine Therapeutin. Aber an dem Thema sitze ich gerade mit meiner Suchtberaterin und tausche mich mit einer befreundeten Psychologin aus. Da geht es viel darum, wie man Kontakt zu sich findet. Selbstwahrnehmung üben. Zum Beispiel wenn ich müde bin aber nicht danach handle. Welche Glaubenssätze halten mich davon ab meiner Wahrnehmung zu trauen? Wer schläft ist faul?

    Eine ziemliche Gedankenwurst. Aber vielleicht kannst du etwas damit anfangen.

    Liebe Grüße von deiner Seelenbeklopptenverwandten

    Vor allem fühle ich mich meistens anders als die anderen Menschen,

    U are not alone 😘 was vielleicht das Ganze halb so schlimm macht: vielleicht sind die meisten anders und deswegen sind wir doch gleich 🙃

    Liebe Sandy,

    Warum halte ICH so fest?

    Es ist eine sehr festgefahrene Dynamik, zumindest war/ist es so bei mir. Du schreibst, dass du immer wieder das Gespräch suchst, bzw immer wieder jegliche Vernunft verlierst. Eben immer wieder gleich handelst (wie der Süchtige?). Wie wäre es mit einer neuen Strategie? Was sind deine Grenzen? Wie kannst du anders handeln, um dich zu schützen?

    Bei mir ändert sich gerade einiges in der Dynamik. Aber nur weil ich mein Verhalten geändert habe und versuche wirklich loszulassen! Keine Angst vor dem "Alleinsein" entwickle, hin zu einem frei sein. Unabhängig sein von seiner Zuneigung und Abneigung. Das machte mich zu einem Spielball in seiner Sucht Welt. Er beschimpft dich, was würdest du einer Außenstehenden raten zu tun? Was ist ein angemessenes Verhalten?

    Ich schaffe es einfach nicht, aufzustehen und zu gehen.

    Üben, üben, üben! Irgendwann geht es. Und plötzlich ist es einfach!

    LG,

    Anni

    Ich finde es unfair hier Alba den Schuh hinzuwerfen. Mir tut weder Mr X noch Alba leid. Beide sind erwachsen. Er kann gehen! Ich habe jedoch sehr großes Mitgefühl mit beiden, weil es eine große Aufgabe ist wovor sie da stehen. Und dieses "Therapie" Dingen, ich denke hier kann einfach jemand neutrales helfen. Kann ja auch ein moderiertes Gespräch sein.

    Danke für deine Worte Alba und ich glaube das schreiben hier kann dir genauso viel helfen wie mir.

    ich würde auf dem armen Kerl nur rumtrampeln um ihn mir zurecht zu biegen.

    Ganz und gar nicht! Ich lese das ganz anders! Nämlich, dass du auf dir rumtranpelst und versuchst dich für ihn zu verbiegen. Ich kenn Mr X doch gar nicht, ich kann nur "beurteilen" was ich von dir lese und wie es bei mir ankommt.

    ehrlich und schonungslos mit all meinen schlechten Seiten konfrontiere um ihn zu prüfen

    Um dich zu prüfen?

    Was ich bei dir lesen kann, bei mir selbst blind bin: du traust deinen Gefühlen nicht. Ich frage mal direkt: wie steht es um deine Selbstwahrnehmung? Mir hilft dieser Austausch hier deshalb so viel, weil mir meine abhanden gekommen ist. Durch die Rückmeldung von außen, kann ich viel mitnehmen und sehe jetzt wo meine riesen große Lücke ist. Ich bin ja kein EKA (oder doch auch, keine Ahnung) und habe "die gleichen Defizite" wie du. So kommt es mir zumindest ganz stark vor. Wie gesagt, ich schreibe dazu nochmal ausführlicher bei mir.

    Ich bin jetzt 36, habe so ungefähr 6 bis 7 längere und kürzere Beziehungen durch und immer hab ich es beendet, wenn ich mich so gefühlt habe, wie zur Zeit mit Mister X. Das Schema läuft also immer gleich ab. In dieser Konstellation heute kommen noch meine Flashbacks aus seinen vergangenen aktiven Suchtzeiten obendrauf sowie zwei kleine Kinder dazu.

    Offensichtlich hab ich bisher nicht gelernt, anders und besser mit meinen Gefühlen umzugehen. Ich hab immer abgebrochen wenn ich unglücklich genug war.

    Ich sitze immer noch hier in dieser Situation und versuche alle möglichen Wege zu finden, wie ich in einer Beziehung besser klar kommen kann. Ich muss die Gefühle aber fühlen um mit ihnen arbeiten zu können, wenn ich gehe und nicht weiter arbeite, dann sitz ich in ein paar Jahren in genau der selben Situation wieder - nur mit einem anderen Mann.

    Ich will einmal wissen, was nach diesem Punkt, an dem ich mich gerade befinde, kommt.

    Beim letzten Mann hab ich geschwiegen und bin schließlich davongelaufen (Fremdgehen), diesmal rede ich über alles und kämpf mit mir mit allen Mitteln die ich habe.

    DAS BIN ICH!!!

    Ich finde Leas Vorschlag sehr gut und empfehle dir sogar mal alleine mit der Paartherapie anzufangen. Das geht und bringt dir vielleicht mehr Klarheit weil du erstmal "unbeobachtet" von Mr X reden kannst. Eine Paartherapeutin hatte sogar von sich aus vorgeschlagen erst einmal alleine zu kommen, da ging es bei mir eben zusätzlich um die Frage ob ich die Beziehung will ja /nein.

    Bei mir ist die Sache ja anders gelagert. Mr Unbekannt ist tiefer in der Krankheit gefangen als ich mir vorstellen kann. Daher gibt es bei mir keine Möglichkeit in einer Beziehung das aufzulösen was du beschrieben hast. Also mache ich das mal allein. Ich denke im Prinzip ist es egal ob man da in einer Beziehung oder ohne eine Beziehung daran arbeitet, wichtig ist der Fokus auf dich und das nicht von einer Person X abhängig zu machen. Ich schreibe bald mal mehr in meinem Faden zu meinen eigenen Auas.

    Ich drücke dich!

    Liebe Alba,

    schön von dir zu lesen.

    Ich hab ihm auch mal wieder frei gestellt zu gehen, wenn er unsere Vergangenheit, die mir so zu schaffen macht, nicht mehr mit mir aushalten und aufarbeiten möchte.

    Das ist mir schon häufiger aufgefallen, dass du ihm "anbietest" zu gehen. Er ist doch erwachsen und kann gehen wenn er will.

    Aber noch viel wichtiger: du darfst auch gehen. Du darfst das beenden. Aber was vermutlich nicht aufhört, ist das Leiden und der Schmerz. Denn der hat mit Mr X doch eigentlich gar nichts zu tun. Ich schreibe das so direkt, weil es bei mir gerade klick gemacht hat. Meine Probleme sind nicht weg, nur weil ich mich von Mr Unbekannt getrennt habe. Schlimmer noch, jetzt sind da nur noch meine Probleme. Und plötzlich sind die so präsent, jetzt wo nicht mehr jemand da ist, der doch offensichtlich ein viel größeres Problem hat als ich.

    Liebe Brigitt,

    jetzt habe ich deinen ganzen Faden gelesen und ich habe richtig Bauchschmerzen bekommen. Was ist mit deiner Wohnung? Was mit der Scheidung? Wie bist du für dich weitergekommen? Du hast ihn während des Entzugs besucht und ihr habt euch gegenseitig Hoffnung gemacht, dass ihr das gemeinsam schaffen könnt? Jetzt ist er zuhause und was hat sich geändert, außer, dass er nichts trinkt? Vermutlich nichts. Was war seine Motivation für den Entzug...wenn ich bei dir so lese, dann ziemlich sicher, weil er dich wieder einfangen konnte. Du hast mal was von Freundinnen erzählt, deren Geduld du nicht überstrapazieren möchtest. Puh, ich sehe hier eine Ehrenrunde auf dich zukommen. Ich hoffe, ich täusche mich. Aber so liest sich das ganze für mich.

    LG,

    Anni

    Lieber MadMax,

    Ich wollte diese Gedanken einfach losschreiben. Hoffe das ok…

    aber sicher doch! Dafür ist dein Faden doch hier! Das du jederzeit deine Gedanken abladen kannst. Du beschreibst ganz deutlich deine emotionale Abhängigkeit von ihr

    Und ehrlich gesagt, habe ich Angst vor dem Schmerz, wenn sie mich nicht vermisst

    Aber du bist es wert vermisst zu werden! Allerdings wird es in dieser Beziehung wohl niemals dazu kommen, denn du kommst nicht an erster Stelle, sondern der Alkohol. Ich meine das nicht böse. Sie ist krank und es macht dich krank.

    Kämpfe gegen an, weil ich denke, ich muss einfach mal Nichts machen.

    Einfach mal nur für dich machen! Schreibe hier, lies hier, lenke dich ab. Lasse DEIN Suchtmittel weg. Mir wurde mal von einer Therapeutin geraten, mir ein soziales Netzwerk aufzubauen. Geh raus in die Welt! Baue dir neue, gesunde Beziehungen auf!

    LG,

    Anni

    Liebe Brigitt,

    Ich möchte wirklich verstehen was in Ihm vorgeht....er ist so verschlossen.

    Ob nass oder trocken, wenn sich deine Gedanken nur um ihn kreisen, dann wirst du nicht bei dir ankommen. Und das ist meiner Meinung nach der einzige Weg um aus dem alten Kreislauf auszusteigen. Was er jetzt weiter tut ist seins. Was machst du für dich? Ich bin der Meinung, dass zu der Suchtdynamik in einer Beziehung immer beide gehören und es wirkt, als würdest du von deiner Position nicht abweichen. Ist jetzt mal meine Außenansicht auf deinen Beitrag. Nimm mit, was dir helfen kann, den Rest, lass liegen 😉

    Liebe Blume,

    Endlich kann es auch mal um mich gehen; eine schlimme Zeit liegt hinter mir und uns, aber es entwickelt sich immer noch alles gut und wird immer besser.

    das liest sich sehr schön!

    Hm, ja ich kenne das schon auch, dass manche Beiträge hart klingen, oder pieksen. Bei den Alkoholikern halte ich mich oft raus, da fehlt mir die Erfahrung. Außer es betrifft mich in meiner Co-Expertise. Ich kenne auch das Gefühl, jemandem verteidigend zur Seite springen zu wollen. Weil ich Angst habe, dass die Person es nicht aushält. Das ist aber mein Problem und nicht das der Betroffenen. Mir hilft es dann die Beiträge nochmal zu lesen und dabei die Stimme in meinem Kopf umzustellen. Dann klingt es meist schon ganz anders. Geschriebene Kommunikation ist halt eine Herausforderung.

    Zu den Verallgemeinerungen, ähnlich. Mein Berufsstand wird häufig über einen kamm geschert und sogar als Schimpfwort verwendet. Ich kann mich davon abgrenzen weil ich weiß wo ich stehe und wie ich meine Arbeit mache und es mir gut damit geht. Kann aber auch sehen, dass es strukturell richtig blöd läuft und ich auch nicht alles gut finde was da läuft. Ich muss deswegen nicht den gesamten Berufsstand verteidigen.

    Was ich sagen will, lass es nicht so nah an dich ran. Du bist ja wegen dir hier und weil du für dich was mitnehmen willst. Wenn sich jemand beleidigt fühlt, kann er/sie das schon mitteilen und eigene Konsequenzen ziehen. Genauso kannst du für dich entscheiden, inwieweit du dich da "reinziehen" lässt.

    Wünsche dir ein schönes Pfingstwochenende und vielleicht hast du ja mal Zeit für ein längeres Update wie es dir zuhause geht. Wenn du magst.

    LG, Anni

    Liebe Sandra,

    willkommen im Forum! Deine Geschichte ist traurig aber du bist nicht alleine. Ich bin 36 und habe zwei kleine Kinder (2 J, 5 Monate). Super, dass du dir schon Hilfe geholt hast und auch darüber redest. Ich kann dich mit deinen Ängsten und Sorgen gut verstehen! Wenn du das Gefühl hast, dass er trinkt, dann kannst du deinem Gefühl trauen, du brauchst keinen Beweis dafür. Überlege für dich, welche Konsequenzen du daraus ziehst, allerdings nur die, die du auch umsetzt. Mir geht es wie dir, ein Gespräch auf Augenhöhe ist überhaupt nicht möglich. Es hat mich sehr erschreckt, die Beziehungsmuster zu erkennen. Aber das ist der erste Schritt zur Veränderung. Wenn du auf dich schaust und nur tust, was dir gut tut, dann wirst du deinen Weg finden. Ich bin noch mittendrin aber spüre, wie sich vieles verändert hat, seitdem ich auf mich schaue und nicht mehr auf "meinen Alkoholiker". Hier im Forum bekomme ich viel Feedback und kann von den Erfahrungen viel mitnehmen. Das schöne ist, hier ist immer geöffnet und du kannst so viel oder wenig teilnehmen, wie es deine Ressourcen zulassen.

    LG,

    Anni