Liebe Anna!
Willkommen im Forum. Ich bin Sam, alkoholiker - trocken, lese hier hauptsächlich mit.
Ich hatte eine ähnliche Erfahrung mit einer therapeutin.
In ihrem wartezimmer füllte ich noch einen fragebogen, ob ich alkoholiker wäre, aus. Das ergebnis: voll zutreffend.
In der sitzung, fand sie anschließend, ähnliche gründe, wie bei deinem mann. "Sie stehen unter druck", "familie mit 2 kinder", "stressige vollzeitarbeitsstelle mit Verantwortung und überstunden", "hoher anspruch an mich selbst", "corona"... typischer burnoutfall, alkohol ist das symptom.
Ich hatte so wie dein mann 2 optionen:
A) rausgehn in den supermarkt gehn bierkaufen und mit der ärztlichen legitimation weitersaufen. Alle anderen sind schuld an meinem burnout und ich saufen muss um es zu ertragen.
B) rausgehen, bierkaufen - mut antrinken - meiner frau eingestehen dass ich alkoholiker bin und ich es aktuell gänzlich nicht im griff habe. Und was wichtiger war, das gleiche mir selbst gnadenlos ehrlich eingestehen.
Weiter gings dann mit aufrichtiger hilfesuche suchtberatung (in meinem fall keine therapeutin aber def. Mehr ahnung von alk.) - suchtklinik mit entzug.
Heute weiß ich burnout ja aber wegen der trinkerei und nicht umgekehrt.
Alkoholiker tendieren dazu eine illusion aufrechtzuhalten, das ist anstrengend, viel arbeit und zusätzlich wird auch getrunken. Klar, dass man dabei leicht ausbrennen kann.
Da dein mann schon erfahrung hat wird er wohl option a) und b) kennen.
Alles Gute!