Fragen an einen Alkoholiker

  • Ich versuche das mal im übertragenen Sinn auszudrücken.

    Haie = Alkohol trinkende

    Goldfisch = nüchterner Freund

    Und jetzt kurz wiedergegeben:

    Ich wollte mich in ein Haifischbecken schmeißen. Leider hat mein Goldfisch, den ich mitnehmen wollte, keine Zeit.

    Mit anderen Haien hinzugehen, war mir dann doch zu heiß.

    Um es in Ichform auszudrücken. Mir würde es nicht viel bringen, einen nüchternen Freund da mitzunehmen.

  • Würdest du dich den haifischen gleich opfern?

    Ich würde mich den Haifischen nicht opfern. Ich würde aber auch gar nicht erst ins Becken steigen, um den Kampf mit den Haifischen zu führen und das Risiko in Kauf zu nehmen, zu verlieren.

    Oder, was auch sein kann: Zwar lebend wieder herauskommen aber vielleicht eine Verletzung davon getragen zu haben, die sich in Form von starkem Suchtdruck ein paar Tage später erst bemerkbar macht und ich dann am Ende doch den Kampf (zwar nicht direkt im Haifischbecken, aber später) verliere.

    LG Cadda

  • Gibt's hier trockene Alkoholiker die Heavy Metal hören und weiterhin auf Konzerte und Festivals gehen? Insbesondere bei Festivals dürfte die Versuchung ja enorm sein...

    Ich war grad letzte Woche bei Deep Purple. Hab Limo und Kaffee dazu getrunken. Geht auch. Neil Young hab ich auch schon gesehen und nur Wasser dazu getrunken. Das war ganz hervorragend.

    Allerdings muß ich sagen, daß mich die typischen Saufkonzerte gar nicht mehr anmachen, ich übertreibe es nicht. Von Festivals halte ich mich fern, und zu solchen Konzerten wie die von Motörhead, die ich früher immer gerne besucht habe, würde ich heute nicht mehr gehen. Außerdem gibt es Motörhead ja auch gar nicht mehr. Die Zeiten ändern sich, und ich mich auch.

  • Hallöchen zusammen....

    Ich hätte da auch einige Fragen aber erst mal zu der ersten: Im Forum wird immer davon geredet das der/die Alkoholiker:in immer mehr trinken wird. Ich habe aber nun die Erfahrung bei meinem Mann gemacht das es auf ihn nicht ganz zutrifft. Er konnte in jungen Jahren definitiv mehr trinken als jetzt. Also früher wenn er feiern war, trank er auch ab und an mal Schnapst und bestimmt 10 halbe Bier. Jetz nach mehrmaligen Phasen des NICHTSTRINKENS das mal länger oder auch mal kürzer ausfiel, trinkt er ca. 1-3 Bier ca. 4 mal die Woche. Schnaps hat er nur immer auf Feiern getrunken, wie gesagt früher vor ca. 10/15 Jahren. Ich als Co habe natürlich sein Konsum, seine Verstecke und seine Gewohnheiten völlig analysiert und genaustens abgespeichert um mir so eine Darstellung/ Urteil zu erlauben. Meine beste Freundin, der ich mich vor 3 Jahren geöffnet habe und deren Bruder an der Sucht gestorben ist, glaubt mir nicht und meint DER (also mein Mann) trinkt bestimmt auch Schnaps. Ich bin kein Mensch der sich etwas schön reden oder selbst etwas vorlügt! Ich glaube genau zu wissen was und wieviel er trinkt. Zudem kann ich nach Jahrzehnter Co- Abhängigkeit auch ziemlich genau sagen wie viel er getrunken hat ohne die Flaschen zu zählen. Ich erkenne an Mimik, an Gestik, an der Gangart, an der Geschwindigkeit bei der Aussprache, wenn er in WA was schreibt....usw. wie viel er in etwa intus hat. Sorry fürs ausholen, nun die Frage: ist es möglich über Jahrzehnte das Trinkpensum zu halten? Denn wenn ich hier im Forum lese, schreiben die meisten Nein.

    Liebe Grüße Petra

  • Petra, vielleicht hast Du noch nicht so ganz begriffen, wie das Forum gedacht ist.

    Wir sind NICHT hier, um das Trinkverhalten Deines XY zu analysieren! Das ist hier unwichtig, hier sollte es UM DICH gehen.

    Du hast Dich hier angemeldet, nicht er.

    Alles dreht sich aber im letzten Post nur um ihn!

    Es ist doch schnurzegal, was und wie viel er säuft. Dir geht es doch nicht gut damit, oder?

    Ich finde schon, das Du verharmlost, nun mit dem Argument, das er eher weniger statt mehr trinkt...

    Du willst nicht selbst in die Handlung kommen, das merkt man ja.

    Musst Du auch nicht, ist ja Dein Leben.

    Noch kurz zu Deinem Post.

    Wenn der Körper schon sehr geschädigt ist, kann er nicht mehr so viel Alk vertragen, dann verkehrt sich das ins Gegenteil. Das mit dem weniger trinken ist dann also nix positives, sondern weist auf starke körperliche Schädigungen hin.

    LG Sunshine

  • Hallo,

    Zudem kann ich nach Jahrzehnter Co- Abhängigkeit auch ziemlich genau sagen wie viel er getrunken hat ohne die Flaschen zu zählen.

    ich antworte dir hier als auch Jahrzehnte lange CO.

    Das war bei mir ein fataler Irrglaube, du glaubst gar nicht, wie erfinderisch nasse Alkoholiker sind, und was sie alles tun, um ihre Dosis zu halten und / oder zu steigern.

    Ich wurde ausgetrickst ohne Ende, im Prinzip war es mir auch klar, aber zu der Zeit war eben das nicht wahrhaben wollen im Vordergrund, zumal ich ja auch beruflich in dem bereich arbeite.

    Eine Suchtberaterin die Angehörige betreute nannte es damals "Größenwahn der COabhängigen".

    Zuerst wollte ich alle Gespräche abbrechen, aber sehr schnell wurde mir klar, dass sie recht hat. Ich habe niemals das Trinkverhalten eines anderen Menschen im Griff, oder kann daran etwas ändern.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Morgen,

    nun stelle ich doch eine Frage, welche mich immer noch ziemlich beschäftigt.

    XY trinkt wochenlang, kann dann aber immer wieder kurze Pausen von 1-2 Tagen oder auch 5 Tagen machen, ohne für mich ersichtliche "Entzugserscheinungen" .
    Als ich die Trennung ausgesprochen hatte, trank XY sogar 6 Wochen keinen Alkohol.

    Ist die Alkoholsucht dann so fortgeschritten ? XY trinkt allerdings schon sehr,sehr lange...

    Liebe Grüße
    Cielo

    Auch diese Frage würde ich gern noch einmal aufgreifen. In diesem Text steckt so ziemlich das selbe was auf uns zutrifft. Wie fortgeschritten ist das seine Sucht? Gibt es Alkoholiker die das über Jahrzehnte lang so im Griff haben können?

    Ich danke allen die sich die Mühe hier machen die Texte zu lesen und dann so gewissenhaft beantworten. Mir ist das eine sehr große Hilfe und ich nehme das sehr ernst. Ich muss und werde mich damit beschäftigen. Viel zu viele Jahre habe ich andere Dinge immer wichtiger gesehen und bemerke durch das viele lesen hier, dass viele meiner eigenen Probleme damit zusammen hängen und ich sie höchstwahrscheinlich erst lösen kann wenn ich mich von meinem Mann löse. Wie traurig mich das gerade macht wenn ich diese letzte Zeile schreibe.

    Liebe Grüße Petra

  • Kommt ja auch drauf an, bei wieviel Promille der Alki voll ist. Manche können täglich "kontrolliert " bis zum Vollrausch saufen.

    Es geht ja darum, es ganz zu lassen. Man kann da keinen Maßstab ansetzen und ich glaub auch nicht, daß man aus ner wa herauslesen kann, wie hoch der tatsächliche Pegel ist.

  • Hallo zusammen,


    nun habe ich im Forum auch gelesen das einige Alkoholiker die Flaschen verstecken um seine Sucht von den Angehörigen zu verheimlichen.
    Wieso macht das denn ein Alkoholiker wenn ihm die Angehörigen „Shit Egal“ sind? Er könnte doch offensichtlich Saufen.

    Da wir ja immer mal wieder Phasen der Einsicht und des Trocken sein hatten. Ich sage bewusst wir.....

    möchte ich darauf antworten da ich meinem Mann gefragt habe. Er sagt aus Scham, denn im ist Bewusst das er ein Problem hat. Er weiß, das ich und alle anderen um ihn Recht haben. Und manchmal möchte er besonders Witzig sein und meint, er habe kein Problem mit dem Alkohol, er hat ein Problem ohne Alkohol. Es ist witzig gemeint und ich kann darüber nicht lachen. Aber Genau das ist das Problem.

    Seit gut einem halben Jahr hat er ja wieder mal einen Rückfall nach halbjährigem trocken sein. Ich habe ihm gesagt er müsse sein trinken nicht verstecken, dennoch macht er es. Weil er sich schämt!!! Aber ich kann mir auch gut vorstellen dass er somit auch etwas verdrängen kann. Er kann sich es so schön reden. War ja nur ein Bier.....auch wenn es dann doch zwei oder drei waren!!!!

    Liebe Grüße Petra

  • Ich finde schon, das Du verharmlost, nun mit dem Argument, das er eher weniger statt mehr trinkt...

    Du willst nicht selbst in die Handlung kommen, das merkt man ja.

    Musst Du auch nicht, ist ja Dein Leben.

    Nein sicherlich nicht!!!! Ich schaue im Moment mehr als all die Jahre genau hin. Aber natürlich ist da immer noch ein klitzekleine Hoffnung vorhanden nach all den vielen Jahren. Ich lese hier jede freie Minute, ich lese viel bei den Co, gerade lese ich Gottis Weg. Liebe Sunshine ich bin auf dem Weg, das ist mein Weg und er ist nicht ganz einfach und ich kann dir heute nicht beantworten ob ich die Trennung schaffe, wenn ich sagen würde ja, würde ich lügen und ich belüge niemanden und ganz besonders nicht mich,

    Noch kurz zu Deinem Post.

    Wenn der Körper schon sehr geschädigt ist, kann er nicht mehr so viel Alk vertragen, dann verkehrt sich das ins Gegenteil. Das mit dem weniger trinken ist dann also nix positives, sondern weist auf starke körperliche Schädigungen hin.

    Diesen Vorgang bemerke ich ganz extrem, danke für die Erklärung. Genau an solchen Antworten lerne ich und verstehe ich, dass es nur den Weg.....schau auch dich (also mich) geben muss.

    Wir sind NICHT hier, um das Trinkverhalten Deines XY zu analysieren! Das ist hier unwichtig, hier sollte es UM DICH gehen.

    Du hast Dich hier angemeldet, nicht er.

    Alles dreht sich aber im letzten Post nur um ihn!

    Sorry wenn ich dir in diesem Teil widerspreche. Ich möchte nicht das ihr das TV meines Mannes analysiert. Ich bin hier um mein Verhalten zu verstehen und dafür brauche ich Zeit. Ich für meinen Teil bemerke eine Veränderung und das zählt.

    Ich habe schon bemerkt das hier an und an ein rauer Ton herrscht, wenn jemand ( in dem Fall ich) nicht ganz so die Meinung vertritt wie ihr die schon Jahrelang auf dem Weg seid. Ja, ein Arschtritt ( klare Worte) ist manchmal hilfreich. Und ich weiß mittlerweile auch, dass es nett von euch gemeint ist. Ihr gebt euch wirklich viel Mühe und nehmt viel Zeit in Anspruch zu Antworten. Das schätze ich sehr. Also bitte die nächsten Zeilen nicht falsch verstehen: Jedoch muss ich auch zugeben dass ich mich am Anfang

    (gerade am Anfang wo Co sich versucht zu öffnen versuch) von der ein oder anderen Antwort etwas angegriffen gefühlt habe. Bitte versetzt euch einfach zurück in eure Lage damals. Da ging der Weg auch nicht nur gerade aus. Ich möchte und will hier ehrlich schreiben und mich mitteilen können. Da verbiege ich nicht meinen Weg den ich gerade gehe.

    Liebe Grüße Petra

  • Wie geht es DIR eigentlich, Petra?

    Danke der Nachfrage, sehr lieb von dir. Mhhhh wie geht es mir. Ich würde sagen, nicht so gut. Wie schon eben erwähnt schau ich sehr genau hin. Unser Urlaub steht an, die Zeit wo mein Mann (den Teil den ich liebe) der ist, der nicht trinkt und die Zeit, die immer schön war/ist. Diese mal ist alles anders. Mit meinen neu erworbenen ER-Kenntnisse (Forum) fällt es mir sehr schwer. Ich weiß das diese Zeit wieder mal nur eine Momentaufnahme sein wird. Ich beschäftige mich intensiv mit mir. Und das dies mit viel Tränen und Schmerzen verbunden ist muss ich nicht erwähnen. Auch gerade kullern wieder Tränen übers Gesicht. Es ist keine einfacher Weg aber er muss gegangen werden.

    Liebe Grüße Petra

  • Halo zusammen,

    wenn keine direkte Fragen an Alkoholiker mehr sind dann bitte in Euren eigen Thread weiter diskutieren. Danke

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Nein, ich würde logischerweise, mit oder ohne Goldfisch, nicht ins Becken steigen. Das war die Aussage.

    Wer sich als (frisch) Trockener in alkoholgeschwängerte Umgebung begibt, braucht sich nicht über einen Rückfall zu wundern.

    Übrigens fressen Haie keine Goldfische (Süßwasser), Menschen auch nicht. :mrgreen:

  • Ich will mal spirits seite nicht vollspamen

    Mir als Minderbegabter ist schon aufgefallen, daß mancher Umgang mit „Jahre langer Erfahrung“ oder „alte Hasen“ gerechtfertigt wird, es wird nicht gefragt, sondern erst Mal unterstellt, als hinter der Hand getuschelt, von Angriff keine Rede, die meinen`s ja nur gut.

    Der User, in einer schwierigen Situation, wird das sicher zu schätzen wissen.

    Also ich hab ja hier meine gedanken zu der frage ob alkis auf ein festival gehn sollten niedergeschrieben, die reaktionen darauf waren alle warnend, das nicht zu tun, was ich letztlich ja aus anderen gründen ohnehin nicht mehr vor hatte. Näheres wurde nicht hinterfragt.

    Die Botschaft übersetzt achtung, mach das nicht, es könnte zum rückfall führen. Sehr wertvoll!!

    Die zynisch anmutende goldfisch Metapher, überlüssig, führte eher zu widerstand. Nun konnte ich sie liegen lassen. Nass, labil oder im trockenrausch wär ich mir nicht sicher, dies so filtern zu können.

    So hätt ich mich gefreut diesen hinweis sachlich zu bekommen, für unser gemeinsames ernsthaftes problem in diesem forum wichtiger als das gefühl ein trockener unerfahrener goldfisch zwischen urzeittrockenen haifischen zu sein. Um mal im bild zu bleiben.

    Eure erfahrung schätze ich sehr, schön wenn der Zugang dazu wertschätzend und auf augenhöhe möglich ist. Meist ist es ja der fall.

  • Vielen Dank für diesen Hinweis. Vielleicht wäre eine klarere Aussage, oder gar keine, in diesem Fall hilfreicher gewesen. Metaphern können durchaus falsch verstanden werden, oder anders - zum Beispiel als zynisch - aufgenommen werden.

    Das war nicht meine Absicht und ich bitte um Entschuldigung.

    Klar ausgedrückt würde mir ein nicht trinkender Freund auf einem Festival nichts helfen. Das ist personenbezogen. Entweder man selbst kann das ab, oder eben nicht.

  • Hallo Alex!

    Danke für Deine Antwort. Wie gesagt die info empfand ich sehr wichtig. Ich war noch nie ein Festival geher, mir wärs nur um die zwei bands gegangen, somit hätt ich mich mit deinem Hinweis wohl dagegen entschieden. Mir ist wichtig meine trockenheit nicht zu gefährden.... Schnell kann man was übersehn und man begibt sich in unnötig riskante Situationen.

    Ich hab das ganze auch nicht zu ende gedacht, war ja dann auch gleich vom tisch. Hätte es wohl auch nicht als Möglichkeit hier posten sollen, da hab ich nicht weit genug gedacht. Dennoch bin ich froh hier wieder was dazugelernt zu haben! Dafür Danke!

    Lg

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!