Hallo Espoir,
ich denke viele von denen, die sich aufgemacht haben Trocken zu
werden, können mit ähnlichen Reaktionen im Freundes- und
Bekanntenkreis aufwarten.
Bei mir war es jedenfalls so. Das dumme, bzw. gefährliche an so einer
Situation ist, das man selbst ins Grübeln kommen kann und den
eingeschlagenen Weg anzweifelt. So wie ich das die Jahre zuvor,
- bei meinen Trinkpausen- immer getan habe.
Nun diesesmal, -ich bin jetzt knapp 2 Jahre trocken- habe ich ohne
Rücksicht meinen alten Freundeskreis hinter mir gelassen. In dem
Moment wo mein Wunsch, -ein Leben ohne Alkohol zu führen-
angezweifelt und meine Krankheit verharmlost wurde, dachte ich
das es so nicht weitergehen kann.
Zwar habe ich nach wie vor losen Kontakt zu den Leuten, doch
eine enge Verbindung wird daraus sicherlich nie mehr werden.
Missionieren liegt mir auch fern, ich denke jeder sollte sich selbst
seine Gedanken über den eigenen Alkoholkonsum machen.
Ich weiß aber 100% das der ein oder andere aus meinem
Bekanntenkreis, -nachdem ich mich offenbarte- sich
schon Gedanken darüber macht ab welchen Stellenwert der
Alkohol in seinem Leben hat. Spätestens nach dem nächsten
Blackout und den damit folgenden Selbstzweifeln.
Wenn mich einer um Hilfestellung oder Erfahrungsaustausch
bittet, gebe ich gerne Auskunft, aber das soll es dann auch gewesen
sein. Der Rest muß von alleine bewerkstelligt werden.
Es zu schaffen, sprich "trocken zu werden" bedeutet nun
mal Veränderungen.
In mir ... und um mich herum.
LG
Paolo