Bin sehr unsicher und durcheinander

  • Hallo Krissi,

    Zitat

    Aber da ich freunde habe die man nur in kneipen sieht und mein mann auch trinkt in der kneipe dann oder auf jeder feier dann, ist es mir manchmal nicht einfach gefallen.

    so lange du dich mit deinen Freunden immer nur in Kneipen und so triffst wird sich auch nichts ändern.

    Hast du dir schon die Grundbausteine durchgelesen ?

    LG Martin

  • Hallo Krissi,
    na, da sag' ich doch erst einmal "Herzlich Willkommen" hier im Forum!
    Ich find's gut, dass du dich getraut hast, mal über dich zu sprechen, denn aus deinen Zeilen lese ich heraus, dass das offensichtlich sonst nicht so sehr gewünscht wird, richtig?
    Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du aus freien Stücken vor 10 Jahren mit dem Alkohol aufgehört und bist nun an einem Punkt angelangt, an dem du dich fragst, ob das überhaupt die richtige Entscheidung war. Nun, ich als "Frischling", der selber gerade mal knappe acht Monate nichts mehr trinkt, kann einfach nur sagen: Ja. Das war definitiv die richtige Entscheidung!
    Aber ich glaube, dich plagen im Moment ganz andere Probleme, nämlich, dass dein Mann immer noch trinkt, dass deine Kinder zum größten Teil aus dem Haus sind, und dass die restlichen Menschen in deinem Umfeld wenig Rücksicht auf dich nehmen.
    Das alles ist 'ne ganze Menge, und ich kann mir gut vorstellen, wie es in dir brodelt, weil jetzt einfach der Punkt erreicht ist, wo dir das alles gehörig auf den Wecker geht. Nimm dir die Zeit für dich und lies dich hier erst einmal in Ruhe ein. Sowohl bei uns Alkoholikern, als auch in der Nachbarrubrik "Angehörige". Ich bin mir sicher, dass du hier in diesem Forum unendlich viele Beiträge findest, in denen du vielleicht deine eigene Geschichte wiederfindest, oder aber welche, die dich zum Nachdenken anregen und dir helfen bei deinen Fragen.
    Wo stehe ich im Moment?
    Wie zufrieden bin ich mit meiner Situation?
    Was kann ich ändern?

    Ich wünsche dir alles Gute und einen regen Austausch mit den anderen Forenteilnehmern!
    espoir

  • Hallo Krissi und herzlich willkommen hier !

    10 Jahre ohne Alkohol, erstmal herzlichen Glückwunsch dazu ! Aber auch 10 Jahre praktisch mit der Faust in der Tasche. Das zeigt mir, wie wichtig doch eine alkoholfreies Umfeld und die anderen Grundbausteine sind, um zufrieden zu leben !

    Hast Du mal mir Deinem Mann darüber geredet ? Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass reden helfen kann.

    Lieben Gruß
    Biene

  • Hallo Krissi

    Herzlich willkommen!
    Also ich finde es richtig klasse-Du bist schon 10 Jahre trocken!!Um dahin zu kommen,fehlen mir noch über 7 Jahre.Starke Leistung.Du hast nicht geschrieben ob Du jemals eine SHG besucht hast.Dort wärst Du begleitet worden von Menschen,die auch keinen Alkohol mehr trinken WOLLEN.Ich denke,dann hättest Du nicht diese Verlustgedanken und die damit verbundene Unzufriedenheit.Das kannst Du aber ändern!
    Den ersten Schritt hast Du heute getan,indem Du hier geschrieben hast.Du triffst hier auf genügend Gleichgesinnte,kannst Dich hier durchlesen ,nachdenken und austauschen-auch bei den Co's(wie espoir schon geschrieben hat).

    Es ist auf jeden Fall kein guter Gedanke,Dich für Deinen Mann wieder interessant zu trinken.Du wärst schnell wieder dort,wo Du vor 10 Jahren warst und die Erinnerungen daran können doch nicht schön sein!
    Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier..
    liebe Grüsse
    Backmaus

  • Hallo Krissi!

    Danke für Deine Vorstellung und herzlich willkommen im Forum.
    Da hast Du Dir sicher einen grossen Gefallen getan,dass Du zu uns gekommen bist.
    Ich weiss das aus eigener Erfahrung,denn dieses Forum hat mir schon sehr viel geholfen.Und ohne dieses Forum wäre ich nicht trocken geworden.

    10 Jahre!!!! Da gratuliere ich Dir! Und ich habe grossen Respekt,dass Du trotz allem durchgehalten hast.Chapeau!

    Jetzt da Du hier angekommen bist kann es leichter werden für Dich.

    Wir alle dürfen nicht vergessen,dass Alkoholismus eine tödliche Krankheit ist. Man kann sich echt zu Tode saufen!

    Es ist auch so,dass wenn wir einen Rückfall erleiden,dass wir dann noch viel mehr trinken.Das habe ich selber in kritischen Situationen gemerkt(bin aber Gott sei Dank nicht abgestürzt!!)
    Und in meiner realen SHG haben mir Teilnehmer bestätigt,dass es bei ihnen genau so war.

    Habe ich Dich jetzt zugetextet? :roll:
    Ich hoffe nicht!

    Nochmals herzlich willkommen!
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Krissi,

    da bin ich nun auch hier.
    Vielen dank für Deine offene Schreibweise. Du hattest mich gefragt wie es mir mir war.

    Ja ich habe mit ärztlicher Hilfe aufgehört und auch eine LZT gemacht.

    Ich hatte auch keinen Rückfall und ich habe an mir und meinem Leben viel geändert.

    Ich stelle es mir unwahrschinlich schwer vor - nicht trinken zu wollen und ständig damit konfrontiert zu werden. Bei mir zu hause ist alles alkoholfrei.
    Lg die kawi

  • Hallo Krissi,

    ich hab im Sep. 2003 im Krankenhaus entgiftet und bis jetzt ohne Rückfall, das soll auch so bleiben.

    Dafür tu ich aber auch was.

    Zitat

    Wir müssten auf einen nenner kommen. Aber wie sieht dieser nenner denn aus. Der sieht so aus, das mein man weiter feiert und säuft, ich danben stehe und nix trinke, da weiss ich nicht wielange ich das noch aushalte.

    Wenn dein Mann feiert brauch er dich doch nicht dazu, saufen kann er doch alleine.

    Nutze die Zeit doch für dich. Hast du Hobbys, wenn nicht such dir eins, aber begib dich nicht in die Nähe von Alk.

    Du merkst doch selbst wie nahe du wieder dem ersten Glas bist.

    Evtl. nutzt es dir auch wenn du mal bei den Co-Abhängigen liest.

    LG Martin

  • hallo krissi

    herzlich willkommen hier im forum,deine geschichte ist schon
    beeindruckend und ich zieh den hut,10 jahre trocken,SUPER,

    ich selbst bin erst bald 2 jahre trocken auch mein mann trinkt
    sein bier immer noch zu hause(was nicht schön ist),im stillen
    denke ich auch,ohje nie wieder alk trinken,geht denn das???

    aber krissi,fange bloss nicht an wieder was zu trinken,ich
    denke das man gleich wieder voll drin ist und das wäre schade...

    liebe grüsse und einen
    schönen abend noch
    kerstin

  • Hallo Krissi,

    herzlich Willkommen auch von mir, ich bin Alkoholikerin und erst seit fast drei Jahren trocken, ich würde dir gerne zu Deinen 10 Jahren gratulieren aber irgendwie blockiert mich etwas wenn ich dich lese.

    Ich habe Jahre lang alleine getrunken und auch mit meinem Ehemann als ich aufhörte zu trinken, war durch dieses Forum mir recht schnell klar dass ein Alkoholfreies Umfeld, ein Alkoholfreies Zu Hause sehr, sehr wichtig ist.
    Wenn ich Dich lese weiß ich auch warum, das war und ist bis Heute ein Kampf, so mein Gefühl, so würde ich nicht leben wollen.

    Zitat

    Aber ich finde alles so unfair. Wo der alkh. uns nur immer Probleme bereitet hat, müsste mein mann doch froh sein, das ich davon bleibe. Das ist er auch, er findet das klasse u.s.w. und ist auch stolz drauf. Aber das nützt mir nix, jetzt jedenfalls nicht im moment weil ich einfach nicht einsehe warum ich denn nicht trinken soll, wenn es doch für die alle soooonormal ist.
    Jeder andere mann würde dafür sorge tragen das ich mit kneipen oder was auch imemr oder mit leuten die saufen gar nicht in berührung komme. nur er nicht. Er verlässt sich da total auf mich, aber für mich ist es eine qual.

    Ich trage sorge für mich alleine und kein anderer, es war und ist weiterhin meine Entscheidung nichts zu trinken, egal ob jemand das gut findet oder auch nicht, allerdings war das die beste Entscheidung die ich je treffen konnte. Ich bin glücklich und dankbar dass ich nicht mehr trinken muss.

    Ich verstehe den Satz nicht

    Zitat

    weil ich einfach nicht einsehe warum ich denn nicht trinken soll, wenn es doch für die alle soooonormal ist.

    Warum du nicht trinken sollst? Du siehst das nicht ein?

    Hast du für dich aufgehört zu trinken oder für die anderen?

    Und was ist denn eigentlich unfair?

    Mein Umfeld, mein zu Hause ist Alkoholfrei ich fühle mich frei, ich verbitte niemandem Alkohol zu trinken weil das ja kaum geht, aber nicht in meinem Zuhause, ich kaufe auch kein Alkohol für meine Gäste, wenn jemand mit mir Zeit verbringen will kann und muss in der Zeit auf Alkohol verzichten, ich gehe nicht in die Kneipen und überall da wo Alkohol im Vordergrund steht aber das ist für mich keine Qual, das ist meine Freiheit und ich liebe diese Freiheit.

    So erstmal, meine Gedanken.

    LG Maria

  • Zitat

    also müsste ich, wenn ich dich jettz recht verstehe laut und deutlich sagen, wo ich bin wird nicht getrunken.
    das halte ich für egoistisch und ist auch nicht machbar.

    Hallo Krissi,
    ja das ist ein echtes Thema hier.
    Nun Du bist schon lange trocken, da brauch ich Dir nix zu erzählen.
    Mir hat es jedenfalls zu Anfang sehr geholfen, das ich alle Orte
    an den Alk. getrunken wird zu meiden. Wenn ich schreibe alle,
    dann meine ich das auch so.

    Heute, nach zwei Jahren ist das für mich so selbstverständlich geworden,
    das ich es so beibehalten habe. Ist schon klar, man kann dem Alkohol
    nicht gänzlich aus dem Wege gehen, doch da wo ich es machen kann,
    - z.B. Familienfeierlichkeiten, Feten im Bekanntenkreis, usw.- da
    bleibe ich fern. Sprich da wo ich hingehe wird nicht getrunken.
    In Restaurants z.B. würde ich mich nie zu trinkenden Menschen
    an den Tisch setzten. Nicht das ich Angst hätte dann gleich wieder
    Rückfällig zu werden, sondern weil ich dann meiner Überzeugung
    zuwider handeln würde.

    Mit meinen kompletten Bekanntenkreis, bzw. mit den Leuten die
    Alkohol trinken habe ich so gut wie keinen Kontakt mehr. Ist mir
    auch nicht schwergefallen, die Trockenheit als sich als wichtiger
    für mich herausgestellt.

    Ehrlich, ich könnte und wollte es mir heute nicht
    mehr anders vorstellen.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Krissi,

    du hast recht es ist egoistisch aber machbar ist vieles, außer dass man nichts ändern will. Nur es geht hier um Leben oder Tod und wenn ich am Anfang nicht so egoistisch wäre, wäre ich heute tot und mein Kind hätte keine Mutter, also ich finde dass ist dann gesunder Egoismus wenn ich leben will.

    Zitat

    wenn ich nur orte oder auch anderes aufsuchen würde, die eben alkoholfrei sind, dann müsste ich mein gesamtes umfeld streichen.
    Die leute meine ich die ich kenne.
    Sogar meinen mann
    und mir neue leute schaffen die eben nix mit alkh. zu tun haben.

    das heisst, man geht zwei getrennte wege und so kann keine beziehung halten. So allerdings wie jetzt auch nicht-lach-

    ich sage ja, da muss ich mir erstmal drüber klar werden, meine familie werde ich auf jeden fall nicht aufgeben.

    Umfeld, Leute, Beziehung, Mann oder Familie das alles nützt mir nichts wenn ich rückfällig werde weil ich mit der jetzigen Situation nicht zu recht komme, werde eventuell rückfällig und tot.

    Also da würde ich Dir von meinem Egoismus gerne etwas abgeben.

    LG Maria

  • Hallo Krissi,

    ich sehe Alkohol als Droge, ich sehe Alkohol als eine Giftige Substanz die den Menschen, sein Wesen verändert, vielleicht am Anfang sogar sozusagen zu positiven, ein Mensch der verschlossen ist öffnet sich plötzlich, ein ängstlicher Mensch hat plötzlich Mut und traut sich was wird lustig witzig und, und, und.
    Ich sehe aber auch die weitere Entwicklung, wo ein Mensch sich zur einem Monster entwickelt, wo gar nichts aber auch gar nichts lustig ist, wo die Mitmenschen die am Anfang etwas lustig gesehen haben, leiden, die Kinder mit der Angst leben müssen.
    Für mich ist Alkohol definitiv eine Droge, nicht jeder wird abhängig aber sehr viele, viel zu viele und ich habe mir zur Aufgabe gemacht mein Kind aufzuklären und wenn es auch nötig ist mein weiteres Umfeld, so gut wie es nur kann beschütze ich mein Kind, er weiß ich bin eine Alkoholikerin, er hat auch genug mitbekommen, ein Dankeschön dafür dass ich nicht trinke dass ich wieder die Mutter bin die das Kind verdient hat erwarte ich nicht.
    Ich bin ja auch eine Hausfrau und Mutter und arbeite, und meine Ehe hat nicht gehalten teils durch Alkohol aber auch durch viele, andere Sachen die in den ganzen Jahren passiert sind und die ich dann im Suff ertrunken habe. Ich lebe jetzt in Trennung und Mut und Kraft schöpfe ich aus meiner Trockenheit, die ich mir Stück für Stück, Tag für Tag erarbeitet habe.

    Und ich lebe Krissi, mein Kind ist glücklich und ich mit mir zufrieden auch wenn nicht immer alles einfach ist.

    Ich minimiere die Risiken, das habe ich hier gelernt, ich brauche aber auch keine Kneipe oder auch trinkende Menschen um mich herum um mir etwas zu beweisen.

    Ich hoffe Du findest heraus was mit Dir passiert ist, was anders gelaufen ist. Dass Du hier bleibst und neue Kraft schöpfst, und dein Leben so gestalten kannst dass du mit Dir, mit deiner Trockenheit zufrieden sein kannst.

    LG Maria

  • Hallo Krissi,

    Zitat

    weil irgendwie komme ich mir gerügt von dir vor

    Soory das ist nicht meine Absicht, und ich bin ein totaler Familienmensch, meine eigene Erfahrung hat mir gezeigt dass die Anstrengung meinen Ehemann, die Beziehung nach dem Alkohol neu zu formen, nach meinen Vorstellungen nicht funktioniert hat. (ich habe es so raus gelesen in deinen Beiträgen)

    Trennen, Enttäuschung, Schmerz, Wut das ist das was mich dann begleitet hat mal war es gut und dann wieder nicht. Das ist aber keine Basis für ein zufriedenes trockenes Leben ich merkte besonders in letzter Zeit wie es Berg ab geht und da musste ich eine Entscheidung treffen bevor es zu spät ist, will ich weiter so leben? will ich mein Leben auf Spiel setzen?

    Ich habe die Entscheidung getroffen, weil ich so nicht weiter leben kann, und ich will Leben für mich und mein Kind.

    Zufrieden, trocken, ich will nicht dahin wo ich schon einmal war.

    Das sind ja aber nur meine Erfahrungen mehr nicht, ich ziehe mich auch zurück und wünsche Dir viel Kraft.

    LG Maria

  • Guten Morgen Krissi!
    Habe deinen Thread vorhin entdeckt und mich mal so durchgelesen.
    Wow, sage ich nur! Dass du es schaffst trocken zu bleiben! Bei dem Umfeld und Umgang!
    Mein Mann hat Okt. 07 aufgehört zu trinken und ich konnte vor Glück gar nicht anders, als mich und unser Leben zu verändern. Nach über 24 Jahren mit einem Alkoholiker gab es für mich nur die Chance: Entweder wir packen es gemeinsam oder gar nicht. Damals stand ich schon mit einem Fuss beim Scheidungsanwalt.
    Ich selbst hing in der Alkoholgeschichte auch schon sehr weit drin, d.h. letzten Endes fand ich auch immer wieder einen Grund "zu feiern". Die Blicke und Worte meiner Kinder (damals auch fast erwachsen) werde ich nie vergessen. Heute schäme ich mich dafür.
    Wir haben uns für ein alkoholfreies Zuhause entschieden. Bei unseren Feiern gibt es Kaffee, Wasser, Säfte - in bunten Ausführungen - Tees usw. Wer es langweilig findet, geht früher. Pech für ihn.
    Eine Freundin gehört zu dieser Sorte. Leider. War für mich anfangs sehr hart, aber was bin ich ihr denn wert, wenn es nur der Alko. ist? Können nüchterne Gespräche nicht ausreichen? Spaß habe ich immer in Gemeinschaft.
    Ich muss schon zugeben, dass sich die "Feierlichkeiten" gemindert haben durch unseren Lebenswandel. Auch im Verein, bei den Kolleginnen usw. finde ich nicht immer Verständnis. Schade. Macht mich auch noch manchmal traurig und wütend. "Dass es eben dazugehören soll!"
    Ist aber nicht mehr meine Meinung. Deshalb verabschiede ich mich eben früher. Mir würde es - da bin ich eben eine waschechte Co - abhängige - nie im Traum einfallen, mit einer Alk.-fahne nach Hause zu kommen, wenn mein Mann da ist. Das widert mich selbst an.
    Vielleicht klinge ich in deinen Ohren ein bisschen "übertrieben". Kann auch noch nicht so ganz aus mir raus, weil eben zu tief drin. :(
    Aber ich bin am Verarbeiten. Gehe in eine Selbsthilfegruppe, schreibe und lese viel hier im Forum und gehe zur Therapeutin. Letztere hilft mir konkret mit meiner Vergangenheit fertigzuwerden und Neues aufzubauen.
    Keine Angst, wenn du jetzt davor zurückschreckst, heisst das aber nicht, dass es vlt. irgendwann für dich hilfreich sein kann.
    Ich wünsche dir ganz viel Hilfe und Unterstützung bei deiner Trockenarbeit. Such dir welche, lass dir helfen.
    Für dich. Für deine Kinder und Enkelkinder.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Krissi,
    auch von mir ein herzliches Willkommen. 10 Jahre. Bis dahin ist es noch ein ganzes Stück Weg. Du hast das alleine und aus freien Stücken geschafft. Das finde ich riesig. Vielleicht ist jetzt jetzt aber langsam an der Zeit das du deinem Umfeld mitteilst wie es in der aussieht. Du schleppst so vieles mit dir rum und versuchst alles allein mit dir aus zu machen. Den Fehler mache ich schon die ganze Zeit, aber jetzt sind ein paar Menschen in mein Leben getreten, (weil ich es endlich zugelassen habe) die mir ganz klar aufzeichnen, dass jeder Hilfe braucht, und sie auch in Anspruch nehmen darf. Sag deinen "Freunden" wie es in dir aussieht. Und such dir auch ein neues Umfeld für dich alleine. Nach 10 Jahren in Frage zu stellen, ob deine Entscheidung richtig war ist sehr gefährlich. Das weiss ich sogar schon nach 13 Monaten abstinenz. Es wäre Schade, wenn du so lange Zeit aufgeben würdest, nur um nicht als sogenannter Außenseiter da zu stehen. Sieh es doch mal andersrum und sprich deine Leute mal auf ihr Trinkverhalten an. Da wäre ich echt mal gespannt drauf was sie dazu sagen. Ich hatte das Glück, das sich mein Umfeld nach meiner Entgiftung und meiner Therapie ernsthaft Gedanken über das Thema gemacht haben, da in unserer Familie auch sehr viel Alkohol getrunken wird. Natürlich können wir nicht von allen verlangen, dass sie nie wieder Alkohol trinken, aber wir müssen das nicht gut heissen und wir sollten den Teufel tun, und mittrinken, nur weil wir anders sind als die anderen.
    Liebe Grüße Cora

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Zitat von Krissi 51

    ich stehe einfach nicht dazu. ich verharmlose es und denke so bei mir, naja du hast zwar probleme mit alkh. aber dafür bist du noch lange keine alkholikerin. und ich glaube das ist auch der eigentliche punkt bei mir.z.b. bin ich seit jahren in behandlung bei meiner ärztin wegen depressionen u.s.w. Aber von diesem problem habe ich ihr noch nie von erzählt. also könnte ich ja mit ihr drüber reden. aber dann weiss ich nicht, was denkt die von mir, wie sieht sie mich dann?
    wird sie dann nicht wenn es mir nicht gut geht alles auf den alk. schieben, den ich ja nun wirklich aber gar nicht trinke u.s.w.
    wird sie nicht dann mich mit andereren augen sehen und wenn ich mal komme zu ihr, mir ist es nicht gut, das sie denkt, oooch die hat gesoffen.
    Was dann aber gar nicht so wäre. man ist eben abgestempelt.

    ja es ist schwer für mich das zu erklären. wie war das denn bei euch so. habt ihr euch von anfang dazu gehörig gefühlt.?

    Hallo Krissi,

    mir hat es geholfen, mich als alkoholkrank zu sehen. Aber auch dies erst nach einer Weile. Alkoholiker ist ein sehr vorbelastetes Wort. Wobei ich inzwischen auch kein Problem mehr damit habe, mich als Alkoholiker zu bezeichnen.

    "Alkoholkrank" beschreibt aber auch besser, was Alkoholismus ist: Eine Krankheit. Deine Ärztin sollte damit vertraut sein und es ist wichtig, dass Du ihr davon erzählst. Sie kann dich sonst gar nicht richtig behandeln. Gerade, wenn Du auch wegen Depressionen in Behandlung bist, solltest Du unbedingt von deiner Alkoholkrankheit berichten. Deine Depressionen wirst Du sonst nicht überwinden können.

    Und wenn es dir auch schwer fällt, dich als "alkoholkrank" zu bezeichnen, dann berichte ihr doch vielleicht zunächst einmal, dass Du deiner Meinung nach zu viel trinkst. Oft hat man hier schon gelesen, dass beim Gespräch mit dem Arzt alle Dämme brechen und es aus dem Patienten nur so heraussprudelt. Und jedes einzelne Mal war hier zu lesen, wie gut man sich danach fühlt.

    Soweit erstmal
    Eric

  • Hallo Krissi,

    habe gerade erst deine ersten Postings gelesen und dass Du ja schon seit 10 Jahren keinen Alkohol trinkst. Daher ist mein Posting bzgl. Ärztin und Depressionen etwas ungenau, sorry!

    Zitat von Krissi 51

    und das ist wahrscheinlich bei mir jetzt passiert, das ich anfagen zu denken, oooch wieso denn nicht. du siehst doch das die anderen das auch gut können. was soll dir denn jetzt nach so langer zeit ein gläschen schaden u.s.w. es muss doch nicht wie damals sein das du die kontrolle verliert, es könnte doch sein, das du heute damit umgehen kannst.
    Weisst du, diese gedanken sind sehr gefährlich, das merke ich nun, weiss auch nicht wieso ich sie auf einmal habe nach so einer langen zeit.

    und deshalb ist wahrscheinlich dieses klar werden darüber auch so wichtig jetzt für mich. Weil das der punkt ist wo man ansetzen muss. ohne einsicht tut sich gar nix.

    und da wird mir dieses forum sehr bei helfen glaube ich. Ist zwar spät, hätte ich alles früher machen sollen, aber besser jetzt wie gar nicht.

    Ja, die Einsicht, krank zu sein, ist sehr wichtig. Das Wissen, dass man nie mehr kontrolliert trinken können wird, auch nach 10 Jahren nicht.

    Ich find's super, dass Du dich selbst so sorgfältig beobachtest und dir hier Hilfe suchst, ehe es zu einem Rückfall kommt.

    Und dieses Gefühl, man hätte schon viel früher handeln sollen, haben wohl viele hier. Aber wie Du schon richtig schreibst: Hauptsache, man handelt im Jetzt!

    Wichtig finde ich auch, sich selbst zu verzeihen. Auch da kann die Einsicht, krank zu sein, sehr helfen. Ich schäme mich immer noch für einige Dinge, die ich im Suff getan und gesagt habe, aber im großen und ganzen habe ich mir verziehen. Ich weiß, dass ich krank bin und fremdgesteuert war.

    Lieben Gruß
    Eric

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